Beiträge von Caius Aelius Archias

    Eigentlich brauchte er ja nix. Eigentlich. Uneigentlich irgendwie schon. Caius sah die Muckis dieses Sklaven und dachte sofort an Axilla. Die ihren Leander ja verloren hatte. Und die außerdem klein und schwach war. Und dann blieb er stehen. Katander machte zwei Schritte weiter und sah sich dann nach seinem Herrn um. Er seufzte nur, sagte aber nichts, als er sich neben ihn stellte und sich auch den Sklaven anguckte, der da oben auf der Bühne stand.


    »He du da, kannst du kämpfen?« fragte Caius spontan. Kräftig genug sah er ja aus. Aber er hatte eben nicht gehört, dass der Kerl so dämlich gewesen war, es mit mehreren Römern aufnehmen zu wollen. Caius verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf die Antwort.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Ich bitte mein fehlen zu entschuldigen der Dienst hat mich wieder aufgefressen uns fehlen die Leute und da musst ich wieder hucken. Ab morgen werd ich dann wieder ranklotzen.


    Zack zack, Kumpel, das Rennen ist fast rum! 8) :D

    Bestimmt. Nur was? Caius musste noch mal in sich gehen (und hoffen, dass er dann jemanden antraf).
    »Naja, es gibt die Blauen, also den besten Rennstall überhaupt, und die Roten, die Weißen, die beide ganz schön arrogant sind, weil sie die erfahreneren Fahrer haben. Dann die Praesina und die Purpurea, die aber schon ewig nicht mehr an einem Rennen teilgenommen haben. Und die Goldenen. Die sind das Schlusslicht meistens«, erklärte er Volubilis Vitale und zuckte mit den Schultern.
    »Wenn du den Block mit der meisten Stimmung suchst, das sind wir. Die Blauen«, fügte er noch grinsend an. War ja doch nicht so übel, der Kerl. Caius' Meinung wandelte sich bei Unterhaltungen über Rennen immer verdammt fix.


    »Ja. Aber sie ist nett.« Und irgendwie goldig, wenn ihr was peinlich ist, dachte er noch schmunzelnd.
    »Tja, äh....«, machte er dann bei der Frage nach der Hochzeit.
    »Also, eingeladen bin ich ja«, sagte er und verkniff sich ein Grinsen, das Vitale sicher an der Stelle nicht deuten konnte. War halt so, denn bisher wusste außer Katander eben keiner, was Caius wusste...

    Dass Axilla wenig begeistert war, bemerkte Caius war nicht. Er merkte allerdings auch nicht, dass er weiterhin an Axillas Arm herumruckelte und erst langsamer wurde, als die Goldenen auf- und dann überholten. Dass Sedulus etwas angepisst war und der Sklave mit den Getränken zurückkam und sie auch gleich verteilte, entging ihm dabei auch vollkommen. Wenigstens die Verwechslung von Cara und Calliphana bekam er noch mit und schaffte sogar ein entschuldigendes Lächeln. Immerhin lief unten ein Rennen! Caius starrte hinunter, und mit ihm tausend andere blaue Fans.


    »JAAAAA..... uh....och nööööö........JAAAAAAAAAA.....verdammter Mi....jaaaaaaaaaah, voran, voran, Tolli!!!« So ging das eine ganze Weile, immerhin überholten sich Blau und Gold gerade ständig und überhaupt! Caius bekam fast einen Herkinfarkt bei dem Hin und Her. Als gerade Burolix wieder einmalführte, zeigte Caius anklagend in den circus.
    »Was ist denn das für eine verdammte Scheiße, sag mal! Spinn ich denn, odawass!!« Mit so schlimm zusammengezogenen Augenbrauen, dass sie wie ein einziger Balken wirkten, sah er Axilla an, dann Centho.
    »Da muss man doch was machen! Der kann sich doch nicht dauernd überholen lassen!« regte er sich auf, und dass er diesmal rote Ohren bekam, lag genau da dran.


