Beiträge von Albin

    Sigurd von Zweibeinien


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    "Miles!", rief Sigurd, als er die Soldaten auf seinen Stand nahen sah, "Na, da hat ja jemand doch frei bekommen, was? Nun... hier ist das gute Stück."


    Er kramte ein wenig in einer mit Tuch bedeckten Kiste herum, und holte schließlich zwei breite Stück Leder hervor, die mit kunstvoller Stanzarbeit versehen waren. Drauf zu sehen war eine Figur, die mit prägnanten Symbolen als Mars identifiziert werden konnte, die mit erhobener Hand gerade auf ein paar Figuren einzuschlagen schien, die vor dieser zu kriechen schienen, und die Hände in verzweifelter Abwehr und Agonie erhoben hatten.


    "So, war ein gutes Stück Arbeit, wenn du etwas korrigiert sehen willst, nur heraus mit der Sprache."

    Leif von Dannen


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    Es wurde größtenteils schweigend gegessen, um die Suppe nicht kalt werden zu lassen. So saß man in stiller Eintracht beieinander, nahm sein Abendmahl zu sich und beließ es ansonsten bei dabei, dem pfeifenden Wind und den gelegentlichen Geräuschen der im gleichen Haus residierenden Tiere zu lauschen.


    Als man zuende gegessen hatte, wurde starkes Bier in grob getöpferten Bechern ausgeschenkt, und auch die junge Römerin fand bald ein solches Bier vor sich. "Proschd.", deutete man ein Anstoßen an, und begann alsbald ein ruhiges Gespräch, in dem Neuigkeiten ausgetauscht wurde. Der Unwillen der Anwesenden, aus Rücksicht auf den Gast Latein zu sprechen war nicht zu verkennen, was in Wirklichkeit aber daran lag, dass es kaum vonnöten war in diesen Gegenden Latein zu sprechen. Die meisten Händler, die den kleinen Überschuss der Bauern aufkauften sprachen den hiesigen Dialekt, und wenn ein Römer vorbeikam, war es meist ein Soldat, und die bewegten sich in dieser Gegend nie ohne Übersetzer durch die Gegend.


    Nach einiger Zeit nahm das Gähnen immer mehr zu, und man brach das Gespräch schließlich ab, um sich zu Bett zu begeben. Dabei offenbarte sich die nächste sehr germanische Eigenart: man schlief nah beieinander, um ob des aus Sicherheitsgründen kleiner brennenden Feuers nicht allzu viel Wärme zu verlieren. Nahe der Feuerstelle befanden sich also für griechische Verhältnisse spartanische Bettstätten: komprimiertes Stroh, mit sehr grobem Leinen beieinander gehalten, darüber eine Lage aus Fellen, mit Stroh gefüllte Kissen und als Decken schließlich weniger grobes Leinen, um letztendlich von mehr Fellen warm gehalten zu werden. Und man lag eng beieinander. Leif nahm sich wie selbstverständlich aus Rücksicht auf das Mädchen die äusserte Schlafstatt, denn es sollte schließlich nicht frieren. Die Römerin würde so zwischen Leif und dem älteren schlafen, das jüngere auf der anderen Seite. Wenn man hier auch nicht wirklich viel von den Eigenheiten der Römer wusste, wusste man doch, dass sie es etwas weniger mit körperlicher Offenheit hatten. Was schlichtweg bedeutete, dass man die Römerin bat, sich umzudrehen, während die anderen wie selbstverständlich unbekleidet in die Bettstätten schlüpften.


    Als man schließlich beieinander lag, fielen wegen des harten Arbeitstag bald alle in einen festen Schlummer, der erst am nächsten Morgen unterbrochen wurde, als man Leif Crispina vorsichtig am Arm wachzurütteln versuchte.


    "Kinn, wach opp. Mer müsse wieder!!"

