Beiträge von Tilla Romania

    Zu der Rothaarigen gesellte sich noch die fremde Sklavin aus der anderen Villa, die Tilla eigentlich hatte aus der aurelischen Villa bringen sollen. Hmmm.. sie schien wirklich arg viel von dem zu verpassen was um sie herum vorging. Tilla wandte sich Fiona zu, die sich derweil um ihren Honigtopf kümmerte. Alles war gut.. diese war heil unten angekommen. Sie atmete auf und lächelte Fiona erleichtert und zugleich auch scheu an. Ein großes Feuer.. bestimmt schön warm. Und ja, mein Topf. erwiderte sie gebärdend.


    Jetzt kam der große Blonde dazu, reckte ihr seine große Hand entgegen. Uh.. jetzt durfte sie ihn nicht blamieren! Wie nannte er sie? Irrwisch? War das ein gutes oder schlechtes Wort? Sie schluckte, kletterte einen Ast tiefer und liess sich von ihm vom Baum runterhelfen. Seine Drohnung nahm sie wahr und trat ihm mit zusammengezogenen Augenbrauen auf den Fuß. Nicht hier! Was die vom anderen Geschlecht auch nur hatten... Innerlich schüttelte sie den Kopf und wandte sich abermals Fiona zu, der sie ihren Beutel abnahm. Danke schön. bedankte sie sich. Cadhla, die wie sie zum Haus gehörte, beim Feuer zu entdecken und die ihr den Platz neben sich anbot, machte es ihr einfach bei diesem seltsamen Fest einzusteigen. Jetzt wusste sie, wo sie hindurfte. Spontan eilte Tilla los, nahm neben Cadhla Platz, kauerte sich im Schneidersitz neben ihr zusammen. Rutger behielt sie im Auge. Met? Was war Met? Warum sprach er so seltsam? Und dann über Tote. Verunsichert sah sie die Frauen nacheinander an.

    Tilla verschlief die vergangene Nacht eher schlecht. Morgen würde was aufregendes geschehen: denn es ging in die Stadt und sie war dabei!! Sie freute sich so sehr auf diese Gelegenheit bald die Mauern der Villa von außen sehen zu dürfen. In Gedanken versunken malte sie sich aus, was sie sehen und erleben würde, schlief dann doch noch ein. Als sie geweckt wurde, meinte sie gerade erst eingeschlafen zu sein. Gähnend rieb sie sich die müden Augen. Ein Schwall kaltes Wasser half ihr beim wachwerden. In der villa war auch schon ganz viel los. Dies und das musste beschafft und verstaut werden. Tilla erfuhr von der Sänfte und von der Begleitung.. wer denn noch alles mitkommen würde und bestaunte die aufgeregten aurelischen Sklaven. So was ähnliches hatte sie noch nie erlebt...


    Und dann ging es auch schon los! Rasch liessen sie die aurelischen Mauern hinter sich. Still für sich neben den Sklaven und hinter der Sänfte hergehend verdrückte sie ihr Frühstücksbrot mit Käse im Gehen, sah sich aufmerksam um. Warum nur mussten die Leibwachen so groß sein? Und ihre Arme erst recht? Tilla kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, verpasste beinah den auffordernden Stupser sich um die Herrinnen zu kümmern. Tolles Wetter, nicht wahr? 'erzählte' sie Prisca mit raschen Handbewegungen, deutete auf die Sonne, hob den Daumen. Noch verstand sie nicht, warum man als Sklave deren Kleidung richten sollte, aber egal. Sie tat es eben wie das sich selbst Anziehen und hüpfte rüber zu Helena, die sie mit einem fröhlichen Lächeln anlachte. Behutsam zupfte sie die entstandenen Falten heraus. Tilla selbst trug ihre sonst offenen Haare zu zwei Zöpfen geflochten, die ihren Kopf wie zwei Schlangen einander umkreisten. Wohin laufen wir? fragte sie die andere Frau ganz gespannt anblickend. Nebenbei kratzte sie wie gewohnt und unbewusst den rechten Knöchel mit der linken Sandalensohle. Ihr blauer Tränenstein, der vorwitzig unterm Tunikakragen hervorlugte, funkelte mit seinen Kristallen mit der Sonne um die Wette.

    Ehm.. hatte sie das richtig gehört? Sie sollte zu Helena ins Badewasser steigen? Das sollte sie auch bei Männern machen? Neenee.. soweit würde sie es gar nicht kommen lassen und sich auch dagegen wehren. Neenee.. beschloß Tilla und behielt ihren Beschluß gehorsam nickend für sich. Hm... und was war, wenn sie wen vom anderen Geschlecht nett fand? Würde sie dann zu ihm in den Zuber steigen? Würde sie es bei Maron tun? Tilla schniefte traurig auf. Sie vermisste Maron und tat, als ob der Schaum daran schuld war, dass ihre Nase kribbelte.


