Beiträge von Albin

    Milarocix:
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    "Multiplizieren. Miteinander mal nehmen." sagte Milarocix geduldig.
    "Hier, ich zeige es dir. Du hast vier Äpfel. Die nimmst du mit drei Äpfeln mal. Also vier mal drei. Du hast also vier mal drei Äpfel. Verstehst du? Wie viel macht das?"
    Zur Hilfe zeichnete der Magister noch eine Skizze an auf die Tabula.



    IV mala* mal III:


    1. IV mala +
    2. IV mala +
    3. IV mala =


    ?



    *lat. malum = Apfel

    Albin schmunzelte leicht, als das Kind seine Klappe nicht halten konnte und fleissig weiterplapperte während Marga ihre Verletzungen untersuchte. Er verschränkte die Arme und ließ den Redeschwall über sich ergehen, war im Moment doch nur froh dass sie wenigstens lebte.


    Die Folter, die das Kind über sich hatte ergehen lassen waren wohl mehr als Albin je einem Menschen zumuten würde, und seine Meinung über das Römerpack dieser Gestade verfinsterte sich noch mehr, als es eh schon der Fall war. Jedoch war er hier anderen Gesetzen unterworfen, zum Beispiel denen der Familie.


    "Vielleicht sollten wir Lando holen.", mutmaßte Albin, der dachte dass diese ganzen Rätsel bei Lando auf Erklärungen stoßen könnten. Andererseits war Lando schon seit Tagen in einem Zustand, der wohl ebenso Margas Aufmerksamkeit bedurfte. Albin machte sich ernsthafte Sorgen um den Mann, der zur Zeit die Familie anführte...

    Mit einem gekonnten Tritt öffnete Albin die Stube der Bediensteten, und wies mit der für ihn typischen väterlichen Art Sveija an sich auf ihrer Pritsche nieder zu lassen, die seit ihrem Verschwinden jede Woche frisch bezogen worden ward.


    "Da. Leg dich hin, ich werde Marga holen...", murmelte der alte Mann, verschwand wieder in der Tür und kam kurz darauf mit Marga und einem Tablett mit einer dampfenden Schale mit Wasser und diversen Dingen wieder, die Marga für wichtig erachtete...

    Mit sorgenvoller Miene hörte sich Albin die Erzählungen der jungen Frau an, nachdem er diese aus seinem Schraubstockgriff entließ.


    "Römer, sagst du? Das sind keine guten Nachrichten... aber davon später. Du sagst du wurdest gefoltert? Komm rein, Kind, wir werden nach dir sehen...", sprach er und führte Sveija in das Zimmer für die Angestellten, nachdem er der frechen Göre noch einen eindeutigen 'Mit dir beschäftige ich mich später noch, Fräulein.'-Blick zugeworfen hatte, und sie so im Raum stehen ließ.

    Anstelle von Lando kam Albin. In der miesesten Laune seit Monaten. Er war seit Jahren einiges von den Abkömmlingen Wolfriks gewohnt, fast drei Generationen hatte er großgezogen, aber seitdem er seine Aufgaben auf der linken Seite des Rhenus versah, zweifelte er immer wieder an dem Einfluss den die römische Lebensart auf die Familie hatte.


    "SONTJE!", donnerte es durch die Gänge der Casa, als Albin sein eindeutiges Ziel markierte, "SONTJE! JUNGE DAME!"


    Da erschien er auch schon in der Eingangshalle, sein Blick ruhte tadelnd-ruhig auf dem jungen Mädchen dass gerade in der Tür stand, "Junge Frau! Dies ist keine Taberna in der man die Angehörigen des Haushalts durch die Gegend befiehlt wie eine billige Magd.", seine Stimmung war wirklich mies. Bis zu dem Moment, an dem er Sveija hinter der jungen Duccierin erkannte. Seine Kinnlade klappte nach unten, und mit einem Satz hatte er Sontje zur Seite geschoben, Sveija mit seinen alten Pranken gepackt und an sich gedrückt.


    "KIND! Kind! Wir waren so in Sorge um dich!"

