Caius sah nicht noch mal zu Axilla, sondern gleich zu den anderen hin. Der Germanicus wirkte nicht wirklich interessiert an den Rennen, was Ciaus gar nicht verstehen konnte. Und dass er sich dann über die Begrüßung monierte, verstand er auch nicht. Schnell musste er noch mal nachdenken. Was hatte er....doch, er hatte doch Germanicus gesagt und nicht Sedulus oder sogar Kumpel. Und dann stellte der echt noch die Gegenfrage, wer Caius denn war. Caius starrte ihn nur verwirrt an. Inzwischen hatte man ihn sogar mehrmals vorgestellt, sogar mit halbem Lebenslauf, und es war zwar laut hier, aber nicht so laut, dass man das einfach überhören könnte. Caius setzte ein schiefes Lächeln auf und beschloss, einfach Serrana zu antworten. Eben weil man ihn schon so oft vorgestellt hatte.
»Sieben«, sagte er freundlich zu ihr. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Sedulus als Vertreter Quartos seiner Verlobten nicht mal die Grundsätze eines Rennens beigebracht hatte. Axilla konnte inzwischen die Namen jedes Fahrers und jedes Rennpferds der Blauen auswändig im Schlaf runterbeten, dafür hatte er gesorgt. Caius zeigte auf die gegenüber liegende Seite des circus.
»Schau mal da drüben, die sieben Bronzedelfine. Jede Runde wird einer gedreht, dann weiß man immer, in welcher Runde man gerade...« Caius hatte zwar gemerkt, dass Axilla sich etwas versteifte neben ihm, aber er verstummte, als sie Sedulus an seiner Stelle antwortete. Unglücklich sah er von ihr zu ihm und dann zu Serrana hin. Langsam dämmerte ihm, dass das eine schlechte Idee gewesen war mit dem Treffen. Er war ja eher nicht so der Diplomat, aber eben weil er sich verantwortlich fühlte, mischte er sich jetzt doch wieder ein, nachdem er Axilla eine Hand auf den Unterarm gelegt hatte und sie sanft drückte.
»Ähm, tja, wir sind doch bald alle verwandt miteinander, da hab ich mir gedacht, ich spar mir das Katzbuckeln.« Er streckte Sedulus über Serrana hinweg (die saß neben ihm) eine Hand hin. Komisch, dass der auf dem Senator bestand. Er wollte ja auch nicht, dass man ihn mit eques Aelius ansprach.
»Ich bin Caius.« Dazu grinste er kurz und deutete dann mit dem Kopf in die Rennarena.
»Ich bin eigentlich auch ziemlich oft bei den Übungsrunden mit dabei.« Und wenn du auch mal Zeit dafür hättest, hätten wir uns schon mal früher kennen gelernt. Aber das sagte er nicht. Und in diesem Moment schaltete sich Calvena ein und wollte bestimmt etwas ablenken. Caius lehnte sich etwas vor, damit er sie auch sehen konnte. Sie saß ganz am anderen Ende, so weit von Axilla entfernt wie es ging.
»Oh, klar. Wein? Saft? Irgendwas anderes?« Caius winkte schnell jemandem von seinen Leuten, und ein schmächtiger Sklave schob sich nach vorn.
»Bring uns mal was zu trinken.« Dann nickte er Calvena zu, damit sie sagen konnte, was sie wollte. Caius wandte sich dann zu Axilla um.
»Apfelsaft?« fragte er sie und lächelte entschuldigend. Hoffentlich verstand sie, was er ihr damit sagen wollte.
Dann drehte er sich wieder zum Rennen hin. Tolimedes war letzter, und Caius runzelte besorgt die Stirn. So ein Scheiß. Wenigstens die Goldenen würden sie ja wohl noch knacken! Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die anderen.
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ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA