Ja das 'A' langt auch. Oder zwei Säulen im Viereck andeuten. Sie wunderte sich warum er lachte und bekam auch sogleich die Erklärung dazu. Verlegen sah sie auf die leere Obstschüssel nieder, wurde ein bisschen rot. Als er die Namen aufzählte seufzte sie stumm... das sah ganz nach Gehirnjogging aus. Aber es ging nicht anders da sie stumm war und sich wirklich bemühen sollte die Namen zu lernen. Corvinus, Cotta, Lupus, Philonicus, Prisca, Sisenna, Deandra, Helena, ich.. Mit den Fingern buchstabierte sie die Anfangsbuchstaben, setzte bei gleich beginnenden Anfangsbuchstaben den zweiten oder dritten Buchstaben hinzu. Außerdem verwendete sie die Bezeichnung für das Geschlecht sowie Altersbeschreibung, also ob sie Kind, Frau oder Mann waren. Die Berufe mit Ausnahme von der kleinen Sisenna wusste bzw. kannte sie nicht. Beim letzten Namen verwendete sie die Namensgeste, die sie für Ursus ausgedacht hatte. Sie deutete seine Augenbraue an. Ursus. Schliesslich tippte Tilla sich selbst auf die Brust. Tilla, fügte die Namensgeste einer herabfallenden Haarlocke hinzu.
Beiträge von Tilla Romania
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Jaaaa. erwiderte Tilla gedehnt und blickte Aurelia so gut wie es ihr möglich war treuherzig an. Sicher, sie hasse es zu lügen.. es war aber auch eine Notlüge. Und dann endlich bekam sie den Schmuckstein wieder. Mit einem schwachen Lächeln hängte sie ihn sich wieder um, versteckte ihn sogleich unter dem Kragen ihrer Tunika. Sie wollte schon wieder nicken, da fiel ihr die kleine vergoldete Schelle wieder ein. Sie gab ihrem Beutel einen Stups. Ja. Tilla ging zur Obstschale rüber und brachte diese zu Aurelia rüber.
Da klopfte es an der Tür und Leone trat ein. Tilla schenkte dem Eintretenden ein scheues Lächeln, stellte sich neben Saba auf. Ein kurzer Wortwechsel fiel. Dann trat eine junge Frau gefolgt von einem anderen Mann herein. Heute schien der Tag der Geschenke zu sein. Über diesen Gedanken musste sie verschmitzt grinsen, sah Saba an und anschliessend die Besucher. Den Mann musterte sie etwas genauer. Oh.. der trug ebenso schöne Kleider wie die Frau und er sah ihrem Anschein nach einem ihrer Diebstahlopfer ähnlich. Vielleicht irrte sie sich auch, langsam verschwand Tillas Lächeln, machte einer neutralen Miene Platz. Als fingerflinke Diebin hatte sie wahrlich anders ausgesehen als heute.
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Da meine Tilla stumm und ohne Zunge, also der direkten Rede nicht stimmlich mächtig ist, musste ich mir überlegen, wie ich mich mit anderen Post-Partnern verständige.
Derweil benutzt Tilla, wenn sie etwas Mitteilsames auf die Wachstafel schreiben möchte, die Sternchen.
Zum Beispiel:
Mit Hilfe der Tafel erwiderte sie (schriftlich). *Und nach dem Essen geht ihr bei schönem Wetter in den Garten und benutzt die Wege, stimmt's?*Wenn Tilla gestikuliert bzw. Gebärden benutzt gebe ich ihr die Farbe dark red
Zum Beispiel:
Tilla deutete auf die Blumen, machte eine Blume nach die allmählich aufblühte. Fügte Ursus hinzu, den sie mit zwei Fingern auf der anderen flachen Hand einen unsichtbaren Weg lang laufen liess. Im Garten spazieren gehen. -
Sie sah Ursus ganz verdutzt über diesen unerwarteten Denkanstoß an. Äh.. da hatte er aber vollkommen recht. Gewitzt wie sie war, schob sie erst mal einen Löffel selbstgemachten Obstsalat in den leeren Mund und kaute bis sie eine Idee gefunden hatte. 'Ta' = Tablinum. Tri - Triclinium. präsentierte sie ganz stolz mit flinken Fingern die passenden Buchstaben, fügte das Bodenviereck dazu.
Tilla wiederholte den Ablauf einer Einladung von (fiktiven) Besuchern, so wie sie ihn bisher im Haus beobachtet hatte. Leone ruft nach Löckchen. Besuch für 'U'. Besuch he nachdem in 'Atri', 'Tri' oder 'Ta' führen. 'U' holen und Bescheid sagen: Besuch ist da. Besuch bleibt zum Essen. Euch sagen, dass Essen fertig ist. Essen servieren und bedienen helfen. Besuch möchte Garten sehen. 'U' folgen und gehorchen, wenn noch Nachtisch oder Wein wünscht. Besuch zur Tür führen und verabschieden. Sie krauste die Nase.. hatte sie was vergessen? Fragend sah sie Ursus an, zugleich auch gespannt wie ein Flitzebogen , ob er ihre Gesten hatte verfolgen können.
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Sie hörte Sabas Worte und sah sie dankbar an. Tilla strich etwas von der Salbe weg, von der sie zuviel aufgetragen hatte und verwendete es für eine andere Stelle, die noch keien Salbe abbekommen hatte. Ein Rest blieb auf ihren Fingern hängen.. wohin damit? Tilla wischte es kurzerhand an ihren eigenen Haaren ab. Interessiert betrachtete sie die Spangen und verglich sie mit der Haarnadel. Mit dunklen Augen verfolgte sie Sabas Tun und musste fast schon über die Aufgabe die ihr als nächstes gestellt wurde grinsen. Das war ja einfach...
Ohne die Mimik zu verziehen, trat sie vor, ergriff den Stab sowie nacheinander jede einzelne Spange und stellte sich vor, dass diese genauso wie die Duftflaschen keine Geräusche machen duften. Ein, zwei Härchen machten ihr Spiel nicht mit, aber es war nicht so schlimm, wie Tilla befand. Man sah die Härchen nur wenn man es wusste. Immer noch ohne Andeutung ihres Gemützustandes liess sie die Spangen in eine Schüssel auf dem Frisurtisch fallen und trat zurück. Für einige Momente war sie versucht den Stab an ihren eigenen Haaren auszutesten, aber sie unterliess es lieber. Die Frau trieb sie und Saba an. Konnte diese auch nicht so lange still sitzen, fragte Tilla sich insgeheim. Die Frau rief sie wieder zu sich. Gehorsam trat sie vor und lauschte ihren Fragen.
Au verflixt... sie stellte Fragen denen sie liebend gerne ausgewichen wäre. Tilla schluckte und errötete, ob sie weggelaufen war. Etwas zu schnell nahm sie die Tafel an sich und beantwortete die Fragen. Wie kamst du eigentlich in den Besitz meines Onkels? *Ich wurde auf dem Sklavenmarkt von ihm gekauft. Brix hat in seinem Auftrag für mich geboten.* Hat dich dein alter Herr verkauft? War er nicht mehr zufrieden mit dir, oder warum hat er dich hergegeben? Daraufhin erwiderte sie schlicht, weil sie nun wirkllich nicht preisgeben wollte, dass sie eine Diebin war und auf der Straße gelebt hatte. *Er war eigentlich zufrieden und hat mich im Suff an die Sklavenhändler verkauft. Ich vermute, irgendwie hat er vergessen den Verkauf rückgängig zu machen.* ...oder bist du deinem alten Herrn gar davon gelaufen? *Nein, ab seinem Rausch war ich sozusagen mir selbst überlassen.* Tilla hielt dies für eine gute Antwort und sah Prisca überrascht an, als diese ihren Schmuckstein verlangte.
Zögernd legte sie die Tafel ab, sah die ausgestreckte Hand Aurelias und fasste nach ihrem Stein. Tilla rieb mit dem Daumen über die kristallene Fläche. Mhm.. sie lauschte in sich hinein. Ihr Bauch riet ihr, zu gehorchen und ihr Herz riet ihr die Schnur zu verlängern. Letzteres gefiel ihr gar nicht.. quasi an Aurelias Hand zu 'hängen'. Das Mädchen atmete tief durch, erweiterte die lederne Schnur und zog sich diese über den Kopf. Ihre Bewegungen waren immer noch zögernd, nichtdestotrotz legte sie den von ihr erwärmten blauen Tränenstein in Aurelias Hand und wartete ab. Es fühlte sich seltsam an, den Stein nicht an ihrem Hals zu spüren. Tilla rieb sich wie gewohnt mit nacktem Fuß den Knöchel, um zu zeigen, das ihr diese Situation nicht so ganz gefiel. Mein Stein..
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Sie probierte schliesslich selbst vom selbstgemachten Obstsalat, nachdem Ursus angefangen hatte und strahlte ihn an. Danke. Mir schmeckt auch. Mjam. Eifrig schob sie sich den Löffel in den Mund, kaute und schluckte, führte die vorgeschlagene Geste nachahmend aus.
