Beiträge von Diagoras von Melos

    Werter Eutheniarch, etwas Großartiges dürfte kaum jemand von Euch erwarten, jedenfalls angesichts dieses Debakels.


    Wo und was - bitte - ist die Präzisierung? Lest Euch Euren Entwurf durch und vergleicht ihn mit den schon vorliegenden Bestimmungen. Was ist hinsichtlich der Römer präziser? Wenn Ihr das bitte präzisieren würdet?


    Und natürlich ist das "Verhältnis zwischen Polis und Rhomäern im Allgemeinen" Thema dieser Debatte, denn es ist auch Thema Eurer "erweiterten Bestimmungen". Oder handeln sie vom Import von brassicae nach Alexandrien? Nein, sondern von Proxenie, Sympolitie und der Anerkennung der Ephebie. Wenn wir diesen Bestimmungen unsere Zustimmung geben, dann stimmen wir damit auch der vorhandenen Regelung hinsichtlich der Ephebie usw. erneut zu.


    Und natürlich unterscheiden sich die Ephebien, resp. deren Inhalt, allerdings nicht vollkommen, sondern in regionalen Dingen. Ich habe sowohl in Athen als auch in Ephesos Anteil an der Epheben-Ausbildung gehabt, was Ihr sagt, ist so nicht richtig.


    Warum nun aber so viele Worte über so Bekanntes?! Darum erhalten Hellenen in Alexandria ja auch nicht automatisch die Politie, sondern auf Antrag und Nachweis, daß sie Kenntnisse, die denen der alexandrinischen Ephebie gleich sind, eworben haben. Und wenn römische Knaben und griechische Knaben sich nach dem Kampf im Gymasion gegenseitig und in einträchtiger Freundschaft den durch Öl gebundenen Sand und Dreck von der Haut schaben, warum sollen sie dann nicht auch gemeinsam die Ephebie ablegen? Und diejenigen, die neu in Alexandria sind, warum sollen die nicht auch - Kenntnis mit Kenntnis wird verglichen! - die Ephebie oder eben ihren cursus hier mittels Prüfung anerkennen lassen?


    Nochmals und nochmals: die Prytanen und Archonten gehen als erstes - wohin? Ja, zur ekklesia! Und sonst nirgendwohin! Oder ist es hier in Alexandria Sitte und Gebrauch, daß man die Volksversammlung umgeht, Gesetze abnicken lassen will, Gesetze, die nur vorhandene Gesetze wiederholen? An solche Sitten und Gebräuche kann ich mich nicht anpassen und werde es auch nicht tun.

    Diagoras rollte die Augen nach oben - fast möchte man meinen, er halte nach Hirn vom Himmel Ausschau - so wie er den dahinfliegenden Wolken nachsah und sie kritisch beäugte.



    Wertester Agoranomos!


    Es scheint Euch und Eurem Vorredner nicht bewußt zu sein, daß Euere eingebrachten "erweiterten Bestimmungen", jedenfalls was den Punkt 1b anlangt, völlig, absolut und vollständig Überflüssiges "regelt", denn es handelt sich dabei um eine reine Wiederholung, dessen, was schon in der Verfassung Alexandriens steht.


    Die Frage ist, ob das, was in der Verfassung Athens steht, so und jetzt zeitgemäß ist. Denn die römische Grundausbildung und die hellenische Ephebie sind inhaltlich völlig unterschieden, undsoweiter. Warum wollt Ihr also etwas zementieren indem ihr es wiederholt, ohne die Regelungen zu hinterfragen?


    Ich habe auch nicht von der "Habgier 'seines', also des römischen Kaisers, Volkes, gesprochen", sondern von "vor jenen Menschen - das heißt: Römern wie Nicht-Römern, also nicht Völker, sondern Individuen - die hierher kommen, um zu nehmen, nur zu nehmen, nicht aber, um auch zu geben". Es mir geht um Mißbrauch und Habgier, der mit einer zu laxen Handhabung der politischen Rechte - auch, aber nicht nur! - für Römer einhergeht.


    Und daß diese politischen Rechte schon von den Amtsträgern der Polis Gefahren ausgesetzt werden, zeigt deutlich Euer Vorgehen: Ihr Prytanen seid von der ekklesia gewählt worden und seid ihr verantwortlich. Der ekklesia allein! Alexandria hat des Status einer civitas libera, einer freien Gemeinde, mit Ausnahme des Mujseions und der Rechtsprechung und der Getreidespeicher, die die freie Stadt Alexandria gemeinsam mit dem Eparchen, dem Präfekten der Provinz verwaltet werden. Alle anderen Dinge sind Sache der freien Stadt Alexandria.


    Mithin ist die Meinung des Präfekten de iure von größter Irrelevanz, ebenso eine "Absegnung" irgendwelcher Gesetze, denn der Eparch ratifiziert keine Beschlüsse der ekklesia, er "segnet" sie auch nicht "ab", damit sie Gültigkeit erlangen.