    Marga
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    Die arme alte Marga stand fast sofort im Bett. Nun ja, so schnell ihr Alter eben eine solche Regung zu ließ. Ein Geschrei als würden die Chauken schon wieder das Dorf einnehmen wollen. Marga fiel fast sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Schließlich hatte die alte Frau seelenruhig geschlafen und nichts Schlimmes befürchtet bis dieser laute Schrei sie wirklich sehr unsanft aus dem Bette warf. Tief atmete sie durch als sie endlich zuordnen konnte wer da so laut schrie und um was es geht. Immer diese werdenden Väter. Monatelang kümmern sie sich um nichts und dann meinen sie einen Aufstand machen zu müssen. Noch einmal seufzte sie und verließ dann ihr Zimmer um nun noch bleicher zu werden als vorher. Die alte Dame in ihrem Nachtgewand mit einem Tuch um die Schultern gelegt stand einem gänzlich unbekleideten Loki gegenüber.
    "Tiberius Duccius Lando! Hast du denn bei den Götter Willen jeglichen Verstand verloren? Schau dich nur an. Wie ein Huhn ohne Kopf. Immer diese Männer. Die Frau bringt das Kind zur Welt und die Männer verlieren jedweden Verstand, den sie meinen zu besitzen. Loki. DU gehst sofort dir etwas anziehen. Dann kannst du wegen meiner den ganzen Hof zusammenbrüllen. So lange du dich in diesem Aufzug zeigst, kommst du mir nicht mehr unter die Augen. Hast du das verstanden?"
    Ihre Stimme war kräftig, ruhig aber dennoch deutlich gewesen. Lanthilta und auch die anderen waren durch den Urschrei geweckt worden. Marga bat Lanthilta sich erst einmal um den werdenden Vater zu kümmern und später zu ihr zu kommen. Marga hingegen machte sich gemütlich zur werdenden Mutter auf. Vielen Kindern hatte die alte Frau schon auf die Welt geholfen und sie wusste eines ganz genau. Bei erstgebärenden Müttern dauerte es seine Zeit und da musste man nicht in Panik verfallen.

    Sigurd von Zweibeinien


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    "Subber!", schloss Sigurd, nahm die ersten 25 Sesterzen vom Soldaten an sich, und sagte diesem, wann er das fertige Teil am nächsten Tag abholen lassen sollte. Er gab dem Soldaten ein kleines Lederteil, dass er seinem Vertreter am nächsten Tag mitgeben sollte, damit Sigurd auch wusste, dass er die Ware dem richtigen übergab.


    Er verzichtete darauf hinzuweisen, dass der Kerl unbedingt die 15 Sesterzen mitbringen sollte, daran würde der Reitersoldat schon alleine denken.


    "Es war mir eine Freude! Vale bene, Miles!"

    Leif von Dannen


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    "Oh...", brummte Leif, der sich mit einer neuen Gegebenheit konfrontiert war. Er war kurz versucht, nachzufragen ob denn ihr Onkel ein wichtiger Mann gewesen sei, dann ließ er es. Was sollte er jetzt auch groß machen? Sie vom Wagen werfen und mit 5km/h davon rumpeln??? Nein, er hatte sie mitgenommen, und irgendwie fühlte er sich für das Wicht verantwortlich, also musste er sie auch weiterhin mitnehmen.


    Sowieso: er überlegte sich, wie er sie möglichst sicher nach Italien bekam. Aber im Moment wollte ihm nichts einfallen.


    "Iss ja joot... wer krin disch scho na Idalia. Irjendwie.", murmelte er weiter vor sich hin, "Ett wöd e gli dungel, unn hinne datt Hügl doa, iss datt Rus vonne Ulbert scho sehe. Da kehre wi glich een, un verbringge doa die Nach."


