Beiträge von Caius Aelius Archias

    »Ooooouuuh doch«, entgegnete Caius und nickte.
    »Das heißt, Besuch bekomme ich doch recht oft, nur die meisten scheinen taubstumme Sklaven zu schicken oder solche, die nur Salve und Vale in ihrem Repertoire haben...« Guut, die meisten konnten auch sagen, dass sie einen Brief hatten und wo er hin sollte. Und manche konnten sogar den Namen des Herren auswendig. :D


    »Das ist...äh, Moment, wie meinst du das? Zur Bedingung machen?« fragte er. Zwar wirkte das wie eine gute Idee, aber gleichzeitig glaubte Caius, dass er nicht recht verstanden hatte, was Venusia damit meinte. Er konnte doch nicht einfach ein Schild aufstellen, wo er den Besuchern aufokti...oktra...oktopussierte (Caius glaubte nicht, dass das das richtige Wort war), dass sie mit ihm zu reden hatten. Oder....er könnte die Schnelligkeit der Postbeförderung auch einfach von der Anzahl der gesprochenen Worte abhängig machen, aber das wär auch wieder daneben. Dann würde es ja teilweise Briefe geben, die niemals ankamen. Nein, Caius fiel beim besten Willen nicht ein, wie er das anstellen sollte.


    »Haben die denn einen Postkasten?« fragte Caius dann und schob die Schriftrolle wieder zurück zu Venusia.
    »Brauchst du auch das Siegelzeug?« fragte er und hatte schon die Hand auf der Schublade, um selbiges herauszunehmen, wenn Venusia ihr Siegel noch einmal neu setzen wollte. Wobei...war da überhaupt eins gewesen?

    Sim-Off:

    8o Da schaut man kurz nicht, und da stapelt ihr euch!


    »Salve et tu«, erwiderte Caius gut gelaunt und öffnete die Augen. Er legte keinen Griffel fort. Er schob auch keine Tafel beiseite, und nein, Papyri ordnete er auch nicht. Denn: Caius war gerade faul. Er hatte einfach so dagesessen und das Nichtstun genossen. Bei all der Arbeit war das ja sicher auch mal drin.
    »Schön heute, hm?«

    »Wirklich-wirklich«, entgegnete Caius breit grinsend, und es wurde sogar noch eine Spur breiter, als er fortfuhr.
    »Wieso denn auch nicht? Du bist ja schließlich ein braves Mädchen und läufst nicht weg... Machst keinen Ärger, steigst keinen Männern nach...und so. Oder irre ich mich da?«
    Caius fand, dass Axilla richtig goldig aussah, wie sie dasaß und sich freute. Nur warum mussten Frauen dann immer so quietschen? Wussten sie denn nicht, dass sie damit den Männern die Illusion zerstörten, gönnerhaft und edelmütig zu sein? Denn...wer war schon edelmütig oder gönnerhaft zu einem...Meerschwein?
    »Du musst nur diesen Silvanus überzeugen.« Oder wie auch immer der noch mal gehießen hatte.


    Was die Vorschläge anging, die Axilla ihm bezüglich Seiana unterbreitete, sah Caius nur noch durcheinander drein. Ein Gedicht schreiben! Er! Oder ein Picknick unter Sternen...garantiert würde er das vermasseln, irgendwie. Und einfach sagen war Caius zu plump. Obwohl das vermutlich am ehesten zu ihm gepasst hätte, wenn man es genau bedenkt.
    »Ja ööh... Sind Frauen nicht alle...gleich romantisch?« fragte er verwirrt, denn das hatte er immer gedacht. Die standen alle auf Hinstellerchen, alle auf Blumen und alle auf teure Geschenke - und da sollten die ausgerechnet in der Romantik nun Unterschiede aufweisen? Nää.
    »Also... Ich denke, mit dem Gedicht, das... Hm. Meinst du sowas wie Ich bin der nette Caius-dein, du sollst für immer meine sein? oder, hah! ...ich lad dich in mein Bette ein! Sowas?« :D

    Mit einem Grinsen bedachte Caius Venusia.
    »Dann hab ich wohl noch mal Glück gehabt. Du weißt ja vielleicht, beim cursus publicus verdient man nicht gerade kaiserlich.« Was genaugenommen so gar nicht stimmte - immerhin kam Caius gut über die Runden -, aber er ging nicht davon aus, dass Venusia wusste, was man beim CP so verdiente.


    Dann widmete er sich dem Brief, nahm ihn auf und drehte den Papyrus so, dass er die Adresse lesen konnte. Anschließend nickte er.
    »Mach dir mal keine Sorgen, bei uns werden alle Briefe mit der größtmöglichen Sorgfalt behandelt. Ganz anders sieht es da mit den armen Postbeamten aus. Schau mich an, ich armer Tropf bekomme ziemlich selten Besuch, und kaum einer ist so nett wie du und bleibt ein Weilchen«, klagte Caius ihr sein Leid, nicht ohne es ein wenig zu überspitzen. Ein Zwinkern folgte, dann deutete er auf die Schriftrolle in seiner Hand
    »Geht der direkt an den Statthalter und der gibt ihn an die curia weiter, oder soll er zu dem Hadrianus geschickt werden? Denn dann würde ich dich bitten, das noch zu vermerken«, sagte er.

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Danke. Dann dürfte das so weit richtig beschriftet sein?" Ich reichte den Brief an den hilfsbereiten Postbeamten.


    Caius ergriff den Brief, spähte auf die Adresse und nickte zufrieden.
    »Japp. Das stimmt so, alles bestens. Dann bekomme ich jetzt noch zehn Sesterzen von dir.« :D

    »Holladiho, wie wir beim cursus publicus sagen«, grüßte Caius den Mann, der wie ein Wirbelwind eingetreten war. Insgeheim rieb er sich die Hände - Kundschaft!
    »Nach Tarraco? Wenn es ein ganz normaler Brief ist, kostet dich das zehn Sesterzen Beförderungsgebühr«, kam es wie mit einem pilum geschossen.
    »Und draufschreiben solltest du den Namen des Empfängers und wo er zu finden ist, also Wohnsitz, Stadt und Provinz. Dann sollte er auf jeden Fall ankommen.« :]

    Aelius Caius? Um ein Haar wäre Caius rot geworden, aber, so sagte er sich, diese Dame war verheiratet und sogar die Mutter zweier Kinder. Außerdem war er ja an jemand ganz anderem interessiert... So räusperte er sich und grinste schief.
    »Ja, äh, tut mir leid, noch mal...« Peinliche Situation. Er seufzte leise und sah kurz auf den Brief in ihren Händen.
    »Mir? Oh, mir geht's gut. Ich glaube, an diesem Tag habe ich ganz ins Schwarze getroffen« Er stockte und argwöhnte, dass diese Formulierung nicht besonders angebracht war, angesichts des Fußumstandes.
    »...mit...netten Bekanntschaften«, fuhr er fort und lächelte jungenhaft.
    »Aber du bist bestimmt nicht hier, um mit mir über meine Tollpatschigkeit zu reden - oder doch, und du willst Schadensersatz fordern?« Aus der Defensive in die Offensive zu gehen, war meistens klug. :D


    Suchst du immer noch nach deinem TRAUMKÄSE?
    Willst du wöchentlich FETTE GEWINNE einstreichen?
    Bist du es leid, ständig RASEN zu MÄHEN?
    Hasst du es, im WINTER zu FRIEREN?


    ~~~


    Dann brauchst du lediglich genügend Gras und den läppischen Kaufpreis von


    1000 Sesterzen
    [SIZE=7](Verhandlungssache)[/SIZE]


    für eine florierende und gut produzierende
    SCHAFZUCHT (Stufe IV)


    ~~~


    Interessiert?


    Dann melde dich bei
    Caius Aelius Archias in der Via Orientalis.