Mit Hilfe der Tafel erwiderte sie. *Das ist eine gute schöne Geste. Du bist echt gut. Stimmt, ihr eßt meistens im Triclinium. Triclinium Buchstabe T und Bodenviereck? Ich habe Probleme zu sagen, in welchem Raum sich der eine oder andere befinden tut, wenn man mich danach fragt. Aber zum Glück hab ich meistens meine Tafel dabei und kann die Antwort aufschreiben.* Sie verband die Geste von Ursus mit ihrem Vorschlag. *Und nach dem Essen geht ihr bei schönem Wetter in den Garten und benutzt die Wege, stimmt's?* Tilla deutete auf die Blumen, machte eine Blume nach die allmählich aufblühte. Fügte Ursus hinzu, den sie mit zwei Fingern auf der anderen flachen Hand einen unsichtbaren Weg lang laufen liess. Im Garten spazieren gehen. Mit schiefgelegtem Kopf sah sie Ursus an, aß weiter.
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"Zuerst den Körper, mit Schwamm und Seife. Wenn du damit fertig bist die Haare. Nimm dafür ebenfalls die Seife mit dem Rosenduft. Nach dem Bad brauche ich noch eine Massage."
Tilla nickte gehorsam und packte zuerst den Schwamm. Sie stemmte das eine oder andere Mal ihren eigenen Arm auf den Rand des badezubers um überhaupt Helenas Arme halten zu können. Stumm mühte sie sich ab und bemühte sich nicht allzuviele Wellen zu machen. Immer wieder tunkte sie den Schwamm ins Wasser, rieb die Arme mit dem Schaum ein und drückte den vollgesaugten Schwamm zusammen, um den Schaum mit dem heraustropfenden Wasser abzuwaschen. Dann kam der Brustbereich dran. Mit Hilfe eines Tritthockers gelang sie an diesen und umfuhr in Achterbahnen die Brüste. Hin und wieder warf sie einen Blick zu Helena... die schien es zu geniessen.. oder sie war gar eingeschlafen. Das Kalte Tuch verdeckte ihre Augen.
Bei der Badezuberecke angekommen, wo die Füße der Frau sich befanden stand sie still, kratzte hinterm Ohr. Hmm und was jetzt? Sie sah die Füße ganz unten liegen. Da müsste sie ja beinahe vornüber in den Badzuber hineintauchen, um diese zu erhaschen. Nee, also wirklich, dass musste ihr noch gezeigt werden, wie man dieses Problem löste. Also beschloß sie es zu übergehen und Dina später danach zu fragen. Sie nahm den Hocker mit und setzte sich wieder neben Helena hin. Vorsichtig stupste sie diese an der Schulter an. Mit dem Körper bin ich fertig. Ihr müsstet kurz untertauchen, damit eure Haare nass werden und ich sie dann waschen kann. Tilla schäumte ihre Hände bereits mit der Seife ein und wartetw darauf den Schaum über die Haare verteilen zu können. Oh.. sie mochte es Haare zu waschen. Wo sonst kam sie an Berührungen heran bzw durfte jemanden berühren? Sie sehnte sich immer häufiger danach mal in den Arm genommen zu werden.
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Sergia Plotina sprach sie wieder an. Tilla löste ihren Blick von der Szene, die sie so sehr an ihre eigene Vergangenheit erinnerte und hörte der netten Frau zu, behielt deren Hände im Auge. Ja, ich habe Angst, es ist schrecklich aufregend, was da passiert. erwiderte sie. Die Frau wollte sie offenbar beschützen. Ob sie tatsächlich soweit gehen würde... das konnte sie in ihrem angstvollen Zustand nicht einschätzen. Nein, ich behalte meine Hände. Langsam löste sie die verkrampften Hände von der Bank, rutschte zögernd näher zu Sergia heran.
"Meinst du, du kannst es noch ein kleines bisschen hier aushalten? Ich bin sicher, das Theaterstück dauert nicht mehr lange." Tilla zuckte mit den Schultern, warf einen sehnsüchtigen Blick zu der Stelle hin, wo der Ausgang sein musste. Draußen war es hell, freundich, leer.
Mittlerweile flach atmend sah sie Sergia an, die von Sisenna sprach. Ich weiss nicht. Sie sollte lieber raus gehen. Dies sind fremde Erwachsene, die auf das Mädchen aufpassen. Ich kenne sie nicht. Und gesehen habe ich sie hier im Hause noch nie. Der Herr hat nichts dazu gesagt, wer auf sie achten soll. Ich kann nicht mit ihr sprechen. Sisenna kennt mich nicht gut genug. äußerte sie sich gebärdend. Tilla wunderte über sich selbst. Soviel hatte sie noch nie einer Fremden 'erzählt', die nicht zum aurelischen Hause gehörte. War es das gemeinsame Wissen, dass sie Angst hatten? Vorsichtige Blicke zur Bühne genügten, um ihr zu zeigen, das die Sklavin wieder auf der Bühne stand und weitermachte, als ob das Herunterfallen niemals geschehen sei. Tilla schluckte und um ihre innere Unruhe auszudrücken, liess sie die Beine baumeln. Ihre ohnehin gespitzten Ohren fingen erregtes Gemurmel, unterdrücktes Gelächter und geflüsterte Satzfetzen auf.