    Etwas weniger als eine Stunde hatten sie auch den Hügel überquert und zehn Minuten abseits des Weges auch einen kleinen Hof gefunden, der sich zwischen Bäumen und Sträuchern versteckt hatte. Sie hielten an, stiegen ab und klopften an die Tür des alten Langhauses und Leif gebot der jungen Frau einfach ihn reden zu lassen. Der Mann, der die alte Tür des Haupthauses öffnete war in etwa genauso alt wie Leif, man konnte ihm aber ansehen, dass er sehr viel misstrauischer war als der alte Händler. Die Begrüßung fiel freundschaftlich knapp aus, und als der Mann die Frau in Begleitung seines alten Freundes sah, schaute er diesen fragend an, und fragte unhöflich wie er war im germanischen Dialekt der Region:


    Ulbert von Borbetomagus:


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    "Heilsom Laaf, wä ischn dos?"


    "Datt iss de Grispina. De bejleitet mi opp de Wäch na huus. Isse dochter von e römschge Frünn. Issat een Problem fü di? Plass hess do jenoch."


    "Tochtr vonnem römschgen Frünn? Laaf, veräbbel mi net, do hesch kini römschgen Frünne!!", der alte Ulbert sah Crispina abschätzig an, zog dann die Tür aber een Stück weiter auf, "Na, I hoff nu, datte mi ka Ärjer ins Huus brings. Ih kummt rächt inne Ziet, de Gundula het joscht de Subbe färdig."


    Leif berührte Crispina sanft am Arm, um ihr zu deuten, in das Haus einzutreten. Das Haus war ein typisch germanisches Langhaus, sie gingen an den Pferchen für die Tiere vorbei, die nur durch eine dünne Wand aus Reisig vom Wohnraum der Menschen getrennt war, und man sah gleich, dass man Räume in diesem Haus vergebens suchte: bis auf eine Abteilung im hinteren Teil des Hauses, wo Nahrungsmittel in einem halben Keller verborgen wurden, bestand das Haus aus nur einem Raum. Fünf Menschen wohnten hier: Ulbert mit seiner Frau Gundula, ihr Sohn Ratbald mit seiner Frau Liuthilde und dem gemeinsamen Kind, dem man noch keinen Namen gegeben hatte, weil man nicht wusste ob es die ersten kritischen Monate überlebte. Leif wurde freundlich begrüßt, seine Begleiterin jedoch mit höflicher Reserviertheit angenommen.


    "Setzen, Frau.", gebot ihr dann auch die alte Gundula, und als Crispina sich neben Leif niedergelassen hatte, und drückte ihr einen Teller mit dampfener, dünner mit Fett und Speck durchwirkter Gemüsesuppe in die Hand, "Essen, damit werden warm!"


    "Iss, Kind.", lud sie auch Leif ein, der schon munter drauf los löffelte, "Datt wöd di joot dun."

    Leif von Dannen


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    "Na, I wees net ob datt een Römersmann war, oda eener vonne Randalemacher.", gab der alte Mann zu, "Aber wer ooch imma datt war, iss mit Sischerheit scho doot. De ham si ja to hunnerten plattjehaun."


    Als das Mädchen so sprach, bekam Leif das Gefühl, es hier mehr mit einem Kind zu tun zu haben, als mit einer Frau die wusste was sie tat.


    "Mädsche, so lasam heb I datt Jeföhl, datte jarnet wees wo U di drupp eenlasst.", schimpfte er in Großväterlichem Ton, "De olle Aujustus hat wohl de Alpen befriedet, aba datt heest net, datt de Berje opp eenmal sicher sinn!!! Du löppst keen Daag, ohne datt di eener fängt und verkoopt."


    Der alte Mann klang zunehmend ärgerlich, gleichzeitig machte er sich aber auch Gedanken darum, warum das Mädchen unbedingt ALLEINE nach Italia wollte. Wieso war sie überhaupt aufgebrochen? Nunmehr war weniger interessant, ob Leif dafür Ärger bekam, wenn er das Mädchen ein wenig des Weges mitnahm, als dass er es nicht verantworten wollte, dass das Mädchen irgendwie vergewaltigt und erdrosselt im Graben landete, nachdem er sie alleine hat weiterziehen lassen. Oder noch schlimmer: als Sklavin verkauft an irgendeinen Mann, der das hübsche Ding für sonstwas für Widerlichkeiten benutzte.


    "Na, so geit datt wilich net. Da mösse wer watt mache!"

    Sigurd von Zweibeinien


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    Zitat

    Original von Gaius Apollonius
    42 Sesterzen sagst du, also und für 38 Sesterzen bin ich bereit das gute Stück im laufe der Woche abzuholen mehr kann ich leider nicht ausgeben.


    "Ah, du bringst mich ins Grab, und deinetwegen werden die nächsten Nächte für mich SEHR kalt sein! 40Komma5 Sesterzen, nimm an, du knauseriger Hund von einem Reiter!!!!", fluchte Sigurd gespielt, sah den Soldaten dabei aber herausfordernd an.

    Sigurd von Zweibeinien


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    Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    Nun, sei nicht betrübt doch ich bin fürs direkte und habe keine Lust ständig Zeit zu verschwenden mit Feilscherei. Dabei lächelte ich freundlich. Hier hast du nun dein Geld und ich denke ich werde öfter bei dir Kunde sein. So drückte ich ihm nun die Summe in die Hand und nahm die Spange entgegen.


    Auch werde ich dich weiterempfehlen da du mir recht sympathisch bist.


    Sigurd hatte dem nichtsmehr hinzu zu fügen und grinste den Soldaten, der ihm mit seiner Weigerung zu Feilschen ein sehr gutes Geschäft beschert hatte, breit an: "Löppt."


    Zitat

    Original von Gaius Apollonius
    Butter kostet viel weniger als 45 Sesterzen, aber weil ich vorhabe auch weiterhin Kunde von dir zu sein gehe ich hoch auf 35 Sesterzen und ich erzähle auch allen im Castellum wo ich die Schicke Manschette her habe und welcher Künstler sie Gestaltet hat.


    "Na, na...", tadelte er den Miles, "So nicht. Du hast natürlich vergessen, dass ich mir zu der Butter noch das Brot, das Messer, den Schinken und den Tisch, auf dem ich es essen will sichern muss! Also sind 45 Sesterzen sehr wohl angebracht. Aber weil du ein elender Schmeichler bist, will ich es dir noch mit einem kleinen Nachlass vergelten, und nehme nur 42 Sesterzen auf das Teil."

    Leif von Dannen


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    "I?", Leif blickte die Frau an, als hätte sie ihn gefragt ob Wasser nass sei, "Nadierlisch. All dri Monade schiff I middem Kahn de Rhenus runner, schnellr un' sischer, wenne verstahs watt I meen. 'rück mutt I öbert Land, de Fluss fött nu in eene Rischung. I foar na Moggondiagum umme verkoope de Pelse, as I hav sacht. Anne Duggii, datt iss een Sipp vonne Jermane midde Bürjerrecht vonne Römersleut. De kaufen datt Tüch für joot Jeld, unn I verkoop jenoch, datt si de Reise lont. Dann fähr I na hus, und de janze geit wia vo vorn los. Wenne verstahs... I könnt nadierlich ook datt Kram inne Borbetomagus verkoope.. aber da will I net hi z'rück. In Borbetomagus.. böse Erinner'gen... kiek mi an...", er deutete auf sein blindgeschlagenes Auge, "Datt war een Römer. Ou eene vo de Uppstande, I wees et nisch. Een Steen hatt mi jetroffn, as de Uppstande worn, dabei wod I nu meen Kram verkoopen, anne Marktdag. Aber plösslich wa allet heel full mitte Soldadn, unn overall wurd kämpft und mordet. Borbetomagus... na, böse Ort. Und Aujusta Raurica, da sinne Prise to schlacht. Da verdien I mer, wenni na Moggontiagum fuhre! Datt Stroote, umme dinge Froog to beanworn..", sprach der alte Mann, als er sich noch einen Schluck aus dem Krug genehmigte, "..fört na de Jeneva. Abba da woll I net hi, I mott na een kline Viggus, zwösche Borbetomagus unn' Aujusta Raurica. Twee dage vo hi. Wieso frasch? Na Idalia kann I di net bringe."


