Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Nach Primus´Nachricht war Lupus umgehend zum Carcer der Legio geeilt.
    Er betrat den schummrigen Wachraum, in welchem eine dicke Luft aus Überheizung, Vinum, Essensdünsten und Pfürzen herrschte.
    Der Wachhabende sprang sofort auf als er Lupus sah.
    Centurio Statorum,...Legionär Quintus Aufidius Niger,...Nuntio!
    Lupus winkte ab. Ihn interessierte nur dieser Verus...
    Ihr habt gestern einen Gefangenen übernommen,...einen gewissen Verus.
    Alarmiert sah Niger seine Kumpane an, wer hätte gedacht, daß so schnell nach ihm gesucht wurde.
    Äh,...ja,...Centurio,...der ist in Cella I,...war ein wenig aufsässig.
    Lupus verzog keine Miene, eiskalt war sein Blick.
    Aüfsässig?
    Also würde dieser Schinder wohl Maßnahmen ergriffen haben.
    Lupus drängte den Mann zur Seite und betrat den deutlich kälteren Zellentrakt. Er nahm eine Fackel und trat an die Cella I.
    Was er dort sah versetzte ihm einen Schock.
    Wütend starrte er die drei Wärter an, die betreten zu Boden sahen.
    Holt ihn raus,...aber schnell!
    Er trat zur Seite während die Männer beflissentlich die Cella öffneten und den Mann zu zweit heraus holten.
    In den Wachraum!
    Sie schleppten den Mann in den Wachraum und plazierten ihn auf einem Schemel in der Nähe des Kohlebeckens.
    Lupus trat zu ihm und sah ihn sich an.
    Alarmiert griff er sich eine Decke und wickelte sie den Mann um die Schultern. Dannfragte er,
    Verus...?

    Am liebsten hätte Lupus Valentina ganz in die Arme genommen, doch waren sie sehr schnell an der Porta der Casa Terentia.
    Lupus klopfte und kurz darauf schwang die Türe nach innen auf und Nuno sah sie, ernst wie immer ,an.
    Lupus nickte ihm zu und vergaß dabei völlig, daß er Valentina noch eng bei sich hatte.
    Eine heiße Woge überkam ihn,...jedoch war es ihm gleich,...Nuno schien es eh´nicht zu interessieren und er war einfach nur glücklich.

    Nachdem Nuno ihnen die Porta geöffnet hatte liefen sie schnell über den Hof in die Casa. Tanta Thula stand im Eingangsbereich mit gewärmten Decken bereit, legte sie den beiden um die Schultern und drängte sie dann ins Atrium.
    Der Raum war angenehm erwärmt und eine wohlige Hitze stieg vom Fußboden auf.
    Thula kam mit zwei Bechern dampfenden Kräuterwein.
    So, Kinder, jetzt wärmt euch mal schön auf,...wenn die Anderen kommen gibt´s was zu Essen.
    Sie strich Valentina zärtlich über die Wange und knuffte Lupus in die Seite.
    Offenbar wußte sie schon was er sich geleistet hatte.
    Lupus krümmte sich theatralisch und grinste Tante Thula an.
    Nachdem sie verschwunden war meinte er,
    Tja,...sieht so auch als wäre unser Geheimnis keines mehr...
    Er sah Valentina durch den Dampf seines Bechers an.
    Warum waren 200 Schritte nur so schnell vorbei?

    Es wurde dunkler und es kamen ihnen nur noch vereinzelt Sänften oder Bürger mit Laternen entgegen. Ein kalter Dunst kam auf.
    Lupus knurrte,
    Ach verdammt sollen sie alle sein! Wo steht geschrieben, daß man einen frierenden Menschen nicht wärmen darf?
    Langsam und unendlich zärtlich legte er Valentina seinen warmen Wintermantel um die Schultern und zog sie gleichzeitig auf sich zu.
    Er spürte ihre Wärme aber auch ihr Zittern und hoffte, er hatte keinen Fehler gemacht und war zu aufdringlich.
    Bis zur Casa waren es noch 200 Schritte und es war weit und breit niemand mehr zu sehen.

    Lupus wurde das Ganze jetzt ein wenig zu langweilig.
    Er stellte Blickkontakt zu Primus her und nickte diesem dann zu.
    Er wandte sich kurz dem Regionarius zu und meinte,
    Ich melde mich ab, Regionarius,...
    Er wollte noch ein wenig Zeit mit Valentina verbringen.
    Langsam erhob er sich und sagte,
    Wenn ihr uns beide entschuldigen würdet,...wir haben noch einiges vorzubereiten für heute Abend ...
    Sein Blick traf Valentina.
    Am liebsten würde er sie auf dem Weg zur Casa tragen,...aber wie sähe das denn aus?