    Der Schemel kippelte gefährlich, als es klopfte, da Caius sich tierisch erschreckte. Über die Schulter hinweg und die Hände nach wie vor im obersten Fach des Regals, blickte Caius zur Tür, die in eben jenem Moment aufschwang. Augenblicklich erkannte er seine Besucherin und lächelte sie fröhlich an. Gleichzeitig nahm er die Hände vom Regal und hüpfte vom ächzenden Schemel, um Venusia zu begrüßen.


    »Ich grüße dich, Duccia Venusia! Das ist ja eine Überraschung«, sagte Caius. Genau genommen war es eine riesige Überraschung, dass mal jemand kam, der nicht nur Brief und Geld abgab, um sogleich wieder zu verschwinden. Caius deutete auf den Besucherstuhl.
    »Möchtest du dich setzen? Wie geht es deinem Fuß? Ich hoffe, du hast keine bleibenden Schäden davongetragen.«

    Caius stöhnte resigniert.
    »Hätt ich es doch nur nicht verraten. Jetzt wirst du mich ausbluten wie ein Fleischer sein Vieh...ich seh das schon kommen. Und die Wohnung wird voll sein mit irgendwelchen Sachen, die außer Rumstehen nichts können, und du wirst dich dann darauf berufen, dass ich dir keinen Wunsch abschlagen kann...« klagte Caius theatralisch und lugte dann zu dem Päckchen. Essen? Sie hatte ihm etwas zu essen mitgebracht? Schlagartig überstieg sie damit die bisherige Sympathiegrenze auf zweihundert Prozent. Caius grinste breit.


    »Essen ist immer gut«, kommentierte er.
    »Was hast du denn da Leckeres?« Immerhin schien Seiana das Päckchen erstmal nicht aus der Hand geben zu wollen. Und jetzt, wo das Essen sozusagen in greifbare Nähe gerückt war, merkte Caius auch, dass sein Magen es unbedingt haben wollte. Noch ahnte er allerdings nicht, was Seiana im mitgebracht hatte. Er wollte gerade danach fragen, als sein Gegenüber fortfuhr und ihn damit verwirrte. Freinehmen? Warum fragte sie das? Was hatte sie vor? Runzeln bildeten sich auf Caius' Stirn und ein skeptischer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht.
    »Hm.... Wiesoooo?« hakte er misstrauisch nach.

    Caius grinste entwaffnet, als Axilla ihn so ansah, als sei er eine lila Kuh. Zugegebenermaßen konnte er sich nicht vorstellen, wie sie ihr hübsches Gesicht hinter einem Schleier verbarg und jungfräulich bis an ihr Lebensende blieb. Das war eine kuriose Vorstellung, und so sprach er lieber nicht weiter davon.


    »Jaah«, erwiderte er und schmunzelte.
    »Decima Seiana. Allerdings weiß ich nicht so recht, was sie davon hält, dass sie...öh, diejenige welche ist.« Obwohl es doch eigentlich doch recht offensichtlich war, was Seiana davon hielt. Immerhin war sie eigens deswegen nach Alexandrien gekommen. Zumindest war Katander ziemlich davon überzeugt, dass er bald eine zweite Herrin haben würde. Für Elena und ihn wäre das natürlich die Erfüllung ihres Traumes, dachte Caius. Die beiden waren über das Turtelstadium längst hinaus. Bei ihm und Seiana war das etwas schwieriger. Gedankenverloren, wie Caius gerade war, zogen die ersten Worte Axillas erstmal nebulös an ihm vorbei, bis er schließlich blinzelte und Axilla ein wenig verwundert ansah. Pyramiden? Ah!


    »Tja also... Ich weiß ja nicht, ob deine Leute dir das erlauben, aber wenn du mit möchtest, wäre das bestimmt kein Problem. Wir wollten nämlich uns die Pyramiden mal ansehen, ehe Seiana wieder abreist. Obwohl ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, wann sie wieder abreist... Aber...also, wenn du mit möchtest, habe ich gar nichts dagegen.
    Allerdings«
    , fuhr er fort und lehnte sich verwegen schauend ein wenig nach vorn.
    »Habe ich gehört, dass es gefääährlich sein soll...«


    Wieder schweiften seine Gedanken zurück zu Axilla. Sie war eine Frau. Ob er sie um Rat fragen sollte? Caius räusperte sich.
    »Sag mal... Du hast nicht zufällig eine Idee, wie ich Seiana sagen kann, dass ich sie...äh...sehr gern habe und so?«
    Hoffnungsvoll sah er sein Gegenüber an.

    Caius versuchte, sich das alles zu merken. Vierhundertzwölf, Gemischter Saft aus Saisonfrüchten, Granatapfelsaft und das da. Im Geiste wiederholte er die kurze Liste immer wieder, bis schließlich ein hochgewachsener Kerl mit Knubbelnase an den Tisch trat und nach den Wünschen seiner Gäste fragte. Caius räusperte sich.


    »Ja, salve...äh, wir nehmen die...vierhundertzwölf, eine Saison mit Früchten im Glas, das da mit Granaten, einen Saft und einen Krug Wein«, ratterte er viel zu schnell runter. Dann stutzte er und wiederholte die Bestellung etwas langsamer und diesmal in der richtigen Reihenfolge. Der Kellner grinste breit, wandte den Kopf zu dem angezeigten Essen und nickte bestätigend. Sicherheitshalber wiederholte er noch einmal die paar Dinge, ehe er sich umwandte und im Inneren des Hauses verschwand.


    Caius wandte sich um und beobachtete seine drei Damen. Alle drei schienen auf irgendetwas zu warten, und während die beiden Freundinnen Axilla verstohlene Blicke zuwarfen, schien sie sich unbehaglich zu fühlen. Er räusperte sich. Da musste ihm doch etwas einfallen! Nur kurz überlegte er.
    »Sooo.... Also, du bist eine Duccia? Dann kommst du aus Germanien?« begann er ein Gespräch. Schließlich hatte er diesen Namen nur dort gehört bisher. Interessiert betrachtete er Venusia. Aber bekannt kam sie ihm nicht vor.
    »Bist du schon lange in Alexandrien? Und du?« fragter er zuerst die Duccia und dann Aelia. Von Axilla wusste er das ja bereits. Und vielleicht würde sich so ein Gespräch entwickeln, bei dem jeder etwas beitragen konnte.

    Sim-Off:

    So, unfreiwillige Pause hoffentlich längerfristig beendet *sfz*


    ...und Caius grinste frech zurück. Mit Mädels wie Axilla konnte er viel mehr anfangen als mit stummen Fischen, die sich nichts trauten und jeder noch so winzigen Anzüglichkeit aus dem Weg gingen. Caius steckte das Diplom wieder ein und zuckte mit den Schultern.


    »Joa«, entgegnete er unbestimmt und hob eine Schulter. Er würde es einfach auf den Tisch legen daheim, irgendwer würde sich da schon drum kümmern. Und ihn hoffentlich auch drauf ansprechen. :]


    Als Axilla sich dem ersten Wälzer widmete, sah er ihr skeptisch und beluistigt zugleich dabei zu, wie sie lustlos die Seiten umblätterte. Auf ihren Mitleid erweckenden Blick hin bemühte sich Caius, einen bedauernden Blick aufzusetzen, was allerdings nicht so ganz gelang.
    »Ich könnte dir helfen«, schlug er halbherzig vor und grinste weiter.
    »Oooder du gehst zu den Vestalinnen, dann bleibt dir diese Lektüre erspart. Übrigens, warst du schon mal bei den Pyramiden? Ist jetzt zwar etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber ich würde die echt gerne mal sehen. Das wollte ich noch machen, während Seiana da ist. Hast du sie eigentlich schon kennengelernt?«