    Mit sachten kreisenden Bewegungen bearbeitete sie Helenas Kopfhaut und fand die Berührungen schön. Nur das dumme daran war, die Berührungen gingen von ihr aus, nie von den anderen. Wenn sie ihre Mamman kennen würde, würde diese sie jetzt ganz bestimmt ganz dolle in den Arm nehmen. Abermals schniefte sie auf. Ja, bei Berührungen kam sie echt zu kurz. Wie gerne würde sie einmal festgehalten werden, wenn sie Kummer hatte. Tilla spitzte ihre Ohren, lauschte den Worten.Ich hab mir übrigens überlegt Marcus zu bitten, ob er dich in meine Dienste stellt." Nur einen kurzen Moment hält sie inne, bevor sie damit begann den Schaum mit kleineren Wasserfällen von Helenas Haarsträhnen zu waschen. Das klingt gut. erwiderte sie. Würde es vielleicht sein. Zu Aurelia Prisca würde sie auch ganz gerne gehen. Das Frisieren unter Sabas Anleitung machte immer noch unheimlich Spaß. Wurde sie dann unter Helena vor dem 'zum-anderen-Geschlecht-ins-Badewasser-steigen' verschont? Tilla nieste. Blöder Schaum.

    Überrascht sah sie Bridhe an, die etwas davon jammerte Hunger und Durst zu haben. Das passte beinahe zu gut zu ihren Gefühlen, die durch den Tagtraum hochgekommen waren. Hmmmm.. zur culina wollte sie? Tilla drehte sich um, sah nach, ob der Türsteher Leone nicht zufällig in der Nähe war. Erneuten Ärger wollte sie nicht von ihm bekommen. Schliesslich hob sie ihre Hand, winkte Bridhe und deutete auf den Gang, der zur Küche führte. Anschliessend tippte sie sich selbst auf die Brust und deutete an, bei aufkommenden Fragen die Sklaven zur Tür gebracht zu haben. Ich kümmere mich.


    Leone war nämlich gerade nicht zur Stelle.. da würde er Pech haben. SIE alleine würde es wissen. Tilla nickte den beiden fremden Sklaven zu, deutete nochmals auf den Gang und eilte zur Tür, öffnete sie, liess sie eine Weile offenstehen und dann ganz langsam zu klappen. Hörte sich doch beinahe so an, als ob der Besuch gegangen wäre, oder? Mit einem Lächeln klopfte sie sich die Hände ab und hüpfte davon. Das von Aurelia geschenkt bekommene goldene Glöckchen schellte im Takt mit.

    Oh so ein Mist aber auch. Man hatte sie entdeckt. Die, die eben noch in den Armen des großen Blonden gesessen hatte, schien aufgeschreckt, rief sogleich in Richtung Baumversteck. Im Schein des brennenden Feuers sah Bridhe beinahe so aus wie sie. Sie hatte auch schwarze Haare und dunkle Augen. Die Frau sah auch älter aus, schien ein paar mehr Sommer und Winter erlebt zu haben als Tilla selbst. Tilla rührte sich nicht, lag still wie eine lauernde Katze auf der Jagd auf ihrem Ast. Durch das Schreien von Bridhe wurde die andere Frau aufgeschreckt, die beinahe noch hellere Haare als Rutger zu haben schien. Auch diese blieb wo sie war, versuchte allein mit ihrer Stimme jemanden zu ihrem Versteck vorzuschicken...


    Plötzlich tauchte die Frau auf, die eine Haarfarbe trig wie Tilla sie noch nie gesehen hatte.. nämlich rote Haare. Bei deren unerwarteten Anblick unterm Baum zog sie sich auf dem Ast zurück, setzte sich rittlings hin, presste die Füße gegen den Baumstamm. Scheu sah sie Fiona an, bestaunte deren rote Haare. Wie sollte sie die Personen beruhigen?? Sie war nur zum Gucken hierhergekommen. Ihr fiel das Wort 'Opferung' wieder ein. Ja, genau, das war die Idee!


    Spontan fasste Tilla nach ihrem mitgebrachten Beutel, kletterte den unter ihr liegenden Ästen hinunter und liess diesen an seinem Band hängend zu de rrothaarigen herunter. Er landete knapp drei Fußbreit neben Fiona. Hoffentlich war der Honigtopf nicht zerschellt. Tilla wagte ein schwaches Lächeln. Ob die andere ihren Beutel annehmen würde? Zögerlich kletterte sie noch einen Ast runter, traute sich noch nicht so recht zu Boden zu springen. Der große Blonde war schliesslich auch noch da. Notfalls konnte sie wieder ganz nach oben klettern.

    ~Tillas Rückblende~
    Wunderbar.. nachdem die Augen von ihr weggerichtet und die beiden Erwachsenen mit sich selbst sowie gegenseitig beschimpfen beschäftigt sind, traut Tilla sich näher an Rutger heran und tastet nach dem Beutel des großen Blonden. Es scheint ein einfacher Knoten zu sien. Der Schwere des Beutels zu urteilen ziemlich nachlässig geknotet. Sie zieht ihr kleines Messer, um die Bänder mit einem leisen 'Ratsch' durchzusäbeln. Doch der große Blonde erleichtert ihr das Abnehmen des Beutels. Ungefragt schlägt er den wie ein Waschweib keifenden anderen Mann nieder. Der Strick reisst und plötzlich liegt der Beutel in ihren Händen. Tilla springt zurück, verstaut ihn in ihrem Umhang. Das Messer hält sie noch in ihrer Hand. Ihr Blick streift den vom aufgebrachten wütend dreinblickenden Rutger. Oha... sie sollte sich schleunigst aus dem Staub machen. Mit einer knappen Verbeugung verbeugt sie sich vor ihm und zieht sich rückwärts drängelnd zwischen die Passanten zurück. Sie läuft zu einer Häuserwand, die mit Efeu bedeckt ist und klettert daran hinauf. Von oben kann sie Rutger noch sehen. Griff für Griff erreicht Tilla einen vorstehenden Mauervorsprung, zieht sich zitternd vor Aufregung in den Schatten zurück.
    ~Tillas Rückblende~


