"Ja, eine Woche währe angemessen, mein präfekt!"
Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo
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Dass auch der Präfekt betroffen schien, tröstete Labeo sehr. Die Einschätzung, die er sich von seinem Präfekten gemacht hatte, schien sich zu bestätigen, insbesondere weil er die Frage die Labeo stellen wollte antizipierte:
"Ja, mein Präfekt! Ich weiß, dass die Zeit nicht die beste ist, aber ich bin sein einziger lebender Sohn, so dass die pietas es fordert."
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"Salve, o Präfekt!",
sagte Labeo knapp und grüßte dabei zackig.
"Entschuldigt, dass ich mit einer privaten Angelegenheit zu Euch komme. Ich wollte Dich erst nach bestandener Probatio aufsuchen - damit es nicht heißt ich wäre sonst nicht aufgenommen worden oder ähnliches. Und jetzt komme ich nicht allein mit der Vorstellung, sondern mit einer sehr traurigen Nachricht. Du hast doch sehr gut Caius Iulius Seneca gekannt, er hat ja schließlich Deine Frau Iulia Andreia als Schwester - entschuldige die Wortwahl - adoptiert hat. Dieser Caius war mein Vater. Ich sage war, weil mich die nachricht erreicht hat, dass er den Weg in die Elysischen Felder angetreten hat. Darüber wollte ich Dich informieren."
Es war schwer für Labeo dies einfach so zu erzählen, aber er versuchte keine Gefühle zu zeigen.
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Labeo trat ein grüßte den Freund und sprach:
"Oh salve, Vere, Optio et Amice! Jetzt wo es wieder einigermaßen ruhig ist wird sicherlich auch bald die Ausgangssperre aufgehoben, dann müssen wir mal in die Stadt gehen zum Feiern. Aber dafür bin ich gerade nicht hier - ist der präfekt zu sprechen ich habe eine persönliche Nachricht für ihn."
dann lugte Labeo, ob vielleicht die Tür zum Zimmer des Präfekten offen stehen würde.
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Das kann ich nicht wirklich einschätzen Gubernator, das einzige Faktum das ich kenne ist der Eilbote aus Ravenna und dann das was dieser betrunkene Veteran gesagt hat, der behauptet, er sei gerade aus Roma gekommen, wo er recht detaillierte Angaben gehört habe. Über das Ende der X. und Verluste bei der I. und dann natürlich die Verletzung des Kaisers."
Labeo stand fast stramm, als er mit dem Gubernator redete, er hatte in den ersten Tagen der Probatio einige negative Erfahrungen mit ihm gemacht - und war daher sehr zurückhaltend.
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Der Gesichtsausdruck dieses Gubernators sprach Bände - Labeo beschloss ihm fürderhin - so es ging - aus dem Weg zu gehen. Also tat er wie ihm geheißen und besprach allfällige Dinge mit den Fabri, die in allen Fällen besser informiert waren, was zu geschehen habe.
Innerhalb dieser Schicht bemühte sich Labeo nichtherauszustechen aus der Schar der Truppe - weder negativ noch positiv.
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Bin die nächsten tage auf ner Tagung deswegen werde ich höchsten mal kurz reinschauen..
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Der Mob, bzw. sein angeschossener Redelsführer:
Der auf dem Boden liegende Mob vergrößerte sich nach einem Schrei um den Quintier, der auf diese unsinnige Idee gekommen war. Alle lagen nun und keiner bewegte sich.
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Der Mob
Der Mob bekam langsam kalte Füße und als der Präfekt selber einen Pfeil auflegte, warfen sich die meisten zu Boden, bis auf den Rädelsführer. Dieser sprach:
Was werft Ihr Euch denn in den Staub steht, auf ihr seid ja noch feiger als dieser Annäische Esel da oben.
Er bückte sich und hob einen weiteren Stein auf, den er gerade werfen wollte als...
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Labeo als eine der Wachen griff zu Pfeil und Bogen. Die Stimmung war zum Zerreißen gespannt, aber er vertraute dem Präfekten, schließlich hatte Labeo ja auch veranlasst Verstärkung zu holen, weil er genauso vorgegangen wäre. So stellt er sich in die angeordnete Position und wartete.
Er versuchte die Stimmung des Mobs aufzunehmen und zu sehen oder zu hören was dort abging. Einige schienen immer noch sehr fanatisch. Ein paar - vielleicht fünf Leute legten die Steine nieder und begannen zu laufen - sie begriffen wohl, dass sie den Rest des Tages im Carcer der Flotte verbringen würden - und vielleicht nicht nur dieses Tages. Der - wie Labeo fand - besonders vermessene Crispinius rief:
Das traust Du Dich doch eh nicht - feiges Präfektlein und Deine Le-le-leute auch nicht.
Lallte er oder stotterte er? Diese Frage musste Labeo nicht beantworten, aber wenn es ein Lallen, war gäbe es wenigstens eine Erklärung für diesen Wahnsinn.
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Der Anführer des Mobs Quintius Crispinius:
Wir wollen, dass Du aufhörst uns zu belügen. Wir wollen die Wahrheit. Wir wollen die Donativa! Wir wollen keine schwachen Imperatoren, wir wollen einen echten römischen Kaiser!