    Caius lag auf einer der unbequemen Liegen und schmatzte genüsslich im Schlaf. Seiana lag in seinem Bett im Schlafzimmer, hatte es hoffentlich weicher als er gerade und schlummerte sicher auch tief und fest. Firas, Ophelia, Katander und Elena schliefen im Raum nebenan. Ab und zu drang ein Schnarcher durch die Wohnung. Kein Mondlicht schien sanft durch die Fenster, denn es war Neumond, und somit war kein Mond da, der scheinen konnte. Austreten musste Caius trotzdem, als er sich nach sieben Drehungen wieder mal auf die rechte Seite drehte und dann verspannt aufwachte. Irritiert blinzelte er die große Vase an, die Seiana am Vortag mitgebracht hatte. Das...Gestrüpp ...Dingenskirchen...Blumenzeugs hing ihm fast ins Gesicht. Missmutig schnaufte er, dann richtete er sich, noch ganz im Halbschlaf, auf und tappte durch den Wohnraum. Auf der Suche nach einer Öllampe fuhr er die Regale mit den Händen ab, stolperte über seine Sandalen, fluchte leise und fand doch keine Lampe.

    »Scheißding, gestern stand doch noch eine hier«, murmelte er entnervt und tastete weiter. Nur um Haaresbreite entging er dabei Seianas Nadelkissen, aber das sah er ja nicht. Ein leises Klappern schließlich verkündete ihm, dass er die irdene Öllampe gefunden hatte, doch gleichzeitig stand er in etwas Nassem, das sich nach Befühlen und An-den-Fingern-riechen als Öl herrausstellte, in dem er gerade barfuß stand.

    »Och, nö. Scheiße«, fluchte Caius in mäßiger Lautstärke und seufzte resigniert. Verdammt, er musste jetzt! Pah, aber was ein echter Aelier war, der konnte sich schließlich auch ohne Lampe zurechtfinden. Da brauchte er das mistige Ding gar nicht. Und er war sich nicht sicher, wo die Ersatzlampe war. So war das eben mit Dingen, die man irgendwo hintat, wo man sie garantiert immer wiederfinden würde. Man vergaß, an welchen offensichtlichen Ort man sie gelegt hatte. So, nun also zur Treppe hin. Caius tastete mit der Hand an die Wand, über den frisch gestrichenen Streifen Purpur drüber (er sollte sich am nächsten Morgen in den Hintern beißen für die vielen lilafarbenen Fingerabdrücke auf strahlendem Weiß) und in Richtung Flurtür. In einem Anflug geistiger Gewitztheit überstieg er die knarrende Bodendiele und trat dafür prompt gegen den Werkzeugkasten, den Katander am nächsten Morgen mit zur Post nehmen sollte, weil die Tür dort nicht mehr richtig schloss. Caius zog eine Grimasse, verschluckte jedes Geräusch und sah trotz des nicht vorhandenen Lichts die Sternchen ziemlich deutlich, die um seinen Kopf tanzten. Das Pipi stand ihm im wahrsten Sinne des Wortes in den Augen. Er hielt sich den weißglühenden (so fühlte es sich zumindest an) Fuß, atmete gepresst und gezwungenermaßen ruhig ein und aus und machte sich nach dem ungewollten Zwischenstopp auf den Weg zur Treppe, die hier irgendwo sein musste. Da es hier nicht mal Fenster gab, sah er nichts außer vollkommener Schwärze. Und damit bemerkte er auch nicht, dass die Flurtür offen stand und die Treppe nicht mehr so weit entfernt war, wie Caius vermutete...

    »OooooooooohhhAAAAAAAAAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaaahhh......«
    *RUMMSDIKRACHDIHOLPERDIRUMPELDIPOLTERDIBUMMS!*

    Sim-Off:

    NB: In der gesamten Wohnung sind die Öllampen nicht zu finden oder wenn doch, ist das Öl leer! Harharhar! :D

    Während Caius so der magen knurrte und er ungeduldig darauf wartete, dass er auch endlich einen Blick in die Karte werfen konnte (Wieso brauchten Frauen immer so verdammt lange, bis sie sich zwischen den Gerichten entscheiden konnten? Sogar, wenn es nur Getränke waren, um die es ging!), sah er sich ein wenig um. Der Pulk um den Kesselmann war nun eindeutig größer, doch zum Glück blieben sie hier im Schatten des Krummen Ibis von den abartigen Gerüchen dieser ominösen Garküche verschont. Der Kerl am Nebentisch bekam gerade einen kleinen, kross gebratenen Vogel mit Grünzeugs serviert. Den Vogel hätte Caius auch genommen, das Grünzeug hätte er den Frauen überlassen. Die fuhren ja bekanntlich auf sowas ab, zumindest, solange man hinsah. Denn wenn man nicht hinsah, schlemmten sie sich all das wieder auf die Hüften, was sie sich vorher runter gehungert hatten, nur um dann in tiefe Depressionen zu fallen ob der zwei Pfund mehr, die sie dann hatten.