    Der alte Mann gluckste entschuldigend, und lächelte schief.

    Sigurd von Zweibeinien


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    Zitat

    Original von Paullus Atius Scarpus
    Weisst du, eigentlich ist es nicht so schlimm das gute Stück nicht zu bekommen. Um 30 Setzerzen würde ich sie nehmen aber es ist dein Geschäft. Vielleicht überlegst du dir es nochmals?


    "Na gut... wenn du unbedingt nicht feilschen willst.", murrte Sigurd gespielt beleidigt, und hielt dem Soldaten die Spange hin, "Triginti Sesterci, miles, quaeso!"




    Zitat

    Original von Gaius Apollonius
    50 Sesterzen scheint mir doch ein bisschen sehr hochgegriffen zu sein vor allem kann ich da gar keine vernünftige 2/3 Anzahlung leisten und dazu kommt noch das ich gar nicht weiß ob ich dich dann überhaupt irgendwann wieder sehe wenn ich dir soviel Geld überlasse. So denke ich mir ich geb dir als Anzahlung 20 Sesterzen und die restlichen 10 gebe ich dir wenn ich Sie abholen komme.


    "Hochgegriffen?", erwiderte Sigurd gekonnt entsetzt, "Das ist quasi ein Freundschaftspreis für die Soldaten der Ala, mit denen ich doch immer so gute Geschäfte mache! Das kriegt nicht jeder!"


    Er ließ sich auf dem Hocker nieder, und tat so als würde er sich des Schocks wegen Luft zu fächern. Dann blickte er den knauserigen Soldaten mürrisch an, und grummelte ein "45 Sesterzen. Und damit das klar ist: das stiehlt mir die Butter von meinem Abendbrot!"

    Leif von Dannen


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    "Jupp, di ha I.", erklärte Leif stolz, "Da sin minge Fru Rungrindel, e scheene wi förchterlische Fru. Scheen antosähe, und förchterlisch wennet ummet Jeld geit. Mit ih ha I twee Sohne, de Dietmar unne Urse, unn eene Dotter, de Dagmar. De Dietmar wöd ma minge Rus übernähme, mid singe Fru, de Helvera. De Urse iss inne Stadt jezoge, mit singe Fru, de Frodegard, unn maakt da nu Stadttüch midde Römersleut. Unn minge Dagmar, die iss no jung. Watt jönger as du Wicht, aber ol jenoch, umme anne joote Mann to geve. Nu utsuche, datt muss ma ih no."


    Viel Reden macht denn Mund trocken, und so griff Leif hinter sich und holte einen Krug mit verdünntem Wein hervor, den er jeden Tag auf's neue auffrischte. Er nahm einen tiefen Zug, und hielt den massiven Krug dann dem zierlichen Mädchen hin.


    "Doa, trink.", lud er es ein, sich ebenfalls einen Schluck zu gönnen, "Nu, aba da bin nich nur I midde minge Familie. Na, minge Sippe is viu groter. Da sin minge Broodsch, de Gottwald, mid singe Fru, de Lykke, und singe dri Chin, und da iss minge Schwer, de Wunna, mid singe Mann, de Erswald und singe vi Mädsche. Kanns di datt voställe? VI MÄDSCHE!!! Jott, ham wer lacht as die Trasolde born word. Hübsches Mädsche, sach I di, aba em ka Jung, sodern a Mädsche! Datt viede Mädsche! Der aame Mann mutt schaut ham...", er brach in schallendes Gelächter aus, was er sich auch leisten konnte, immerhin hatte er schon zwei gesunde Söhne gezeugt.

    Leif von Dannen


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    "Na... da bin I beroschd.", sprach der alte Leif, und ließ einige Minuten verstreichen in dem sie still nebeneinander saßen, ohne dass sie miteinander sprachen, bevor es ihm dann doch zu still wurde.