    Ein wenig besänftigt wurde er nur dadurch, dass Tolimedes die Runde wenigstens für sich entscheiden konnte. Das Rennen würde es bestimmt nicht mehr machen, es sei denn, senen Pferden sprossen Flügel aus dem Rücken. Grummelig wippte er mit den Zehen. Er stand immer noch, und er konnte sich jetzt nicht setzen, nicht in der letzten Runde. Sedulus neben ihm schien erstaunlich ruhig zu sein. Caius fragte sich, warum das wohl so war. Naja, Quarto würde sich wenigstens nicht schwarz ärgern, dass er nicht dabei gewesen war beim Rennen.



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    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

    »Mmmmh«, brummte Caius nur und griff gleich etwas beherzter zu, als er Axilla zu sich heran zog. Aber er machte sich da keine Illusionen, sie musste noch warten, und Caius wartete mit ihr. Würde ja auch nicht mehr so lange dauern, das hielt er schon noch aus. Er seufzte leise. Das Blöde war, dass er wusste, dass Axilla ihn nur ärgern wollte. Und Caius ließ sich auch noch ärgern, obwohl er das wusste. Und das wiederum ärgerte ihn selber.
    »Du bist ein Aas«, bemerkte er noch, denn zumindest das hatte sie zweifellos verdient! Erst dann ließ er sie weiterschlendern. Und schlenderte hinter ihr her zum Ausgang (oder eher Eingang).


    »Gehen wir einfach direkt in die Bücherei«, sagte er, als sie Stimmen aus dem atrium hörten. Scheinbar war das noch besetzt.
    »Und wer hier wen schlägt, werden wir ja noch sehen«, grummelte er leise vor sich hin, als er hinter Axilla das Haus betrat.

    Caius, der eigentlich kein besonders guter Ablenkungsmanöver-Ignorierer war, sah Axilla nach wie vor skeptisch an. Die Sache mit Pluto war ihm ungeheuerlich. So jemanden verärgerte man nicht, auch nicht im Scherz. Er klappte schon den Mund auf und wollte entsprechend nachfragen, als Axilla auch schon weiterquasselte und Caius' Gedanken damit in andere Bahnen zwang. Und als sie fertig war, mit vielen Worten wenig zu sagen, war Caius nur noch verwirrt und blinzelte sie schräg von oben her an.


    »Äh..« Was hatte er eben noch gewollt? Er kniff die Augen knurz zusammen.
    »Gut, dann mach ich das, denk ich. Sobald Quarto wieder auf den Beinen ist.« Jetzt fiel ihm auf, dass diese Erkältungswelle scheinbar Rom im Griff hatte. Aber wegen ein bisschen Schnupfen wäre Silanus bestimmt nicht abgezogen...oder doch? Caius zuckte mit den Schultern und blieb dann wieder stehen.


    »Hm....was machen wir denn jetzt Schönes?« fragte er Axilla, ehe sich das altbekannte Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.
    »Meinst du, das atrium wird immer noch belagert?«

    Caius bekam große Augen. Groß und ein breites Kreuz, ja gut, er war ja auch nicht eben klein! Und ein Hänfterling war er auch nicht wirklich. Gut, er hatte einen kleinen Bauchansatz, aber eben nur den Ansatz, und der war ja wohl noch wegzukriegen... Aber darum ging es ja auch gar nicht, sondern um Vala. Der Soldat war (oder wie auch immer das bei den Germanen halt hieß). Und Axilla hatte was mit einem Soldaten gehabt (wovon er bis eben nicht mal was gewusst hatte!). Und Wenn Vala Soldat war und Axilla verliebt in...ach du grüne Neune! Caius wurde schlagartig schlecht. Wenn er...und der...und überhaupt... Serranas weitere Erklärung sickerte nur langsam durch. Er war nie in Ägypten gewesen. Caius blinzelte verwundert und sah Serrana an, als wäre sie eine von Jupiter höchstpersönlich via Blitzschlag frittierte Kuh.


    »War er nicht?« fragte er ziemlich dümmlich, bis diese Erkenntnis das der Iunia so verhasste Grinsen wieder vorlockte.
    »Hah!« machte er triumphierend, nur um kurz darauf von den eigenen Gedanken zurück auf den Boden der Tatsachen gerissen zu werden.
    »Aber in Rom«, brummte er. Und Axilla war mit ihm auf dieser Schnöselhochzeit gewesen. Und wenn er sich richtig erinnerte, dann hatte sie ihn doch angeschaut als würde sie ihn ziemlich...mögen. Caius rümpfte die Nase, aber Serrana lenkte ihn schon wieder ab. Ob er wusste, ob er es war. Was war? Achso, ja, das Gepoppe. Caius kam langsam nicht mehr mit.
    »Äh, klar, ja. War ja dabei«, murmelte er und war trotzdem nicht ganz bei der Sache. Er dachte immer noch an Vala. Und er war schrecklich eifersüchtig.
    »Ähm, sag mal... Wie kommst du eigentlich darauf, dass sie... Ich meine, auf die Sache mit dem Germane?« fragte er interessiert.

