Beiträge von Caius Aelius Archias

    Caius wartete neben Axilla, bis sie vom Tod gereinigt waren. Er fühlte sich trotzdem irgendwie schmierig, und wenn Axilla wollte, würde er sie zu einem gemeinsamen Bad im Anschluss überreden. Er konnte sie wie beim letzten Mal einfach nur halten und sanft mit dem Schwamm waschen, bis es ihr ein kleines Bisschen besser ging und sie wenigstens mit dem Weinen aufhörte.


    Die meisten waren schon vor gegangen und warteten in kurzer Entfernung. Caius stupste Axilla noch mal an, legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie dann sanft mit sich. Aber schon noch ein paar Schritten knickte sie einfach ein, geschüttelt vom Weinen, und Caius nahm sie kurzerhand auf die Arme und stiefelte hinter den anderen her. Er war sich noch nicht ganz sicher, ob er Axilla dann mit zum Palatin nehmen oder besser bei ihr zu Hause lassen sollte. Das würde er einfach spontan entscheiden. Jetzt würden sie eh erstmal zur domus Iuniana gehen. Es war zwar nicht unbedingt nett und eigentlich fehl am Platz, aber Caius war auf dem Rückweg einfach nur dankbar, dass Axilla nicht die Ausmaße seiner Cousine Paulina hatte (denn dann wär er wohl schon vor dem Stadttor zusammengebrochen).


    E N D E

    Könnt man beim Fernhandel vielleicht weniger Seide und mehr Weihrauch produzieren? Der Weihrauch ist fast immer ausverkauft, die Seide vergammelt im Lager. Ist bei den anderen wohl auch so, Weihrauch ist kaum im Angebot, mit Seide wird der Markt tot geschüttet. :D Vielleicht so... 30 Weihrauch und 7 Seide?

    »Sein Siegel?« echauffierte sich Caius.
    »Ich bin doch auch ein Aelius, natürlich benutz ich unser Siegel dann...« Caius fand das ausnahmsweise mal nicht witzig. Er hatte sich ja nicht Quartos Amtssiegel geschnappt, sondern das normale Familiensiegel. Als Senator was zu siegeln, käm ihm auch gar nicht in den Sinn. Er zuckte mit den Schultern.


    »Ja, klar blau! Du kannst doch so nicht die Blauen anfeuern, wie sieht denn das aus? Als wärst du von der Praesina, neee....« Caius zog eine Grimasse und rümpfte die Nase.
    »Naja, weiiiil...vielleicht geh ich irgendwann wieder zurück. Berufsbedingt, mein ich. Und weil es mir da gefallen hat. Dir nicht?« fragte er sie. Inzwischen hatten sie das Peristyl zweimal durchlaufen, und Caius blieb stehen, um ins Haus zu linsen. Ob die anderen wohl noch im atrium rumstanden und schwatzten?

    Axilla schwieg, abgesehen vom Weinen, und auch Caius sagte nichts. Er hielt sie einfach nur fest und streichelte sie, immer wieder. Ab und zu musste er das Standbein verlagern, und er war ganz froh, als Axilla sich tränenblind von ihm löste und sich hinsetzen wollte. Ein Sklave entklappte ihnen einfache Holzstühle, und Caius drückte Axilla sanft nieder und setzte sich dann neben sie. Er angelte nach ihrer Hand und dann sahen sie gemeinsam in die Flammen, die Leander verschlangen. Katander warf eine selbstgeschnitzte Amphore ins Feuer. Er erinnerte sich daran, wie er mit Leander gebechert hatte. Jemand anderes ein offensichtlich männliches Püppchen, wofür auch immer das stand.