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In Ordnung. stimmte sie ihm erleichtert zu, dass ihre Überlegungen zu den Gebärden irgendwie in die richtige Richtung gingen. Tilla machte seine vorgeschlagenen Gesten nach und nickte. Nachricht ist sichtbare Post und Pergament ist unsichtbare Post. Was war das letzte gewesen? Irgendwas mit Essen? Achja.. Essen ist fertig. Hm... wie sollte sie das anzeigen? Tilla war kaum, das sie wieder genesen war, aus dem Hause ihre alten Herren auf die Straße abgehauen. Somit hatte sie sich auch kaum Gedanken über diese Gebärde gemacht.
Möchtest du Obstsalat probieren? Den Obstsalat deutete sie mit zwei Gabeln an, die den Obstsalat umwälzten. Sie blickte die gefüllte Schüssel an und rutschte vom Stuhl, um zwei Schüsseln mit dem selbstgemachten Obstsalat zu füllen, wobei sie eine für sich mitnahm. Doch sie fing nicht sogleich an zu essen. Ihr schwebte eine Frage im Kopf herum. Die kleine Schüssel stellte sie auf dem Kissen ab und sah Ursus fragend an. Du gehst doch zu den Mahlzeiten. Wie sagen es andere Sklaven an, die euch bedienen, dass du essen kommen sollst? Welches Stichwort benutzen sie? Essen fassen? Abermals schrieb sie es für ihn auf die Tafel auf, um Missverständnisse auszuschliessen und rührte den Eßlöffel immer noch nicht an.
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Schön. freute sie sich zurücklächelnd, dass alles nun passte und nahm wieder auf dem Stuhl im Schneidersitz Platz, lehnte sich sogar zurück. Tilla nahm den Becher in die Hand, sah nach, ob keine Biene drin war und trank noch einmal vom süßen Getränk. Langsam stellte sie ihn weg und bettete ein Kissen auf ihre Schneidersitzlücke.
Ja, ich weiss. Nicht zu groß und ausholend. Das von vorhin ist mir spontan eingefallen. Das wichtige ist doch eher WER und WORAUF man aufmerksam gemacht werden soll. Eine Hand genügt auch meistens. Vielleicht Geräusche? Fingerschnipsen? Auf Tablett tippen? Achnee, das soll ja unbemerkt bleiben. Mhm, Vielleicht Signale mit Licht? Lautlose Bewegungen. Flüsternde Gesten. 'dachte' sie gebärdend nach und schnappte sich die Wachstafel, um ihm ihre Gesten in Worte aufzuschreiben. Tilla schob ihm die Tafel zu, versuchte sich an der 'Nachricht-Gebärde.' Zuerst formte sie den Buchstaben 'U' für Ursus und klappte mit derselben inzwischen flachen Hand imaginär eine Wachstafel auf. Urus. NachrichtSchwieriger war das mit der Pergamentrolle, die man ja eigentlich mit zwei Händen aufziehen musste, um sie lesen zu können. Tilla rieb sich das Kinn, blickte auf den Boden. Musste es die Geste für Pergamentrolle sein? Vielleicht ein Rohr? Abermals formte sie den Buchstaben 'U' für Ursus, formte sie zu einem offenen Faust, deutete eine imanginäre Rohrhülle an. Ursus. Pergament.
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Tilla trank aus ihrem Becher und behielt den jungen Herren im Auge. Schade.. er mochte den Wein nicht, dabei war sie extra ganz heimlich aus der Villa für eine Stunde abgehauen, um dies zu 'besorgen'. Sie liebte das süße Getränk und hatte diese apfelfruchtige Vorliebe mit ihm teilen wollen. Nun denn.. nach seinen Worten zog er lieber den verdünnten Wein vor. Sie setzte den geleerten Becher ab und rutschte nickend vom Platz. Ja, ich hole den anderen Weinkrug. erwiderte sie dankbar für seine freundlichen Worte. Sie fand, so machte es gleich viel mehr Spaß zu 'arbeiten' und nickte. Bestimmt, schmeckt es gut. Ich habe mir nicht mal wehgetan. Ich meine, das Messer hat mich nicht einmal geschnitten.