    "I kumm graad vonne Moggontiagum, ha do Lär verkufft. Unne Pelse. Joote Tiet fo de Pelse, wenne verstahst. Wöd bald Winner, unne Leude wolle net friere, drum koope se Pelse, besonners de Römersleut, de jage do weniger süps. Joote Prise macht, dami könne ma vielleisch de Hochtiet vonne Dagmar zahle. De Dagmar, datt iss minge Dotter. Eene scheene Wiev, fast so scheen wiede Mudder midde selbe Joar. Wöd bald fievteen Winner oll, wöd Tiet, datt man se anne joote Mann vergivt. Minge been Sune, de Dietmar unne Urse, de sinn scho verhirotet... de Dietmar wird bald Vadder, iss datt ne schee? I wöd Urpapa... ode Großvadder... een Schriehols mä inne Bude... aber schee... unne Rungrindel, minge Fru, de wöd dann eh Schwin koche. E GANZE Schwin... oh, datt wird e Tiet... e scheene Tiet... unn drum för I de wide wesch no de Moggondiagum. Fö de Sestersi, umme toole könne de Hochtiet unne annere Fire!!! Wird e scheene Tiet...", man merkte schnell: der alte Mann war Gesellschaft auf seinem Kutschbock nicht gewohnt. Und daher quatschte er sie auch erbarmungslos voll... wenn er schon einmal die Chance dazu bekam.

    Sigurd von Zweibeinien


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    Zitat

    Original von Gaius Apollonius
    Ob ich Morgen Zeit haben werde auf den Markt zu gehen weiß ich noch nicht doch schaffe ich es sicher im laufe der Woche und dann komme ich sobald es mein Dienst zuläßt. Nur eine kurze frage was wird mich die Manschette etwa kosten, dass ich gleich die richtige Summe zum Markt mitnehmen kann.


    "Oh... du musst verstehen, dass ich das Teil mit solch Sonderwünschen nicht an einem Tag herstellen kann. Wenn ich den Laden zumache, um mich ganz deinem Wunsch zu widmen wird das teurer, als wenn ich es bis morgen herstelle.", versuchte Sigurd dem Mann die Situation zu erklären, "Vielleicht kannst du einen Freund schicken, der morgen Ausgang hat? Zudem muss ich dich leider darauf hinweisen, dass ich auf Vorkasse bestehe. Wenn ich das Teil jetzt mit viel Mühe herstelle, und du morgen einfach nicht auftauchst, habe ich ganz umsonst gearbeitet... also... mindestens zwei von drei Teilen des Preises müssen im vorraus bezahlt werden. Ich muss auch an meine Kosten denken, Miles! Für das Teil würde ich dir übrigens fünfzig Sesterzen abnehmen."


    Das Feilschen war an diesem Teil des Geschäfts eröffnet worden...


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    Original von Paullus Atius Scarpus
    Endlich wurde ich fündig. Eine Spange, schlicht gefertigt aus Bronze nahm ich nun und zeigte sie Sigurd: Was verlangst du für dieses Stück? Mehr als 30 Sezterzen bin ich nicht bereit zu zahlen.


    ...während es sich hier etwas komplizierter zeigte. Sigurd sah den Soldaten verdattert an.


    "Eh, wie jetzt? So fängst du ein Geschäft an? Junger Mann, so geht das nicht.. ich weiß ja nicht wo du herkommst, aber hier wird gefeilscht, und zwar richtig. Da kann man nicht einfach von vorneherein sagen, dass man nicht mehr als 30 Sesterzen zahlen will. Wo kämen wir denn da hin?", mit tadelndem Blick sah Sigurd den Soldaten an, nahm die genannte Spange in die Hand und drehte sie unter seinem Fachmännischen Blick, als sähe er sie das erste Mal.


    "Also... das ist ein einfaches Teil, aber dennoch solide, du wirst lange Freude an ihr haben. Ich gebe sie dir für 35 Sesterzen.", sprach er schließlich, und wartete ab, ob der Soldat begriff...