    Und zack, rot war sie wieder. Caius musste grinsen, aber man musste ihm zugutehalten, dass er wenigstens versuchte, es abzustellen. Was natürlich kläglich misslang. Er fand nämlich mal rein gar nichts an dem Wort. War doch ganz normal, das hörte man auf den Straßen quasi dauernd. Komisch, dass es Serrana noch nicht begegnet war.
    »Will ich«, setzte er grinsend noch eins oben drauf. Aber er wurde schnell wieder ernst, weil Serrana ja eigentlich was anderes gemeint hatte. Und mit der Info, dass Axilla angeblich mal in Vala verliebt gewesen war, setzten sich da die Mosaiksteinchen (total falsch) zusammen. Caius starrte Serrana an.


    »Mo...momomoment!« stieß er dann hervor.
    »Du kannst doch nicht einfach sowas sagen und dann ablenken. Dieser Duccius Vala war doch nie Soldat. Oder? Oder was meinst du jetzt? Ob ich noch was weiß?« O ja, wusste Caius. Aber er würde das Serrana nicht sagen mit Piso. Zumal er ja selber versuchte, das einfach zu vergessen. Deswegen war er ja auch noch nicht bei seinem Freund gewesen, um ihm davon zu erzählen. Und jetzt saß er da und starrte Serrana an.

    Der Claudier war wohl ganz schön angepisst. Zumindest kam das Caius so vor. Er legte seine Stirn in Runzeln und zuckte dann mit den Achseln.
    »Tja, wie gesagt, geht halt gerade nicht. Ich glaub nicht, dass er uns deswegen ins Chaos stürzt... Worum geht's denn eigentlich? Vielleicht kann ich ihm was ausrichten. Oder dir sogar gleich selber weiterhelfen?« Nen Versuch war das wert. Obwohl der Claudier so schnöselig aussah, dass Caius nicht glaubte, dem helfen zu können (er war ja auch nur eques!).

    »Äh...gar nicht«, sagte Caius überrascht. Für ihn hatte die Schwippschwägerschaft bisher immer nur eine Bedeutung gehabt, nämlich angeheiratete Verwandtschaft.
    »Sie ist die Cousine meiner Verlobten«, erklärte er dann sein Verhältnis zu ihr genauer. Wenn man das als Verhältnis bezeichnen konnte. Caius grinste kurz, aber das fiel ihm dann relativ schnell wieder aus dem Gesicht, als Vitale ihn fragte, wer denn die Blauen waren.


    »Du kennst die Blauen nicht?« fragte er zur Sicherheit direkt noch mal nach und klang dabei hörbar fassungslos.
    »Aber was eine factio ist, weißt du schon, oder? So kamst du noch mal her? Gibt es denn da keine Wagenrennen?« Caius schüttelte den Kopf und Katander grinste jetzt. Er war allerdings direkt im Anschluss dann dran.
    »Meine? Öh...ich schließ mich an«, beeilte sich Katander zu sagen und nickte schnell in Richtung seines Herrn. Caius nickte ihm zufrieden zu.


    »Ja, klar. Sonst verschenk ich ja nicht einfach so Ringe«, sagte er und grinste wieder. Dann schüttelte er allerdings kategorisch den Kopf.
    »Nein, das geht überhaupt nicht.« Immerhin war das Wahltier der Decimer ein Pferd, und er konnte Axilla keinen Ring schenken, der sie immer an Seiana erinnern würde. Caius seufzte tief.
    »Ich weiß, ich weiß...ich bin wählerisch. Ist halt nicht einfach mit mir. Vielleicht musst ich einfach was in Auftrag geben«, jammerte er frustriert.

    »Siehste, da hast du mir was voraus, ich war noch nie bei einer Tierhatz. Aber das stell ich mir auch nicht so spannend vor, ich mein, dass ein Löwe stärker als ne Ziege ist, ist doch eh allen klar.« Caius zuckte mit den Schultern. Da war es doch viel interessanter, wenn man zu Wagenrennen ging oder zu Gladiatorenkämpfen. Oder sich eine naumachia anschaute.


    »Ähm, also, ich würd dich ja mit hinnehmen, aber ich hab schon ne Verabredung. Tut mir leid«, sagte Caius ud zuckte mit den Schultern. Er würde da mit seiner Verlobten und deren Verwandtschaft hingehen.
    »Ansonsten geh doch einfach allein. Da findet man immer neue Leute. Man muss sich natürlich für eine factio entscheiden... Ich kann dir die Blauen empfehlen.« Caius grinste, Katander rollte mit den Augen. War ja klar, dass er die Veneta vorschlug. Sein Herr raffte es einfach nicht, dass nicht jeder rennbegeistert war und die Blauen für die Besten hielt.


    »Oh, bei den Germanicern? Meine Schwippschwägerin in spe heiratet einen von denen. Sedulus heißt der«, erzählte er dann. Und der Händler sah allmählich etwas angenervt aus, weil Caius vom Ringkauf abgelenkt war und sich mit einem anderen unterhielt, der auch keine Anstalten machte, was bei ihm zu kaufen.

    Caius hielt die Klappe. Er würde ihr einfach ein Kleid schenken und das musste sie dann anziehen, basta. Kam ja gar nicht in die Tüte, dass sie in Grün ging oder sogar in Rot! Geld spielte da für ihn keine Rolle. Er war zwar nicht Krösus, aber auch kein Bettelknabe. Also sagte er nichts und grinste nur kurz.


    »Ähm, erstmal nur so generell«, sagte er dann und zuckte mit den Schultern.
    »Ich mein, ich weiß echt noch nicht, was überhaupt mal wird. Aber nur so ganz allgemein. Ich denk, im nächsten Jahr wird das bestimmt eh nicht passieren. Wir haben ja auch erst unsere Läden umgeschrieben und alles. Vielleicht wollen wir ja auch erst wieder hin und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, wenn wir alt und klapprig sind.« Caius grinste kurz und seufzte dann.
    »Ich mein, ich werd bestimmt nicht ewig procurator a memoria bleiben. Hab überlegt, ob ich mich auf den Posten von Silanus bewerben soll. Was meinst du?« fragte er sie und runzelte die Stirn. Aber ehe Axilla darauf antworten konnte, sagte sie was, das ihn echt irritierte. Er blinzelte und blieb dann stehen, um sie anzusehen.


    »Äh, Moment, was hast du gesagt? Welches Wort soll Pluto halten?« Caius war ja nun alles andere als sicher, was das Religionszeugs anging, abgeseehen von den normalen Opfern des Alltags, aber wenn sowas sagte man doch nicht ohne Grund. Vielleicht hatte sie aber auch nur irgendwem den Spitznamen Pluto gegeben. Obwohl das nicht ganz so schlau wär.

    »Das freut einen doch zu hören«, sagte Caius. Schien ja gut zu gehen, wenn sein Gegenüber sich schon eine Olivenplantage kaufen konnte.
    »Was machst du denn?« fragte er dann weiter. Vielleicht hatte er das große Los gezogen und wurde nun langsam aber sicher steinreich. Das erkärte dann auch den Olivenhain.


    »Ich kauf ja nur ihr einen«, sagte Caius, denn so war das schließlich üblich, wenn man sich überhaupt einen Ring schenkte. Viele Leute machten das gar nicht, immerhin gab es ja die Mitgift, und so ein Ring war schließlich auch nicht gerade billig. Nur dass Caius in Axillas Fall wohl gar keine Mitgift erwarten konnte, immerhin war Axilla sui iuris und der Kopf der Familie urplötzlich abgereist nach Irgendwo hin. Aber Caius war auch niemand, der darauf bestehen würde. Erst gar nicht in so einer Situation.
    »Oh, öhm... Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch gar nicht. Wir wollen aber nicht mehr so lange warten«, beantwortete er dann die andere Frage nach dem Datum.