    Dass Witjon dazu kam, hatte Albin ja irgendwie schon erwartet, doch dass er im Gewimmel des Gesprächs dann gleich abgewürgt wurde, passte dem alten Mann so garnicht in den Kram.
    Kaum war ein neues junges Wicht im Haus, gab es Furore. Albin verzog eine ärgerliche Miene und warf Ragin und Witjon einen durchdringenden Blick zu, bevor er Sontje leicht zulächelte: "Solltest du auf ein gemeinsames Zimmer mit deinem Bruder bestehen, lässt sich das sicherlich einrichten.", im Gegensatz zu Witjon und Ragin hatte er absolut kein Problem damit wenn Familienmitglieder zusammen auf einem Fleck schliefen, schließlich war es noch keine 20 Sommer her da hatten ALLE miteinander auf engstem Raum in den Katen ihrer Heimat geschlafen. Die kleinen, aber privaten Einzelzimmer in der Casa waren eins der wenigen Zugeständnisse an die römische Lebensart, und trafen keinesfalls auf Albins Zustimmung. Die Sache mit Clara, die Albin nicht mitbekommen hatte (er hätte sie kurzerhand den Göttern geopfert um sie der Familie wegen Milde zu stimmen), hatte nur allzu deutlich gezeigt wohin zuviel Privatsphäre führen konnte.
    Allerdings dachte Albin nicht im geringsten daran das Zimmer persönlich herrichten zu lassen, sollte sie sich für ein eigenes entscheiden. Dafür war Lanthilda da, er hatte ja noch genug andere Aufgaben. Durch die beiden Todesfälle gab es ja wieder Platz in der Casa..

    "Ach, so ist das...", stutzte der alte Mann und besah sich das Mädchen als würde er es zum ersten Mal richtig sehen. Erst jetzt fiel ihm auf dass ihm ihr Gesicht bekannt vorkam, sehr bekannt.
    "Du hast die Augen deiner Mutter, Kleines.", lächelte der alte Mann versöhnlich, wieder an die alten Zeiten erinnert war ihm gleich viel besser zumute. "Was treibt die Tochter der kleinen Ferun zu uns ins römische Reich? Ich habe das von deinem Vater gehört, Hel sei mit ihm. Habe nie wirklich verstanden warum er sich entschlossen hat zu bleiben, wo so viele von uns gefallen sind. Aber anscheinend konnte er sich lange genug durchschlagen um dich zu einer stattlichen jungen Frau werden zu lassen, Sontje.", wahre Freude sprach aus Albins Augen, der sich wirklich darüber amüsierte weibliche Verstärkung in diesem Männerhaushalt zu bekommen (:P).

    "BEI THEIWAZ! MAN KANN MEINEN NAMEN AUCH NICHT SCHREIEN!", schallte es aus Richtung der Küche, als Albin seinen gebrüllten Namen vernahm. Er watschelte ziellos durch das Atrium, fand aber niemanden der ihn hätte rufen können. Dann vernahm er mit seinen Ohren ein Gespräch aus Richtung der Eingangshalle, und begab sich daraufhin auf diese Spur. In der Halle angekommen erblickte er Ragin, dem er die Hammelbeine langziehen würde, hätte er auf diese Art und Weise nach ihm verlangt, und das junge Mädchen von eben.


    Im Gegensatz zu Lando war Albin nicht so lachs und nachgiebig in der Einhaltung von Moral und Anstand, und begab sich daraufhin mit tadelnd erhobenen Finger vor den jungen Duccius: "Ragin, Junge! Du weißt genau was für Regeln es in diesem Haus gibt! Und eine besagt: keine Frauen, solange sie nicht anversprochen sind! In der Stadt kannst du machen was du willst, solange dich niemand sieht. Aber im Haus deiner Familie! Oh, wenn Leif das wüsste..." :D

    Nachdem Ratbald, Ragin und Albin zusammen mit Thorleif dafür gesorgt hatten dass die toten Gero und Sigmar würdige Steinmäler bekommen sollten, dauerte es noch einen halben Tag bis man die Steine passend zu den anderen Grabmälern der in naher Vergangenheit verstorbenen Duccii aufgerichtet hatte.


    Als es schließlich soweit war, hob Albin unter den Steinen zwei Löcher aus, die gerade groß genug waren die Urnen der Verstorbenen aufzunehmen, auch wenn es ihm etwas seltsam vorkam. Die dafür benutzte Schaufel, von der er den Eindruck hatte dass sie fast genauso alt war wie er selbst, stellte er an einen Baum, so dass sie nicht sofort ins Auge fiel, aber doch gleich greifbar sein.


    Nun fehlten nurnoch die Familienmitglieder, dann konnte die Zeremonie beginnen...

    Es war eine Mordsarbeit, aber schließlich hatten sie nach wenigen Minuten den schweren Stein auf dem Wagen liegen. Natürlich waren es zig Minuten die vergingen, bis sie auch den zweiten Stein darauf gehievt hatten, doch kam es ihnen im Schweisse ihres Angesichts sehr viel kürzer vor.