Mit schiefgelegtem Kopf sah sie Ursus an, der weitersprach. Wollte er jetzt den Wein haben oder nicht? Nachricht ist einfach. Den Buchstaben des Nachrichtenempfämgers und eine Papyrusrolle auseinanderziehen. Den Buchstaben des Namens und ein Ohr andeuten. Tilla grinste verschmitzt, fügte feixend hinzu. Kochtopf vom Herd nehmen und Feuer auspusten. Damit lief sie zur Villa zurück, um den Weinkrug zu holen. Es dauerte nicht lange und sie stand wieder vor ihm, schenkte den Wein ein. Passt es jetzt??
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Aufmerksam sah sie ihm zu und schenkte sich selbst einen Becher mit dem 'besorgten' ein, während er probierte. Ein verschmitztes Grinsen auf ihrem Gesicht blieb nicht aus, als sich seine Augenbraue bewegte. Sie setzte sich auf den anderen Stuhl, liess die Füße baumeln und nahm die Wachstafel auf um seine Frage zu beantworten. Die Gebärden kannte er ja noch nicht.
*Bah, vergiss doch mal den Wein. Dies ist süßer Apfelwein, ganz frisch vom Markt aus kleinen Tonkrügen. Das kann man auch mit Wasser verdünnen, wenn es zu süß ist. Gucke mal, der Saft ist nicht ganz klar, eher verschwommen. Er enthält ganz viel Apfelgeschmack. Du musst aufpassen, dass sich keine Biene in deinen Becher verirrt.* Sie schob ihm die vollgeschriebene Tafel zu, deutete auf den Obstsalat. Dieses mal benutzte sie Gebärden. Und das Essen hab ich selbst gemacht. Dina durfte nur zugucken. Manches Mal wusste ich nicht wie die Frucht zerschneiden. Sie hat es mir dann gezeigt. Irgendwie hatte sie bei Ursus das Gefühl mehr Tilla sein zu dürfen als eine ängstliche, unsichere Sklavin des aurelischen Hauses.
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Mit schwacher Kraft umklammerte sie die dargebotene Hand von Sergia und folgte ihr hintendrein. Tilla vergaß, dass die kleine Fanfare und ihr Haarkranz noch bei der Säule lagen.. sicher würde man sich fragen, wo sie bloß abgeblieben war. Immer noch fragte sie sich, ob es erlaubt war dem Stück beizuwohnen. Sergia liess ihr keine Chance im letzten Moment vor dem Betreten des Theaterraumes den Rückzug anzutreten.
Daher folgte sie ihr, sah immer wieder zu ihr auf und hielt sich dicht bei ihr. Es war genauso wie sie voraus gesagt hatte: Laut. Eng. Voll. Zu viele Menschen. Dunkel. Eine seltsame Spannung lag in der Luft. Plötzlich schwebte Sergias Hand in der Luft. Das stumme Mädchen zuckte regelrecht zusammen. Tillas Nasenflügel zitterten, weil sie angestrengt flach atmete und entzog der Älteren als Konsequenz ihre Hand. Vom Stück auf der Bühne nahm sie nichts wahr. Sie konzentrierte sich auf Sergia Plotina, folgte ihr mit weiteren Schritten zu den Plätzen. Tillas Instinkt sagte ihr lieber außen neben der Erwachsenen zu sitzen und das tat sie auch. Nun da sie nicht mehr lief sondern sicher saß, hob sie den Blick, um sich erstmals umzusehen. Ihre dunklen Augen streiften die ihr bekannten Gesichter und blieb an der Bühne hängen.
Sie verstand nicht was vorging. Tilla hatte Mühe, zu verstehen, was sie sagten, weil sie.. irgendwie ungewohnt sprachen und sich auch so verhielten. "Sag' mal, werden in dem Stück etwa eure Herrschaften karikiert?" Mit schief gelegtem Kopf sah sie Sergia an, hob zweifelnd die Schultern, wiegte mit dem Kopf. Weiss nicht. Ganz seltsam komisch. Sind die krank? wollte sie noch hinzufügen, unterliess es aber, weil Sergias Geste mit der Nase sie irritierte. Hm? Jetzt stand diese auch noch halbwegs auf. Die Ältere wollte sie jetzt doch nicht alleine lassen? Vorsichtig und zaghaft zuppelte Tilla an ihrem Ärmel, schüttelte den Kopf und klopfte lautlos auf den Platz zwischen ihnen. Bitte bleib hier. bat sie sie und versuchte ihrem Blick zu folgen.