    »Das ist an den Megalesia. Findet im circus flaminius statt. Warst du da schon mal?« fragte er Vitale.
    »Solltest du dir wirklich nicht entgehen lassen. So ein Rennen ist schon was Feines.«

    Caius runzelte irritiert die Stirn. Ob er jemanden wusste? Für einen Mann, den er gar nicht kannte?
    »Ähm, nee....« machte er und kratzte sich dann am Oberarm. Irgendwie war das etwas suspekt alles. Caius schauspielerte ein schiefes Lächeln und sah dann wieder auf die Ringe runter. Deswegen hatte er gefragt, und die nächste Frage wäre dann gewesen, ob der peregrinus selber schon mal einen Ehering gelauft hatte.
    »Ja wär bestimmt mal interessant. Aber ich persönlich mag ja Wagenrennen lieber. Da finden bald auch wieder welche statt«, sagte er freundlich und tauschte dann einen Blick mit Katander. Er war sich nicht ganz sicher, was er mit dem Fremden noch reden sollte.
    »Öhm...und, was machst du so in Rom?« schoss er deswegen ins Blaue.

    Er hatte also zu viel zu tun? Caius runzelte die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern. Als Senator war das vermutlich so. Quarto war ja auch vielbeschäftigt, wenn er nicht gerade mit Husten und Fieber und ganz argem Schnupfen im Bett lag. Caius tat die Begründung also mit einem Schulterzucken ab und glaubte dem Senator trotzdem kein Wort.


    »Auf deiner, Liebes«, erwiderte Caius leise zu Axilla gewandt.
    »Sei nett. Wir wollen nicht streiten«, mahnte er sie dann an. Der Sklave war inzwischen losgelaufen, um die Getränke zu organisieren, als plötzlich Centhi auftauchte. Caius sah ihn erfreut an und bemerkte sofort die zwei Mädels ins seiner Begleitung.
    »Na hallo Centho, grüß dich, altes Haus!« Und Caius stand auf, um dem Iulier kurz auf die Schulter zu klopfen.
    »Hallo Mädels, ich bin Caius Archias. Das hier sind...ach, ihr kennt euch schon? Oh gut, dann stell ich dir mal meine Fr...Verlobte vor. Axilla von den Iuniern. Axilla, das ist Iulius Centho«, sagte Caius und setzte sich dann wieder. Centho wusste ja noch nicht, dass Caius die Verlobte sozusagen gewechselt hatte.
    »Und das sind Cara und Calliphana?« fragte er zur Sicherheit nochmal nach, zeigte dabei aber genau falschrum auf die Mädels und machte damit Cara zu Centhos Verlobten.


    »Gerade Runde vier«, sagte er dann frustriert und sprang dann doch plötzlich auf, weil Tolimedes gerade zum Überholen ansetzte.
    »JAAAAAAA!! TOLIMEDEEEES!« brüllte er und schüttelte die Fäuste, und einen kurzen Moment übertönten die Anfeuerungsrufe der Blauen die der restlichen Fans im Stadion. Caius sah mit glühenden Wangen zu Axilla und zupfte an ihrem Arm.
    »Guck Schatz, guck! Wir holen auf!!« rief er begeistert und ruckelte weiter an ihr herum.



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    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

    Ohweia, das Thema war noch nicht durch. Caius seufzte leise. Der strafende Blick kam zwar ab und prallte nicht ab, nur konnte Caius damit nichts anfangen. Er hatte schließlich nichts falsch gemacht! Gerade klappte er den Mund auf, um zu erwähnen, dass eben nicht nur Männer in ein lupanar gingen, da schoss sie hinterher, dass es Frauen zwar gab, die aber da arbeiteten. Caius klappte den Mund wieder zu und seufzte nochmal. Sollte er Serrana jetzt ihre Illusion zerstören? Er sah sie zweifelnd an, knautschte kurz den Mund zusammen und hielt die Klappe dazu.
    »Wie du meinst«, sagte er nur und gab sich Mühe, betont fröhlich zu klingen.