    Albin lehnte einige Zeit lang schwer atmend an dem Wagen, und wünschte sich und seine schmerzenden Glieder ebenfalls nach Walhalla, wo er all jene Duccii, für die er schon Steine geschleppt hatte, dazu verdonnern würde die Wallmauern noch um drei Mannslängen zu erhöhen... seine gedanklichen Rachegelüste fanden ihr Ende, und ebenso Albins Erschöpfung, woraufhin er die Jungs wieder auf den Wagen kommandierte um diesen langsam und gemählich Richtung Heimstadt zu lenken...


    Sim-Off:

    Abgekürzt.

    Hartwig:
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    "Wie du meinst, junger Herr.", schmollte Hartwig, der die fünf Sesterzen in seine Hand als nicht geringe Frechheit empfand. Er würde mit Albin ein Wort darüber reden müssen, wer wie den Jungen erzog. Dabei war er doch eigentlich so gut wie ein Mann... er schüttelte den Kopf, und wandte sich grummelnd um... da wartete noch Arbeit auf ihn.


    Zwei Tage später stand neben einer Scheune ein kleiner Anbau, aus einfachem Rundholz geschlagene Streben bildeten das Grundgerüst für das Gebilde, die Wände waren mit Schlagholz verkleidet und die Litzen waren noch mit einer dünnen Mischung aus Lehm und trockenem Gras verkleidet. Alles in allem keine große Baukunst, aber dafür ein Werk das seinem Zweck genügen dürfte.

    Albin war mal wieder sehr abwesend... er kam gerade aus dem Garten, wo er am Opferstein der Familie ein kleines Opfer für die Gesundheit und das Wohlergehen der immernoch verschwundenen Sveija dargebracht hatte. Eine in Sorgen tief faltige Stirn vor sich hertragend schlurfte er durch das Atrium der Casa, und warf unbewusst einen Blick in jedes Zimmer das daran angrenzte, um sich nachher wieder bei Marga in der Küche zu verkriechen.


    Als er an der Eingangshalle vorbeikam, erhaschte er einen Blick auf die Tür, in der der junge Ragin gerade stand und jemanden begrüßte. Als Albin erkannte wer das war, stockte ihm der Atem!
    Bei den Göttern! Sein Opfer war angenommen worden! Und wie!
    Für einen alten Mann recht ungewöhnlich flog (in etwas weniger euphemistischer Darstellungsweise würde es "torkeln" heißen) Albin zur Tür, riss sie ganz auf und rief freudig in tiefstem Emsgermanisch: "Bei den Göttern! Kind! Du bist...", dann fiel ihm auf dass er sich geirrt hatte, und sein freudiges Gesicht fiel in sich zusammen. Er stolperte einen Schritt zurück, senkte den Blick und flüsterte nun im Latein eines alten Germanen: "Entschuldigung. Ich dachte... wer... anders. Entschuldigung."
    Den Schreck und die Ernüchterung in seinen Knochen fühlend, schlurfte Albin mit traurigem Blick durch die Eingangshalle zurück in Richtung Atrium, die junge Frau und Ragin alleine lassend...

    Hartwig:
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    Der ältere Mann lächelte immernoch milde, die wilden Gedanken des Jungen zeugten von seiner Jugend, und eben von dieser. Er schüttelte sanft den Kopf um weitere Worte des Ducciers abzuschneiden: "Lass die Hütte meine Sorge sein. Wir müssen den Hof sowieso Winterfest machen, bzw. sind schon dabei. Daher haben wir Baumaterial genug hier, und sollte etwas fehlen, werden wir halt zukaufen. Das wird über die Familie geregelt, damit hast du nichts zu tun. Solltest du Fragen über die Wirtschaft der Familie haben, solltest du dich an den Herrn... ehm... Lando? War sein Name Lando? Ich weiß es nicht mehr... irgendwie nennt ihn jeder nur Loki. Ich hoffe er hat sich seinen Namen nicht so verdient wie man meinen könnte... also: lass das mit der Hütte mein Ding sein, dann überlasse ich dir das mit den Hunden, und pfusche dir da nicht rein... und nun geh, wir haben hier noch zu tun."


    Etwas dreist war es schon, wie Hartwig den Jungen vom Hof komplimentierte, aber er hatte einfach keine Lust Fragen zu beantworten die andere viel besser beantworten konnten. Und die Sonne kam ihrem eh schon viel zu rasant kommenden Ende für diesen Tag immer näher...