    Axillas Frage riss ihn zurück. Haus-Frosch-Löwe? Wiewas? Hier konnte man Löwe essen? Schon manifestierte sich der Wunsch nach einem bestimmten Gericht in Caius. Sicher war so ein saftiges Löwensteak auch potenzfördernd. Wobei... Das wäre in seiner gegenwärtigen Situation eigentlich ziemlich egal, dachte er sich und seufzte leise.
    »Ähm, wie?« fragte er.
    »Zeig mal her.« Und schon hatte Caius die Karte in der Hand und starrte darauf nieder. Tatsache!
    »Huh. Wer macht denn sowas? So ein altes Ägyptenzeugs kann doch keiner lesen«, sagte er verwundert und versuchte in dem Wust von Hieroglyphen irgendetwas Essbares wiederzufinden. Mehr als Axilla erkannte er allerdings nicht. Dafür fand er beim Blättern weiter hinten die normale Speisekarte in Griechisch, denn Griechisch war schließlich offizielle Amtssprache in der römisch verwalteten Provinz Ägypten. Breit grinsend reichte er Axilla die Karte zurück.
    »Guckt ab Seite neun, da steht's in Griechisch. Ich nehm übrigens die vierhundertzwölf.« Und das war ein Stück von in defrutum gedünstetem Flamingo mit Brot und Früchten der Saison. :D

    Caius hatte mit seiner Bemerkung viel mehr gemeint, dass Callidus ernst, berühmt und grave war, aber Axilla hatte das sicher verstanden, also ging er nicht näher darauf ein und betrachtete mit Stolz, wie Axilla sein Diplom bestaunte. Breit grinsend nahm er dann ihre Bemerkung zur Kenntnis, hob den Zeigefinger und drohte ihr scherzhaft.


    »Na na na, junge Dame. Woher weißt du denn das?« Natürlich war das auch nur ein Scherz, schließlich wäre Caius niemals allein auf die Idee gekommen, sich einen Spiegel übers Bett zu hängen. Allerdings musste er schon zugeben, dass die Vorstellung durchaus etwas hatte. Andererseits würde es wohl noch ne ganze Weile bei der Vorstellung bleiben, selbst wenn er einen Spiegel aufhing...


    »Ja, das wäre sicher mal interessant zu untersuchen, allerdings bezweifle ich doch, dass die Allgemeinheit allzu begeistert davon wäre. Oder der Rektor der Schule oder der Vorsitzende des Museion. Insofern...« Er zuckte mit den Schultern und seufzte.
    »...muss ich mir wohl wirklich etwas anderes überlegen. Irgendwann mal. Und es darf natürlich nichts Trockenes und Ödes sein.«


    Caius angelte nach seinem Diplom, faltete es wieder und stopfte es zurück in die Tasche. Was Seiana wohl dazu sagen würde?

    Caius blickte von seinen unspektakulären Unterlagen auf.
    »Oh, salve! Klar, mache ich doch gern.« Er schenkte dem Alten, der wohl ein Schreiber oder Sklave war, ein freundliches Lächeln und strich das Geld ein. Der Brief landete auf dem Ablagekorb für die Post für Italien.
    »Ich denke, in einer Woche wird er da sein«, sagte er. So ein Schiff konnte nun mal nicht schneller machen als die Ruderer rudern oder der Wind wehen konnte.