    Ende


    Sie musste blinzeln.. sehr lange schon dauerte der Blick in Rutgers Augen. Tilla fand sich, aus dem Tagtraum herausgerissen, auf dem Gang wieder. Verwundert rieb sie die Augen und schüttelte den Kopf. Was tat sie hier?? Was war das eben gewesen? Sie hat die erbeuteten Münzen zum großen Teil noch, bis zu zehn Münzen gab sie aus, mehrheitlich für Essen. Sie auf dem Weg von Aurelias Zimmer, soll die Sklaven zur Tür bringen. Der Ausgang befindet sich ganz in der Nähe, fallt Tilla wieder ein. *Da lang.* gebärdet sie deutlich und verbeugt sich wie im Tagtraum vor dem fremden Sklaven, dessen Namen sie nicht kennt. Für sie ist er der große blonde Mann, dessen helles Haar mit der Sonne um die Wette leuchten kann.

    Der unbekannte Gegner schreitet nicht nach hinten. Nein, er geht in die Knie, nähert sich rasend schnell dem Boden. Hastig weicht Tilla von ihm weg, mustert sein bleich gewordenes Gesicht. Was für eine Wirkung mit einem einfachen Tritt !! Sie lächelt nicht. Steht ganz still. Und hält sich endlich die Ohren zu. Das metallische Kreischen ist viel mehr unerträglicher als ihr eigener Dolch. Doch woher stammt dieses Geräusch? Es wird von dem kleinen Junge verursacht, der es schafft den Kerzenständer versucht hochzuheben und es auch schafft. Bewunderung steigt in Tillas Augen auf. Anerkennung huscht über ihr Gesicht. Doch es verschwindet wieder. Sie darf nicht unaufmerksam werden! Rasch sieht sie zu Vulpis nieder, stößt sein pugio mit dem Fuß weg in die Dunkleheit des Tempels. Dorthin wo die Säulen tiefe Schatten werfen.


    Plötzlich ist die ersehnte Hilfe da. Sie kommt in Form eines jungen Priesters mit wütend blitzenden Augen, der den kleinen Jungen ausschimpft. Abermals weicht Tilla zurück und bereut es den Dolch fortgestoßen zu haben. Der Prieser könnte womöglich dem unbekannten Gegner anstatt Ihnen beistehen. Dann ist Nero bei ihr. Diesmal ist er es der ihre Hand umgreift und sie mit sich zieht. Tilla folgt ihm sogleich hinterher zum Ausgang. Diesmal sieht sie sich nicht nach ihrem Gegner um. Sie hat genug gesehen und gehört. Er hat ein Wort erwähnt. Sie kennt es nicht. Sentina Tilla macht sich dünn, quetscht sich durch die Menschen hindurch und bemüht sich des Jungen kleine Hand nicht zu verlieren.


    Nero bleibt stehen, dreht sich schweratmend zu ihr um. Tilla beugt sich zu ihm nieder, stützt ihre Hände auf den zitternden Knien ab, pumpt Luft in ihre Lungen hinein. Bemerkt dennoch seine Dankbarkeit und errötet über seine Verbeugung. Das er sie Dame nennt. Langsam richtet sie sich auf und zieht ihn zu sich in ihre Arme. Umarmt ihn spontan, wuschelt durch seine dunklen Haare. Es ist vorbei. Wir sind ihm entkommen. gebärdet sie aufgeregt. Ihr fällt ihre Tafel ein. Nun hockt sie sich zu ihm nieder, zieht die Tafel hervor und fängt an zu schreiben.


    *Salve, Nero. Mein Name ist Tilla. Ich bin stumm, kann nicht sprechen. Ich habe dich gesehen und alles mitbekommen. Die ganze Zeit bis eben wollte ich dir helfen. Schau, es ist vorbei. Wir sind entkommen. Du bist sehr tapfer. Ich danke dir auch für deine Hilfe.* Mit einem Lächeln reicht sie ihm die Tafel, legt ihm ein zweites Mal ihren erdbraunen Umhang um. Tilla mustert die Umgebung der Passanten, ob sie erneut Gefahr bringen und streicht sich die Haare hinter die Ohren. Geduldig wartet sie auf Neros Antwort

    Sim-Off:

    Darf ich?


