Beiträge von Diagoras von Melos

    Diagoras, der in Ephesos seine Kindheit und Jugend verbrachte, hat dort auch seine Ephbia abgelegt, darum meldet er sich in Alexandria nur zum (SimOFF-) Test an:


    Ich bitte um Listeneintrag zur Ablegung des schriftlichen Tests und um Überlassung der entsprechenden Unterlagen - efharisto!

    Nein, das wird der Kaiser wohl vielleicht nicht, ... nun "was am Himmel wär', wohl strebte er zu erfahren, was aber vor ihm läge und zu seinen Füßen, ihm unbekannt blieb“ - ist nicht auch Thales in einen Brunnen gefallen? Allerdings war er klug genug, nicht darin umzukommen. Apropos - vor Trauer entleibt Ihr Euch auch nicht gerade, jedefalls hättet Ihr sonst nicht auf die kaum heroischen Umstände hingewiesen, in denen sich der corpus des hochverehrtesten Epistates befand, als man ihn entdeckte.


    Diogenes lächelte, 'wenigstens ist kein Satellit des Tychios zu dessen Nachfolger bestimmt worden, es wurde auch Zeit, daß die Bibliothek wieder von Wissenschaftlern geleitet wird und nicht von Windbeuteln'.


    "Der HErr hat's gegeben, der HErr hat's genommen. Gepriesen sei der Name des HErrn!" sagen nicht so die Judäer in ihren Schriften? - Nun, da ihr jetzt der Epistates anstelle des Epistates seid: seid herzlich gegrüßt von meinem Freunde Lukian von Samosata und von Prodikos von Abdera, meinem früheren Lehrer und weiland Mitschüler des unglücklichen Tychios. Er hat mich vor kurzem von Athen nach Korinth begleitet.


    Er legte den Apfelbutzen mit seiner linken Hand sorgfältig in die Tasche zurück und wischte sich mit einem Leinentüchlein die Hand ab. Dann streckte er seinem Gegenüber die Rechte entgegen:


    Grüße und Segenswünsche Euch, Herr. Verzeiht, die Umstände erscheinen Euch angesichts der Ereignisse vielleicht eigenartiger, als sie sind ...

    Er langte nach dem Apfel in seiner Tasche und biß gedankenvoll ein Stück davon ab:


    Das erklärt,


    meinte er kauend,


    einiges. Die Schreiber und Sklaven des Epistates bewegen sich im Büro wie Fische im Aquarium - blubb ... blubb - muß ihnen ziemlich an die Eingeweide gehen. Die gesamte Oikumene wird jedenfalls erschüttert sein, der Kaiser wird sein Gewand zerreißen, die Senatoren Trauer tragen und das mare internum sich in das Meer der Tränen verwandeln. So hat Tyche den Tychios also ereilt ... und wir bleiben als Waisen auf Erden zurück. Nicht?


    Diagoras biß versonnen ein weiteres Stück aus dem Apfel heraus und blickte dann sein Gegenüber gerade an:


    Wie ist er gestorben? Natürlich in Erfüllung seiner Pflicht? Unter uns Bibliothekaren sagt man ja dann, jemand ist "in den Rollen eingeschlafen". Schläft Tychios jetzt also auch "in den Rollen"?


    'Oder in den Armen eines armen Mäderls, das unter dem Fleischklops wahrscheinlich fast selbst ihr letztes Schnauferl getan hätte ... ' schoß es Diagoras kurz durch den Kopf. 'Aber wahrschienlich ist er nur geplatzt, vor Stolz und Überheblichkeit - eine rechte Schweinerei wird's dann gewesen sein.'

    Diagoras fummelte sich durch die Türöffnung - blickte sich skeptisch im Raum um - straffte seine Haltung so vorsichtig, als wolle er nicht mit dem Scheitel an die Decke stoßen (was nicht einmal gelungen wäre, wären vier Diagorasse übereinandergeklettert), bugsierte den Apfel irgendwie in die Ledertasche und trat heran:


    Verzeiht, wenn ich so hereinwehe wie ein unwillkommener Geruch aus der Küche. Ich bin erst vor drei Tagen aus Korinth hier in Alexandria eingetroffen und bin auf der Suche nach dem großen Tychios von Chalkis, dem hiesigen Bibliothekar. Ich, Diagoras von Melos will ihm meine Grüße und die eines gemeinsamen Bekannten aus Achaia überbringen. In seinem Büro scheinen sie aber weder der griechischen noch sonst einer zivilisierten Sprache mächtig zu sein. Auch auf Latein scheinen sie nur apathisch zu reagieren - zählt Tychios jetzt Taubstumme zu seiner Entourage? Oder ist das die ver... naja, die alexandrinische Hitze? Vielleicht, hochmögender Herr, könnt Ihr mir behilflich sein?

    Mit zwei Rollen unter dem linken Arm und einem Apfel in der rechten Hand drückte Diagoras vorsichtig die Klinke nach unten und steckte, nachdem er erneut mit dem Apfel gegen die Tür geklopft hatte, seinen Kopf endgültig ins Zimmer:


    Hallo? Gruß und Segen! Jemand anwesend?

    Diagoras blickte von einer chaldäischen Rolle auf und sah den jungen Mann interessiert an:


    Verzeihung, hub Diagoras an, ich hörte, Ihr interessiertEuch für Käfer ... meintet Ihr wirklich einen "westafrikanischen Riesenkäfer" - und nicht vielmehr einen "westafrikanischen Rosenkäfer"? Den findet Ihr unter dem Stichwort "Pachnoda butana" bei Plinius Secundus Maior im 11. Buch seiner Naturgeschichte, wie auch bei Aristoteles, wo genau, habe ich leider vergessen aber Ihr könnt ja mal im Index nachsehen. Anonsten wäre der Augosoma centaurus im Westen Afrikas beheimatet - und ziemlich groß wär' der auch, jedenfalls für einen Käfer ...


    Na, wenn Ihr 'was braucht, rührt Euch gerne, ich bin meistens im Museion zu finden ...

    sprach's, rollte den Papyrus etwas weiter auf und trat zum Perisytl, um etwas mehr Licht auf die etwas verblasste Tinte scheinen zu lassen.

    Sim-Off:

    Vielen Dank zunächst ... ;)
    Lleider will'se nicht so wie ich se will: Login beim genannten Link schlägt fehl ... ?(
    "Hier kannst du dich nur einloggen, wenn deine ID im Anmeldeboard aktiviert wurde." Wurde sie?