Wie? Die kleine Sisenna war auch hier? Tilla entdeckte Claudia Callista neben dem Mädchen. Abermals stupste sie Plotina an, deutete auf Sisenna. Deutete an, das Mädchen an die Hand zu nehmen und hinauszubringen. Laut. Eng. Voll. Zu viele Menschen. Dunkel. wiederholte Tilla gebärdend. Auf der Bühne ging es inzwischen um eine Karaffe Wein, die jemandem zu Trinken eingeschenkt werden sollte. Plötzlich plumpste jemand von der Bühne direkt vor die Füße des Hausherrn Marcus Aurelius Corvinus. Tilla sah entsetzt auf die Szene, zitterte angespannt und umklammerte die Sitzbank mit den Händen, bis ihre Fingerknöchel hervortraten.
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Ohlala, Saba lobte sie. Tilla lächelte sie dankbar an und nahm sich feste vor, ihr etwas zu schenken. Sie machte mit dem Haarbüschel auskämmen weiter und nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass Aurelia sie aus einem Spiegel heraus beobachtete. Nun denn... es ziepte? Aufmerksam betrachtete sie den augenblicklichen Haarbüschel und ertastete darin einen Haarknoten in den Spitzen. Ah.. das war also ziepen. Sie umklammerte das Haarbüschel etwas fester und kämmte den Knoten aus.
Aber jetzt stand sie vor Aurelia, linste neugierig zu dem Ding rüber, welches sich in der Hand der Älteren verbarg. Die Ältere streckte ihr die gefüllte Hand entgegen, so daß Tilla gar nichts anderes übrig blieb es entgegen zu nehmen. Erstaunt sah sie das goldene Glöckchen an. Es sollte von nun an ihr gehören?? Ihre Lippen öffneten sich, hauchten mit einem tiefen Atemzug ein stummes 'Oh'. Beinahe hörte sie gar nicht zu, bewegte das Glöckchen in ihren Handflächen, lauschte dem Klang. Es war schön rund und liess sich prima halten. Es passte gut in ihre geballte Faust hinein. Die Klangschwingungen fühlte sie in der ganzen Hand, hielt das unerwartete Geschenk spontan ans Ohr, um noch mal zu lauschen. Allmählich wandelte sich ihre Mimik von Überraschung zu Freude. Danke.. das ist soo tollll. gebärdete sie rasch, grinste Aurelia Prisca dankbar an. Ich passe gut drauf auf. Es war ja auch aus Gold.. und zudem ihr erstes wertvolles Schmuckstück, welche sie nicht aus Not und Überlebenskampf heraus auf der Straße gestohlen hatte.
Einmal schellen bedeutet 'Ja' zweimal bedeutet 'Nein'. Für einfache Antworten und immer dann, wenn ich dich nicht direkt sehen kann sollte es genügen. Verstanden? Sie schellte ein knappes Ja um Aurelia eine Antwort zu geben und sah zu ihrem Stein herunter, der da aus ihrem Tunikakragen herauslugte. Mit dem Glöckchen in der Hand ging sie zur Tafel und begann zu schreiben. *Es hing um meinen Hals, als ich als Säugling vor der Tür meines alten Herrn gefunden wurde. Mit der Zeit bekam ich immer eine größere Schnur, damit es bei mir bleibt. Keiner sagte oder erklärte mir, was die Träne bedeuten soll. Aber es ist wenigstens innen drin blau. So blau wie das Meer und der Himmel. In der Babydecke lag ein Zettel, ich solle Mia Romanius heissen, aber mein alter Herr benannte mich um in Tilla, strich den zweiten Namen weg. So lautet die Sage von der Sklavenamme, die mich aufgezogen hat.* Gegen den Schreibtisch gelehnt schob sie Aurelia die Tafel rüber und gehorchte Sabas Blick, sich wieder bei ihr aufzustellen, um mit dem Frisieren weiterzumachen. Tilla verstaute das Glöckchen in einen leeren Beutel an ihrem Gürtel, zog diesen sorgsam zu. Vorsichtig tunkte sie einen Finger in den Balsam, schnupperte und 'cremte' die bereits ausgekämmten Haarbüschel damit ein.
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Er weinte immer noch. Nun benutze doch das Taschentuch, bettelte sie ihn gedanklich an. Tilla linste gerade rechtzeitig zu Appius auf, um noch mit anzusehen, wie er ihr Taschentuch küsste. Sie blinzelte ihn verdutzt an. Hatte sie das wirklich gesehen oder geträumt? Äh.. und was jetzt? Errötend sah sie zu Boden und schluckte. Einen Schritt nach hinten tretend, sah sie mit an, wie er die Hand wieder nach unten sinken liess. Nach einem raschen Rundumblick zu den anderen Erwachsenen entnahm sie ihm hinter Marons Rückendeckung das Taschentuch und steckte es sich wieder ein. Tilla nahm das silberne Tablett wieder auf und spitzte die Ohren, als sich die Tür öffnete. Jetzt trat wieder jemand ein..
