Ein wenig versunken, eher aber konzentriert auf das schwierige Geschäft der Nahrungszufuhr sitze ich neben Severus. Ich schaue ab und an auf, noch tut sich aber nicht wirklich 'was. Dankenswerterweise sitzt gerade niemand direkt vor mir, Die Herren und Damen seitlich sind schweigend ins Gespräch vertieft. Wer von den Damen Gracchus' Eheweib ist? Ob sie überhaupt dabei ist? Schon die beiden Rücken entzücken ... Onkel Gracchus ist mal wieder bester Laune, er sprüht nur so um sich, wie die sagenhafte regina nivis, die in den Pyrenäen ein kaltes Reich beherrschen soll. Onkel Aqulius und der magere Senator unterhalten sich, vielleicht über stadtrömische Politik - oder übers Wetter?
Da die Tierhatz' beginnt, lege ich meine zweite Portion Mäuseblasen auf die Seite, die schmecken auch kalt noch ganz annehmbar, außerdem soll man ja haushalten lernen. Sowas habe ich noch nie gesehen, weder diese bemalten Pferde, noch echte Löwen. Ich finde es urspannend, ich meine, natürlich ist es von außen grausam, aber was macht wir Menschen anderes?
Wir sind zweibeinige Raubtiere, die fischen und jagen, meine Mäuseblasen sind auch Fleisch und Darm von ehemals lebenden Tieren, und die Pferde, das ist die cena der Löwen. Löwen sind nicht grausam, sie töten oder quälen nicht aus Spaß, sondern weil sie Hunger haben oder um zu überleben.
Es fließt wenig Blut, jedenfalls weniger, als man annehmen sollte, die Geschmeidigkeit der Tiere, ihre Bewegungen, faszinierend. Allerdings hätten die Pferde in der freien Wildnis eine Chance, hier, in der Arena kommen sie nicht aus. Das ist das künstliche.
Ich schaue zu Severus, der kennt das wohl schon längst, keine Regung, zu töten ist für ihn sicherlich nichts, worüber man groß nachdenkt. Ob Chatten wie Löwen sind? Töten sie auch nur fürs Überleben oder weil sie grausam sind?