    Leif von Dannen


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    "Ka weg zorüg, wa? I bi dr Leiff.", murmelte Leif, der den alten Ochsen wieder zu mehr Betriebsamkeit peitschte, "Will I eejendlisch wisse, watt so a junge Wicht wie di vo tuhuse wechtriebt? Na, besser, I wees ett nisch. Bi mim Jlück bisse datt Wiev vonnem wichdige Römer, datt er eenma to viu jeschloge het."


    Das sprach Leif mit einer Selbstverständlichkeit, die so selbstverständlich garnet war. In den folgenden Momenten kam Leiff ins Grübeln, und plötzlich war er sich garnicht mehr so sicher: wollte er das Mädchen eigentlich mitnehmen? Wenn sie wirklich wichtig war, könnte jemand sehr garstig zu Leif sein, dafür, dass er das arme Wicht mitgenommen hatte. Und noch schlimmer: sie sprach Latein. Nicht so wie er... wahrscheinlich war sie wirklich Römer. Und die Römer waren doch bekanntermaßen sehr eigen mit ihren Frauen. Der Mann, zu dem sie gehörte, könnte wirklich Rache wollen. Und Leif hatte zwei erwachsene Söhne, denen er das Leben schwer machen konnte. Und eine kleine Tochter galt es noch zu verheiraten. Auf einmal war Leif nichtmehr so sicher...


    "Bissu datt Wiev vonne wichdige Römer?"

    Leif von Dannen


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    "Idalia?", rief Leif überrascht aus, der damit gerechnet hatte, dass das arme Mädchen, das alleine durch seinen Anblick Mitleid in ihm hervorrief, gerade mal nach Borbetomagus wollte. Oder vielleicht etwas weiter, zu einem der kleineren Vici. Aber nach Italia?


    "Joot, do bisch wirlisch net bei Sinne! Datt is e weide Wesch, dende da gähe wills. Scheenlisch no obe de Berje, richdisch?", sprach er mit einem sehr, sehr germanisch wirkenden Dialekt. Sein noch intaktes Auge sah die junge Frau mit einer Mischung aus Tadel und Amusement an, wie konnte man auch nur so verrückt sein? Diese Tage waren sicher nicht die gefährlichsten, aber auch nicht die sichersten. Je weiter man.. ach, er wollte die Gedanken nicht zuende denken. Er nahm den Sack mit seinen sieben Sachen vom Bock und legte ihn auf die leere Ladefläche während er mit der anderen Hand auf den freien Platz neben ihm klopfte.


    "Na kumm, na Idalia will I net, aber de Richdung, de stimmt."

    Sigurd von Zweibeinien


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    "Mit Gravur? Ein Mars? Der seine Feinde erschlägt? Kein Problem. Das wird dann allerdings was teurer, aber das muss ich dir ja nicht sagen. Es braucht mehr Leder, damit das Ding immernoch dafür sorgt dass deine Hand am Arm bleibt. Von der Zeit ganz zu schweigen.", resümierte Sigurd seine Gedanken, "Dann musst du allerdings morgen wiederkommen. Denn so eine Gravur braucht Zeit."


    Sigurd machte seine Spezialanfertigungen wie alle anderen immer dann, wenn er Zeit hatte: wenn gerade mal kein Kunde da war direkt in seinem Stand, oder abends zuhause im Schein einer Talglampe.


    "Ja, natürlich, mach nur.", lud er den anderen Soldaten an sein Angebot genauer zu studieren, "Ich hab für jeden etwas da... für anspruchsvolle Geister genauso wie für den Beschützer der Geldbörsen!"

    Leif von Dannen


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    Tock... tock... tock. So war das Geräusch, dass der Wagen des alten einäugigen Leif machte, wenn er sich rumpelnd über das Pflaster der Römerstraße schob. Tock... tock... tock. Der Geist des alten Mannes hatte sich mittlerweile auch in diesen Rhythmus verabschiedet, denn die Monotonie der Landstraße von Mogontiacum nach Geneva war trotz des herbstlichen Wetters nicht zu bezwingen. Und sowieso: Naturromantizismus war Sache für die verwöhnten Stadtburschen, wenn er nicht sowieso erst mehr als tausend Jahre später aufkommen würde. Für Leif war die freie Natur vor allem eins: eine Herausforderung und Gefahr.