    Sie verließen die Taberna und gingen sittsam nebeneinander über das Form in Richtung Casa. Lupus versuchte jeden Schritt den er machte einen Hauch von Valentina´s Duft zu erhaschen und er ertappte sich dabei, daß sein Drang sie in die Arme zu nehmen allmählich zu einer Herkulesaufgabe wurde.
    In seiner Hand hielt er die Kette die er Valentina gekauft hatte,...es war eine feine Gold/Silberarbeit.
    Er hatte sie mit Tullia zusammen ausgesucht. Dabei vertraute er auf deren Gefühl für Aestethik, welches ihm nur bedingt gegeben war.
    Langsam ging die Sonne unter und es wurde zunehmend frischer.
    Besorgt sah er Valentina an.
    Valentina, wie wäre es, wenn wir ein wenig schneller gehen würden?...oder darf ich dir meinen Mantel umlegen?
    Sie würden bei diesem Tempo garantiert erst in der Dunkelheit bei der Casa eintreffen. Obwohl das durchaus auch seinen Reiz hatte. Er konnte dann seinen Mantel anbehalten und sie darin an seiner Seite einhüllen.
    Nichts dabei und Nachts sind alle Katzen grau...

    Lupus zog verzweifelt die Augenbrauen hoch.
    Einheimische Kost?...bei den Göttern Tante Thula würde ihn mit einem üblen Fluch belegen.Er lehnte sich ein wenig zurück sah in Primus´Gesicht und dann in Tullia´s. Beide zuckten nur amüsiert die Schultern und wandten sich dann Iustus zu.
    Ähem,...ja Valentina,...einheimische Kost,...also weißt du,...ich finde die wird ihrem Ruf kaum gerecht...ich hatte also,...ich dachte,...
    Hilflos kratzte er sich am Kinn.
    Naja,..ich dachte wir lassen uns von Tante Thula überraschen,...sie werkelt schon den ganzen Tag an unserem ...Mahl...
    Thula war förmlich aufgeblüht als Lupus sie um Rat fragte und hatte ihm die leckersten Gerichte genannt, an deren Gedanken ihm wieder das Wasser im Munde zusammenlief.
    Andererseits gebot es die Form, jemanden einzuladen,...schließlich waren sie offiziell nicht verlobt.
    Er wandte sich an Iustus.
    Sag´Regionarius, hättest du nicht Lust heute Abend zu einem kleinen Abendessen in der Casa Terentia zu kommen?
    Ein Blick auf Primus und Tullia sagten ihm, daß diese mehr als einverstanden waren.

    Lupus nickte grimmig und setzte sich danach zu Valentina an den Tisch.
    Vorsichtig, unendlich sanft fuhr er mit seinem Zeigefinger an ihrer hand entlang.
    Sein Blick war warm und voller Sehnsucht als er sie leise ansprach...
    Salve me amica...
    Frilla kam und stellte einen Krug Falerner auf den Tisch und einen weitere Platte mit Käse und Brot.
    Lupus wartete geduldig bis sie fertig war und bedachte sie dann mit einem freundlichen Blick.
    Als sie wieder in den Schankraum verschwand sagte Lupus schließlich;
    ...und was möchtest du denn heute Abend essen?
    Er sah Valentina an,
    ...unsere Verabredung steht doch noch oder?

    Lupus beugte sich zu seinem Regionarius herunter und meinte lakonisch.
    Das sind ziemlich üble Burschen Regionarius,...würde mich nicht wundern, wenn wir uns unserer Haut wehren müßten, wenn wir auffliegen.
    Sein Blick wurde von einem leichten Nicken unterstützt.
    ...ich kann dir daher nicht versprechen ihn lebend festzusetzen...
    Er hatte Cassella beobachtet,...er war ein äußerst machtbewußte und brutaler Mensch mit dem Hang zum Sadismus. Diesem Kerl machten anderer Leute Schmerzen Freude.

    Lupus, dessen Schultern immer noch massiert wurden gab der Lupina ein Zeichen sie solle aufhören.
    Er war keinesfalls aufgebracht über die Frage des Probatus, im Gegenteil, bei der Turmae waren mitdenkende Männer gefragt. Er beugte sich ein wenig vor und raunte,
    Keine Sorge,...Apollonaris ist raus und in spätestens 10 Minuten ist die Verstärkung da...außerdem sind wir Legionäre,...das da sind nur Strauchdiebe, wenn es hart auf hart kommt, sind wir im Vorteil,...der enge Raum macht einen effizienten Angriff unmöglich.
    Er ließ sich wieder zurück sinken ließ sich weitermassieren und sagte nach einer Weile zu der Lupina,
    Sag´, Mädchen,...was würde dein Dominus eigentlich machen, wenn ich ein wenig zudringlicher würde...?
    Langsam wurde es Zeit zu handeln.

