Beiträge von Albin


    VERTRÄGE


    Waren An- und Verkauf
    Großverkäufe, Serienlieferungen und Langzeitdispositionen



    Epistula Magistrati Mogontiaci


    An das Handelskonsortium Freya Mercurioque,


    nach ersten Planungen benötigt die Civitas Mogontiacum zwei Blöcke rätischen Marmor für die Renovierung der Thermae Iuliani. Nach Verhandlungen wurde ein Preis von 310 Sesterzen dafür festgelegt.


    Der zuständige Steinmetz möchte die Blöcke selbst auswählen und lässt daher um einen Termin für die Sichtung des Lagers bitten. Die Stadtverwaltung wird den Termin nach Eingang dann weitergeben.



    M Petronius Crispus - Magistratus Mogontiaci


    Consortium Mercatorum Romanum Germanicum Freya Mercurioque.


    Dieses Vertragswerk umfasst die monatliche Lieferung von XV (in Worten: fünfzehn) Cabatinas der Freya Mercurioque an die Legio II Germanica. Pro Cabatina wird ein Festpreis von XXV Sesterzen (in Worten: fünfundzwanzig) berechnet, der von der Legio II Germanica an die Freya Mercurioque bei Lieferung der Ware zu zahlen ist.


    Dieser Vertrag tritt ANTE DIEM X KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (21.2.2008/105 n.Chr.) in Kraft. Die Laufzeit dieses Vertrages ist nicht begrenzt.


    Sollte einer der Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen erhält die Gegenseite das Recht einer fristlosen Kündigung. Ansonsten gilt bei einseitiger Kündigung des Vertrages eine zweiwöchige Frist, in welcher der Vertrag weiterhin erfüllt werden muss. Sollten beide Vertragsparteien einer sofortigen Aufhebung zustimmen, so tritt diese Vertragsaufhebung am Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft.


    Für die Legio II Germanica



    Für die Freya Mercurioque
    Numerius Hadrianus Capitolinus




    Vertrag


    Handelsvertrag zwischen der Legio II Germanica und dem Consortium Mercatorum Romanum Germanicum Freya Mercurioque.


    Dieses Vertragswerk umfasst die wöchentliche Lieferung von V (in Worten: fünf) Tuniken der Freya Mercurioque an die Legio II Germanica. Pro Tunika wird ein Festpreis von XXV Sesterzen (in Worten: fünfundzwanzig) berechnet, der von der Legio II Germanica an die Freya Mercurioque bei Lieferung der Ware zu zahlen ist.


    Dieser Vertrag tritt an den KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (1.2.2008/105 n.Chr.) in Kraft. Die Laufzeit dieses Vertrages ist nicht begrenzt.
    Sollte einer der Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen erhält die Gegenseite das Recht einer fristlosen Kündigung. Ansonsten gilt bei einseitiger Kündigung des Vertrages eine zweiwöchige Frist, in welcher der Vertrag weiterhin erfüllt werden muss. Sollten beide Vertragsparteien einer sofortigen Aufhebung zustimmen, so tritt diese Vertragsaufhebung am Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft.


    Für die Legio II Germanica:


    Für die Freya Mercurioque:
    Numerius Hadrianus Capitolinus



    Handelsvertrag


    Handelsvertrag zwischen dem Praefectus Classis Lucius Annaeus Florus (für die Classis Misenensis) und Numerius Hadrianus Capitolinus.


    Handelsgegenstand: Steine aus Misenum von der Classis Misenensis angeboten.


    Hiermit kommt ein bindender Handelsvertrag zwischen den oben genannten Personen zu Stande, welche sich über folgende Konditionen geeinigt haben:


    Numerius Hadrianus Capitolinus erwirbt die Ware Steine von der Classis Misenensis zum Preis von 80 Sz und verpflichtet sich diese Waren nur bei dem Vertragspartner zu erwerben.


    Die Classis Misenensis verpflichtet sich bei Bedarf von Numerius Hadrianus Capitolinus, Steine vorrätig zu haben und ihm diese zum festgelegten Preis zu verkaufen.


    Der Transport wird organisiert durch Numerius Hadrianus Capitolinus.


    Dieser Vertrag ist für beide Parteien bindend und beide erhalten jeweils eine Abschrift.




    Lucius Annaeus Florus


    Numerius Hadrianus Capitolinus



    Vertrag


    Handelsvertrag zwischen der Ala II Numidia und dem Consortium Mercatorum Romanum Germanicum Freya Mercurioque.