    In einem Augenblick der Unaufmerksamkeit des Küchenchefs schnappte sie sich einen halbvollen Honigtopf und einen halben Brotlaib. Mit diesen nahrhaften Dingen floh sie nach draußen in den Garten. Dort war es schon dunkel. Tilla lief den Gartenpfad noch ein bisschen weiter und schlug sich in einen Busch hinein. Dort hockte sie sich hin und wartete, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Konnte sie jetzt ihre einsame Mahlzeit geniessen oder kam ihr wer hinterher? Hm.. was war das da hinten für ein Knacken und Gemurmel? Sie sah sich um, spähte zwischen den Zweigen und Asten hindurch. Da hinten war es beinahe hell. Seltsam! Die Neugierde packte sie.. Was geschah dort drüben? Ein rascher Blick zur Villa.. dort war alles ruhig. Tilla verstaute ihre Beute in einem dunklem Leinentuch. Sie war in ihrer Tunika kaum zu erkennen, die sonnenverbrannten Arme und Beine erschienen beinahe dunkelbraun. Schritt für Schritt kämpfte sie sich durch die Büsche nach vorne, mied verräterisch knackende Stöcke, schlug lieber einen Umweg ein als sich durch allzudichtes Unterholz zu bemühen.


    Sie schlich auf ihr Ziel, einen Baumstamm zu. Ihr Atem ging trotz der körperlichen Anstrengung recht leise. Das Knacken stellte sich als ein Feuerscheit heraus und das Gemurmel waren die Stimmen von Personen. Tief geduckt erreichte sie den Baumstamm. Jetzt erkannte sie die Gesichter, teils bekannt und teils unbekannt. Die anwesenden Personen hatten ein Feuer gemacht.. und was für eines!!! Der blonde Mann war auch dabei... er lag fast in den Armen einer anderen Frau, fragte die anderen Anwesenden, ob sie in die Zukunft sehen konnten. Eine andere Frau erwiderte etwas seltsames zu einer anderen. Eine Opferung? Überrascht hielt Tilla den Atem an, entdeckte das Gebäck und die Getränke. Impulsiv kletterte das stumme Sklavenmädchen an den Ästen des Baumes hinauf in die Astgabeln. In einer breiten Astgabel fand sie genügend Platz, hängte den schweren Beutel beiseite und legte sich auf einen kräftigen, breiten Ast, der unter ihrem Gewicht leicht erzitterte.

    Sim-Off:

    Danke, ich übernehme gerne.


    Die beiden Sklaven folgten ihr bereitwillig zur Tür zurück. Tilla war ganz beschäftigt den richtigen Weg zum Ausgang einzuschlagen. Die Villa hatte eindeutig zuviele Gänge... seufzte das stumme Mädchen innerlich und erstarrte mitten im Schritt, als eine männliche Stimme meinte, er würde sie kennen. Kalt war der Gänseschauer der über ihre Haut kroch.. IHN kennen? Hatte sie das vorhin nicht selbst schon überlegt? Langsam drehte sie sich um und erwiderte seinen Blick.


    ~Tillas Rückblende~
    Sie hatte solchen Hunger!! Unbedingt musste sie heute etwas in die Finger kriegen. Eine weitere Nacht mit knurrendem Magen würde ihr erneut den Schlaf rauben. Nun sie hatte zwar einen groben Umhang 'ergattert', aber dieser wärmte sie nur. Und eßbar war er leider nicht. Zitternde Beine und knurrende Mägen waren definitiv enorme Nachteile um auf der Straße zu überleben. Tilla suchte diese belebte Kreuzung recht selten auf und kauerte sich im Schatten des Türeingangs zusammen. Man sah sie sowieso nicht, nahm sie nicht mal wahr. Zerrupfte und zerlumpte Gestalten waren für die Passanten uninteressant. Eine schmerzliche Erfahrung! Aus der Garküche roch es gut. Mit dunklen, vor Hunger fast schwarzen Augen musterte sie die Passanten und hatte asbald einen 'Interessenten' aus der Menge 'herausgefischt'. Groß, blond, hager gebaut, mit fettem Beutel am Gürtel. Tilla erhob sich, klopfte den Staub vom Umhang und verliess ihren Platz. Die hin und herwogende Menschenmenge war genau richtig, um ihn ganz natürlich 'aus Versehen' anzurempeln. Prima.. der Blonde blieb sogar stehen. Langsam bahnte sie sich ihren Weg, näherte sich dem 'Auserwählten' von hinten und schubste Rutger an. Prompt deutete sie auf den ihm Nächststehenden, der verdächtig genug aussah, Rutger angeschubst zu haben. Erst mal für etwas Aufregung sorgen... und dann. Ja, mal schauen. Der andere zeigte ihr mit dem Zeigefinger einen Vogel, dafür zog sie eilig den Ärmel hoch und zeigte etliche Blutergüsse vor. Mit Tränen auf den Augen zeigte sie auf Rutger. "Ja, ich glaube, geht es noch? Warst du das?" brauste der andere mit empörter Mimik auf.