    Sie saßen die ganze Nacht da. Als das Feuer langsam runtergebrannt war, zeigte sich schon der frühe Morgen am Horizont. Caius Magen knurrte, und er schämte sich dafür. Aber er aß nichts, das wär ja noch peinlicher gewesen. Dann löschte man den Rest der Glut mit Wein. Ein burgunderartiger Geruch breitete sich aus. Allen hingen feine Ascheflöckchen in den Haaren. Caius drückte Axillas Hand noch mal. Die ganze Nacht hatte er sie nur ein paarmal los gelassen, jetzt machte er das wieder. Sie musste die Reste einsammeln. Wieder standen alle um den Ort des Geschehens rum und sahen ihr dabei zu. Die Asche war fettig und dick, sie verschmierte ganz leicht, und bald hatte Axilla öligschwarze, grau verschmierte Hände. Caius gab ihr das Parfüm. Fast wäre es ihr aus der Hand gerutscht. Katander schloss den Deckel der Urne. Und zwei andere trugen den toten Katander in seiner Kiste in das Familiengrab der Iunier. Jemand reichte Axilla ein Tuch, damit sie sich notdürftig die Hände wischen konnte.


    Als das Grab der Iunier geschlossen wurde, zwitscherten schon die ersten Vögel einem neuen Tag entgegen. Caius legte Axilla einen Arm um die Schultern. Sie rührte sich nicht, und alle sahen sie an.
    »Komm, Liebes«, sagte er.

    Der Ausrufer starrte die Frau an. Das gab's doch nicht! Er war baff. So schnell und so leicht hatte er noch nie so viel Geld gemacht, und das auf (fast) legale Weise! Er reichte der Dame die Hand, bevor sie es sich anders überlegte.
    »Abgemacht!« schlug er ein.
    »Leute, wir packen zusammen und fahren ein paar Straßen weiter.« Still verteilen ging natürlich nicht, immerhin war er Ausrufer, aber er würde den Namen nicht mehr rufen. Für die Summe! Die Drohung interessierte ihn nicht wirklich. Er hatte schon ganz andere Sachen ab- und durchgezogen.


    Dann kam der Sklave mit dem Geld, wo auch immer der das so schnell her hatte. Der Mann nahm das Säcklein und machte es auf. Er ließ es sich nicht nehmen, die Echtheit der Münzen mit einem herzhaften Biss zu prüfen.
    »Alles klar, Püppchen. Dann dank ich dir für's Geschäft und wünsch dir noch einen schönen Tag.« Der Kerl grinste dreist und folgte dem Karren und seinen Sklaven, die ihn zogen. Hinter ihm liefen lärmend einige Menschen und eine Menge Kinder her, die ein zweites, drittes oder sogar viertes Brit abstauben wollten.


    Am Rand der subura ging das bunte Treiben dann weiter. Der Mann war allerdings dumm genug, statt Seianas Namen nun seinen eigenen einzusetzen, was letztendlich dazu führte, dass er am frühen Abend aufgedunsen und seiner Einnahmen beraubt, dafür mit einem Messer zwischen den Rippen im Tiber trieb.

    Verdammt noch eins, wenn sie so guckte, konnte ihr doch keiner irgendwas abschlagen! Caius sah sie prüfend an und seufzte dann ergeben.
    »Nein, nie. Es sei denn, dir gefiele das.« Da zwinkerte er ihr zu. Immerhin hatte er da so die ein oder anderen Sachen im Kopf gehabt dazu.


    Caius hatte auch eigentlich eher den Boden gemeint, weil Mosaike legte man ja nur auf dem Boden. An der Wand wurde gemalt. Aber er wusste ja nicht, dass sie gerade aneinander vorbei sprachen. Überhaupt war das andere Thema auch viel interessanter.
    »Schiedsrichter gibt's da keinen. Das entscheidet der Ausrichter. Und ich hab eine Anmeldebestätigung gekriegt, also sind wir gemeldet. Hab auch nur das aelische Siegel drunter gesetzt, also hätte die Anmeldung auch direkt von Quarto kommen können.« Caius grinste hinterlistig. Aber er hatte das ja nicht erzählt, damit Axilla ihn toll fand, sondern weil sie so schlecht über die Germanicer geredet hatte und er ja diesem Sedulus damit eins ausgewischt hatte.


    »Da brauchst du dann aber die passenden Klamotten. Was Blaues.« Caius hatte da schon was im Hinterkopf. Er würde Axilla vor den nächsten Rennen ein passendes Kleid schenken.
    »Achso...ja meinst du denn, dass du die wieder abgeben musst? Hm...willst du eigentlich dann in Rom bleiben oder könntest du dir vorstellen, irgendwann auch wieder in den Süden zu gehen?« fragte er sie. Immerhin war's da unten eigentlich toll gewesen.

    »Auf keinen Fall!« erwiderte Caius kategorisch. Gut, Axilla war zwar mit Vala auf dieser Hochzeit erschienen, aber mehr doch nicht. Er sollte erst wieder skeptisch werden, wenn Axilla ihn verteidigte, nachdem er Leander umgebracht hatte. Aber das dauerte noch ein Weilchen, und deswegen war Caius' Überzeugung auch ziemlich....überzeugt. Was er mit einem Nicken unterstrich, und Serrana ließ das Thema dann auch ruhen.


    Caius sah sich schon das Riff sicher umschifft, aber dann tauchte urplötzlich wieder eine Sandbank auf, auf der er dann auch direkt auflief. Serrana schlug ihm ein Leck, und Caius bekam ziemlich fix rote Ohren. Er dachte an die Sache mit dem Goldapfel zurück, den er nicht hatte, was zu einem Kuss als Ersatz geführt hatte. Der dann der Anfang vom Ende war, sozusagen.
    »Genau genommen schon, ja. Weil...« Moment, musste er das Axillas Cousine unbedingt auf die Nase binden? Er sah sie prüfend an. Die zwei waren sich zwar nicht ganz grün, aber Caius fand auch nichts Verwerfliches dran, ein bisschen was zu verraten.
    »Weil wir uns einig waren, dass es, naja, keine Liebe ist oder sowas. Bei den anderen Malen war das dann, naja, nicht wirklich Zufall, nein. Ich weiß gar nicht mehr wie oft...« Nein, das wusste er wirklich nicht mehr. Nur, dass es jedes Mal Spaß gemacht hatte. Er zuckte mit den Schultern und grinste Serrana ein wenig unverschämt an.
    »Kann man, ja. Kann man aber auch verhindern«, erwiderte er. Wobei er da nie genau nachgefragt hatte, wenn er ehrlich mit sich war. Das war für ihn nie ein Thema gewesen, über das er nachgedacht hatte. Und Axilla offensichtlich auch nicht. Caius grübelte kurz nach, aber ihm fiel kein Treffen ein, bei dem sie darüber gesprochen hatten.
    »Ist ja auch egal, ich freu mich jedenfalls.« Verkündete er und deutete auf das halbfertige Bettchen.


    Die plötzliche Frage nach dem Militär irritierte ihn dann. Er sah Serrana überrascht an.
    »Öhm, nicht direkt«, meinte er dann.
    »Ich war mal scriba eines praefectus portuensis oben in Germanien. Zählt das auch?« fragte er sie und grinste.

    Axilla rührte sich lange Zeit nicht, und als Caius die Sache selbst in die Hand nehmen wollte, gab sie sich dann doch einen Ruck. Deswegen blieb er, wo er war, und folgte ihr nur mit den Augen. Wie zerbrechlich sie aussah, als sie die kleine Stiege raufkraxelte. Caius hatte ganz arg die Stirn gerunzelt. Als Axilla zu schluchzen anfing, wollte er doch zu ihr gehen, aber einer der Sklaven neben dem Scheiterhaufen deutete ein ernstes Kopfschütteln an, und so blieb er stehen und verschränkte nur die Arme. Als er dann Minuten später immer noch so da stand und Axilla Leander wie versteinert anstarrte (zumindest glaubte Caius das, er sah sie ja nur von hinten), ignorierte er den mahnenden Blick von dem iunischen Sklaven einfach und ging zu Axilla. Er berührte sie sanft an der Schulter und schenkte ihr ein schräges, trauriges Lächeln, als sie sich rumdrehte und zu ihm sah. Langsam kam sie von der Leiter, und als sie unten war, legte Caius seine Arme um sie rum und drückte sie an sich.