    Dieses Vertragswerk umfasst die monatliche Lieferung von MD (in Worten: tausendfünfhundert) Brot mit Käse und DCCL (in Worten: siebenhundertundfünfzig) Räucherfleisch der Freya Mercurioque an die Legio II Germanica. Pro Brot mit Käse wird ein Festpreis von II (in Worten: zwei) Sesterzen, pro Räucherfleisch ein Festpreis von III (in Worten: 3) Sesterzen von der Ala II Numidia an die Freya Mercurioque bei Lieferung der Ware gezahlt.
    Außerdem erfolgt eine Einmalige Lieferung von C (in Worten: hundert) Ladungen Küchengewürzen für II (in Worten: zwei) Sesterzen pro Ladung von der Freya Mercurioque an die Ala II Numidia.


    Sim-Off:


    Von der Freya Mercurioque werden wöchentlich geliefert:
    - 50 Brot mit Käse für 1.85 Sz pro Einheit
    - 20 Räucherfleisch für 2.85 Sz pro Einheit


    Außerdem einmalig 100 Küchengewürze für 2.35 Sz pro Einheit.



    Dieser Vertrag tritt an den ANTE DIEM IV NON APR DCCCLVIII A.U.C. (2.4.2008/105 n.Chr.) in Kraft. Die Laufzeit dieses Vertrages ist nicht begrenzt.
    Sollte einer der Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen erhält die Gegenseite das Recht einer fristlosen Kündigung. Ansonsten gilt bei einseitiger Kündigung des Vertrages eine zweiwöchige Frist, in welcher der Vertrag weiterhin erfüllt werden muss. Sollten beide Vertragsparteien einer sofortigen Aufhebung zustimmen, so tritt diese Vertragsaufhebung am Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft.




    Für die Ala II Numidia:
    Caius Octavius Sura


    Für die Freya Mercurioque:
    Tiberius Duccius Lando - Curator Consortii
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    und
    Numerius Duccius Marsus - Betriebseigner
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    Verträge mit Händlern ohne römisches Bürgerrecht


    Feste Handelsverträge:



      [*]Arno vom Stamm der Chatten: Getreide, Kräuter


      [*]Redinga: Bienenwachs, Kräuter


      [*]Swogi vom Stamm der Friesen: Fisch
      - raffgierig, betrügerisch?


      [*]Blotan: Stoffe
      - Einfacher Bauer, bescheiden


      [*]Otrejon vom Stamm der Vangionen: Holz, kleinere Ladungen Edelholz
      - Loyal, prorömisch!


      [*]Swambawera: Eisen


      [*]Grimon, Rich der Mattiaker: Getreide, große Mengen Kräuter
      - Prorömisch, allerdings durch Hungersnöte gezwungen, Getreidelieferungen einzuschränken


      [*]Truwon: Gold
      - Äußerst knauserig. Trotzdem sicherer Goldlieferant.



    Lose Handelsverträge:



      [*]Swogi vom Stamm der Friesen: Bernstein
      - Lieferungen kommen von jenseits des Gebiets der Langobarden. Regelmäßigkeit der Lieferungen ist nicht sicher einzuschätzen.


      [*]Bulon: Edelholz und Gold
      - Achtung: Kerl ist unberechenbar und gerissen, Vorsicht walten lassen


      [*]Gerlef, helvetischer Händler: gelegentliche Lieferung von diversen Kräutern und Balsam
      ~> Wichtig: Gute Beziehung aufrecht erhalten, da günstig und neutral sowohl Römern, als auch Germanen gegenüber


      [*]Ludrinar, Fernhändler: Weihrauch, Balsam, Gold



    Abgebrochene Beziehungen:



      [*]Laipon vom Stamm der Langobarden: Hinterhalt bei Warenübergabe, bewaffnete Auseinandersetzung; Kopf hängt am Stadttor Mogontiacums.


      [*]Rahjon: Aufgeflogener Betrüger, bei drei Stämmen gesucht, vermutlich in Nord-Magna verschwunden.


      [*]Brandulf, Sohn des Richs der Usipeter: Ursprünglich Eisenlieferant; Hat Handelsposten in Magna geplündert - Waren der Freya entwendet. Vergeltungsaktion konnte noch nicht realisiert werden.




    Stand: ANTE DIEM X KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (22.4.2008/105 n.Chr.)


    URKUNDEN


    Grundbesitz und Betriebe
    Besitzungen, Überschreibungen, Verkauf etc.




    Urkunde




    Hiermit übertrage ich den Betrieb Wurtjo e Kruda auf Numerius Duccius Marsus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.



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    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando
    Forum Moguntacii - Germania
    ANTE DIEM IX KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (24.3.2008/105 n.Chr.)


    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Numerius Hadrianus Capitolinus
    Forum Moguntacii - Germania
    NTE DIEM VII KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (26.3.2008/105 n.Chr.)



    Hiermit übertrage ich den Betrieb Smaidra Glasam auf Numerius Duccius Marsus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.



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    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando
    Forum Moguntacii - Germania
    ANTE DIEM XV KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (18.10.2008/105 n.Chr.)



