http://img850.imageshack.us/img850/3856/eldrid.pngEldrid traute ihren Ohren kaum, als Witjon beim Abendessen die großartigen Neuigkeiten verkündete. Ihr Bruder lebte. Sie saß einfach nur da, während Witjon weiter erzählte, dann zu den Göttern betete, stumm, und versuchte zu realisieren, was sie gehört hatte. Hadamar war am Leben, und nicht nur er, auch Sönke – den Eldrid fast ebenso gut kannte wie ihren Bruder – lebte noch. Und der dritte, Alrik, den sie zwar nicht sonderlich gut kannte, war er doch schon seit Jahren fort aus Mogontiacum, der aber ein Verwandter war und allein deshalb schon wichtig.
Erst jetzt, wo sie wusste dass Hadamar noch lebte, wurde ihr bewusst, wie viel Angst sie um ihn gehabt hatte, seit er in den Krieg gezogen war. So verschieden sie auch waren, so oft sie sich auch gegenseitig geärgert hatten, aneinander geraten waren, er war ihr Bruder, und sie liebte ihn, und in gewisser Hinsicht war ihre Beziehung auch etwas Besonderes, anders als die zu den anderen, waren sie beide doch die Ältesten und hatten ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters schon früh auf eine Art unterstützen müssen, die von den Jüngeren nicht verlangt worden war.
Sie saß immer noch schweigend und regungslos da, hatte das Essen noch nicht angerührt, als Audaod sie plötzlich ansprach. Der Knoten aus Angst, der ihr erst jetzt so wirklich bewusst wurde, hatte sich bisher kaum lösen wollen in ihrer Brust, aber als sie Audaod hörte, und die Worte Kriegsheld in Verbindung mit ihrem Bruder, musste sie plötzlich lachen, und der Knoten... war weg. „Großartig. Auch wenn ich das noch gar nicht glauben kann... mein Bruder, ein Kriegsheld.“ Sie schüttelte grinsend den Kopf und holte sich nun auch etwas Eintopf, während sie sich gleichzeitig an Witjon wandte: „Weiß meine Mutter schon Bescheid?“