    Daß die persönliche Meinung des Präfekten von allen geschätzt und hier in der ekklesia gerne gehört wird, bedeutet nicht, daß Ihr Amtsträger an der ekklesia vorbei irgendwelche "Bestimmungen" mit ihm aushandeln könnt, ihm vorlegen oder gar "absegnen" lassen könnt. Oder meint, das würde die ekklesia irgendwie beeindrucken.


    Euer Vorgehen ist eine Mißachtung der ekklesia, die nicht Euer persönliches Organ zum Abnicken von Bestimmungen ist, die es im Wortlaut schon gibt und die ihr durch Wiederholung ohne Diskussion anscheinend weiter zementieren wollt.


    Warum die Schöne mit der violetten Stimmung erst fragte, ob sie uns helfen könne, dann aber ihn gänzlich übersah, war ihm schleierhaft. Mundgeruch? - Test: Nein, Achselschweiß? Test: auf später verschieben, Kleidung unziehmlich verrutscht? Kurzer Testblick: Nein. Vielleicht hätte er ihr einen Apfel anbieten sollen? Bei Paris und Aphrodite hatte das auch geklappt, warum also nicht? Während Diagoras sich diese Gedanken machte, grinste er und hustete kräftig in seine zur Faust geballten Linken, als würde ihn der Staub der Papyri im Hals reizen.


    Verzeiht - erneutes Grinsen - Möge Dir Tyche einen Kairós senden - wenn Du Theodoros nicht in seiner Stube antriffst, bald findet in der Exedra das Synodon zum Wahlvorschlag eines neuen Epistates statt. Das wird ein nettes Schauspiel und Du kannst mögliche Arbeitgeber in Aktion erleben. Stumme Pagen sind sicherlich erlaubt, schließlich bin sogar ich eingeladen worden, also ist die Tür nicht so streng ...


    Du bist immer willkommen, mit Obst in der Tasche umso mehr, bei mir heißt's nicht: "timeo Danaos et dona ferentes" *) ... ich habe ein Zimmer im Gästeflügel , da kannst Du gerne mal vorbeischauen, wenn wir uns nicht sowieso über den Weg laufen. Einfach nach Diagoras von Melos fragen. Wir werden uns wiedersehen - ich kenne einige, für die ist das eine Drohung ... naja.


    Sim-Off:

    *) Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.

    Vielleicht findest Du bei einem der residierenden Gelehrten hier eine Stelle, die Schreibstube ist ja nun doch etwas muffig und eintönig, man kann es ziemlich gut treffen, aber natürlich auch an eine Stellung gelangen, die schlimmer ist als 20 Jahre Galeere. Aber unter Verrückten lebt sich's immer leichter als unter normalen Menschen,


    setzte Diagoras hinzu, bedächtig kauend,


    denn Verrückte sind harmloser.


    War er verrückt? War er harmlos? Er könnte ja mal eine Umfrage starten, falls er hart genug sein würde, das Ergebnis zu verkraften. Aber so viel Obst gab es wohl nicht auf dieser Welt.

    'Na großartig, Soladen - lungern die jetzt überallherum?' Diagoras war ziemlich verärgert und hatte auf dem Weg die Torwache bei Präfektenpalast, zwei würfelspielende Soldaten, einen verlausten Schusterbuben, der ihm zwischen die Beine gelaufen war und eine Alte, weil sie herumsaß und dumm dreinschaute, getötet. Zwar nur in Gedanken oder mit Blicken, aber für heute war er auf Menschen und vor allem auf römisches Militär nun überhaupt nicht mehr gut zu sprechen. Er sehnte sich nach kultivierter Kühle und Stille in den Hallen des Museions ...


    Na, sowas, hallo Jungs ... schau' an, der Knabe mit den Käfern ist auch hier! Nun, helfen Dir die Römer, ein westafrikanisches Riesenkäferpaar beim Kopulieren zu beobachten?


    Diagoras grinste bei dem Gedanken, daß er seinen kleinen Bruder mithilfe des Haushundes und einer eingefangenen läufigen Hündin in die Geheimnisse der Menschenwerdung einweihen konnte. Dafür hatte ihn dann zwar sein Vater verprügelt, aber das war es wert gewesen ... :D


    Käfer, hatte vielleicht auch etwas, solange das keine Obsession dieses Knaben wurde.


    Alles Gute und Segen Euch! Ich muß denn mal weiter ...


    schnatterte er, während er zwei Stufen zum Eingang auf einmal nahm und er in der dunklen Kühle des Museions verschwand.

    Die Dankbarkeit liegt ganz aurf meiner Seite, Präfekt. Meine herzlichsten Segenswünsche und Grüße auch Eurer teueren Gemahlin ...


