Beiträge von Tilla Romania

    Sim-Off:

    sieh an.. hier lese ich, dass schon weitergeschreiben wurde? naja egal.. ich tapse mal hintendrein..


    Tilla war seit den Saturnalien den Weg zur Villa Flavia nicht mehr gegangen und liess sich deshalb von Fhionn führen. Froh drum, eine ortskundige Führerin durch die Straßen gefunden zu haben, ging sie hinter der älteren Frau hinterher und beäugte immer wieder mal Chimerion aus den Augenwinkeln. Stand ihm der Pferdeschwanz auch als Mann oder doch eher lieber den jüngeren Menschen, besonders den jüngeren Frauen? Sie konnte sich nicht entscheiden.. es war jedenfalls eine seltsame Frage, über die sie nachdachte. Plötzlich waren sie da und wurden auch schon begrüßt und hineingelassen. Fhionn übernahm die Aufgabe des Sprechens. Tilla blickte enttäuscht auf die Tafeln die sie bei sich trug. Da war ja Claras Mühe des Schreibens aber ganz schön umsonst gewesen. Mit leicht hochgezogenben Schultern tapste Tilla auf leisen Sohlen hinterher. Die Sandalen hatte sie natürlich noch vor Verlassen der aurelischen Villa wieder angezogen...

    Toll, Maron war auch wieder da! Am iiebsten hätte Tilla sich spontan umgedreht und wäre losgelaufen, um den Sklaven ebenfalls persönlich begrüßen zu können. Sie bedankte sich bei Cotta mit einem erleichterten Lächeln für die Auskunft über die Anwesenheit seines Sklaven. Wenn schon Bartträger Hektor nicht mehr auftauchen wollte und mochte... dann konnte sie sich vielleicht an Maron wenden, um ihre ganzen Ängste und Sorgen loszuwerden, die ihr Herz und ihre Seele arg belasteten. Ihr Herz klopfte ganz laut, dass sie meinte, alle Anwesenden würden es hören können. So sehr freute sie sich über die Nachricht... Doch dann drang ein Satz an ihr Ohr. "Wieso redet das Mädchen nicht?" Langsam drehte Tilla sich um, hielt nach dem Sprecher Ausschau und sah Avianus forschend an. Stimmt ja.. der kannte sie noch nicht wirklich und näher. Nach einer passenden Gebärde im Kopf kramend um ihre Stummheit erklären zu können, hielt sie ganz still und krampfte die Hände um den Krug.


    Doch dominus Ursus nahm ihr die Antwort ab. "Ihr früherer Besitzer war kein freundlicher Mann. Er hat ihr das angetan." Tilla nickte schwach, bestätigte somit seine Aussage. Mit Ursus Frage an Cotta wandte sie sich zu dem angesprochenen Mann um. Herrjeh.. was war denn jetzt los? War der Met schlecht? Hatte Ursus was faules zu trinken mitgebracht? War er nicht gut zu sprechen zu seinen Gästen wie ihr alter Herr? Tilla nahm Cotta den Becher aus der Hand, zuppelte ein (sauberes!) Taschentuch aus einem Lederbeutel an ihrem Gürtel hervor und drückte es dem Mann in die zitternde Hand. Mit dem vollen Becher in der Hand sah Tilla sich nach einer Gelegenheit um, den vermeintlich faulen Met wegzuschütten. Hmm, die Orchidee da drüben könnte etwas flüssiges vertragen. Oder sollte sie es ins nächste Becken geben? Sie hatte Avianus Frage schon längst vergessen, dachte nicht daran, dass ihr Handeln vielleicht Folgen haben könnte. Tilla wollte doch nur Cotta schützen... vor weiterem Unglück.

    Tillas Augen wurden ganz groß. Eine M-Ü-C-K-E? Die Fieber machen kann? Also sowas.. davon hatte sie noch nie gehört! Sie legte ihre Stirn in ganz viele steile Falten und musterte Marons Mimik aufmerksam. Nahm er sie vielleicht auf den Arm? Solche Späße sollte es ja bei und unter den Erwachsenen geben.. aber..