Es war ein weiterer Mann ein... Ah, das war der Sänger Lucius Aurelius Lupus. Tilla grinste verschmitzt über den schönen Spitznamen, auf den sie ihn heimlich getauft hatte. Irgendwie schaffte sie es ihm unbemerkt zu folgen, wenn er einen Streifzug durchs Haus machte. Was wollte er denn hier? Wie immer kam ein flottes Liedchen kam seine Lippen. Diesmal sang er über eine Frau. Hastig sah sie zu der Frau rüber. War das ihr Name? Wie bitte? Er nannte sie Mutti?? Tilla öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu. Oh mann o mann, das wurde ja immer besser! Was sagten denn die Männer neben ihr dazu? Sie sah zu ihnen auf, rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. Drei Söhne? fragte sie stumm gebärdend die beiden Erwachsenen. Von wem die Antwort kam, war ihr eher unwichtig. Hauptsache, sie bekam überhaupt eine. Aus dunklen Augen betrachtete Tilla die Männer, die Söhne der Frau sein sollten. Aber hallo, wo waren denn die Ähnlichkeiten? Sie vermied den direkten Blick in die Gesichter, versuchte bestimmte Merkmale zu merken, um sie bei Gelegenheit zu skizzieren..
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Den Obstsalat hatte sie ganz allein angerichtet, bevor sie sich um die Kissen und Polster gekümmert hatte. Nur Dina hatte ihr gezeigt wie sie die eine oder andere Frucht zerschneiden musste und das ohne sich selbst in die Finger zu schneiden. Tilla stellte die Obstsalatschüssel auf das Tablett zu den Trinkgefäßen. Sie selbst war am Tag zuvor für knapp eine Stunde verschwunden gewesen.. aber das hatte wohl keiner bemerkt. Zufrieden mit sich selbst und ihre Ideen verliess sie die Küche und schlug diesmal den Gehweg zum Treffpunkt ein.
Ursus war schon da. Um ihr Kommen anzukündigen, zuppelte sie an einem reich belaubten Ast, der schön laut raschelte. Mit einem zaghaften Lächeln begrüßte sie Ursus und stellte den Imbiß auf dem Tisch ab. Die Steine reihte sie neben ihrem Stuhl auf und schenkte eine hellgelbgrüne Mischung in den Becher für ihn ein. Salve Ursus! Da.. ich habe was 'besorgt! Magst du mal probieren? Ganz frisch vom Markt. Gespannt sah sie den Älteren an. 'Süßer' Apfelwein schmeckte prima.
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Irgendwann stand wie aus dem Nichts heraus aufgestellt ein leichter Kiefernholztisch mitsamt einigen Stühlen an der Stelle, wo sie sie zuletzt mit Ursus 'unterhalten' hatte. Man hatte den Tisch so gestellt, dass die villa selbst Schatten spendete, also nicht unter einem Baum stand.
Blöderweise hatte es geregnet, bevor man alles vor den Regentropfen abdecken konnten. Mit einem trockenen Lappen wischte sie alles trocken und wandte sich dann dem Tuch zu, in welchem sie die wenigen Kissen und Polster mitgebracht hatte. Ein.. zwei.. drei.. Kissen, da ein Polster.. da ein weiteres Kissen. Tilla trat zurück.. das sah doch ganz gut aus, nicht wahr? Das Tuch nahm sie schliesslich als Tischdecke und beschwerte es mit einigen Steinen. Jetzt musste sie in die Küche zurück, um den Imbiss und die Getränke mitzubringen. Sie sah nach dem Stand der Sonne.. ein wenig Zeit hatte sie noch. Tilla nahm eine Abkürzung durch die Büsche anstatt den Weg zu nehmen. Es duftete nach feuchter Erde und die Blätter glänzten vom Tau. Geschickt streifte sie durch die Büsche und achtete darauf sich nicht unnötig dreckig zu machen oder an einem Zweig hängen zu bleiben.
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Die Ältere hatte sie verstanden. Langsam bewegte Tilla ihren Kopf, deutete ein Nicken an. Eine Bestätigung dessen, was in ihr für ein Gefühl hochkam, wenn sie an den vollen Raum da drüben dachte. Abermals erschauderte sie und umklammerte das geliehene Taschentuch in ihrer geballten Faust. Sie bekam eine Antwort mit der sie ebenso nicht gerechnet hatte wie mit dem Entdeckt-werden-hinter-der-Säule. Die Ältere hatte auch Angst? Wie kam denn das?