    ... von deren Schönheit und Energie ein Freigelassener, mit dem er eine gebratene Mäuseblase auf dem Markt gestern gegessen hatte, nur so schwärmte und dabei einige anzügliche Grimassen gezogen hatte ...


    deren Schönheit und Scharfsinn in Alexandria legendär zu sein scheinen. Salve!


    Sprach's und - weil er sich endgültig entlassen fühlte - wandte er sich zum gehen und hinaus aus der Aula des Präfekten.

    Inzwischen hatte Diagoras auf Automatik umgeschaltet und hoffte nur noch, möglichst schnell fortzukommen. Fast bewunderte er Tychios, der es geschafft hatte, eine Begegnung mit dem Präfekten zu vermeiden und überhaupt vorauszusehen, daß jegliche Konversation völlig fruchtlos sein würde. Dem Mann vor ihm brauchte man jedenfalls keine Fettnäpfchen hinzustellen, der stellte sie sicher selbst auf. Erst zuschlagen, dann fragen, erst handeln, dann denken. Na, bravo!


    Nachdem wir das befriedigenderweise geklärt hätten, Präfekt, darf ich mir noch - abschließend - erlauben, Euch der Loyalität der griechischen Bibliotheken und Lehranstalten in den Provinzen Achaia und Asia und natürlich die meiner völlig unzulänglichen Person zu versichern, die wir alle große Hoffnung in Eure Weisheit und Eure luzide Verstandeskraft setzen.


    'Denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt', dachte Diagoras ohne jede Hoffnung, während er eine 1/7-Verbeugung machte.


    Wir freuen uns, daß Theodoros Atheneus Euer geschätztes Vertrauen besitzt und Ihr ihn in Eurer Güte und Weitsicht zum interimistischen Inhaber des Epistaten-Stuhles erkoren habt.


    'Auch ein blindes Huhn undsoweiter, na, wahrscheinlich war Theodoros gerade greifbar und andere Prätendenten kannte der Mann wohl sicher auch nicht.'


    Gerne stehe ich Euch jederzeit zur Verfügung, auch das ist Teil meines Auftrages in Alexandria, momentan bin ich Gast des Museions und werde wohl auch an der Erarbeitung eines Wahlvorschlags für den Kaiser beteiligt sein, der zweifellos in seiner Weisheit den richtigen Kandidaten küren wird.


    'Genauso, wie er in seiner Weisheit diesen kulturignoranten Kommißkopf nach Alexandria beordet hatte', Diagoras befürchtete Schlimmstes und war voller Zweifel, sobald er daran dachte, daß Rom selbst eine Entscheidung in der Sache treffen wolle. In Erwartung seiner Entlassung und der Beendigung der Audienz erstarrte Diagoras erneut in einer 1/7-Verbeugung.

    Beinahe hätte Diagoras laut herausgeprustet, zog aber nur seine linke Augenbraue hoch. Offenbar hat er ein besonderes Prachtexemplar eines römischen Quadratschädels vor sich; der Präfekt hatte wahrscheinlich außer Lagerleben nie etwas anderes kennengelernt ... Decius Germanicus Corvus ... Germanicus, ist wahrscheinlich frisch aus den germanischen dunklen Urwäldern ins lichte Alexandria versetzt worden. Es war zum Läuse melken, wenn er da an den schöngeistigen und in fröhlichem Ionisch parlierenden Präfekten der Provinz Asia dachte, mit dem er manchen schönen Abend verbracht hatte ... Diagoras riß sich aus seinen Gedanken und räumte den verträumten Blick aus seinen Augen.


    Natürlich, Präfekt, das sind romantische Vorstellungen. Nur - das sind griechische Vorstellungen und Ihr seid in einer griechischen Stadt. Denkt an Achilles, dem Held der Griechen, der aus Liebe die ganze Expedition vor Troia in Gefahr bringen konnte! Und denkt an Paris, der mit seiner Entscheidung für die Göttin der Liebe seine Heimatstadt dem Untergang weihte. Machte man ihm deshalb den Prozeß?


    Ihr seid ein Römer, der - salva venia - römisch denkt. Wer liebt, ist nach griechischer Vorstellung den Göttern nahe, der wird vom Göttlichen angerührt, ergriffen. Zu glauben, mit Liebenden nachsichtig und ehrenvoll umzugehen, selbst wenn sie ihre Liebe auf Abwege führt, sei ungerecht, verkennt die griechische Mentalität. Ihr sprecht von "unserer Wirklichkeit", das ist aber nicht "unsere", also die griechische, sondern Eure, die römische Wirklichkeit. Und Gnade ist kein Zeichen von Schwäche und Ungerechtigkeit, sondern ein Zeichen von Stärke und Größe.


    Diagoras kam sich vor, als würde er angehende Polis-Beamte in Staatslehre unterrichten müssen.