    Tilla schüttelte innerlich den Kopf. So wie sich seine Stimme angehört hatte, musste ein Fünkchen Wahrheit an seiner Mitteilung über den Gesundheitszustand seines Herrn dran sein. Eine Mücke, die Fieber macht?! wiederholte Tilla deutlich kopfschüttelnd und kraulte Einohrs Köpfchen. Die Mücke hat er aber hoffentlich nicht von dem fernen Land her mitgebracht? Sonst fliegt die nun hier rum und sticht uns alle auch so fieberkrank. Das war ganz schlimm mit dem Fieber. Hektor sagte mir, ich hätte andauernd fliegende Möwen und weissbauchige Haie und flinken Delphine in die Luft gezeichnet.


    Sie holte tief Luft, blickte Maron ganz ernst an. Und Matho wollte mich trotzdem in die Küche schicken, damit ich Köchin Niki und Sertorio helfen tue. Siv hat aber durchgesetzt, das sich in meinem Bett bleiben soll, weil ich die jüngste von allen bin. Da.. jetzt war es raus, dass sie auch fieberkrank gewesen war. Er wollte sich um Köchin Niki und die Küchensache kümmern? Schön wäre es, wenn alles so wie vorher sein könnte. Jetzt stellte er ihr eine heikle Frage. Wie sollte sie ihm diese bloß beantworten? Kurz entschlossen reckte Tilla ihm Einohr entgegen, die Maron aus ihren blauen Augen unschuldig anschaute und die sich immer bewegende Nase ihm entgegenreckte. Nun ohne Einiohr auf der Stelle stehend gebärdete sie ohne das weisshaarige Hasenkind weiter. Nicht nur Niki ist schuld... überhaupt die ganzen Erwachsenen sind schuld. Keiner hat mehr Zeit zum Erklären und zuhören. Nur Einohr kann trösten und kuscheln. Sie ist immer da und sieht mir immer zu, wenn ich was zu erzählen habe.

    Tilla musterte den großgewachsenen Mann mit dem Pferdeschwanz, der da aus der Tür und den Räumen der Männer herauskam und streckte ihm weiterhin die voll beschriebene Tafel von Duccia Clara entgegen. Hoffentlich verstand er diese Geste und warf einen seitlichen, etwas hilfesuchenden Blick zu Fhionn rüber. So langsam sollte sie das Haus verlassen und ihre Aufgabe erledigen. Nicht, dass Duccia Clara noch hier auftauchte und bemerkte, dass sie gar nichts tat und sich den Holzkasten mit den tierischen Spielfiguren nicht verdient hatte. Wir sollten langsam zur Villa Flavia gehen... merkte Tilla zögernd an, zeichnete eine Tür in die Luft und spazierte durch diese imagninäre Tür hindurch.

    ...ist wieder da. =)


    Das Krankenhaus hat mich heute endlich entlassen. Ich muss weiterhin Medikamente nehmen und darauf hoffen, dass mein verlorene gegangens Restgehör wieder zurück kommt... aber ich denke, dass dies nicht passieren wird. Ich bin also nicht mehr schwerhörig sondern ertaubt. :blitz:

    hallo zusammen, was freue ich mich über eure wünsche. es tut gut zu wissen, dass man an mich denkt. am kommenden mittwoch werde ich entlassen. jedoch steht soweit fest dass mein redtgehör auf beiden ohren futsch ist. so ein mist aber auch, ich bin ertaubt. liebe grüße, tilla. bis mittwoch

    Hallo zusammen..


    wegen einem beidseitigem Hörsturz muss ich in die nächste Uniklinik und die liegt in Mainz. Meine Eltern fahren mich sogleich hin. Drückt mir die Daumen, dass ich nicht so lange in der Uni-Klink bleiben muss.


    Gruss Tilla

    Eine Stimme ertönte aus dem Zimmer und Fhionn sprach wieder mit der noch gesichts- und figurlosen Gestalt. Der Mann sollte aus dem Zimmer herauskommen. Das war keine so schlechte Idee. Tilla nickte Fhionn zu. Ja, du könntest mit zu dem Haus der anderen Frau kommen. Das wäre gut. Ich mag nicht alleine mit ihm weg gehen. Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht.. also mit einem Fremden aus dem Haus zu gehen. Hoffentlich ging es gut aus. Ich kenne ihn nicht aber du kennst ihn. Kommt er jetzt raus? fragte sie Fhionn. Tilla streckte die Tafel schon mal etwas der Person entgegen, die gleich das Zimmer verlassen würde. Da steht alles drauf.