    Da, es war passiert. Marcus nahm sie wahr und lächelte sogar in ihre Richtung. Der Fremde registrierte ihren Blick. Tilla lächelte unschuldig dreinschauend zurück und sah zu Boden. Immer noch wusste sie nicht wie sie die aktuelle Farbe ihrer Tunika benennen sollte. Fürs erste schob sie diese Frage weg. Meine Güte.. die Männer warfen aber auch mit Wörtern um sich. Zuerst hatte sie noch die Ohren gespitzt, was denn da zwischen ihrem Herrn und dem Fremden besprochen wurde, die Lauscher schliesslich auf Durchzug gestellt. Was sollte sie auch mit der beruflichen Zukunft des Besuchers anfangen können? Mhm.. wie wäre es denn damit eine eigene Viehzucht haben. Also nee, Kühe möchte sie nicht und Hühner schon gar nicht. Letztere gackerten nur so blöd herum. Tilla rollte bei diesem Gedanken mit den Augen und auch weil die Erwachsenen wieder über die Berufe sprachen. Aber hallo... warum war sie denn überhaupt hier?


    Tilla riss sich zusammen, versuchte wenigstens noch einmal zuzuhören, damit ihr die Zeit im officium nicht zu lang werden würde. Marcus erwähnte die Namen der Länder um Rom herum. Sie klangen so toll. Aber wo lagen sie überhaupt genau? Ha, da hatte sie wieder eine interessante Frage im Kopf. Bekannte Namen fielen.. waren die beiden Männer nicht neulich bei dem Fest dabei gewesen? Und noch etwas interesssntes erhaschten ihre Ohren. Der Fremde residierte seiner Aussage nach in der Casa Didier. Mhm, das klang nach irgendwie nach einem Musikstück: Caaaaasssa Diedier dididdidadididi. Tilla schmunzelte und trat spontan vor und schenkte Quintus seinen Weinbecher voll, ebenso den von Marcus. Man sollte nicht von ihr sagen, sie verplemperte ihre Zeit mit Herumstehen und Ohrenspitzen. Caasaaaa dididdidadididi. Sie wandte sich äußerlich ganz gelassen wirkend von beiden Anwesenden ab und stellte sich mit einem impulsiven Hüpfer wieder auf ihren Platz. Diedier dididdidadidididideldudap Nun hatte sie einen Ohrwurm.

    Saba gab ihr die Tafel zurück und betätigte insgeheim ihre Vermutung. Sklaven durften nicht die gleiche Farben tragen wie die Herren. Nun denn, hoffentlich fiel Aurelia dies nicht auf. Und außerdem.. woher sollte sie bloß wissen, welche Farbe die Herren und Herrinnen wann zu getragen gedachten. Mhm, musste sie jetzt zukünftig jeden Morgen ganz früh durch alle Schlafgemächer schleichen, um die Kleidungsfarben herauszufinden? Keine schlechte Vorstellung... und irgendwie auch reizvoll.


    Aurelia benutzte derweil das von ihr bereitgestellte Schreibzeug. Tilla langweilte sich nicht.. sie musste ohnehin schwer nachdenken und rief sich nebenbei das soeben erlernte Frisieren einer einfachen Frisur in den Kopf. Nach einer gehörigen Weile trug Aurelia ihr auf die fremden Sklaven hinauszubegleiten. Ja. Tilla nickte gehorsam und ging mit schnellen Schritten voraus zur Tür. Dort wartete sie auf die anderen beiden, liess sie durch die aufgehaltene Tür aus dem Zimmer hinaus. Saba durfte offenbar auch gehen. Tilla lächelte ihr zu und sah zu der Priosca zurück. Die widmete sich dem Gesichtsausdruck nach gedankenverloren den Geschenken. Na dann. Tilla brauchte wohl nicht mehr anzutreten. Da lang. Stumm deutete sie mit dieser deutenden Geste in die Richtung, wo die porta sich befand.

    Oh.. er erwähnte mit dieser Antwort viele fremde Wörter. Abermals ergriff sie die Tafel. *Politiker? Virgin? Senat? Was ist das alles? Verzeih mir, Ursus, ich kenne diese Wörter nicht.* Nunja.. sagen wir mal so, so ungefähr kannte sie die Worte, wollte es aber noch mal darüber aufgeklärt werden. Und wer konnte dieses besser tun als jemand der sich gerade damit beschäftigte? *Wofür musst du dann amtlichen Entscheidungen treffen? Musss du dann genauso viel schreiben wie Herr Marcus?* Ob diese Entscheidungen womöglich die entlaufenen Sklaven betrafen, die auf der Straße lebten und sich vor ihren Herren versteckten? Immer noch hatte sie niemandem von ihrer langen Zeit auf der Straße erzählt. Naja.. sie war lange genug als herumstreunende Diebin auf der Straße unterwegs gewesen. Ihre Diebstahlopfer mussten sie vergessen. Besser sie liess genug Gras über diese Zeit wachsen, bis sie erneut ihrem Talent nachging. Bei manchen Dingen, die es im Hause gab, kribbelten ihre Finger und dann musste sie sich ganz arg zusammenreissen. Während sie so nachdachte, kaute sie auf ihren Lippen herum. Ob der Geschichtenerzähler immer noch auf dem Forum Romanum saß und die Geschichten vom berühmten Dieb erzählte, dem niemand auf die Spur kam? Wie oft sie ihm zugehört hatte, konnte sie nicht an einer Hand abzählen.