    Und offensichtlich habt Ihr auch nicht verstanden, daß diese "Verdächtigungen" die ich ausgesprochen habe, nicht die meinen sind, sondern die, die im "gemeinen Volk" gemeinerweise von Mund zu Mund weitergetragen werden. Wie ich schon sagte, bin ich der Ansicht, daß Tychios eines natürlichen Todes gestorben ist, nur ein völlig dummer Mensch könnte glauben, daß ein Mord irgendeinen Nutzen haben könnte und nicht dem Museion als Institution großen Schaden zufügen würde.- Genauso, wie diese genannten Gerüchte dem Museion Schaden zufügen. Genau wie eben jene Gerüchte, von denen ich sprach, der Sache großen Schaden zufügen.


    Ich gehe jeden Tag auf den Markt und kaufe dort meine Lebensmittel ein,


    er holte eine seiner Römischen Schmalzbirnen aus dem Lederbeutel und ließ sie gleich wieder verschwinden,


    und dabei schnappe ich eine Menge an Informationen und Gerüchten auf. Informationen sind mein Geschäft, wenn man so sagen will, ich handele nicht damit, aber meine Aufgaben beruhen darauf, Informationen zu sammeln, zu ordnen und so meiner Mission zu dienen. Informationen sind das, was die Welt regiert, nicht Gewalt. Ich bin gekommen, um Euch an diesen Informationen teilhaben zu lassen, damit Ihr für das Museion das Rechte tut, denn es wird auch für Alexandria und auch für Euch das Rechte sein.


    Diagoras war erschöpft. Er erinnerte sich daran, wie er in seiner Kindheit einer Katze hatte beibringen wollen, das Jagen zu lassen und stattdessen zu Hause gespeist zu werden. Das Ergebnis war, daß sie pünktlich zum Essen kam, jedesmal aber eine Maus oder einen kleinen Vogel mitbrachte, den sie anstelle des Vorbereiteten fraß. Genausogut hätte er an einen Schemel hinreden können ...

    Diagoras lächelte,


    Gut gesprochen, Antigonos. Du hast eine Ausbildung in den philosophischen Grundlagen und kannst lesen und schreiben? In einer Bibliothek kaum eine Fertigkeit, die überflüssig ist. Ich bin hier momentan nur zu Gast, meine Möglichkeiten sind also begrenzt, aber das Museion ist groß und für jeden findet sich hier eine Nische, nicht?


    wandte er sich freundlich an die Frau, die offenbar als Grammateus in der Bibliothek arbeitete. Eine Frau in einer Bibliothek, wenn auch nur in der Verwaltung! Auf so etwas können nur Römer kommen ... innerlich schüttelte er den Kopf darüber, war aber nicht engagiert genug, um einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.

    Lieber Antigonos, Tychios war ein von Deiner Warte aus steinalter Mann, weit mehr als doppelt so alt wie ich selbst bin. Der Brunnen ist seicht und hier in den Grünanlagen des Museions gelegen, bei einem alten Mann ist das Herz schwach, irgendwann bleibt es stehen und dann fällt er dort, wo er steht oder sitzt. Und der Brunnenrand lädt zum Verweilen ein; ich meine nicht, daß daran irgendetwas ungewöhnlich ist.- Aber was reden wir junge Leute vom Tod, meinte Diagoras leichthin, lassen wir die Toten die Toten begraben, wie die Judäer sagen. Schauen wir, daß wir für Dich eine adäquate Arbeit finden - hast Du schon ein ... Bett und ein Dach über'm Kopf?


    Diagoras erinnerte sich an die ersten lauen Nächte, die er selbst im Stadtpark Alexandriens auf einer Bank verbracht hatte.


    Da, nimm's noch eine Schmalzbirne!


    Indem er dem jungen Mann eine Frucht anbot, konnte er sich selbst eine weitere aus dem Beutel nehmen, er filettierte sie mit raschen Schnitten seines Obstmessers und biß genüßlich von einer Spalte ab.

    Niemand will Epistates werden ... murmelte Diagoras gespielt betrübt.


    Ob Tychios ermordet wurde? Die eine Hälfte der Alexandriner sucht nach dem Mörder, wahrscheinlich, um ihn für die Sterbehilfe zu belobigen, die andere Hälfte sucht keinen Mörder, weil sie nicht glauben, daß der Epistates von fremder Hand in den Brunnen fiel - und die dritte Hälfte interessiert sich nur für die Rennergebnisse im Hippodrom. Also, such's Dir aus, was Du willst, Du bist immer in guter Gesellschaft!