    Langsam wiederholte sie ihre Namensgebärde und strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. Sie schwitzte vor Aufregung und hatte ein leichtes Durstgefühl in der Kehle. Ja, ganz genau. Ich bin Tilla. Tilla lachte Fhionn erleichtert an. So war das schon viel angenehmer, wenn sie gegenseitig den Namen der anderen wussten!


    Wieder nickte sie. Ja, zu dem Mann da drinnen in dem Raum muss ich gehen. Ich muss ihn wegbringen zu einer anderen Frau. gebärdete sie mit langsamen Gesten erklärend und 'malte' wieder die fiktive Person in die Luft die sie an die Hand nahm und zur Tür der Villa hinausführte. In ein anderes Haus bringen. Dort soll er nun leben und arbeiten. Duccia Clara braucht ihn nicht mehr und möchte ihn an diese Frau verkaufen! fügte sie hinzu und blieb an der Stelle seitlich der Tür stehen. Fhionn war ganz schön mutig!! Sie öffnete ohne Anklopfen die Tür und steckte den Kopf beinahe ganz durch den Türspalt. Tilla hörte Fhionn sprechen und wartete geduldig ab was nun geschehen würde. Die Tafel für Chimerion hielt sie griffbereit. Ob der Mann auch lesen konnte? Wie aufregend das alles doch war!

    Sie.. die ältere Frau war mit dem Mann ins Bad gegangen? Und hatte ihm sogar Kleider gegeben? War er doch nicht so gefährlich wie Tilla dachte? Das warf natürlich ein anderes Licht auf den geheimnisumwitterten Sklaven mit dem Pferdeschwanz. Trotzdem.. er war seit gestern schon hier im Haus und niemand sagte ihr etwas über Duccia Claras Besuch. Sie mochte Clara und war ihr dankbar für die nette Behandlung ihr gegenüber als jüngste Sklavin und natürlich auch für die Geschenke die sie bekam.


    Diese ungewohnte Aufgabe von Clara mochte für sprechende Personen einfach sein, doch für Tilla barg sie aufgrund ihrer Stummheit einige Probleme, die sie trotzdem so gut wie es ihr möglich war zu lösen versuchte...


    Und nun hatte sie jemanden gefunden, der mit ihr dem fremden Sklaven gegenüber treten wollte, ihn sogar schon kannte. Das ist gut, dass du ihn schon kennst. befand Tilla dann Fhionn gegenüber und nickte auf ihre Frage. Ja, gehen wir zusammen rein. stimmte sie hintendrein zu, näherte sich Fhionn wieder. Mein Name? Schau.. da steht er. Tilla tippte auif ihren Namen der ebenfalls auf der Tafel für Chimerion stand. Ihre Namensgebärde hatte sie bisher nur Ursus gegenüber verraten. Tilla. fügte das junge Sklavenmädchen hinzu, erfasste eine eigene Haarsträhne, zwirbelte diese auf dem Finger auf und zog die Strähne mit herabsinkendem Finger wieder runter. Das bin ich!

    Oh nein.. die ältere Frau konnte nicht lesen. Tilla seufzte stumm auf, zog dennoch ihren Arm mit der Tafel in der Hand nicht zurück. Vielleicht brauchte ihr Gegenüber nur etwas Zeit zum Nachdenken? Den mitleidigen Blick den sie bekam gefiel ihr nicht und deshalb zog sie den Arm doch noch Stück für Stück zurück.