    »Äh, ja. Sie hat Arbeit gesucht, und ich hab Hilfe gebraucht, da hat sich das so ergeben. Und ich bin auch echt zufrieden mit ihr. Ich mein, wenn wir dann verheiratet sind, dann sucht sie sich natürlich was anderes.« Wär ja doof, wenn eine Ehefrau bei ihrem Ehemann angestellt war. Wobei das natürlich nicht hieß, dass Caius dann alles allein machen würde. Caius, der sonst meistens locker war, wurde nun skeptisch, als Serrana von dem Ersten sprach. Er sah sie lauernd an.
    »Wie meinst du das?« fragte er vorsichtig, und die alte Angst erwachte zu neuem Leben.
    »Du meinst doch, ob ich der einzige war, mit dem sie...äh...« Er zuckte mit den Schultern.
    »...gepoppt hat. Oder?«

    Caius, der eine Art geduldiges, abwartendes Lächeln aufgesetzt hatte, fiel genau das jetzt aus dem Gesicht, als Serrana sich so empörte. Er blinzelte kurz, aber da war nichts zu sehen, was auf einen Spaß hindeutete oder so. Serrana war wohl wieder ernsthaft entrüstet. Caius selber konnte dann allerdings nicht an sich halten und grinste ein immer breiter werdendes Grinsen. Ihm lag etwas wie Achsoooooo, nur deshalb gibt es lupanare! auf der Zunge, aber das konnte er der armen Serrana nicht antun, sich nu auch noch über sie lustig zu machen. Dumm nur, dass das, was er dann ersatzmäßig sagte, auch nicht viel besser war.


    »Und du glaubst echt, dass da nur Männer hingehen?« fragte er sie nämlich. Und gleichzeitig versuchte er, das unverschämte Grinsen zu unterdrücken, das echt nicht weichen wollte. Er schüttelte mit dem Kopf. Und dann ging ihm auf, was Serrana noch damit meinen konnte, und jetzt war Caius es, der empört schaute.
    »Also, ich hab nie was getan, was sie nicht wollte. Falls du das damit meinst«, stellte er dann aufgeräumt fest. Wieder verschränkte er die Arme vor der Brust. Caius dachte bei sich, dass Serrana eben keine Ahnung hatte. Vielleicht sollte er mit ihr nach der Hochzeit noch mal darüber reden. Andererseits wär's wohl ganz schön dreist, wenn er als ihr...Schwippschwager damit anfangen würde. Caius selber hatte damit die geringsten Probleme, wie dieses Gespräch ja schon zeigte. Für ihn war das alles nicht so eine große Sache, und noch weniger groß, weil sie ja jetzt doch eh heiraten würden und alles gar nicht mehr schlimm war.


    »Heiratsverbot? Nee...« sagte Caius automatisch, obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte. Aber er glaubte es nicht. Zumindest hatte ihm das damals keiner gesagt. Gut, er hatte ja auch nicht gefragt. War eben verdammt unwichtig gewesen damals.
    »Wieso willst du das denn wissen? Oder fragst du, weil Axlla noch als meine Verwalterin angestellt ist?« fiel ihm dann ein. Nur was hatte die denn mit dem Soldatendasein zu tun, abgesehen davon, dass sie jeden vehement verteidigte, nur wenn er ein Schwert am richtigen Ende halten konnte? Mit gerunzelter Stirn versuchte Caius, hinter die Absicht der Frage zu steigen.

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    Katander hätte sich besser total schlecht anstellen sollen. Hätte er mal! Aber hatte er nicht, deswegen hatte man Schichten eingeführt, bei denen er sich mit Nakhti an der Tür abwechseln sollte. Dementsprechend demotiviert war Katander gerade, als er die Tür öffnete.
    »Salve, was...oh, hallo!« begann er runterzuleiern, bis er Imperiosus erkannte.
    »Salve Herr. Wie kann ich dir denn behilflich sein?«



    LEIBSKLAVE - CAIUS AELIUS ARCHIAS

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    »Oh«, machte Katander nur und sah etwas enttäuscht drein.
    »Naja, dann wollen wir hoffen, dass trotzdem noch alles da ist, wenn das Zeugs dann hier ankommt.« Obwohl er so gar nicht da dran glaubte. Er stützte seinen Kopf schwer auf die Handund malte mit dem Zeigefinger der anderen Hand schiefe Kringel auf die zerfurchte Tischplatte. Dann zuckte er zusammen, als Firas so plötzlich laut wurde. Er sah den Mitsklaven erst erschrocken, dann mürrisch an und nickte im Anschluss. War klar, dass Firas nicht erraten konnte, was in den letzten Wochen hier so abgegangen war. Katander seufzte tief, kniff dann die Augen zusammen und begann zu erzählen.