    Alea iacta est...
    Lupus sah seine Männer an und sein Blick zeigte ihnen, daß es nun ernst werden würde. Er bemerkte mit einer Mischung aus Behagen udn Befremden,daß jemand begann seinen Nackwen zu massieren. Angenehm, einerseits, nützlich andererseits.
    Sein Blick ruhte auf den Mann den er jetzt als Cassella definierte. Er bemerkte, daß die Bemühungen der jungen Lupina an seinem Nacken diesen Cassella mißfielen. Vielleicht gelang es ihm, den Mann ein wenig zu provozieren.
    Mit seinen Leuten hatte er draußen genug Sicherheit, jedoch...
    Er beugte sich ein wenig vor und sagte leise ,geradeso, daß dieser es verstand,
    Apollinaris,...geh´und sag den Männern Bescheid,...sie sollen sich herbewegen, bereit halten und unsichtbar bleiben...
    Der Lupina schnippte er einen weiteren Gold-Denar zu.
    Das machst du gut Mädchen,...nur weiter so.
    Inzwischen durfte Cassella wohl langsam anfangen zu brodeln.

    Lupus mochte den Regionarius, aber er hatte Feierabend und dort saß seine Angebetete am Tisch. Doch er besann sich und entgegnete,
    Wir haben eine erste Spur...
    Ja so konnte man es durchaus nennen.
    Ein Kerl der Cassella genannt wird betreibt in der Urbs eine Taberna namens Voller Krug,...eine üble Spelunke unweit des Friedhofs...
    Mit Schaudern dachte er an das Gesöff welches dort als Vinum ausgeschenkt wurde.
    Ich werde mit meinen Männern Morgen wieder dort einkehren und versuchen Kontakt mit Cassella aufzunehmen,...wir geben uns als Geldeintreiber vom Collegium Vorenus in Roma aus,...

    Nach getaner Arbeit betrat Lupus die Taberna,...er wollte sich eine Ampore Falerner holen für den Abend in der Casa Terentia,..und vielleicht noch ein, zwei Delikatessen.
    Wie immer war sie gut besucht und er erkannte manchen Kameraden aus dem Castellum.
    Er sah sich um und dann fiel sein Blick auf den Familienstammtisch.
    Ein warmes Gefühl durchfloss ihn als er Valentina dort sitzen sah. Er machte sich auf den Weg dorthin und stellte verdutzt fest, daß auch Tullia und Iustus dort saßen.
    Pflichtschuldig salutierte er vor seinem Vorgesetzten.
    Salve Regionarius Hadianus Iustus,...
    Seine rechte Hand krachte gegen die Brust und dann streckte er den Arm zum Gruß. Sein Blick wanderte zu Tullia, der er ein warmes Lächeln schenkte und dann zu Valentina und er mußte sich zusammennehmen um nicht vor ihr auf die Knie zu fallen.

    Interessiert hörte Lupus dem Schankmädchen zu,...speziell als der Friedhof zur Sprache kam,entgegnete er,geflissendlich an ihrer einladenden Oberweite vorbeischauend,
    Nun ja,...wir suchen hier in Mogo einen Anschluss an die lokalen Kollegien. Wir kommen aus Roma, vom Vatikanischen Hügel,...sag´ist dein geliebter vielleicht in der Lage uns Zugang zu einem Kollegium hier zu verschaffen?
    Wie von Zauberhand zog er hinter ihrem Ohr einen Gold-Denar hervor und lächelte sie dabei verführerisch an.
    ...das soll dir die Entscheidung etwas erleichtern!...
    Den Trick hatte ihm sein Onkel beigebracht,...bei schlichten Menschen funktionierte er immer tadellos.

    Lupus schaute sich scheinbar aufgekratzt in der düsteren Taberna um. Auf Promotus´Bemerkung entgegnete er nur lakonisch,
    Nicht alle,...das stimmt!... aber die Fettesten,...
    Er klopfte auf seine klimpernde Börse. Durstig stürzte er seinen Vinum herab, der deutlich die Grenze zum Essig bereits überschritten hatte. Jedoch was wollte man hier erwarten.
    Da fiel ihm eine Gruppe Männer auf, die sich unterhielten,...ein exotisch wirkender Mann unterhielt sich mit vierschrötigen Kerlen, wovon einr ganz offensichtlich das Wort führte,...
    Mit dem Augen lenkte er Promotus Blick auf die Gruppe.
    Sieh´mal ob du was mitbekommst,...du sitzt näher dran als ich...

    Zitat

    Original von Appius Quintilius Promotus
    Die Probati, waren sich nicht so recht sicher ob sie hier überhaupt etwas essen wollten und so viel Geld hatten sie nun auch nicht mit. Ihr Sold viel ja nicht gerade sonderlich hoch aus. Allerdings würde man mal wieder etwas anders in den Magen bekommen. So waren sie sich einig und bestellten alle das billigste Essen.


    Lupus wischte die Bestellung der 5 wie eine lästige Fliege vom Tisch.
    Böse grinsend entgegnete er,
    Warum so bescheiden Männer?...heute war unser Tag,...ich lade euch ein!
    ...und wie um seine Worte zu bekräftigen holte seinen Beutel hervor und ließ´ihn geräuschvoll klimpern.
    ...und du Mädchen bring uns keinen Fraß,...hörst du?...nur das Beste! Schließlich sind wir wer!
    Auf ihre Frage über den Wert des Dolches und die Zurschaustellung ihrer Reize reagierte er nicht.