    Plötzlich griff Fhionn doch noch nach der Tafel und nahm sie an sich. Tilla wich der Tür aus und stellte sich etwas entfernt von de Tür wieder auf. Auf keinen Fall wollte sie plötzlich mit dem Rücken zum unbekannten Mann stehen! Während sie sich neuen Platz in Türsichtweite bewegte, lauschte sie Fhionns stockender Stimme und strahlte mit ihr mit um die Wette. Na also.. es geht doch. Ja, der Mann ist es. Mit dem Pferdeschwanz! gebärdete Tilla drauflos und deutete abermals auf die Tür zu den Schlafräumen der Männer. Sie zeichnete die fiktive Person in die Luft und fügte einen Pferdeschwanz an den Hinterkopf der 'gemalten' Person. Du kennst ihn schon? Woher denn? Hat Duccia Clara nach dir gerufen? Wann denn? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Duccia Clara ausgerechnet die Neue mit der Versorgung des Sklaven beauftragt hatte. Mit fragender Miemik malte sie Duccias Clara zierliche Statur neben der des Mannes in die Luft und drehte sich zu Fhionn um.

    Die andere Frau hatte sie verstanden. Tilla wollte schon bestätigend nicken, als die Frau herausfand, was sie hier vor der Tür wollte. Fhionn ging sogleich auf die Zimmertür zu. Tilla hielt vor lauter Anspannung den eigenen Atem an. Ohjeh.. die ging aber eilig an die Sache ran. Eilig stiess Tilla die angehaltene Luft wieder aus und eilte Fhionn nach, versuchte noch vor ihr an die Türklinke zu gelangen. Dicht an dicht stand sie nun vor der älteren Sklavin. Warte... du bist viel zu schnell. schimpfte Tilla heftig kopfschüttelnd und hielt Fhionn die Tafel von Duccia Clara für Chimerion entgegen. Da... du das zuerst lesen. Dann vielleicht zusammen hineingehen und den Mann hinausbringen. Ob die andere lesen, gar schreiben konnte? Diese zwei Dinge herauszufinden war immer wichtig. Sonst konnte man sich ja nicht verständigen!


    Chimerion, diese Tabula wird dir die aurelische Sklavin Tilla Romania übergeben. Du gehst jetzt mit ihr zur Villa Flavia und wirst dort deiner eventuellen Herrin Flavia Celerina vorgestellt. Benimm dich gut und sei freundlich zu der Dame. Ich wünsche dir alles Gute. Duccia Clara

    Und ja.. es kam wer den Flur hinauf. Es war die Frau, die Tilla schon einige Male im Schlafraum der Frauen und bei den Mahlzeiten in der culina gesehen hatte. Deren Namen wusste sie nicht, denn bisher hatte sie nichts mit Fhionn anzufangen gewusst und lieber aus der Ferne beobachtet. Ein neues Mitglied in der Sklavengemeinschaft, welches auch gleich hatte wegfahren dürfen mit Ursus und den anderen. Die Frau hatte jedenfalls wunderschöne rote Haare und dazu noch ein engelsgleiches Gesicht.


    Ausgerechnet diese namenslose Frau kam jetzt den Flur herauf, tippte ihre schmale Schulter an und fragte etwas. Helfen wollte sie ihr? Tilla musterte Fhion stirnrunzelnd.. woher wusste diese, dass sie hier vor dem servitriciuum der Männer stand? Hatte sie Matho es bereits erzählt? War er schon auf dem Weg hierher? Hm.. und jetzt? Tilla seufzte stumm.. nichts als Probleme hatte man wenn man nicht weiter wusste. Es war schon zum Haare raufen... aber wer wäre sie wenn sie keine Lösung finden würde.


    Tilla deutete auf sich, dann auf die Tür und 'malte' eine imagniäre Person in die Luft. Diese fiktive Person nahm sie imaginär an die Hand und führte sie von dannen bis zu einer Tür, die sie in den Gang zeichnete. Gemeinsam mit der 'gemalten' Person 'verliess' sie durch die fiktive Tür die Villa. Tilla wischte alles 'gemalte' weg, ging den Gang wieder hinauf und sah Fhionn forschend an. Und jetzt? Hatte sie sie verstanden? Sie war neugierig auf ihre Auffassungs- und Kombinationsgabe.

    So.. eben war sie noch im servitriciuum der Frauen gewesen, um die tierische Kiste in der dunkelsten Ecke ihrer Truhe zu verstecken, die neben ihrem Bett stand. Hoffentlich hatte niemand sie gesehen! Die Kiste gehörte jetzt ihr ganz alleine! Und vielleicht würde sie diese heute abend vor dem zu Bett gehen noch einmal hervor holen, um sich die hölzernen buntbemalten Tiere genauer anzusehen!