    Albin schlurfte mit obligatorischer schlechter Laune durch die Gänge der Casa und führte auf einem Tablett gerade mehrere Becher spazieren, die irgendwann mal im Kaminzimmer landen sollte. Just als er sich entschlossen hatte Witjon nicht weiter warten zu lassen, klopfte es.
    Entrückt starrte der alte Mann zwischen der Tür zur Eingangshalle und dem Weg zum Kaminzimmer hin und her... Gast warten lassen? Witjon warten lassen?
    Die Entscheidung brauchte nicht lange... mit gemächlichem Schritt (er war ein alter Mann, kein G-Pferd) bewegte er sich aus dem Atrium in die Eingangshalle, durchquerte diese mit wenigen Schritten und stand schließlich vor dem Tor. Das Tablett auf einer Hand balancierend, schaffte er es das schwere Tor zumindest so weit zu öffnen dass er sehen konnte wer davor stand.


    "Heilsa, junger Mann. Was führt dich her?", fragte er mit angestrengtem Blick, das Tablett mit den Bechern immernoch in der anderen Hand haltend...

    Hartwig:
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    Hartwig lächelte breit, und entblößte dabei seinen schlechten Zähne. Der Junge würde seine Hütte bekommen, das war klar... er drückte die Hand des jungen Ducciers fest und kräftig, bevor er sich umwandte um zu überlegen wo man die Hütte am besten hinsetzen konnte. Schließlich hatte er einen Platz ausgemacht, und schlurfte mit trägen Schritten darauf zu...


    "Ich denke ein Bau aus einfachem Holz dürfte reichen, oder? Herdstelle und Strohdämmung werden nicht nötig sein, denke ich.", es waren ja immernoch Hunde, nicht so weit vom Wolf entfernt wie die Tiere die man jahrtausende später in Handtaschen durch die Gegend tragen würde...

    Hartwig:
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    Hartwig zog eine Augenbraue hoch... der Junge gehört zur Familie? Er stützte sich auf den Rechen, mit dem er gerade den Hof vom stets fallenden Laubwerk befreit hatte, und sah Ragin verschmitzt an.


    "So so.. vom Stamme Wolfriks also. Und du willst die Aedalam umbauen, richtig? Warum glaubst du, sollte ich dich das tun lassen? Eine Hundezucht braucht nicht viel mehr als eine Hütte für die Hunde, keine großartigen Umbau... solange du deinen Hunden beibringst von den Tieren wegzubleiben, die sonst hier so herumlungen, denke ich kommen wir auf einen Nenner. Nun, junger Duccius, was sagst du?"


    Der alte Mann hustete geräuschvoll, gleichzeitig schüttelte er den Kopf. Diese Jugend... immer musste überall etwas umgebaut werden.

    Hartwig:
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    Albin war nicht hier, dafür jedoch der alte Hartwig, der die Rus mit seiner Familie bewirtschaftete und in Schuss hielt. Der ältere Herr schlurfte mit einem Rechen in der Hand über den großen Platz des Gehöfts und sah mit fragender Miene zu dem Jungen, der gerade lauthals nach dem Haushälter der duccischen Familie suchte.


    "Albin ist nicht hier, junger Mann. Der weilt in der Casa der Herrschaften. Wenn du ihn finden solltest, kannst du ihm ausrichten dass mir der Halunke noch 5 Sesterzen schuldet."


    Man konnte an dem Schmunzeln in dem zerfurchten Gesicht erkennen dass der leise Vorwurf alles andere als ernst gemeint war...

    "So groß ist der auch nicht... also, Thorgall, Junge, hol die Bohlen.", kommandierte Albin den jungen Stallburschen zurück zum Wagen. Der Junge kam mit zwei dicken Bohlen zurück die am jeweiligen Ende Seile befestigt hatte, so dass man sie sich ohne weiteres um die Schulter legen konnte. Es dauerte nicht lange, und sie hatten den Stein auf die Bohlen gehoben...


    "So Jungs. Die Seile um die Schultern legen, und dann aus der Hocke hochstemmen. Nicht den Rücken beugen, das ist wichtig.", lehrte Albin die Kunst des Lastenhebens in kurzer Zusammenfassung... sicherlich gab es einfachere Mittel um einen Stein dieser Größe zu bewegen, aber Albin hatte einfach keine Lust mehr sich über Neues Gedanken zu machen...