    Hiermit übertrage ich den Betrieb Smaidra Laema auf Marcus Duccius Rufus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.



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    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando
    Forum Moguntacii - Germania
    ANTE DIEM XV KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (18.10.2008/105 n.Chr.)




    Überschreibungsurkunde


    Hiermit übertrage ich die Betriebe Audaga Weidaz und Hwanhu Maitjon auf Decimus Duccius Verus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.


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    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Marcus Duccius Rufus
    Forum Moguntacii - Germania
    ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (17.12.2008/105 n.Chr.)




    Überschreibungsurkunde


    Hiermit übertrage ich die Betriebe Audaga Weidaz und Hwanhu Maitjon auf Marcus Duccius Rufus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.


    Decimus Duccius Verus



    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Decimus Duccius Verus
    Forum Moguntacii - Germania
    PRIDIE ID IAN DCCCLIX A.U.C. (12.1.2009/106 n.Chr.)

    Es war nichts drin. Cassella starrte einen Moment lang in den leeren Sarkophag, in dem ein halbverrotteter Leichnamen reichlich ungeschmückt vor sich hin verrottete. Dann wirbelte er herum, und schlug dem Kerl namens Lucius mit der Faust ins Gesicht.


    "Was bei Pluto habe ich gesagt?", zischte er leise, den am Boden stöhnenden Mann genau fixierend, "Glaubst du, wir tun das hier zum Spaß?"
    Dann wies er die anderen an, das Grab links liegen zu lassen und sich ein anderes zu suchen. Wenn sie schon einmal hier ungestört arbeiten konnten, dann würde er die Zeit auch nutzen. Allzu viele Sarkophaggräber gab es noch nicht, Brandgräber waren noch die große Regel, aber es wurden im Laufe der Jahre immer mehr.


    Sie teilten sich auf, und Cassella ließ es sich selbst nicht nehmen durch die Sarkophage und Grabstelen zu streifen, denn für ihn war die Sache wichtiger Natur. Wenn sie heute nichts fänden, dass man einschmelzen oder sonstwie verscherbeln konnte, so würden die nächsten Tage recht unruhig in der Gruppe werden. Und das konnte er sich nicht leisten, nicht mehr.


    Ein paar der Sarkophage waren schon markiert, und viele absolut unscheinbar, da die reichere Schicht der Bevölkerung Mogontiacums immernoch sehr dünn war, viel zu holen war hier nicht, und was, was es zu holen gab MUSSTE geholt werden. So trennte Cassella sich von den anderen und strich zwischen den steinernen Monumenten der Toten her, unruhig auf der Suche nach Gold und Geschmeide.

    Zitat

    Original von Cleonymus per PN:
    Pryphios hatte stundenlang gezweifelt ob er es wagen sollte Casella nochmal zu nahe zu kommen, immerhin hatte er einen seiner Männer erledigt und der Kampf war nicht ohne Spuren an ihm vorrüber gegangen, da wo der stämmige Schläger ihn gepackt hatte waren blaue Flecke und am Hals war ein recht deutliches Würgemal zurückgeblieben. Doch letztendlich hatte er zugesagt diesen Mann dem Fährmann vorzustellen und das sollte ihn nicht verfolgen.


    Also war er wie vereinbart auf dem Friedhof erschienen, nur nicht um Gräber zu plündern, das Gegenteil war vielmehr seine Absicht ... Hände und Gesicht waren mit Ruß geschwärzt genauso wie die Klingen die er bei sich trug, er war der Bande schon eine Ganze Weile gefolgt aber scheinbar warteten sie noch auf etwas und Pryphios wollte ungern überrascht werden, also wartete er auch ...


    Doch als sie sich endlich in Bewegung setzten war Pryphios doch etwas überrascht, dieser Mann war kein gewöhnlicher Grabräuber, zumindest war er sehr clever, denn der Brand würde sicher für einiges Aufsehen sorgen und damit blieben sie definitiv ungestört ... sollte ihm nur recht sein ...

    ...sollte wenige Tage später über die Bühne geschoben werden. Cassella hatte sich selbst einen Wunsch erfüllt, und die kleine Schlampe in seiner Taberna medicusreif geprügelt, als er von seinem Besuch in einem der lokalen Lupanare zurückgekehrt war und ihr Schönling nichtmehr dort gewesen war. In nicht allzu ferner Zeit würde er ihrem Dasein ein Ende setzen, aber bis dahin war noch einiges zu erledigen. Zum Beispiel musste er das Grab finden, das sie heute aufhebeln wollten...


    "Wo issen dieser Knilch von letztens?", murrte er, als sie in der Dunkelheit an einem der prägnantesten, weil größten Gräber standen und darauf warteten dass dieser Neue kamen, sowie die zwei Männer die Cassella angesetzt hatte um irgendwo in der Stadt Feuer zu setzen damit sie ihre Ruhe hatten.
    Eine Antwort bekam er nicht. Nur ahnunglos schwarze Blick, die er nicht sehen konnte und die ihn nicht sahen.


    "Naja, vielleicht hat er Angst bekommen.. soll sich bloß nichtmehr blicken lassen bei uns. Ich würde sagen, dann wirst du dieses Wicht um die Ecke bringen, wa, Lucius?", er schlug ins Leere, und erwischte irgendwo eine Schulter. Der getroffene murmelte irgendwas unverständliches. Irgendwo in der Stadt erklangen nun Schreie, und als wäre es abgesprochen erschienen daraufhin zwei schwarze Schemen am Straßenrand.


    "Läuft, Cassella.", flüsterte der eine, während der andere dümmlich kicherte. Sie hatten also nun Ruhe genug ihr Werk zu vollenden.


    "Na dann wollen wir mal... welches Grab ist es, Lucius?", fragte der Anführer der Bande wieder ins schwarze hinein, doch plötzlich war es nichtmehr so schwarz, denn eben jener Lucius hatte eine stark abgeschirmte Lampe entfacht.


    "Hier lang.. unscheinbar, die Familie schien recht knausrig zu sein. Aber er liegt da, und ich hab mir sagen lassen, man solle nichts darauf geben... der Mann war fett, wie du weißt. Also hatte er Geld genug.", Lucius stolperte voran, Cassella und die drei anderen hinterher. Bis sie schließlich zu einem steinernen Sarkophag kamen, der wirklich nichts vom Wohlstand seines Insassen verriet.


    "Das hier ist es? Sicher?", fragte Cassella, erntete aber nur einen verheißungsvollen Blick von Lucius, den er mit einem eindringlichen erwiderte: "Du bist dran, wenn da nichts drin ist, Mann. Jetzt ans Werk."
    Die zwei Begleiter holten stumpfe und rostige Stahlstangen hervor, ein Meißel wurde mit einem Hammer langsam zwischen Deckel und Corpus getrieben.. zu langsam, für Cassellas Geschmack.


    "Schneller.", drängte er seine Männer zur Eile, "Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit."

    Sim-Off:

    Mit Erlaubnis der Initiatorin geht's hier weiter...


    Cassella hatte das Kinn auf eine Hand gestützt und starrte vor sich hin. Diese Schlampe massierte gerade dem Kerl den Nacken, der ihrer Aussage nach Anschluss in Mogontiacum suchte. Was wollten ein paar Strauchdiebe aus Rom in diesem verschlafenen Nest? Vielleicht waren sie selbst aus Rom vertrieben worden, man sagte die Konkurrenz unter den Banden dort sollte mörderisch sein. Das war einer der Gründe, warum Cassella sich mit Germania zufrieden gab. Städte gab es genug, Potential auch. Und Opfer.


    Cassella hatte nicht vor diese Leute in das mogontinische Milieu einzuführen. Ganz und garnicht. Er sah sie bereits an ihrem eigenen Blut erstickend im Staub der Via Borbetomagia verrecken, während er ihr letztes Geld in einem Lupanar investierte. Diese Schlampe würde er wahrscheinlich direkt dazu werfen, natürlich nur nachdem er sich noch einmal ausgiebig mit ihr vergnügt hatte.
    Aber zuvor gab es noch andere Dinge zu erledigen. Die Raubtour durch das südliche Gräberfeld war so ein Ding. Und dann natürlich musste dieses kleine Miststück von den Duggii, oder wie auch immer sich dieses Barbarenpack nun nannte, über die Klinge springen. Alles in allem konnte man ruhig behaupten, Cassella hätte genug zu tun.


    "Wir gehen.", raunte er den beiden Männern zu, die bei ihm saßen, und erhob sich schwungvoll von dem Stuhl. Sein Weg führte ihn schnurstracks nach draußen, eins der Lupanare in der Stadt hatte mit Sicherheit ein Mädchen das ihm jetzt das geben würde, was diese Schlampe diesem Todgeweihten gab. Und noch mehr.

    Sim-Off:

    Mit Erlaubnis der Initiatorin geht es hier weiter..


    "Du wirst lachen, aber es ist eine junge Frau.", grinste Cassella dreckig, "Ein junges Wicht aus einer der Barbarenfamilien, die sich hier in der Stadt breit gemacht haben. Das Ding hat mir ziemlichen Ärger bereitet, ein Ding in der hiesigen Taberna ist schief gegangen, und sie weiß wie ich aussehe.. außerdem... brauche ich wirklich einen Grund, um das Fleisch dieser Göre kalt und weiß sehen zu wollen? Also, wie schaut's aus?"