    Die Rolle mit der Nachricht für Flavia Celerina hatte sie in einen Stoffbeutel eingesteckt und damit sie diese auch nicht verlor sogleich an ihren Gürtel angebunden. Die Tafel für Chimerion hielt sie in ihren Händen. Gelesen hatte sie die Niederschrift auch schon und war froh, das Duccia Clara alles so gut erklärend aufgeschrieben hatte. Tilla lief um die Ecke und blieb in der Nähe der Tür stehen.


    Hmja.. wie machte man das bei den Männern? Anklopfen und reingehen? Oder wie? Ihr Herz klopfte ganz schnell vom Laufen durch die Gänge. Und jetzt? Ein Sklave mit Pferdeschwanz.. war er als gefährlich einzuschätzen oder warum trug er so eine seltsame Frisur? Sich hinterm Ohr kratzend versuchte sie eine passable Lösung zu finden. Hm.. und nun? Schritt für Schritt wanderte Tilla den Flur rauf und wieder zurück zur Tür. Vielleicht sollte sie erstmal in der Küche einen Becher Zitronensaft trinken gehen? Oder sie fragte jemanden um Hilfe? Hm.. das war schon schwerer, weil sich die meisten aus der Sklavengemeinschaft sich ungerne bei seiner Aufgabe stören liessen, um nicht Mathos Augenmerk auf sich zu ziehen. Und nun? Tilla rümpfte die Nase, sah den Flur auf und ab. Kam da wer?

    Sie war klug? Ihre idee war richtig? Äh.. Tillas Wangen röteten sich einmal mehr und vor Verlegenheit sah sie zu Boden. So viel Lob in wenigen Sandkörnerminuten.. das war schon sehr ungewohnt, aber es war schön so viel zu bekommen. Dann wusste man einfach was man gut machte und was nicht. Tilla wollte vieles gut machen und gab sich deshalb auch ganz schön viel Mühe. Manchmal übernahm sie sich in ihrem Eifer. Vielleicht war das gut so, denn nur so konnte sie daraus lernen. Schnell nickte sie auf Claras Anweisungen hin und merkte sich wo der Sklave derzeit in der Villa zu finden war. Huh, er trug einen Pferdeschwanz? In Ordnung, ich mache es so wie du es sagst. Na sowas aber auch! Ein Mann mit Pferdeschwanz stimmte sie zu und kommentierte die Aussage Claras zu Chimerions Frisur. Dabei trug sie selbst doch auch hin und wieder mal einen Pferdeschwanz.


    Und ihr sollte der ganze Kasten gehören? Wirklich? Das ist ja prima! Danke! Tilla klatschte aufregt in die Hände und lief gleich zu besagter Ecke, um den Kasten zu holen. Ganz vorsichtig hob sie ihn hoch und kniete wenig später zu Claras Füßen auf dem Boden. Immer noch sehr aufgeregt über das große Geschenk warf sie einen Blick hinein ins dunkle kasteninnere. Da.. ein Hund und da war eine Katze. Mann o mann da würde sie aber fein spielen können! Forschend blickte sie hinein, berührte das eine und andere hölzerne Tier mit den Fingerspitzen.


    Als Clara wieder zu sprechen anfing, klappte Tilla den Kasten zu und sah freudestrahlend zur älteren Frau auf. Bist du dir wirklich sicher, dass ich nun den Kasten haben soll? Ich meine, du hast ihn von so weit her mitgebracht! gebärdete sie kurz nachfragend, ob das alles nicht gelogen war. Aber es musste wohl wahr sein. Tilla stand vom Boden auf, nahm alles entgegen was Clara ihr an Nachrichten reichte.


    Danke! Klar werde ich dir von der Feder erzählen. Passt du noch ein bisschen auf die Rolle über Atlantis auf? Wenn ich zurück bin, erzähle ich dir alles, ja? Bis gleich, Clara! Tilla eilte zur Tür, stiess die Tür mit den Schultern auf und verschwand im Flur. Das Glöckchen an ihrem Gürtel verriet wie schnell sie durch den Flur lief. Immer leiser wurde das Geräusch des Glöckchens und wurde von der Stille der Flure verschluckt...