    »Ich kann das machen«, bot er sich trotzdem an.
    »Ich helf dir.« Aber Axilla wollte das nicht, das merkte Caius an dem fast störrischen Kopfschütteln. Er küsste sie nochmal auf die Stirn und ließ sie dann los, damit sie die Fackel nehmen konnte, die ein Sklave ihr knisternd hin hielt. Axilla entzündete das Holz, und weil es mit Öl getränkt war, fraßen sich die Flammen schnell ringsrum und begann, Leanders Körper zu verzehren. Jemand nahm Axilla die Fackel ab, und Caius nahm Axilla wieder in den Arm und entfernte sich mit ihr wieder ein Stückchen vom Scheiterhaufen. Caius streichelte Axillas Nacken und hatte sie so gedreht, dass sie seine Brust ansah und nicht den Scheiterhaufen. Den sah er an. Und bald stieg der erste fettige schwarze Qualm hoch. Jemand goss Parfüm in die Flammen.
    »Ist ja gut...alles wird wieder gut...« murmelte Caius immer wieder.

    Der Mann sah sie kurz zweifelnd an, dann schlich sich etwas wie Mitleid auf sein Gesicht, und dann kam ein anzügliches Grinsen.
    »Vorstellen könnt ich mir schon was«, sagte er langsam und grinste Seiana dabei an. Jemand rempelte sie an und griff gierig nach einem Laib Brot. Und der Mann lachte kurz, als hätte er einen besonders tollen Scherz gemacht, bevor er dann eine geschäftsmäßige Miene aufsetzte und sich nachdenklich über's Kinn strich.
    »Naja, also....« Er nannte zeimlich souverän zwei Drittel der Summe, die der Sklave seinem Erben vorhin in die Hand gedrückt hatte und sah Seiana dann mit einem unverschämten Grinsen wieder an.
    »Ansonsten wart einfach noch ne Stunde, dann ist eh alles weg.«

    »BROOOOOOOOT, Brot für ROOOOOOOM! Die ehren.... Oh, salve schöne Frau!« Der untersetzte Kerl warf sich in die Brust und hielt einen Moment inne. Ein Sklave reichte ihr ein Brot an, weil sie mitten unter den anderen stand, die genau deswegen gekommen waren.
    »Nimm dir ruhig ein...oh, du bist Decima Seiana? Also, das ist wirklich großzügig von dir«, sagte der Mann und lächelte zahnlückig. Ganz nebenbei hatte er mit der Sache ein ziemlich rentables Geschäft gemacht, das ihn die nächsten zwei Monate sicher über Wasser hielt.


    »Ich fürchte, das kann ich nicht. Das war Teil der Abmachung, die mein Junge mit dem Sklaven getroffen hat.« Der Kerl klang gar nicht so, als würde er das bedauern. Er warf einen Blick auf den Karren und sah dann wieder zu der kleinen wütenden Frau mit der niedlichen Stupsnase.
    »Dauert aber sicher nicht mehr lang, bis eh alles weg ist.«

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    »Ähm, gut, dann... Bis die Tage!« grüßte Katander Seiana noch. Er schaufelte den Krimskrams erstmal in eine hochgebogene Falte seiner Tunika. Elena musste ihm gleich irgendwas geben, wo er das Zeug rein tun konnte. Mit der freien hand griff er nach Elenas, dann trollten die beiden sich.


    Nur wenig später würde Seiana entweder vor Scham im Boden versinken oder total ausflippen, aber dann waren weder er noch Elena hier.




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    Katander und Elena hatten die Zeit nach der Flucht aus Seianas Eiskristallreich dazu genutzt, um erstmal atemlos rumzuknutschen. Elena hatte ihm einen Beutel gegeben, in den die ganzen Kleinigkeiten gepasst hatten, und dann waren sie aufgebrochen. Katander hatte Elena unterwegs interviewt, wie Seiana sich so hielt, wie es ihr ging und wie sie das verkraftete. Katander selber war erstmal ziemlich stumm gewesen, was Infos über Archias anging. Und ihn hatte dann gerettet, dass sie beim Markt angekommen waren und er den Klüngel verkaufen konnte. Besonders viel Mühe gab er sich nicht beim Feilschen, aber es kam trotzdem ein nettes Sümmchen zusammen (zumindest für einen Sklaven). Katander entschied sich dann doch, das Geld selber einzustecken, zumal Archias ja eh nur von dem Geld für die Taverne geredet hatte. Der letzte Weg, nachdem alles verkauft war, war der zum Bäcker, wo Katander eine Bestellung aufgab. Geld wechselte den Besitzer, und dann konnten die beiden einen freien halben Tag genießen. Alles weitere regelte der Bäcker selber, was man für die Summe wohl auch erwarten konnte.