    Cassella nahm sich einen zünftigen Schluck Bier, und sah den Mann auf einmal kritisch an: "Nun, vielleicht kann ich dich auch damit locken... in ein paar Tagen drehen wir wieder ein Ding bei den Gräbern draußen vor der Stadt, du weißt schon, toten Reichen den Plunder abnehmen den sie eh nichtmehr brauchen. Wir geben der Stadtwache nen Grund wegzusehen... und danach sind wir um einige Dinge besser dran, wenn du verstehst was ich meine. Danach kannst du dieses kleine Gör um die Ecke bringen... kein leichter Job, ihre Familie hat sich quasi eingemauert. Aber wenn du hälst, was diese Aktion gerade verspricht dürfte das kein Problem für dich sein. Also, was sagst du?"

    Der junge kerl hatte schon wieder Flausen im Kopf. Verpasst? Er hatte die Abfahrt zum Weg nach Walhalla verpasst! Und Magistratus? Was wollte eine Stadt wie Mogontiacum mit einem Magistratus der kaum laufen konnte?


    "Es sah sehr schlecht für dich aus. Die junge Elfleda hätte dich beinahe schon abgeschrieben. Aber auf einmal schien sich dein Zustand zu bessern und so kam es ja dann auch. Du hast ihr dein Leben zu verdanken. Aber jetzt musste er den kleinen Wirrkopf erstmal bremsen.


    "Magistratus? Mein lieber du glaubst ja wohl nicht dass du der Stadt momentan eine große Hilfe bist! So lange du nicht wieder richtig läufst ist nichts mit einem Amt! So und jetzt ab in die küche zu Marga. Die wird dich auch noch schelten und dabei wieder versuchen deinen lächerlich dünnen Hintern wieder mit etwas Fett zu füllen."

    "Das kriegen wir hin.", murmelte Albin, und trottete langsam neben dem jungen Mann her während dieser zur Treppe stakste, "Du hast uns allen einen gehörigen Schrecken eingejagt, Junge. Niemand wird es aussprechen, aber einige von uns haben sich schon darauf gefasst gemacht, dass du aufhörst zu atmen. Wäre ein übliches Schicksal, wenn du mich fragst, genauso zu sterben wie dein Vater."


    Als sie die Treppe erreichten, sah Albin was der junge Ragin gemeint hatte: der Hund wich wirklich nicht von den Beinen seines Herrn, was nicht ungefährlich war. So tat der Alte sein möglichstes, den Köter ein paar Schritte hinunterzuscheuchen, bevor er Ragin fest dort packte, wo er keine Knochenbrüche erlitten hatte.


    "So, vorsicht... Schritt für Schritt."

    Schnaufend und ächzend arbeitete Albin sich gerade die Treppe zum Wohngeschoss hoch, als er einen Hund winseln hörte. Der Kläffer von Ragin war also wieder dabei, durch die Casa zu streunen. Kein Wunder, dachte der alte Mann bei sich, so ein Köter brauchte auch Auslauf. Und ein Herrchen, das wortwörtlich zerschmettert im Bett lag war kein Garant für umfassenden Auslauf. Doch da hörte er plötzlich eine Stimme, die ihn, so leise sie auch war, aufhorchen ließ.
    Als er sich umwandte, konnte er Ragin sehen, der sich tatsächlich aus seinem Bett befreit hatte. Albin schluckte jedes Angebot von Hilfe herunter, der Junge musste alleine klarkommen, denn wenn er es nicht konnte, war er sowieso zum Tode verurteilt. Auch in der römischen Zivilisation war jemand, der nicht auf zwei Beinen stehen konnte ein lebender Toter.


    "Junger Ragin...", schnaufte Albin daher noch von der Anstrengung der wenigen Treppenstufen gezeichnet, und lehnte sich an das Geländer, dass den hölzernen Rundgang vom Atrium trennte, "..es tut gut zu sehen, dass du wieder unter den Lebenden bist. Wo treibt es dich hin?"

    Marga:
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    "Aaaaahja.", murmelte die alte Frau, die zur Ablenkung noch ein wenig des Schnees von ihrem Rock klopfte, während sie über das nachdachte, was der Junge ihr gerade gesagt hatte. Sie sollte Sontje erziehen? Ohne Frage, ein Bedarf war da. In ihrem Alter hatte Marga schon drei Kinder zur Welt gebracht, von denen eins sogar überlebt hatte und ein stattlicher junger Mann geworden war, aber das hier war ein vollkommen anderer Fall.