    Hätte Tilla Marons Gedanken bezüglich des Hasenkindes gelesen, hätte sie sich vieleicht doch noch entschlossen ihm das Hasenkind zu übergeben, damit sie besser gebärden konnte. So aber kommunizierte sie unbeirrt mit fliegenden Händen weiter und streichelte das Fell von Einohr. Sind dir die sauertöpfische Gesichter also auch aufgefallen?! Das ist gut. Das muss wohl eine ansteckende Krankheit sein von der ich noch nicht befallen wurde.


    Groß wurden ihre Augen, wie sie erfuhr, dass Cotta krank war. Was hatte Cotta denn bloß? Nee, das habe ich noch nicht gehört. Mir sagt und erzählt doch keiner mehr was. Ist er sehr krank? Muss er auch im Bett bleiben? fragte Tilla mit besorgter Miene nach. Hm.. doppelt krank zu sein war bestimmt ganz schön schlimm unschön.


    Ich? Ich soll mit dir backen? Aber Köchin Niki ist doch dauernd abgelenkt. Ich will sie nicht unbedingt stören wenn es nicht sein muss. Ihre Laune ist eh im Keller. Ich traue mich nur noch zum Essen fassen in die Küche hinein und flitze dann ganz schnell wieder hinaus. Nochmal krank werden will ich nicht. 'erzählte' Tilla mit den Händen und ging zusammen mit Einohr ein bisschen näher zu Maron ran. Die Erwachsenen sind alle so komisch geworden... ich verstehe das alles nicht. gab sie hilflos zu, hoffte auf Erklärungen und tröstende Worte. Hektor ist auch futsch. Der Stall ist so leer ohne ihn, den Pferdeflüsterer.

    Zwei Arme näherten sich ihr.. sollte das eine Umarmung werden? Tilla sah Clara mit großen Augen an und zuckte leicht zusammen, als stattdessen ein Husten zu hören war? Oh.. es ging ihr und ihrem Husten nicht wirklich besser! Gesundheit! Tilla nahm sich vor zukünftig ein bisschen öfter nach Clara zu schauen und freute sich über ihr Lob.


    Behutsam nahm sie Clara die Schreibtafel aus der schmalen Hand, wischte alles weg und fing wieder an zu schreiben. Danke für dein Lob, ich freue mich sehr. Hm, ich weiss nicht, wann die Flavia wiederkommt! Sonst könnte man ihr den Sklaven vorstellen und sie könnte ihn gleich von hier mitnehmen. Tilla zog die Augenbrauen zusammen und grübelte eine Weile über das Übergabeproblem nach. Hm, ich weiss nicht ob das ein guter Vorschlag ist. Ich kann ihn zur Villa Flavia bringen. Wo hält er sich denn gerade in der Villa auf? Vielelicht schreibst du noch einen kurzen Brief zur Erklärung. Ich kann selbst nicht für ihn sprechen. Ihre Wangen röteten sich bei der Frage nach der Feder. verlegen winkte Tilla ab. Ach, ich hatte ihm einen lustigen Streich gespielt und der ist aufgeflogen. Um mich bei ihm zu entschuldigen schenkte ich ihm eine schillernde Vogelfeder, die ich neulich auf der Straße gefunden habe. Tilla reichte Clara die vollgeschriebene Tafel und füllte ihren Becher wieder auf. Das Getränk half wohl gegen ihren Husten.

    Aber ja doch.. sie hätte Maron auch das Hasenkind geben können, aber sie wollte es nicht, da sie sich das allererste Mal nach langer Zeit wiedersahen und wer wusste schon wie er mit dem Hasenkind umgehen konnte, wenn es plötzlich zu zappeln anfing oder so. Dochdoch.. Keinohr hat Ohren, aber die sind weiss. Sertorio ist ein Sklave aus der Küche, er redet ganz komisch und sagt dauernd 'Bom', wenn etwas so ist wie es ist und sein soll. Niki hat gar keine Zeit mehr mir das Backen beizubringen, weil sie ein Auge auf Sertorio geworfen hat. Da bin ich aus der Küche raus und nur noch zum Essen fassen anwesend.