    Es waren etwa vier Stunden vergangen, seitdem sie die casa der Decimer verlassen hatten. Gerade fuhr direkt davor ein Karren vor, gezogen von zwei Sklaven und voll beladen mit Brot. Ein dritter Mann lief hinterher. Und als alles so stand, wie es stehen sollte, räusperte sich der Kerl und begann folgendes zu verkünden:


    »BROOOOOOOOT, Brot für ROOOOOOOM! Die ehrenwerte Decima Seiana spendet BROOOOOT an das römische VOOOOOOLK! In ihrer GROOOOOOOSSHERZIGKEIT! Brooooooooot, Brooooooooot.... Leckeres Brot von der wunderschönen DEEEECIMA SEIAAAAAANAAAAAAA!!!«
    Und immer wieder... Es dauerte auch gar nicht lange, da war vor dem Haus der Decima ein ziemlicher Menschenauflauf zu sehen. Katander und Elena waren da schon längst auf dem Palatin.


    8)


    Sim-Off:

    WiSim für alle - 10 Stück Maximum pro ID!

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    Katander hielt besser die Klappe. Er wusste eh nicht, was er noch sagen sollte dazu. Deswegen sagte er besser nichts mehr und stand nur so rum, bis Elena wieder kam. Er nahm ihr das Säckchen ab und strich ihr dabei kurz über die schlanken Finger.
    »Äh«, machte Katander nur, nickte dann aber. Würde er das Dokument eben mitnehmen. Archias würde es eh nicht sehen wollen. Aber es wär ihm vorgekommen als hätte er Seiana vor den Kopf gestoßen, wenn er das gesagt hätte. Also nahm er das mit.
    »Gut dann... wir sehen uns bestimmt dann bald mal wieder. Soll...soll ich noch was ausrichten oder so?« hakte er nach und wirkte ganz zerknirscht. Er warf Elena wieder einen Blick zu.
    »Magst du mitkommen dann?« fragte er.




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    Katander wartete, und als Seiana dann so hastig aufstand, sprang auch Katander auf. Aber es passierte nichts außer ein paar scharfen Worten. Das konnte er schon vertragen. Trotzdem hatte er sich total erschreckt, als Seiana so plötzlich aufgestanden war. Sie rauschte zum Fenster, und Katander warf seiner Freundin einen kurzen, ratlosen Blick zu. Dann war sie weg.
    »Ähm. Ich wollte dich nicht kritisieren«, gestand Katander ihr ein und stand nach wie vor zwischen Stuhl und Tisch. Er war sonst nicht so schreckhaft, aber grad irgendwie schon.
    »Ich wollt nur sagen, dass es für ihn einfach nicht so ne große Sache ist. Schließlich hat er den Laden auch nur geerbt und hätt ihn verkauft, wenn du ihn nicht hättest haben wollen.« Katander drückte sich ein wenig herum und hoffte, dass Elena schnell wieder kam. Er wollte nur noch das Geld nehmen und weg. Zumal er sich sicher war, dass Seiana das alles andere als toll finden würde, was Caius ihm aufgetragen hatte.



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    Seiana schob ihm den Berg an kleinen Geschenken entgegen. Ein runder Tintenstein mit aufgeprägtem Pferd löste sich und kullerte ihm entgegen, und Katander fing ihn auf und legte ihn zurück zu dem restlichen Krams auf den Tisch.
    »Ist gut«, sagte er nur und sah wieder zu Elena hin. Er fühlte sich ganz und gar nicht wohl. Nicht mal ansatzweise. Seiana schien das auch schwerer zu fallen als gedacht, sich von den Sachen zu trennen, zumindest kniff sie kurz die Lippen zusammen. Dann zog sie ein Pergament her und zeigte es Katander, der kurz die aufgelisteten Positionen überflog und dann auf die Endsumme schaute. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er Seiana dann wieder an. War ne Menge Asche.
    »Ich denk schon«, sagte er unbeholfen und hob die Achseln.
    »Ich mein, ihm ist das glaube eh egal...« fügte er vorsichtig hinten dran. Katander glaubte das nicht nur, er wusste es. Weil er ja auch einen klaren Auftrag hatte, was er mit der Knete machen sollte, wenn er sie bekommen hatte.