    "Wie stellst du dir das vor, Phelan?", muckte die Alte plötzlich auf, und fixierte den jungen Goden mit ihrem Blick, "Es ist nicht so, als würde ich ihr beibringen müssen, wie man kocht, Schafe schert, Kleidung spinnt, Wunden pflegt und die Tiere hegt. Das könnte ich ja noch... aber ihr steht hier vor Aufgaben, die sich meiner Kenntnis entziehen, und ich werde mich auf meine alten Tage nicht noch mit diesen komischen Sitten der Römer auseinandersetzen."
    Alleine bei der Vorstellung graute es ihr. Was sollte sie ihr denn beibringen können, das man im römischen Reich als gute Frau brauchte? Das überstieg klar ihre Möglichkeiten..


    "Nein, ich kann dir nicht helfen. Die Erziehung einer jungen Frau, die glaubt sich immernoch wie ein Kind aufführen zu können ist nicht meine Aufgabe, als hätte ich nicht schon genug zu tun!"

    Marga:
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    Eigentlich suchte Marga keine Kräuter. Welcher Irre suchte schon im tiefsten Winter nach längst in ihr Wurzelwerk zurückgezogenen Kräutern? Achja, Sveija würde Kräuter im Winter suchen. Das dumme Ding hatte seit der Sache mit den Römerburschen wohl immernoch einen Knacks weg. Marga hätte ihr genauso gut sagen können, dass sie im Garten phönizische Kartoffeln aus China sucht, das hätte wahrscheinlich genauso gut funktioniert.
    Was Marga wirklich im Garten suchte, war Ruhe. Und Süßholzwurzeln. Aber vornehmlich erst einmal Ruhe. Nicht nur, dass Landos kleines Balg ihrem Vater in Sachen Aufdringlichkeit in nichts nachstand, nein, es war genauso LAUT wie sein Vater. Dass das dumme Ding Sveija bei gewissen Dingen, gerade in der Küche, keine Hilfe war, linderte das Stressvolumen für die alte Frau nicht, und so zog sie sich dann und wann zurück, um alleine zu sein.


    Oder auch nicht. Es war Phelan, der sie im Schnee kriechend auffand, und es war Phelan, der ihr schon mit dem ersten Satz gehörig auf den Hahn ging. Aber verständnisvoll, wie Marga nunmal nicht war, erhob sie sich mühsam und ächzend auf die Beine, klopfte sich den Schnee vom dicken Rock und sah den jungen Goden fragend an: "Und, junger Mann, was wäre das?"

    Leif von Dannen


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    "Datt iss hehl jefährlisch, Kinn. Datt risen iss net ma für a Kerl unjefährlisch, und do bisch e junge Wicht. Ett giff Lüde, de wöre viu Jäld bezohle, u di uffm Mark to koope. Un watt di erwarten wöd, wäre kini Arbeet inna Köke.", versuchte Leif ihr noch einmal die Dringlichkeit ihrer Lage klarzumachen. Aber sie wollte nicht hören. Leif dachte darüber nach, wie er dafür sorgen konnte, dass dieses dickköpfige Mädchen sicher zum Ziel ihrer Reise bekommen würde, und schmiedete Pläne, bis er eingeschlafen war.


    Am nächsten Tag fuhren sie früh los, sprachen wenig, denn Leif brütete immernoch über einem Plan. Erst kurz vor ihrer Ankunft in Leifs Dorf wurde ihm klar, wie er es hinbekommen konnte. Seine Familie, froh dass der Vater wieder heil von der Handelsreise zurückgekehrt war, nahm Crispina ohne große Vorbehalte auf, und es brauchte einige Mühe, um die junge Frau davon zu überzeugen einen Tag mit der Weiterreise zu warten. Leifs Frau nahm die junge Römerin unter ihre Fittiche, und der alte Mann nutzte die Zeit, um in der Stadt nachzuhaken, ob sein Plan auch verwirklicht werden konnte. Tat es dann auch, er bekam Crispina in einer Handelskarawane durch das zentrale Gallien zur Küste des Mare Nostrum unter, gute Leute, mit denen er öfter Handel trieb.
    Trotzdem bat er Crispina im Moment der Abschiednahme darum, zu schreiben sobald sie ihr Ziel erreicht habe, damit er die Gewissheit hatte, sie nicht in den Tod geschickt zu haben. Sein Sohn würde ihm den Brief vorlesen können, Leif selbst konnte es ja kaum.


    Der Abschied war herzlich, aber irgendwie seltsam. Es war Leif immernoch nicht klar, warum ihm das Schicksal der jungen Frau so nahe ging, und selbst als die junge Römerin schon Tage unterwegs war, diesen komischen Kerl zu finden, war es für ihn alles andere als einfach, sich keine Sorgen zu machen.

    Vor einem simplen Germanen, der nicht die geringste Ahnung hatte, was ein Präffekdus Lägionis eigentlich war, noch, warum der Mann so eingeschnappt reagierte. Der alte Mann zuckte nur mit den Achseln, bot dem Mann ins Haus zu kommen, hielt einen Moment inne und sah den Römer dann fragend an: "Wird datt watt längeres?"