    Tilla lachte stumm auf, als er fragte, ob Sertorio der Vater von der Hasenfamilie sei. Was für eine lustige Vorstellung! Nee, der ist ein Mann wie du. Durch und durch sowie dauernd mit Caelyn zusammen gewesen. Ich weiß nicht was dominus Ursus mit den beiden beschlossen hat, aber die waren ewig nicht mehr in den Unterkünften zu sehen. Irgendwie sind die futsch... vielleicht genauso wie das dritte Hasenkind. mutmaßte Tilla. Mir erzählt sowieso keiner mehr was. Alle laufen mit einem Gesicht rum wie bei andauerndem Regenwetter. So.. irgendwie hatte sie jetzt doch einiges gesagt, was sie beschäftigte und es tat gut dies loszuwerden. Liebevoll streichelte sie das brav still haltende Hasenkind, gönnte ihren quirligen Händen eine Pause und behielt Maron im Auge.

    Mit dem Hasenkind auf beiden Händen zu gebärden war schwierig, aber sie brachte die nötige Geduld auf, dass Maron das Hasenkind berühren und streicheln konnte. Erst dann klemmte sie sich das weißfellige Hasenkind mit dem schwarzen Ohr unter den Arm, nickte Ja, doch Einohr heisst sie. Ein Mädchen. Genau wie ich. Jetzt fragte er doch tatsächlich wie es ihr ging. Tilla zögerte. Sollte sie die Frage nach ihrem Befinden überspringen? Hatte das nicht noch etwas Zeit? Ja, Einohr ist meine Freundin. Sie ist ganz lieb und hat immer Zeit für mich. gerade zeige ich ihr den Garten und die Plätze wo es die besten Gräser gibt. zählte Tilla schliesslich die Vorzüge des Tieres auf. Sie hat noch eine Schwester. Keinohr heisst die. Beide hatten noch eine dritte Schwester, aber Sertorio hat sie für den Kochtopf umgebracht. Köchin Niki hat das mir erzählt und darüber war ich lange ganz traurig. Das war doof von ihm. Die Mama hat lange nicht gefressen. Das Hasenkind, von dem sie erzählte, war getötet worden, während sie noch fieberkrank und zu schwach fürs Aufstehen im Bett gelegen hatte. Groß war ihr Entsetzen beim allerersten Ausflug zum Stall gewesen, als nur noch zwei Hasenkinder im Hasenstall anwesend waren. Ich habe immer wieder Möhren und Gurken zu ihr gebracht und plötzlich hat sie wieder angefangen zu essen. Ob Maron sich für Hasenschicksale interessierte war Tilla gerade egal... wenigstens dass Erlebnis wollte sie erzählen, um Maron an ihrem Alltag teilhaben zu lassen.

    Da kam der Befehl auch schon aus Ursus inzwischen von purem Met gesüßter Kehle. Tilla trat näher, schenkte Ursus gehorsam etwas vom kühlen Naß ein, sah ihn aber nicht mehr direkt an. Ja, wie sollte er verstehen, dass sie Angst und Sorgen hatte? Er wusste bestimmt nicht Bescheid, da er doch gerade erst zurückgekommen war. Ursus war keiner aus der Sklavengemeinschaft. Kurz blickte sie in die Runde der Anwesenden, bemerkte Cottas Blick und ging zu ihm rüber. Spontan begrüßte sie ihn persönlich. Salve, willkommen zurück. Du warst lange außer Haus. Dann einmal Wasser in seinen Becher einschenken, während er sprach und irgendeine Mutter erwähnte. Tillas freie Hand flog gebärdend durch die Luft. Eine Erinnerung streifte Tillas Gedanken und ein kurzes Lächeln huschte über ihr blasses Gesicht. Weißt du noch... das Taschentuch? Ich hatte es dir in die Hand gedrückt. Warum war Maron eigentlich nicht anwesend? Hatte er noch zu tun? Ist Maron auch wieder da? fügte Tilla zögernd hinzu, da er ja eigentlich mit Ursus und Avianus sich unterhielt.