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    »Das denk ich auch nicht«, sagte Katander vorsichtig.
    »Aber wenn du es nicht willst und keine Verwendung dafür hast, kann ich es auch verkaufen«, bot er sich an. Und ihr dann später das Geld bringen oder es einfach zu dem dazunehmen, was Archias für die Taverne bekommen würde. Das war übrigens eine gute Frage, denn der hatte zu Katander nur gesagt, dass er Geld abholen und was er dann damit machen sollte, nicht wie viel.
    »Hat er nicht. Ich soll es nur abholen.« Katander zuckte mit den Schultern und fühlte sich zunehmend unwohler. Wie das wohl Elena ging? Seiana war irgendwie gar nicht mehr so wie sonst.




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    »Und du mit dem Echo. Und da gibts noch viel schlimmere Sachen, die ich machen könnte. Außer nur kitzeln, meine ich.« Caius grinste und dachte daran, Axilla aufzuknüpfen und dann zu kitzeln, wenn sie sich einfach nicht mehr bewegen konnte. Wär sicher ein Spaß. Aber nicht, so lang wie sie schwanger war. Hinterher wurde dem Kind von dem gewackel noch schlecht oder sowas.


    »Hättest du das denn gern?« fragte er sie und grinste verwegen. Waren ja ganz neue Seiten hier. Eigentlich hatte Caius lieber keinen dabei, wenn er mit Axilla schlief, außer ihr natürlich. Er fand, dass das niemanden was anging, auch einen Sklaven nicht. Dann musste man halt auf ein bisschen Luxus verzichten und sich danach selbst nen Becher Wasser angeln. Aber Caius wär es echt komisch vorgekommen, wenn er Tipps von Katander bekommen hätte, wie er irgendwas besser machen konnte oder sowas... Caius lachte kurz und zwinkerte Axilla zu.
    »Alles was du willst«, versprach er ihr leichtfertig.


    »Ja...natürlich wir!« empörte sich Caius und sah sie herausfordernd an.
    »Wir Blauen. Das gefällt bestimmt auch Merula, wenn er mal nach Rom kommt.« Der war nämlich auch ein Blauer. Caius grinste zufrieden.
    »Vier Einzelmosaike find ich jetzt aber nicht so spektakulär... Dann lieber eins.« Warum, war ja klar. Ihm fiel aber das Lächeln aus dem Gesicht, als Axilla ihm offenbarte, noch nie bei einem Rennen gewesen zu sein.
    »Das ist dein Ernst, oder?« fragte er vorsichtshalber noch mal nach, bevor er sie betrübt ansah und tief seufzte.
    »Das ist noch viel aufregender als wie man sich erzählt! Du kommst bei den nächsten Rennen natürlich mit. Oh, das wird dir gefallen: Quarto ist ja unser Faktionschef, der müsste eigentlich die Teilnehmer anmelden für die Rennen. Germanicus Sedulus ist sein Vertreter. Und jetzt neulich kam eine Einladung für die Megalesia-Rennen von diesem Aurelierädil, aber Quarto ist ja gerade nicht so gesund, und deswegen... Hab ich einfach ein Gespann gemeldet!« Caius sah Axilla begeistert an und wartete, aber der Sesterz schien nicht gleich zu fallen, weswegen er noch mal erklärend was nachschob.
    »Also ich! Nicht der offizielle Vertreter!«


    :D

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    Katander wartete, dass sie etwas sagte. Aber was sie dann sagte, war irgendwie komisch. Er kniff kurz die Augen zusammen.
    »Äh..« machte er und ließ den Blick kurz forschend zu Elena huschen.
    »Äh, nein. Danke. Ich hab alles, was ich brauche.« Und bei dem Satz konnte es sich Katander nicht verkneifen, kurz seiner Freundin ein Lächeln zuzuwerfen. Und was er nicht brauchte, würde vielleicht irgendwann trotzdem kommen. Auch wenn Elena und er aufpassten. Er sah wieder zu Seiana.
    »Dann willst du selber davon nichts behalten?« fragte er zur Sicherheit noch mal nach, als er das Armband zurück legte. Die meisten Sachen waren wirklich schön, und sie einfach wegzuwerfen, war einfach schade drum.