    Denn wenn, was nicht unwahrscheinlich war da in letzter Zeit die Römer gesteigertes Interesse am Küken der Gens hatten, würde er den Mann ins Kaminzimmer führen müssen, damit er sich nicht noch im Heim der Duccii eine Erkältung einfing. Wenn er es vorzog, das Gespräch kurz zu halten, war die Chance nicht gering, dass der Römer sich die mortale Erkältung draußen einfing. Und das wiederrum wäre Albin egal gewesen...

    Marga:
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    Marga, die irgendwie aufgewühlt von der Tatsache war, auch nach mehreren Jahren Pause immernoch den Nachkommen Wolfriks auf die Welt helfen zu können, hatte das Neugeborene gesäubert und nach Malen untersucht, aber es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Während Sveija das Zimmer putzte und Räucherwerk die Luft reinigte, hetzte auch schon der gewordene Vater nach oben, der alleine durch die schiere Existenz des Kindes perplex zu sein schien.


    Das Kind war da. Und es war ein Mädchen, zumindest augenscheinlich gesund. Als die Geburt und das Nachwerk geschafft war, wurden Lanthilda und Sveija darauf angesetzt, abwechselnd auf die Mutter und ihre Brut aufzupassen, während Albin und Marga sich dem Tagesgeschehen in der Casa zuwandten.


    "Das hat ja gut angefangen...", murmelte die alte Frau seltsam glücklich, und ließ das Elternpaar, die schlafende Mutter, den verwirrten Vater und das dösende Kind alleine, während sie nach unten stapfte, sich umzog und schließlich in ihr heiliges Domizil einzog: die Küche.


    Dort saß die restliche Männerschaft der Familie, und in Marga flammte weiblicher Zorn auf: "WAS IST DAS DENN??? DA OBEN WIRD EIN KIND GEBOREN, DIE MUTTER RINGT MIT DEM TOD, UND IHR SITZT HIER UND SAUFT!!! MACHT, DASS IHR RAUSKOMMT!! GRATULIERT GEFÄLLIGST, UND DANN AB MIT EUCH ZUR ARBEIT!!! WIE DIE LUMPEN HOCKEN SIE HIER, UND WARTEN DARAUF DASS DAS LEBEN IHNEN ZUFLIEGT!!! LOS!!! AB!!! RAUS!!! HOPP!!!!"


    Mit einigen scharfen Worten verscheuchte sie so die Männer aus der Küche, und machte sich gleich daran ein geordnetes Frühstück für alle zu kredenzen... :D

    Albin stapfte durch die Casa, als er es klopfen hörte, und fragte sich zugleich, wer so verrückt sein konnte bei diesem Wetter vor die Tür zu gehen. Der Winter war außerordentlich warm, ZU warm, für Albins Verhältnisse. Warme Winter bedeuteten eine schlechte Ernte im nächsten Jahr, weil zu viele Schädlinge den lauen Frost überstanden. Aber warme Winter machten auch die richtige Reaktion schwierig: wer sich zu warm anzog, konnte ebenso leicht an einer Erkältung krepieren wie wenn er zu luftig unterwegs war. Oder eben bei miesem Wetter.


    Dass der Mann, dem der Alte die Tür öffnete, Römer war, erklärte selbstverständlich einiges, und Albin musste stark an sich halten, um keinen Fluch über die Verrückten Waffennarren aus dem Süden auszustoßen. Dann erkannte er den Mann, und sein Gesicht wurde einen winzigen Deut weniger griesgrämig.


    "Ah, Tribunus Dingsbumsius. Was führt euch bei diesem Wolkenbruch durch die Stadt?"

    "Das ist sie.", antwortete Albin, trat zur Seite und ließ den Fremden in die Eingangshalle, "Wenn du bitte warten möchtest?"


    Mit diesen Worten ließ er den Römer alleine, und schlurfte zurück ins innere der Casa, aus deren Gängen man dumpfe Stimmen und die typischen Alltagsgeräusche hören konnte. Und noch etwas war zu hören, was schon seit Jahrzehnten nichtmehr in diesem Haus zu hören war: das Geschrei eines kleinen Kindes.


    Als der alte Mann in Begleitung der jungen Duccia wiederkam, blieb er in diskretem Abstand stehen, wer wusste schon, wofür man ihn noch brauchte.

    ...wurde der junge Ragin nach seinem Reitunfall von den Männern in sein Zimmer gebracht. Es war ein Akt gewesen, Ragin überhaupt auf das große Brett zu bekommen, denn so wie die Knochen des jungen Mannes gebrochen waren, war er schnell vor Schmerzen ohnmächtig geworden.
    Das machte es ihnen einfacher, aber gleichzeitig mussten sie so ohne die Schmerzensschreie des Verletzten auskommen, die ihnen signalisieren würden, wann sie etwas falsch anpackten.