    Diagoras hob die linke Augenbraue, als sich eine junge Frau ihnen zuwandte, deren Ton sehrviolett klang; manche Römer sprachen in gemessenem Purpur, andere wiederum in Kasernenton-Rot, aber dieser Ton ... Diagoras seufzte und wandte sich in seinem besten seegrünen Dorisch an sie:


    Salve, mein Anliegen ist schon in besten Händen, dabei zeigte er auf den jungen Mann, der im Zimmer herumkramte, aber der junge Athener hier, der möchte eine etwas weniger anspruchsvolle Arbeit - und schlägt dabei glatt den Posten des Epistates aus! Als gäbe es irgendeinen Posten hier, der noch weniger anspruchsvoll ... naja, gehört vielleicht nicht zur unveräußerlichen Stellenbeschreibung, oder? - Gute Leute finden immer ein Aus- und Unterkommen.


    Diagoras schwatze leicht plätschernd dahin und beobachtete Antigonos dabei, dessen Finger sich wieder in den Stoff, den man nur wohlmeinend als Tunika identifizieren konnte, wanden. 'Dem Jungen sollte geholfen werden; tut's die Violette Fee nicht, dann werde ich das in die Hand nehmen müssen. Aber wie? Vielleicht erstmal mit einem Bett, Antigonos sah aus, als ob er ein solches Möbelstück nur mühsam aus der Erinnerung hervorkramen konnte, wenn Platons Ideenlehre stimmte.

    Das freut mich, daß Dir Melos gefällt, das höre ich immer wieder ... nur kann ich es nicht auch sagen, da ich Melos noch nie gesehen habe. Meine Eltern sind mit mir noch vor meiner Geburt nach Ephesos gezogen, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Den Dialekt aber habe ich zweifelsohne durch die mütterliche Milch und die väterlichen Prügel in mich aufgenommen. Mein jüngerer Bruder hält Dorisch für sexy, jedenfalls meint er, er wirke anziehender, wenn er in breitem Dorisch daherkauderwelscht. Naja, jeder pflegt so seine Selbsttäuschungen, nicht?


    Diagoras kramte in seinem Lederbeutel.


    Und Du was hat Dich hierher verschlagen? Das schöne, trockene Wetter, nicht? Athen ist ja doch manchmal unerträglich und launisch. Oder willst Du Epistates werden? Den letzten hat man vor ein paar Tagen tot in einem Brunnen gefunden und heute wird darüber debattiert, wer der nächste wird. Der nächste Epistates, meine ich, nicht der nächste Tote im Brunnen, die Stelle bleibt hoffentlich dauerhaft vakant.


    Willst Du eine Birne? Ich habe Römische Schmalzbirnen auf dem Markt gefunden ...

    Mit einer reichen Auswahl an Kernobst versorgt war er, aber zur Vorbereitung der Versammlung fehlte Diagoras noch etwas entscheidendes. Darum ging er zur Stege des Epistates, nicht, weil er hoffte, dort Theodoros anzutreffen, sondern ...


    Verzeiht - einen wunderbaren und fruchtreichen guten Morgen wünsche ich - Segen und Grüße! Ich brauche einen Stilus und eine doppelte Wachsatfel, ihr wißt schon, cerae dupplices, einfaches Pinienholz mit einer frischen Wachsschicht reicht, es müssen keine ornatae sein ...


    Diagoras glaubte, sich verhört zu haben und drehte sich zu der Gestalt an einem der Schreibtische:


    Holla, junger Mann, täuscht mich mein Ohr - oder seid Ihr aus Athen? Euer Akzent verrät jedenfalls stark, daß ihr viel mit Menschen aus oder in Athen zu tun hattet ... ich darf mich vorstellen: Diagoras von Melos, ebenfalls einige Zeit in Athen gewesen, daher das Ohr für diesen Ton ...

    Am nächsten morgen wachte Diagoras auf, weil ihn irgendwas in den Hals gebissen hatte. Eines der Exemplare der nicht-offensichtlichen Ungeziefer - offensichtlich. Diagoras wälzte sich zum Fenster, durch das die eiskalte, nebelige Morgendämmerung ins Zummer waberte und zerdrückte dabei jenes vorgenannte weibliche Exemplar von Chrysochroa corbetti, das sich auf seiner Schulter bequem gemacht hatte, soweit man auf einer Schultes es sich als Käfer bequem machen konnte. Sie war nicht die letzte ihrer Art.


    Nach einer kurzen Morgenwäsche - den Krug mit frischem Wasser hatte ein Dienstbote vor der Zimmertür deponiert - verließ Diagoras das Zimmer, um seine Tagesration an Obst auf dem Markt zu besorgen ...

    Bürger! Werter Eutheniarchos!