Tilla schluckte, erwiderte aus großen, dunkelbraunen Augen deren intensiven Blick, liess sie für den Moment hinter die Kulissen ihrer Seelenspiegel schauen. Ja, sie hatte Angst! Nicht nur diese! Ebenso Angst ständig etwas falsch und nur wenig richtig zu machen. Und noch etwas war anders. Sergia hatte schon den ganzen Abend Angst und Tilla just seit dem Moment wo Leone um Ruhe 'gebeten' hatte.Plötzlich zeigte sich ein Lächeln auf Sergias Mimik ab.
Instinktiv lächelte Tilla wissend zurück. Sie wusste ja nun, dass die andere genauso fühlte wie sie.. wenn auch andere Ängste ausstand. Noch konnte sie sich nicht vorstellen, was noch Angst machen konnte. Wollte sie es überhaupt wissen? Noch während sie darüber nachdachte, zog die Ältere sie vom Boden hoch. Tilla knetete das Taschentuch in ihrer Faust herum. Spass haben? Wie denn? War das überhaupt in Gegenwart der Herren erlaubt? Sie verschloß sich innerlich, liess den Blick fallen auf ihre Hand, die sie Sergia ohne Gegenwehr überlassen hatte. Tilla meinte ihr Herz so laut klopfen zu hören, dass auch jeder außerhalb des Hauses dieses Herzklopfen hören musste.
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Sie hatte nicht damit gerechnet.. aber sie wurde doch noch hinter der marmornen Säule entdeckt. Zum Glück nicht von den anderen aurelischen Sklaven, denn diese hätten bestimmt was dazu gesagt, wie sie sich jetzt verhielt. Doch auch diese Kommentare würden Tilla egal sein. Dann mussten die eben wen anders suchen, wenn ihnen ihr Fanfarenspiel nicht gefiel. Von den verweinten Wangen wischte sie mit dem ihr dargebotenen Taschentuch die Tränen von den Wangen und sah die Unbekannte, die sie aufgestöbert hatte, unsicher an.
"Salve! Ich heiße Sergia Plotina! Willst du nicht auch zu dem Theaterstück gehen - mit mir vielleicht?! Ohne dich hätte ich ja vielleicht gar nicht mitbekommen, dass es anfängt!"
Salve. Ein kurzes Zusammenlegen der inneren Handflächen und ein zaghaftes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, um die Unbekannte dankbar zu begrüßen. *Ich bin TILLA und ich bin stumm.* schrieb sie auf die Bodenfläche vor sich.
Danach tippte Tilla sich auf den Brustkorb, deutete an Sergia vorbei auf die Tür, durch die alle Besucher den Raum verlassen hatten und schüttelte mit dem Kopf. Kurzerhand malte sie viele Menschen in die Luft, zeichnete einen imaginären Kasten drumherum, hielt sich die Ohren zu und kauerte sich zuletzt zusammen. Ich mag nicht. Zu voll. Zu viele Leute. Zu laut. Zu eng. Schliesslich deutete Tilla auf die Kerzen und ihr Herz, schüttelte sich. Wenig Kerzenlicht. Angst. Damit hatte sie eigentlich alles gesagt. Hoffentlich hatte ihr Gegenüber verstanden. Langsam richtete Tilla sich auf, löste die zusammengekauerte Sitzhaltung auf und zerknüllte das Taschentuch in ihrer Hand. Wie gewohnt achtete sie auf die Mimik.
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Caecus war nicht nur ein freundlich, er war auch sehr vorsichtig mit seiner Kraft. Tilla gab es auf zu entkommen und liess es ergeben zu, dass er sie festhielt. Jetzt entschied er für sie wo das Mal hinkommen sollte. Unbewusst aber stemmte sie sich mit den Füßen gegen den Mann, sah wie aufgefordert nicht hin und ignorierte Hannos Werkzeug so gut sie eben konnte. Nein! Nein!
Sie liess einen lautlosen Schrei ab, als die Nadeln sich in ihren Arm bohrten. Schon schossen die Tränen wie Sturzbäche über ihre Wangen und heftige Schluchzer machten es ihr schwer zu atmen. Da eine winzig kleine Pause in hannos Tun herrschte, blickte Tilla doch noch hin.. was sie da sah gefiel ihr nicht.. Es tat so weh! Plötzlich machte Hanno weiter. Tilla zuckte regelrecht zusammen. Ihr wurde schwindelig vor Schmerz. Allmählich begann sie zu zittern, machte sich ganz schlapp. Mit verweinten Augen sah sie Caecus an, schickte einen stummen Hilferuf, bevor sie bewusstlos wurde. Sie sackte einfach in sich zusammen, schickte sich selbst in die endlose Schwärze hinein. Einige wenige Tränen kullerten hinter ihren geschlossenen Lidern hervor.