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    Caius sah nicht noch mal zu Axilla, sondern gleich zu den anderen hin. Der Germanicus wirkte nicht wirklich interessiert an den Rennen, was Ciaus gar nicht verstehen konnte. Und dass er sich dann über die Begrüßung monierte, verstand er auch nicht. Schnell musste er noch mal nachdenken. Was hatte er....doch, er hatte doch Germanicus gesagt und nicht Sedulus oder sogar Kumpel. Und dann stellte der echt noch die Gegenfrage, wer Caius denn war. Caius starrte ihn nur verwirrt an. Inzwischen hatte man ihn sogar mehrmals vorgestellt, sogar mit halbem Lebenslauf, und es war zwar laut hier, aber nicht so laut, dass man das einfach überhören könnte. Caius setzte ein schiefes Lächeln auf und beschloss, einfach Serrana zu antworten. Eben weil man ihn schon so oft vorgestellt hatte.


    »Sieben«, sagte er freundlich zu ihr. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Sedulus als Vertreter Quartos seiner Verlobten nicht mal die Grundsätze eines Rennens beigebracht hatte. Axilla konnte inzwischen die Namen jedes Fahrers und jedes Rennpferds der Blauen auswändig im Schlaf runterbeten, dafür hatte er gesorgt. Caius zeigte auf die gegenüber liegende Seite des circus.
    »Schau mal da drüben, die sieben Bronzedelfine. Jede Runde wird einer gedreht, dann weiß man immer, in welcher Runde man gerade...« Caius hatte zwar gemerkt, dass Axilla sich etwas versteifte neben ihm, aber er verstummte, als sie Sedulus an seiner Stelle antwortete. Unglücklich sah er von ihr zu ihm und dann zu Serrana hin. Langsam dämmerte ihm, dass das eine schlechte Idee gewesen war mit dem Treffen. Er war ja eher nicht so der Diplomat, aber eben weil er sich verantwortlich fühlte, mischte er sich jetzt doch wieder ein, nachdem er Axilla eine Hand auf den Unterarm gelegt hatte und sie sanft drückte.
    »Ähm, tja, wir sind doch bald alle verwandt miteinander, da hab ich mir gedacht, ich spar mir das Katzbuckeln.« Er streckte Sedulus über Serrana hinweg (die saß neben ihm) eine Hand hin. Komisch, dass der auf dem Senator bestand. Er wollte ja auch nicht, dass man ihn mit eques Aelius ansprach.


    »Ich bin Caius.« Dazu grinste er kurz und deutete dann mit dem Kopf in die Rennarena.
    »Ich bin eigentlich auch ziemlich oft bei den Übungsrunden mit dabei.« Und wenn du auch mal Zeit dafür hättest, hätten wir uns schon mal früher kennen gelernt. Aber das sagte er nicht. Und in diesem Moment schaltete sich Calvena ein und wollte bestimmt etwas ablenken. Caius lehnte sich etwas vor, damit er sie auch sehen konnte. Sie saß ganz am anderen Ende, so weit von Axilla entfernt wie es ging.
    »Oh, klar. Wein? Saft? Irgendwas anderes?« Caius winkte schnell jemandem von seinen Leuten, und ein schmächtiger Sklave schob sich nach vorn.
    »Bring uns mal was zu trinken.« Dann nickte er Calvena zu, damit sie sagen konnte, was sie wollte. Caius wandte sich dann zu Axilla um.
    »Apfelsaft?« fragte er sie und lächelte entschuldigend. Hoffentlich verstand sie, was er ihr damit sagen wollte.


    Dann drehte er sich wieder zum Rennen hin. Tolimedes war letzter, und Caius runzelte besorgt die Stirn. So ein Scheiß. Wenigstens die Goldenen würden sie ja wohl noch knacken! Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die anderen.




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