»Um mir weh zu tun«, sagte Caius ernst.
»Da war doch dieser Duccier. Auf der Hochzeit, du weißt schon. Der hat...also, der hat mir gedroht, nach der Sache mit dem Nachtisch. Er hat gesagt, dass ich an ihn denken würde, wenn ich irgendwann in deine leblosen Augen schaue.« Caius konnte Axilla dabei nicht anschauen, deswegen guckte er auf seine Finger runter.
»Piso wollte ja, dass ich ihn anzeige. Aber das hat ja niemand außer uns beiden mitbekommen! Und da steht dann Aussage gegen Aussage. Ich hätte dir einfach ein paar Wachen aufs Auge drücken sollen.« Caius machte ein unglückliches Gesicht und knirschte kurz mit den Zähnen.
»Nochmal passiert mir das nicht.« Und die fünf, die dafür sorgen würden, dass Axilla in Zukunft sicher war, wurden gerade organisiert.
Caius, der Axilla jetzt wieder aufmerksam ansah, bemerkte ziemlich genau die abwehrende Haltung, die sie einnahm. Wo er sonst immun gegen solche Sachen war, fiel ihm das grad direkt ins Auge, sozusagen. Er runzelte besorgt die Stirn. Und Axilla sagte immer noch nichts. Pah! Wer wollte schon eine Lüge hören, vollig ausgeschmückt und verhült? Lügen waren lieblich und fluffig, warm und feucht und machten froh und glücklich, aber eben nur die Fassade und nicht den Kern. Nein, er wollte die wahre Welt haben, also die Wahrheit, auch wenn die voll Kummer und ohne lächelnde Gesichter war! War er deswegen ein Masochist? Caius überlegte kurz, ließ den Gedanken dann aber fallen, weil Axilla doch was sagte. Oder auch nicht, zumindest nichts, was Sinn ergab. Caius straffte sich energisch und drehte sich so, dass er schräg neben Axilla mit den Knien auf dem Bett hockte.
»Also«, stellte er mit einer Verhandlungssicherheit fest, die sonst eigentlich nie da war, wenn er was sagte (oder zumindest selten).
»Ich finde, morgen ist ein prima Tag zum Heiraten. Findest du nicht auch? Ich denke, wir sollten nach Luca fahren. Oder wir gehen einfach zu Piso und ich erkläre dich zu meiner Frau, dann geht das sogar heute noch. Jetzt gleich, wenn du willst.« Das war ernst gemeint, klang aber trotzdem auch ein bisschen trotzig.