"Von Runa, ah", brummte Albin nur marginal versöhnlicher und horchte dann aber mit angestrengtem Blick auf, als Kaeso seine Stimme senkte. Der Aedil war angegriffen worden? Schwer verletzt? Welcher Aedil denn? Albin runzelte die Stirn, dann begriff er. Der helvetische Aedil, Runas Mann!
"Na gib schon her, los los", bestimmte Albin, mit einem mal ganz flott geworden. Er nahm die Tabula entgegen, die Kaeso ihm bereits hinhielt und las mit leicht zugekniffenen Augen, denn die Entzifferung der Sprache der Römer in schriftlicher Form war ihm auch nach etlichen Jahren im Reich eine mühsame Angelegenheit. "Zuverlässige Männer sollt ihr haben", knurrte der Alte grollend und weiter: "Die hohen Herren werde ich unverzüglich informieren."
"Warte", befahl er Kaeso und machte auf dem Absatz kehrt. Einige Schritte weiter lief er Lanthilda in die Arme, die er mit wenigen prägnanten Worten hinaus schickte, um Männer zusammenzutrommeln. Albin kehrte zu Kaeso zurück. "Junge, ich gebe dir ein halbes Dutzend Männer mit. Du kannst sie zum Aedil Helvetius führen, ja?"
In der Zwischenzeit lief Lanthilda aus der Villa hinaus und rief die Knechte der Hros und einige Männer von den Handwerksstätten zu sich. Leif, der Vorarbeiter der Hros, Thorgall, einer der Stallburschen, und fünf weitere Männer fanden sich zusammen und kamen nun - bereits mit Knüppeln, Dolchen oder Beilen bewaffnet - auf Albin und Kaeso zugelaufen.