    Der Junge läuft los. Nun ist sie dran. Tilla holt tief Luft, umfasst das Messer noch fester. Sie lässt dem kleinen Jungen sechs Schritte Vorsprung. Dann läuft sie ihm hinterher. Ihre körperliche Ausdauer ist gut. In der aurelischen Villa wird sie ständig auf Trab gehalten. Tilla mach mal hier. Tilla geh mal rüber. Um dem 'Treiben' zu entkommen 'schwatzte' sie Dina mit schriftlichem Betteln den Besuch auf dem Forum ab. Doch jetzt sollte sie wirklich nicht an die Villa denken. Steckt mitten in einem Abenteuer, schwebt in Gefahr. Alles weil sie einem kleinen Jungen helfen will. Ein Prickeln rennt über ihren Rücken, als die Stimme des Gegners erneut ertönt. LAUF! feuert sie Nero an, den sie zurückblicken sieht.


    Das Blinken verschwindet. Nicht gut, er weiss jetzt wo wir sind, fährt es gedanklich durch ihren Kopf. Die nächste Säule ist in Sicht. Tilla legt einen Zahn zu, meint den rettenden Stein erreichen zu können. Eine große Hand packt nach ihrer Schulter. Tilla duckt sich instinktiv weg und hört zugleich die Waffe gegen die Säule knallen. Sie ist jedoch zu langsam. Er hat sie gepackt durch die Ablenkung mit seiner Waffe. Für Sekunden ist sie wie erstarrt, blickt ihm in die wütenden Augen, bewundert ihn für diesen Trick. Seine drohenden Worte reissen sie heraus. Meine Finger? Nö! Die kriegt er nicht.


    Tilla strampelt mit den Beinen, trifft die gegnerischen Knie, tritt Vulpius auf die Füße und hebt ruckartig das Knie, um ihn in seine empfindlichste männliche Zone zu treffen. Der Junge ruft etwas.. womöglich um Hilfe? Ein Scharren ertönt. Noch schlimmer anzuhören als das Kratzen ihres Messer. Tilla hebt ihre Hände, umfasst beidhändig das nun ebenfalls im Sonnenlicht auffunkelnde Messer, bedroht Vulpius mit dieser offenen Geste. Versucht den Gegner zum Kerzenständer zurückzudrängen, damit er hoffentlich nach hintenüber fällt. Das eigene Knie schmerzt. Wütend blitzend ihre dunklen Augen auf. ER ist noch ein Kind! 'sprechen' ihre Hände. Die näherkommenden eiligen Schritte hört sie nicht wegen dem Scharren verursacht durch Neros Ziehen. Der erdbraune Umhang wird lästig. Das Sklavenmädchen möchte Nero erreichen, nur wie? Noch steht der Mann zwischen ihnen.

    Sim-Off:

    Leone soll Tilla aufgabeln? auf gabeln angestakst komm* :P


    Diesmal trug sie dunkle Kleidung und damit lief sie keine Gefahr unerwartet die gleiche Farbe wie sonstwer der Herrschaften in der aurelischen Villa zu tragen. Leider war es ein undefinierbarer Ton. Tilla dachte schon den ganzen Tag darüber nach? Erdbraun? Schwarz? Dunkelschwarzblau? Dunkelschwarzgrünlila? Leider störte Leone ihre farblich auschweifenden Gedankengänge mit einem Auftrag. Wieder einmal sollte sie Gäste bedienen...


    Unwillig trabte sie in die Küche und schnappte sich das silberne Tablett welches nur sie benutzte. Es hatte nämlich genau die richtige Größe, um die daraufstehenden Gefäße und den hinundher schwappenden nach verdünnten Wein riechenden Inhalt gefahrlos durch die Villa zu tragen. Sie schüttelte den Kopf, pustete die Strähnen aus der Stirn fort und trat nach leisem Klopfen im officium ein. Freundlich lächelte sie Marcus an, den sie sogleich entdeckte und mit einem raschen Nicken begrüßte. Der Wein für ihren Herrn war schnell serviert und die gut gefüllte Knabberschale in nächster Nähe gerückt. Dem Fremden aber schenkte sie ein scheues Lächeln und sogleich den Wein in das für ihn bestimmte Tongefäß. Tilla faltete ihre sauberen Hände auf dem Rücken und trat zurück an die Wand. Also welche Farbe trug sie heute? Gedankenverloren glitten die dunklen Augen der Sklavin über die Kleidung des Fremden.

