"Er etwas von mir, ich etwas von ihm..."
winkte Evander ab.
Mit einem gewissen Interesse verfolgte Evander die Lebensgeschichte des Centurionen, auch, wenn er nicht ganz verstand, warum er ihm diese erzählte. Während Evander danach gefragt wurde - oder sich zumindest gefragt fühlte - erzählte der Centurio von sich aus. Nun ja, es schadete zumindest nicht.
"In einem der Briefe hatte Nero erwähnt, dass sein Vater hier dient. Und wenn ich schon mal vor Ort bin, dachte ich, ich sage mal guten Tag. Du musst dir vorstellen, wie schlecht ich dastehen würde, wenn Nero irgendwann mal erfährt, dass ich hier war, aber zu faul war, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um seinen alten Herrn zu begrüßen"
sagte er.
"Du musst nämlich wissen, dass ich gewissermaßen in seiner Schuld stehe. Nicht, dass er mir das Leben gerettet hat oder so was, nein. Aber er hat mir den einen oder anderen Gefallen getan"
Auch ein Grund, warum er hier war.
"Und mich so vielleicht vor Ärger bewahrt. Ich soll dir Grüße von deinem Sohn ausrichten. Wie du ja schon gehört hast, macht er sich offenbar ganz gut und hat es in Tarraco zu was gebracht. Ich weiß nicht, ob du die Stadt mal besucht hast, als du in Hispania warst, centurio, aber wenn nicht, hast du dir was entgehen lassen. Eine wunderschöne Stadt, die sich vor den italischen Städten nicht zu verstecken braucht. Thermen, Theater, Rennbahn. Sogar eine Arena hat sie. Alles, was man braucht, um das römische Leben zu führen und zu genießen"
Evander vermisste Tarraco, das konnte man deutlich hören.