    Die Frage, die vor uns liegt, und damit meine ich weder zunächst die sogenannten "erweiterten Bestimmungen" selbst, noch das kaum über alle Zweifel erhabene Verfahren, mittels dessen diese Bestimmungen das Licht der Welt erblickt haben, sondern die folgende:


    Wie schützen wir, die Einwohner Alexandriens - und dabei habe ich nich nur die alteingesessenen, hier geborenen und aufgewachsenen Bürger im Blick - sondern auch die Angehörigen aller anderen Nationen, Stämme und Völker, die sich in Alexandria niederlassen, die den kulturellen und materiellen Reichtum der Stadt - ihrer neuen und unser aller Heimat - mehren wollen, vor jenen Menschen, die hierher kommen, um zu nehmen, nur zu nehmen, nicht aber, um auch zu geben?


    Wie schützen wir uns vor dem Mißbrauch jenes Geschenkes, daß die Vorväter den Römern gemacht haben?


    Wie schützen wir uns vor jenen, die ihre Ehrenbürgerwürde, die die Römer sich unter dem vergöttlichten Augustus bei der Einverleibung und Liquidierung des Ptolemaierreiches sich ehrlich erobert haben, nun schmählich zum Werkzeug ihrer Gier nach Macht und Gold machen?


    Wir Bürger Alexandriens haben unsere Autonomie in großem Umfang bewahren können, eine Autonomie, die wir in jedem Falle auf in Zukunft bewahren müssen. Manche werden sagen, diese Autonomie ist der Papyrus, auf dem er geschrieben steht, nicht wert, heißt das also, daß wir uns Scheibe für Scheibe weiterhin von dieser Autonomia verabschieden müssen? Nein!


    Ein Entscheid, der unsere Autonomie und Autokratie in Worten festigt, wird sie auch in Taten festigen, ein Entscheid, der unsere Autonomie und Autokratie in Worten schwächt, wird sie auch in Taten schwächen.


    Der werter Eutheniarchos hat uns nicht dargelegt, weil er es nicht kann, warum er etwas als "erweiterte Bestimmung" vorlegt, was in der Sache nicht im geringste eine Veränderung in der Sache darstellt; der Punkt 1 Beta findet sich in den §§ 6, Absatz 2 und 8, Absatz 6 unserer Katastasis schon ausgeführt. Warum diese Wiederholung? Welcher Täuschung sollen wir hier erliegen?


    Oder sollen wir uns daran gewöhnen, unserer altehrwürdigen Ämter römisch und Stimmen lateinisch besetzt zu finden?


    Und sollen wir uns - die ehrwürdige Versammlung der stimmberechtigten Bürger Alexandriens - daran gewöhnen, heute und in Zukunft vorgelegte Schriftstücke freundlicherweise abzunicken, nachdem die Prytanei, und anders kann man den Koinon ja schon kaum mehr nennen, die Dinge unter sich ausgemacht hat - mit Rückendeckung des Präfekten der Provinz? Aber nein, ein Schuft, der Böses dabei denkt! Die ekklesia ist frei, die präjudizierende Unterzeichnung durch den Präfekten ist unverbindlich, gerne geht der Eutheniarchos und Erzprytane wieder zum Präfekten und sagt ihm: "Tut uns leid, Herr, alles zurück - marsch, marsch -, die ekklesia hat anders entschieden!"


    Haben wir Fragen? Haben wir Anmerkungen? Ja! Wir merken an, daß wir merken, wie mit uns umgesprungen wird wir fragen, ob Ihr glaubt, daß wir uns das gefallen lassen?


    Sim-Off:

    Ich habe die Entstehungsgeschichte der Provinz ein wenig - im Nachhinein - verfolgt und bin mir über die Konstruktion und die Vorläufigkeit bewußt. Allerdings ist die Provinz ja auch aus "römischer" Sicht entstanden, was nicht heißt, daß es SimON so bleiben muß, bzw. ohne Diskussionen und die griechische Sicht, deren Wille zur Autonomie und Autokratie ja nicht gebrochen war, sondern auf städtischer Ebene weitgehend funktionierte, auskommen muß. Warum sollten die Alexandriner nicht einen Sonderstatus verlangen und verfolgen, einen Status, dessen sie sich IRL ja auch immer bewußt waren. Alexandria ist ja nicht Tarraco oder eine andere Stadt, SimON oder IRL ... :)

    Danke für Deine ausführlichen und detailreichen Auskünfte; schön, daß wir so nett geplaudert haben - das sollten wir alsbald vertriefen, wie wär's an den nächsten Kalendas Graecas?


    Diagoras wartete erst keine Antwort von diesem von den Göttern offensichtlich sehr einseitig Begabten ab, schloß die Tür und legte sich wieder hin.


    Also hatte dieser wer-auch-immer-er-war keinerlei Ahnung - wahrscheinlich von überhaupt nichts. Ein Glücklicher, der sich niemals wird quälen müssen ... mit einem sanften Lächeln und in Gedanken an seinen Bruder, schlief Diagoras ein.