    Aber wenn er die Reise zurück nach Geneva für Gefährlich hielt, wie musste es dann für dieses Weib da auf der Straße sein? Der alte Mann, in seinem drögen Trott gestört, war durch das plötzliche Auftauchen des Mädchens (eigentlich konnte man sie schon von weitem sehen, wenn man aufpasste) am Straßenrand so perplex, dass er erst einmal stumpf an ihr vorüberfuhr, während er sie anglotzte.
    Als er wieder zu Sinnen kam, riss er stark an den Zügeln und zwang das haarige Rindvieh vor ihm zum langsamen Halt.


    "Mädsche, bisse nisch bei Sinne? Watt machste hi alleen oppe Straat?", war irgendwie alles, was ihm zu der seltsamen Begegnung zu sagen hatte.

    Sigurd von Zweibeinien


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    "Ledermanschette? Nix leichter als das... allerdings gibt es da keine Einheitsgrößten.", erwiderte Sigurd auf die Frage eines Soldaten, der seinen Schwertarm geschützt sehen wollte, "Ich muss deine Maße nehmen, dann kannst du in anderthalb Horae wiederkommen, dann ist das Teil für dich fertig. Fragt sich nur, wie das Ding aussehen soll... schmucklos-funktional, oder soll es schon was hermachen?"


    Sogleich machte er sich an die Arbeit, die Unterarmmaße des Mannes zu nehmen. Immerhin war jeder Soldat anders beschaffen, und zu weit gemessene Einheitsgrößen konnten dafür sorgen, dass der Schutz einem ins Handgelenk rutschte, wo er im Kampf hinderlich sein würde. Zu enge würden ihm das Blut abschnürzen und nicht vernünftig sitzen. Und sowieso: von der Massenproduktion war man noch mehr als tausend Jahre entfernt.


    "Tuniken?", meinte er schließlich zu dem anderen Soldaten, "Nein, die habe ich nicht. Ich bin ja auch kein Schneider.. da musst du vier Stände weitergehen, ich glaube der alte Hannus Mauritius bietet Kleidung an."


    Er deutete den weiteren Gang der gereihten Marktstände entlang, bis zu einem Stand an dem schon in mehr und minder bunten Farben einige Kleidungsstücke zu sehen waren. Auf einem solchen Markt gab es viel, aber jeder hatte sein Spezialgebiet. Händler, die fast ALLES handelten gab es sehr wenige, und wenn dann nur in Städten, in denen es auch Abnehmer für ALLES gab.

    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    Tiberius ließ ses sich nicht zweimal sagen und betrat unverzüglich die Eingangshalle, bevor er dem guten alten Albin seinen Matel aushändigte ohne den zu dieser Jahreszeit neimand das Haus verließ.


    "Sehr richtig, ich muss Lando sprechen."


    "Dann folge mir doch bitte." Für die Bereitstellung von Clinen war nun leider keiner Zeit, weshalb Albin den Römer ins Kaminzimmer führte, das mit gemütlichen Sesseln eingerichtet war und eine behagliche Atmosphäre lieferte, die dem alten Hausverwalter angemessen für eine spontane Unterhaltung erschien.

    Albin hatte den Besucher ins Kaminzimmer geführt und bot ihm nun einen Platz nah am Kamin an, der zu dieser Jahreszeit durchgängig ein Glühen aufwies, das mit einem Holzscheit schnell zum wärmenden Feuer entfacht werden konnte. "Nimm doch bitte Platz, ich werde Lando sofort bescheid geben. Kann ich dir derweil eine Erfrischung bringen lassen? Ich gebe Lando dann sofort bescheid."
    Der trieb sich vermutlich wieder irgendwo im Haus herum, auf der Flucht vor seiner leicht reizbaren Gattin. Welch ein Segen, wenn sie endlich gebar.