    Es war ein Desaster. Der junge Mann hatte sich wie so oft Zeit für einen kleinen Trainingsritt auf der Weide genommen. Das war auch ganz gut gegangen, aber anscheinend hatte sich just in dem Moment, in dem er den Zaun zur Straße passierte, auf dieser die Achse eines Wagens mit lautem Knall brach. Das junge Pferd ging durch, und warf Ragin nach einigen gebockten Metern ab: kein Mensch hätte sich auf einem solchen Pferd lange halten können. Dummerweise landete Ragin mit Karacho mitten im Zaun, was ihm umgehend einen Arm und beide Beine brach, sowie ettliche Rippen.


    Hilfe wurde natürlich sofort geholt, und so bekam man es hin, unter Margas Aufsicht den Jungen wenige Minuten später auf sein Bett zu bahren, wo die provisorischen Schienen durch Marga und die junge Elfleda gegen festere ausgetauscht wurden. Es war kein Geheimnis: das Leben des jungen Mannes stand auf der Kippe, weil man nicht wusste, ob die Rippen gesplittert waren und sowohl die Lunge als auch die Innereien des Mannes bedrohten. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Sohn des Teutomar zu pflegen, und darauf zu hoffen, dass seine Wunden heilten, bevor sie ihn umbrachten.

    Leif von Dannen


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane14.jpg]


    Sie bekamen ein karges Frühstück, und die knappe aber freundliche Verabschiedung wurde noch vor Sonnenaufgang hinter sich gebracht. So war das düstere Grau, dass die kommende Morgenröte ankündigte allumfassend, als Leif sich auf den Bock schwang, und neben der jungen Römerin Platz nahm. Er bekam einen neuen Krug Bier von seinen Freunden, und ein trockenes Brot für die Reise, man würde sich bei gekommener Zeit revangieren.


    "Wie weet? Och... datt wär'n mer sähe.", schmunzelte der einäugige Leif in seinen Bart hinein, und zupfte ein wenig am Mantel der Römerin herum, um sicher zu gehen, dass sie auch dicht bedeckt war, er wollte irgendwie nicht, dass ihr Böses geschah. Und in diesen Zeiten erkrankte man schneller tödlich, als dass man ausgeraubt wurde.


    Sie rumpelten über die Straße, ab und an passierte sie ein Reiter, ein paar Fußgänger, hier und da ein anderer Handelskarren, aber die meiste Zeit waren sie alleine. Und Leif nutzte die Stille, um der Römerin zu erzählen. Von seiner Familie, von den ersten Schritten seiner Enkel, von seinen Söhnen, und immer wieder von den Römern, gute und weniger gute Geschichten, die von Glück und Leid der miteinander lebenden Völker erzählten. Da war die Geschichte vom römischen Legionär, der beinahe erfroren war, und bei ihnen Unterschlupf gefunden hatte. Etwas, für dass er sich bedankt hatte, in dem er Leifs Sohn die Möglichkeit gab, Lesen und Schreiben zu lernen, womit man heutzutage schon ein ordentliches Leben führen konnte. Zumindest für das Leifsche Verhältnisse. Und dann gab es da noch die Geschichte von der jungen Römerfrau, die Leif mitten auf der Straße nach Borbetomagus aufgegabelt hatte, weil sie von ihrer Familie geflohen war... und da hielt Leif inne, blickte die Römerin verblüfft an, und schalt sich selbst einen Narren: "Oh Leef, watt wirse ald. Vertälst een Jeschicht, datt no nett soenne isch. Und nu vertäl I di deen eejene Jeschicht... oh watt wärd I deppert."


    Die Stunden verstrichen, und da sie zeitig losgekommen waren, erreichten sie noch vor Abend Argentoratum, das auf ihrem Weg nach Geneva lag.


    "No een Dag, unn wi sinn in Dscheneva, da müsse mer hi.", murmelte er, als er eine Taverne aufsuchte, und sich und der Römerin ein Obdach in einem Zimmer organisierte. Es war gelinde gesagt eine billige Kaschemme, aber immerhin war sie sauber. Leif feilschte eine Zeit lang mit dem Wirt, was ihm die Leere der Taverne ermöglichte: besser, der Wirt verlangte weniger für sein Zimmer, als dass er für den Abend garnichts umsetzte. Leif konnte letztendlich auch eine weitere Matratze rauspokern, auf der er sich dann niederließ, waren er und die Römerin einmal im Zimmer angekommen.


    "De Mann... wo du hinwilsch, issat deen Liebhabr?", einen anderen Grunde konnte sich Leif kaum vorstellen. Und seine Gedanken kreisten, als er sich auf der Matratze niederlegte, sich bedeckte und darauf wartete, dass der Schlaf kam...