    Ein Exemplar einer der drei verschiedene Arten von Chrysochroa corbetti, ein Weibchen, kroch Diagoras über das linke Schlüsselbein auf seine Schulter und wachte dort aufmerksam über seinen Schlaf. Oder auch nicht, Menschen vermenschlichen ja alles, selbst ein weibliches Exemplar von Chrysochroa corbetti, wozu es eigentlich niemals jemanden einladen würde.

    Diagoras ärgerte sich über den Soldaten im Präfektengewand; warum mußte es immer irgendwelche Opfer geben? Warum konnten die Menschen nicht den Weg des geringten Blutverlustes gehen und mußten auf einen Toten noch einen Toten folgen lassen?


    Präfekt, ich bin kein Anhänger der Idee, daß nur ein weiterer Toter einen Toten begraben könne.


    Und - wie ich schon andeutete, haben wir mehr Täter als Opfer zur Verfügung:


    Allen voran natürlich der interimistische Epistates, Theodoros Alexandreus, der bei seiner Rückkehr ans Museion keineswegs von Tychios mit offenen Armen begrüßt wurde und dessen Aufenthalt in Rom alles andere als loyal gegenüber den Griechen gewertet wurde. Kaum ist Theodoros in Alexandria, stirbt der Epistates und Theodoros wird wohl Epistates anstelle des Epistates. Ihm, dem prosepktiven Nachfolger nützt der Tod des Tychios am meisten - also ist er der Hauptverdächtige.


    Dann - eine der letzten Menschen, die Tychios lebend gesprochen und offenbar ebenfalls nicht sehr günstig aufgenommen wurde, glaubt man jedenfalls dem Klatsch unter den Bediensteten, ist eine mehr oder weniger geheimnisvolle Dame aus Rom, die ich mit dem von mir und meinen attischen Kollegen erwarteten Abgesandten der Schola in Rom identifizieren will, denn seine Buhlschaft wird Tychios kaum aus Rom einschiffen lassen, zumal der Dame es vornehmlich daran gebricht, kein minderjähriger Knabe zu sein. Kommt sie von der Schola, hat auch sie ein Motiv.


    Und daß Ihr, Präfekt, so nachdrücklich nach einem Schuldigen ruft, läßt Euch ebenfalls wenigstens als Sympathisant des Mörders, wenn nicht gar als einer seiner Auftraggeber erscheinen - ist man der Dieb, ist es immer günstig, "haltet den Dieb!" zu rufen und in irgendeine andere Richtung zu zeigen ...


    Zum Schluß - wollen wir es nicht vergessen: seit einiger Zeit streicht ein junger Mann, der sich als Abgesandter der attischen und ionischen wissenschaftlichen Einrichtungen zu erkennen gibt, im Museion herum. Seit wann ist er in Alexandria? Erst kurz nach dem Tod des Epistates, wie er jedem versichert oder vielleicht schon ein wenig früher? Ich denke, ihr wißt, wen ich meine, denn er steht vor Euch.


    Verzeiht mir meine Offenheit, Präfekt, aber als Mensch bin ich der Überzeugung, daß Tychios eines natürlichen Todes gestorben ist, als Diplomat hingegen muß ich wünschen, daß weder Angehörige des Museions, weder die Griechen, noch die Römer mit dem Tod des Tychios in Verbindung gebracht werden - also auch jedes Gerücht in diese Richtungen zu ersticken helfen.


    Macht es umgekehrt wie die Athener, die einen Mord aus Liebe in einen politischen Mord umdeuteten, indem sie Harmodios und Aristogeiton zu Tyrannenmördern stilisierten.


    Heißt: sucht und findet einen enttäuschten, einen eifersüchtigen Liebhaber, dem Tychios seinen Knaben abspenstig gemacht hat. Macht ihm den Prozeß, laßt ihn zum Tode verurteilen und zeigt dann Eure Gnade dem Liebenden gegenüber, indem ihr ihn ins Irgendwo verbannt; die Sympathien, die Liebenden vom Volk entgegengebracht werden, werden auf Euch übergehen und das griechische Volk wird Euch lieben.

    Ich habe lange über diese Frage nachgedacht, mein Präfekt. Gerüchte sind wie Sand, den man vom Strandbesuch mit nach Hause bringt: er setzt sich überall hinein, man wird ihn nicht mehr los und er taucht an unvermuteten Stellen immer wieder auf.


    Gerade Euer Gedanke, daß ein Schuldiger gefunden werden muß, weckt und nährt oftmals genau jene schädlichen Zweifel: wurde wirklich der Täter gefunden, oder nur ein Sündenbock? Hat der Täter ein hinreichendes Motiv oder ist er nur Werkzeug für jene 'dunklen Gestalten', die sich nicht die Hände schmutzig machen wollten? Einflußreiche Männer und Gruppen lassen töten, offen durch Krieg, Polizei, Gerichte oder verdeckt durch gedungene Meuchelmörder, die man dann der Öffentlichkeit präsentieren kann.