    »Also. Du erinnerst dich doch bestimmt an Iunia Axilla.« Katander wollte eine Grimasse ziehen, unterdrückte die aber im letzten Moment. Firas würde sich sicher erinnern, immerhin waren sie damals zu dieser dämlichen Inspektionsreise zusammen losgezogen.
    »Die ist ja nun auch in Rom, seit ner Weile. Und was in Alexandrien angefangen hat, ging hier dann munter weiter. Immer wenn ich was gesagt hab, hat er nicht hören wollen, aber das kennen wir ja schon. Jedenfalls war Seiana dann eingeladen zur Hochzeit, ihr Patron hat geheiratet oder sowas, und da hat sie Caius mitgenommen. Und Iunia Axilla war auch da, mit irgendwem Fremdes. Und da ist er ausgerastet und hat ihrem Begleiter ne Schüssel Brei oder sowas über den Dötz gekippt.« Katander seufzte wieder und schüttelte den Kopf.
    »Jedenfalls... War das glaube dann der Punkt, an dem das auseinander ging. Archias war sich wohl nicht mehr sicher, ob Seiana die Richtige war, was weiß ich. Mir erzählt er ja auch nicht mehr alles. Dann gab es einen Riesenzoff, und dann die Entlobung, aber irgendwie war er dann gleich mit Axilla verlobt und die ist jetzt schwanger, scheinbar auch schon ne Weile wohl. Und...ach, keine Ahnung, ich krieg irgendwie gar nichts mehr mit. Das geht alles viel zu schnell für mich. Wenigstens darf ich noch mit Elena zusammen sein. Und, naja, die Iunia wird wohl unsre neue Herrin.« Katander zuckte mit den Schultern.
    »Wenn du mich fragst, dann hat Seiana eh nicht so nen Querkopf verdient«, fügte er noch hinzu und grinste dann boshaft.
    »Und weil Axilla genauso verplant ist wie Caius, passen sie eigentlich auch ganz gut zusammen. Gleih und gleich gesellt sich ja gern, sagt man.« Katander griff nach seinem Becher und kippte ihn runter.
    »Brauchst dir also keine Gedanken machen, wenn du mit deinem Kaktus redest. Da biste von nun an in bester Gesellschaft.«




    LEIBSKLAVE - CAIUS AELIUS ARCHIAS

    Katander sah Caius fragend an, und Caius sah den Mann fragend an. In den Thermen? Beinahe hätte sich Caius am Kopf gekratzt. Er erinnerte sich echt nicht mehr an den Kerl, aber der Name kam ihm doch irgendwie bekannt vor, weil's kein römischer war. Dann machte etwas klick bei ihm, und sein Gesicht erhellte sich schlagartig.
    »Ach, warst du nicht der mit den Kamelrennen?« fiel ihm nämlich ein. Denn wenn sich Caius leicht an was erinnerte, war es sowas. Vitale nahm jetzt auch einen Ring aus der Auslage und drehte ihn hin und her. Caius linste darauf. Er funkelte in der Sonne und sah eigentlich ganz schick aus. Caius zog eine Fachkenner-Schnute. Bis er erkannte, was die Steinchen darstellen sollten. Eine Weinrebe!


    »Oh, äh, ja, eigentlich ganz nett, aber das kann ich nicht machen.« Ihr ausgerechnet eine Weinranke zu schenken, wär ihm wie Spott vorgekommen. Denn Axilla war so anfällig für Wein wie sonst keiner den Caius kannte. Und schließlich hatte sie mit Piso...im Weinrausch...und...überhaupt. Nein, das konnte er nicht machen. Caius seufzte. Gleichzeitig fand er, dass Volubilis Vitale irgendwie ziemlich gestelzt sprach. Wie ein Patrizier fast. Caius zuckte mit den Schultern.
    »Ich hätt echt nicht gedacht, dass das so schwer is. Ich mein, hier gibt's tausend Ringe, aber irgendwie ist da einfach nicht der Richtige dabei«, jammerte er ein wenig.


    »Bist du eigentlich verheiratet, Volubilis?« fragte er den Fremden dann ganz unverbindlich.