    Im Grunde war Caius nur froh, dass er nicht doch zur Legion gegangen war. Nicht auszudenken, was genagelte Sohlen mit diesem zarten Damenfuß angerichtet hätten! So aber trug er nur irgendwelche Latschen vom Aldidus um die Ecke, und da konnte die Duccia noch froh sein drüber. :D


    »Sehr erfreut«, beeilte sich Caius zu sagen, auch wenn ihn der Name Aelias ein wenig irritierte. Germanica, Germanica...ob das...? Sicher die Tochter des Präfekten, ja. Man sagte schließlich allgemeinhin, dass die Ehefrau des praefectus Aegypti ein wahrer Besen sei, der dem armen Mann damals eingeredet hatte, ein Hippopotamus nach Rom zu verfrachten, als Hochzeitsgeschenk. Caius musste dabei sofort an das Krokodil denken, das der Kerl hatte verschicken wollen. Ob man das Hippo verschickt hatte, damit es die Braut platt drückte? Nein nein, bloß nicht dran denken....


    »Äh, ja, soll sie.« Das war schon mal ein guter Anfang, dachte er sich. Jetzt nur nicht die letzte Kaschemme aussuchen und endlich was zwischen die Zähne kriegen...
    »Dann gehen wir doch... Hm. Hm! Gehen wir zum Krummen Ibis. Ich hab gehört, das soll ein recht angesagtes Lokal sein.« Und ein ziemlich teures noch dazu... Caius sah seine Barschaft rapide schrumpfen. Aber angesichts des Fußes schluckte er das Bedauern hierüber herunter und deutete stattdessen in Richtung Süd-süd-ost, wo in einiger Entfernung kleine rechteckige Tischchen mit Stühlen und Sonnenschutzvorrichtungen aus dem Boden sprossen. Wie es sich gehörte, ließ er die Damen vorangehen und sich einen Tisch auswählen. Der Duft, der ihnen hier entgegen schlug, trieb die Leere in Caius' Magen zu neuer Rebellion an. Lautstark grollte er seinem Besitzer, als dieser sich in den Sessel sinken ließ.


    »Puh. Ziemlich heiß heute. Wollt ihr vielleicht auch was essen? Wir haben nämlich sozusagen mörderischen Kohldampf.« Da an diesem Tisch nur zwei Karten lagen, widerstand Caius der Versuchung und schob eine den beiden Damen hin, während er Axilla die andere überließ.


    »Entschuldige bitte nochmals die...äh...erdrückenden Umstände unseres Zusammentreffens«, widerholte Caius und grinste Venusia zerknirscht an.

    Caius hätte um ein Haar laut gelacht.
    »Äh...eigentlich...ist er so ziemlich das komplette Gegenteil von mir...« verriet er und zuckte mit den Schultern.
    »Aber er könnte so eine lockere, lebenslustige junge Frau, die ihn ab und an von seinem Schreibtisch wegzerrt, sicher gut gebrauchen. Er arbeitet am Hof, weißt du. Procurator a libellis. Ein Knochenjob.« Da hatte Caius es im Grunde weitaus besser getroffen, dachte er. Auch wenn ihn die Präfektur hier beiw weitem nicht so berühmt machte.


    »Ah, Moment, da gibt es verschiedene Kurse. Manche sind eine Art Selbststudium, andere sind Vorlesungen. Es gibt einen Kurs über die römischen Gesetze, aber da musst du dir das Wissen selbst erarbeiten. So reine Zuhör-Kurse sind verdammt selten. Aber ich hab schon mal dran gedacht, selbst einen zu halten. Nur will mir partout kein Thema einfallen!« Und Eherecht? Och nö. Das war so knochentrocken... Hinterher redete sich Caius da vor allen anderen selbst in den Schlaf. Und das wär ja mehr als peinlich.


    »Klar«, erwiderte er dann, als sie nach seinerm Diplom fragte. Ein wenig zerknittert zog er es aus der Tasche, entfaltete es und strich es ein wenig glatt, dann schob er es an dem Bücherstapel vorbei zu Axilla über den Tisch.
    »Schon schick, nicht? Ich glaub, das häng ich mir zu Hause übers Bett.«