    Diagoras kratzte sich hinter seinem linken Ohr.


    Daß ich Euch einen Rat gebe oder einen Vorschlag mache, mögt Ihr bitte nicht als Selbstüberschätzung meines Verstandes oder meiner Person mißdeuten, gar als Zweifel an Eurem Verstand und Eurer Urteilsfähigkeit, aber wer kann überhaupt plausibel und letztgültig behaupten, daß Tychios ermordet wurde?


    Vielleicht hatten die Moiren seinen Schicksalsfaden zu Ende gewebt, Tychios' Herz blieb stehen und weil er es sich am Brunnenrand gemütlich gemacht hatte, kippte er - der Schwerkraft gehorchend - rücklings in das Wasser. Fortgeschrittenes Alter, eine wenig enthaltsame Lebensführung und die Angespanntheit seines steten mißgünstigen Taktierens haben seinen Lebensfaden dünn werden lassen. E voilá!


    Ich meine: die eingeleiteten Untersuchungen sollten zweifellos ergeben, daß allein die Musen ihren Priester zu sich gerufen haben, daß viele über den Zeitpunkt erfreut sind, liegt an der Person des Toten, an nichts anderem ...


    Salve Decius Germanicus Corvus!


    Ich bin Diagoras von Melos, Lehrer an der platonischen Akademie in Athen und hier in Alexandria als Sprecher der griechischen Bibliotheken und Lehranstalten in den Provinzen Achaia und Asia.


    Zeit ist Geld und von beidem gibt es gerade in diesem Zeiten zu wenig; erlaubt mir also, gleich zur Sache zu kommen und schöngeistige Floskeln ein anderes Mal verstreuen zu dürfen ...


    Er machte eine Geste wie beim Beginn einer Ode ...


    Ich bin in die Stadt gekommen, um mit dem Epistates über eine mögliche Nachfolge als Mitglied des Kollegiums der Delphipriester zu verhandeln, um - um es offen zu sagen - den Stuhl des Epistates in Alexandreia einem würdigeren und jüngeren Manne freizumachen. In Delphi hätte Tychios eines der prestigeträchtigsten aber inzwischen politisch wie wissenschaftlich bedeutungslosesten Ämter übernommen, eine Krönung seiner Laufbahn und gleichzeitig seine Pensionierung. Denn die Unterstützung der Wissenschaftler hatte er schon längst nicht mehr und man wollte Tychios die Chance geben, eine Eingabe an den Kaiser zu verhindern.


    Nun ... Tychios ist kurz vor meiner Ankunft im Museion bedauerlicherweise für ihn und erfreulicherweise für mich freiwillig abgetreten. Ich mache mir nichts vor, meine Mission bei ihm wäre kein Freundschaftsbesuch geworden und so danke ich den Musen, daß sie eine so natürliche und freundliche Lösung für das Leiden der Wissenschaften fanden.


    Diagoras holte Luft, schluckte ein wenig und fuhr fort, weil er sicher war, daß der Präfekt ihm noch zuhörte ...


    Allerdings hat uns Hinterbliebenen der alte Fuchs eine äußerst unangenehme Situation hinterlassen, indem er mit seinen Todesumständen gleichzeitig den Verdacht nährte, vielleicht ermordet worden zu sein. Ich weiß nicht, ob Ihr Tychios gekannt habt, aber - verflucht sei er in alle Ewigkeit! - wenn er das so nicht wenigstens beabsichtigt hatte, so freut er sich jetzt diebisch, egal, wo er jetzt ist.


    Denn mit seinen anscheinend unnatürlichen Todesumständen macht er sowohl seinen prospektiven und natürlichen Nachfolger, der kaum als Freund Tychios zu werten ist, macht er die griechischen Bibliotheken und Lehranstalten in den Provinzen Achaia und Asia, die ihn kaltstellen wollten und macht er die Römer, die Tychios haßte und gänzlich aus dem Museion, wenn nicht aus ganz Alexandria vertrieben sehen wollte, zu seinen möglichen Mördern. Denn alle profitieren sie vom Tod: der Nachfolger, die Bibliotheken und Wissenschaftler, die Römer, namentlich deren höchster Vertreter, der Präfekt Alexandriens und Ägyptens, also Ihr.


    Diagoras angelte nach einem der vorbereiteten Drüwken-Schnitzen, biß hinein und meinte mit leicht kauend:


    Versteht Ihr, Präfekt, worin unser aller Problem liegt? - Und kennt Ihr eine Lösung der schon brodelnden Gerüchte, eine Lösung die alle beteiligten Verdächtigten weißer denn Schnee oder Marmor als Carrara aus dieser Sache hervorgehen läßt?


    Er lächelte schief und auffordernd, denn vielleicht hatten er und der Präfekt dieselben Gedanken ...