Auch wenn er noch nicht viel in der tadt unterwegs gewesen war - den Mercatus fand Labeo schnell. Er spürte, auch wenn dieser Urlaub nicht gerade zur Erholung einlud, da er ja seinen verstorbenen Vater ehren wollte und nicht Erholung von den Strapazen der Probatio suchte, dass sich doch auch letzteres einstellen würde.
Denn schon beim Schlendern über den Mercatus fühlte er sich anders, leichter. Und so kam es, dass er bald hier bald dort seinen Sold an Händler vergab und sich Dinge als Wegzehrung kaufte. An einem Stand hörte er - gerade als er anfing zu überlegen, wie er jetzt nach Roma käme - folgendes Geschimpf eines Mannes und seiner Frau, dass aus dem Teil des Marktstandes kam, der von außen nicht einsehbar war:
Wie? Dein Sohn ist krank?
Immer, wenn es Probleme gibt ist es plötzlich m e i n Sohn, wenn es gut läuft ist es Deiner oder was?
Du bist doch.. jedenfalls weiß ich nicht, wie ich ohne Deinen - von mir aus auch unseren Sohn heute nach Roma kommen soll. Du weißt doch, dass ich nachts nichts sehen kann - wie soll ich dann den Wagen lenken, wenn mir keiner sagt, wenn eine Kurve kommt.
Da kann er doch nichts dafür. Er ist halt krank.
Gut, dann bleiben wir halt hier und verzichten auf die Einnahmen aus Roma.
Mit diesen Worten kam er nach vorne und sah Labeo an und schimpfte weiter:
Diese Frauen. Junge - heirate niemals - das bringt nur Ärger. Was wilst Du wir haben frischestes Gemüse im Angebot.
"Eigentlich wollte ich, eigentlich suche ich eine Fahrgelegenheit nach Roma. Ich konnte nicht umhin Deinen Diskussion mit Deiner Frau mitzubekommen. Und sagen wir es mal so ich bin nicht wirklich nachtblind - im Gegenteil."
Die Züge des Händlers entspannten sich etwas und man konnte sogar ein leichtes Grinsen erkennen.
Ah, der junge Herr will nach Roma. Das wird teuer.
"Ich denke Du nimmst mich umsonst mit, dafür leihe ich Dir auf der Fahrt meine Augen. Ohne mich könntest Du ja wohl gar nicht nach Roma fahren, oder habe ich mich da verhört?"
So schnell gab der Händler nicht auf, aber da nach einigen Minuten des Feilschens die Frau aus dem Hintergrund rief:
Publius jetzt hau doch den jungen Mann nicht übers Ohr,
Einigte man sich auf einen symbolischen Preis von 2 Sesterzen, wenn Labeo beim Aufladen mithelfen würde. Dies versprach er. Man wollte sich zu gegebener Zeit am Haus des Händlers treffen, aufladen und losfahren. Dies tat man auch und Labeo befand sich schneller und günstiger auf dem Weg nach Roma, als er gedacht hätte.