    Hm, ihm gefiel die Namensgeste immer noch nicht. Tilla liess die Hände sinken und suchte nach einer Art Idee. Diese wollte ihr partout nicht einfallen. Warum es sich aber auch schwer machen und es nicht so befolgen wie er vorschlug? Schliesslich nickte Tilla, formte ein 'U' fur Ursus Anfangsbuchstaben. Noch einmal hob sie die eigene Eß-Schüssel hoch, aß den selbstgemachten Obstsalat mit wenigen Bissen auf. Geschäftig räumte sie die Schüssel aufs Tablett und fürs erste gesättigt lehnte sie sich zurück, beobachtete Ursus beim Essen. Sie wiederholte noch einmal die Namen per Fingeralphabet. Dann griff sie zur Tafel und schrieb eine Frage auf. *Du Ursus, was machst du eigentlich beruflich? Erzählst du mir was du imn deinem Beruf tun musst?? Bitte...*

    Nun dann durfte sie auch noch die Geschenke herausnehmen. Oh mann.. wie machte man das bloß? Mit kleinen unsicheren Schritten trat Tilla vor zu der anderen Sklavin, berührte mit kribbelnden Fingern das schön verarbeitete Armband und reichte es Aurelia. Schade, dass so weinig Zeit war um genauer hinzugucken, für Tilla sahen die eingearbeiteten Motive wie eine Geschichte aus. Vielleicht durfte sie danach mal fragen? Mhm.. sie wandte sich um und ergriff den eleganten grünen Stoff. Oh.. das war ja fast noch basser als Haare zu berühren. Da sie deutlich kleiner war als Aurelia hatte sie Mühe ihn vom Boden fernzuhalten und faltete ihn kurzerhand dreimal zusammen. Sie verglich die Farbe mit ihrer eigenen moosgrünen Tunika... irrte sie sich oder war es beinahe die gleiche Farbe? Mhm.. gab es da nicht irgendwie eine Regel, das man nicht die gleiche Farbe wie die Herrren tragen durfte? Peng, da hatte sie eine noch viel wichtigere Frage im Kopf.


    Aber die Herrin wollte schon wieder was von ihr. Tilla, richte das Schreibzeug her... Schreibzeug? Wo denn? Tilla trug die Tunika zu einem Sessel rüber, legte ihn dort ab. Achja.. auf dem Schreibtisch. Sie machte kehrt und betrachtete die Oberfläche des Tisches. Das Möbelstück war ganz schön groß und da lag immer noch ihre Tafel. Mhm, sie richtete die Pergamente aus, tunkte eine Feder in die Tinte. Nebenbei schnappte sie sich ihre Tafel und schrieb mit dem Griffel etwas auf. Aber noch zeigte sie Aurelia ihr Geschriebenes nicht sondern trat zu Saba. *Danke fürs Zeigen und Loben beim Frisieren. Ein schönes Grün. Fast wie das meinige. Muss sich die Kleidung wechseln gehen, wenn sie auch grün trägt?* Leider wusste sie nicht mehr ob die ältere Sklavin lesen konnte.

    Hier noch ein ausführlicherer Artikel...


    Aurelianische Mauer in Rom teilweise eingestürzt -
    Nach tagelangen Regenfällen instabil geworden


    Ein sechs Meter breites Stück der Aurelianischen Stadtmauer von Rom ist nach tagelangen heftigen Regenfällen eingestürzt. Verletzt wurde dabei niemand, doch wurden ohnehin geplante Reparaturarbeiten an dem historischen Bauwerk damit dringlicher denn je, wie Paola Virgili von der zuständigen Behörde der Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Man werde das defekte Segment nahe des Hauptbahnhofs Roma Termini jetzt erst einmal abstützen und dann in einigen Monaten mit der Restauration beginnen.


    Die antike Mauer, die Kaiser Aurelian im dritten Jahrhundert gegen die sogenannten Barbaren errichten liess, verläuft mit ihren Wehrtürmen und Stadttoren auf einer Strecke von mehr als 17 Kilometern um die italienische Hauptstadt. Der jetzt eingestürzte Abschnitt ist bereits eine Rekonstruktion aus dem 16. Jahrhundert. Rund 350 Meter in diesem Bereich galten schon seit längerem als einsturzgefährdet und sollten laut Virgili vom kommenden Montag an ohnehin repariert werden. Dafür seien zwei Millionen Euro eingeplant worden.


    Quelle:
    http://www.nzz.ch - Nachrichten - Panorama
    von gestern dem 2. 11.

    Aurelianische Mauer in Rom teils eingestürzt


    Ein sechs Meter breites Stück der Aurelianischen Stadtmauer von Rom ist nach heftigem Regen eingestürzt. Verletzt wurde niemand, doch seien geplante Reparaturarbeiten an dem historischen Bauwerk nun dringlicher denn je, teilte die Stadtverwaltung mit. Die antike Mauer ließ Kaiser Aurelian im 3. Jahrhundert errichten. Der eingestürzte Abschnitt ist eine Rekonstruktion aus dem 16. Jahrhundert.



    Quelle:
    Frankfurter Rundschau - Magazin - Aus aller Welt
    von heute dem 3.11.

    Sie liess den Jungen vorrennen, gewährt ihm Schutz dadurch, in dem sie ihren eigenen Rücken den Männern entgegenhält. Der Junge ruft ihr etwas zu. In den Tempel? Tilla zögert einen winzigen Augenblick, sieht über die Schulter zurück, um nach den Gegnern zu schauen. Einer von beiden kommt ihnen nach. So ein Mist aber auch! Sie läuft die Stufen hoch und zwischen die Säulen hindurch in den Eingangsraum. Schnellen Fußes folgt sie ihm ins Versteck hinter eine Statue, kauert sich an seiner Seite zusammen.


    Tilla bemüht sich ihren hastigen Atem zu unterdrücken, deckt den Jungen mit ihrem dunklen Umhang zu. Vielleicht hilft die Tarnung? Neue Schritte hallen und eine männliche Stimme erklingt. Sie zuckt zusammen. Oh nein! Es ist die Stimme des Mannes, welchen sie verletzt hat. Wieder tastet sie nach dem Messer, fühlt sich unwohl es in der Hand zu halten, weil sie hier in einem Tempel sind. Hat sie vorhin nicht noch einen Anwesenden gesehen? Sie ist sich dem nicht sicher.


    Das leise Flüstern des Kindes reisst sie aus den Überlegungen wie sie entkommen können. Aus dunklen Augen sieht sie ihn an und lauscht den stetig näher kommenden Schritten. Die Säulen fallen ihr ein. Wir laufen weiter. Flink wie eine Schlange und leise wie eine Maus. Immer an den Säulen vorbei. Mit den Händen 'malt' sie vier Säulen in die Luft, deutet mit zwei Fingern an, dass sie beide noch einmal laufen müssen, formt die Umrisse der erwähnten Tiere. Tilla tippt sich selbst an, deutet an ebenfalls zu laufen. Ich komme dir nach. Hoffentlich hat er sie verstanden. Vorsichtig entwindet sie ihren Umhang von ihm herunter und nickt zur am nächst stehenden Säule rüber. Kleine Steine würden helfen, andere Personen auf ihre Not aufmerksam zu machen. Die Schritte sind ganz nahe. Aus einem spontanen Impuls schleift sie ihr Messer über den marmornen Boden. Das Geräusch ist hässlich. Es schmerzt in den Ohren. Und doch muss sie was tun. Tilla schubst Nero an, läuft los zur nächsten Säule. Ein Sonnenstrahl verrät ihr: der Gegner hat ebenfalls eine Waffe. Ihre Kehle wird ganz trocken. Lauf! feuert sie Nero an.

    Eingekleidet in moosgrüner Tunika, erdbraunen Umhang und braunen geschlossenen Sandalen trottete Tilla über das Forum Romanum. Mit wachen Blicken hält sie nach dem Marktstand Ausschau, von dem sie etwas abholen soll. Ein schmales braunes Lederband hält ihre offenen Haare wie ein Haarreif aus dem Gesicht. Zum Glück hat ihr keiner der aurelischen Sklaven den Einkaufskorb aufgedrängt.. den mag sie nicht, dann hat sie nämlich nur eine Hand frei. Die Tafel jedoch schlägt mit jedem Schritt gegen ihr Bein... der Umhang verbirgt das kleine silberne Messer welches sie neulich 'ergattert' hatte. Seit sie dieses bei sich hat, fühlt sie sich auf den öffentlichen Orten sicherer. Ihr Weg wird nebeneinander gehend begleitet von einem kleinen Jungen, der hochgebogene Schuhe trägt und seltsamerweise am Daumen nuckelt. Aus den Augenwinkeln sieht sie wie er den Stein des Actium-Bogens streichelt, sich immer wieder umsieht.


    Kurz hält Tilla inne, sieht ihm zu, wie er vorangeht und unvermittelt stehenbleibt. Ein Kribbeln macht sich auf ihrem Nacken breit. Da stimmt doch was nicht, sagt ihr Instinkt. Tilla tritt seitwärts, beobachtet den Jungen und dessen Umgebung. Tatsächlich wird jemand auf ihn aufmerksam... nämlich zwei bulllige Männer. Sie unterhalten sich. Der Kleine scheint die Großen nicht zu kennen. Einer von den Großen packt ihn an der Hand. Dem Kleinen rutscht der Daumen aus dem Mund. Tilla bückt sich, greift nach Kieselsteinen, sucht nach einer Gelegenheit wie sie die Männer ablenken kann. Eine Gänseherde mit Hütern kommt schnatternd entgegen... eine Idee bildet sich in ihrem Kopf.


    Kurzerhand wirft Tilla die Steine auf die Gänse, einige der Tiere fliegen erschrocken auf, andere Gänse schnattern los und verursachen einen Heidenlärm. Sie klatscht laut knallend in die Hände, tritt aus ihrem Versteck hervor, rennt durch die aufgeschreckte Herde und nähert sich dem Jungen. Die Gänsehüter schimpfen, versuchen das entstandene Chaos zu besänftigen. Eine Bewegung genügt... sie hat das Handgelenk des großen Mannes angeschnitten. Blut tropft auf das Pflaster. Du musst fort von hier. Tilla greift nach der Hand des kleinen Jungen, schlingt ihren erdbraunen Umhang beschützend um ihn herum und zieht ihn weiter. Ihre Hand steckt das blutige Messer zurück in die Messerscheide. Wir müssen verstecken spielen.. komm schnell. deutet sie ihm. Kurz sieht sie sich um, schaut auf das Chaos zurück. Tilla will ihre Schritte beschleunigen, um ein Versteck zu erreichen. Noch hat sie kein Versteck ins Auge gefasst, erst die Jungenhand befreien, darum ging es bei ihrer Idee.