Einige der Substantive wurden von den Leuten aus dm Mob wiederholt. Nicht wirklich erstaunlicherweise hauptsächlich die Forderungen nach Geld. Jetzt fiel dem Quintier auf, dass er nicht wirklich darüber nachgedacht hatte, was er machen würde, wenn dieser Idiot von Iulier an der Wache einfach das Tor schließen würde - und nun stand sogar der präfekt an der Mauer und redete auf sie ein. Glücklicherweise, kam einem anderen die rettende Idee - Man konnte sich ja einen Stein suchen und werfen.
So flog ein Stein, dann noch einer, schließlich nahm auch Crispinius einen und zielte auf den Präfekten - und warf.
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"Ich denke auch - das war sicherlich nicht das alltägliche.",
freute sich Labeo. Gegenseitig abklatschend gingen sie zu den anderen. Die nun auch schon wieder in eine Aufstellung zurückgekehrt waren. Und nun warteten sie alle wie es weiter gehen würde.
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Labeo und Verus kreuzten ein letztes Mal die Klinge und hielten an. Labeo wollte gerade seine Klinge wegwerfen, als ein Hauch wehte.
Kein Windhauch, so viel war Labeo klar und er hatte auf einmal das Bedürfnis weiterzukämpfen. Aber das gesprochene Wort des Unentschiedens stand. Diese Treue war ihm wichtiger als der nicht-Wind-aber-doch-Hauch, in dessen nachklang eine Lust am Kampf in ihm aufstieg.
Wenn er die Gestik und Mimik seines Freundes richtig interpretierte, wollte er zusammen und gleichzeitig mit ihm den Gladius wegwerfen, so gab er ein Zeichen und ließ das Holzschwert fallen.
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Die meisten Männer, die 'fielen' begannen sich als Kreis um die beiden Anführer herumzustellen und feuerten den jeweils ihrigen an. Als der Decimer in die Offensive überging musste Labeo zwei-, dreimal sehr schnell reagieren und ein nach oben geführter Hieb hätte ihn fast getroffen.
Labeo hörte das Schnaufen des Decimers, aber auch er begann außer Atem zu geraten. Er versuchte wieder in eine Attackenserie zu kommen, aber er spürte, dass sie solange kämpfen würden bis einer kräftemäßig am Ende war. Also setzte er eine Hiebkombination an, die es ihm erlaubte zu sprechen:
"Mein Freund, heute ein unentschieden?"
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Labeo sah Verus kommen, und ging deshalb aus der engsten Kampfzone heraus, konnte sich aber nur lösen, indem er mit gewissem Risiko zuerst seinen Gegner auf die Bank schickte und sich dann den Nebenmann krallte. Jetzt schien der Durchbruch gelungen - die neue Halbmondformation würde nicht lange halten, aber auf der Gegenflanke sah es für seine Mannen nicht besser aus. Auf beiden Seiten würde der Durchbruch etwa gleichzeitig geschehen ein Unentschieden.
Jetzt hatte er auch den nächsten der Mannen von Verus mit einem Treffer ins Aus geschickt, so dass er sich etwas ablösen konnte. Der generische Kommandant - sein Freund Verus - rannte mit vollem Tempo auf ihn zu. Labeo wäre gerne ausgewichen - aber er hatte zu lange gebraucht sich aus dem Gewusel zu lösen - also rammte der Decimer den Iulier.
Fast wäre der Sturmangriff gelungen, doch Labeo blieb stehen. Und besser noch: Verus war sein Schild entglitten. Doch Labeo wäre kein Iulier, wenn er das jetzt ausnützte. Anstatt nun mit Schild und Holzgladius gegen den Freund zu schreiten, warf Labeo sein Schild auf den Boden.
"Nun mein Freund ist es an uns.",
sagte er und begann mit einer Reihe von gut gezielten Angriffen, mal eher höher, dann eher tiefer gesetzt. Er versuchte es auszunutzen, dass der Decimer gerade auf ihn zu gestürmt war und gab ein hohes Tempo vor.
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Labeo standt stramm und grüßte:
"Salve Praefecte! Ich bin Nauta Labeo, der bis jetzt die Gruppenführung an der Wach hatte. Ich habe das Tor schließen lassen und konnte im Mob, zwei meiner ehemaligen Con-Probati, die die Probatio nicht bestanden haben identifizieren, Quintius Crispinius und Egnatius Pulpo. Es sind 22 Mann, die zum großen Teil mit improvisierten Hiebwaffen ausgestattet sind.
Durch die Schießung des Tores, ist die Situation unter Kontrolle. Ich erwarte weitere Anweisungen."
erstattete Labeo dem Präfekten, der selbst anmarschiert kam, Bericht.
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Zeigen wir Verus schlapper Truppe. wo der Hase läuft. Rechte Flanke auf!
ermutigte Labeo seine Männer. Tatsächlich sah es gerade - bis auf die Linke Flanke, bei der es ja geplant war, ganz gut aus.
Zentrum:
Die ersten vorsichtig offensiven Züge waren sehr erfolgreich gewesen, fast zu erfolgreich. Denn die Mannen des Decimers zogen sich zurück. Es roch nach einer Finte - aber so lange die linke Flanke hielt, wäre das kein Problem. Der Anführer des Zentrums wusste nicht, was er tun sollte. Labeos Befehle für das Manöver Porsenna, waren eigentlich ganz einfach nur langsam vorrücken und die linke Seite im Auge behalten. wenn rechts der Durchbruch gelänge, mit aller Gewalt vorrücken. Er hielt sich an die Befehle. Nur zwei aus seiner Gruppe stürmten vor: Quintius Crispinius und Egnatius Pulpo. Sie stürmten vor und griffen an. Jeder konnte zwar noch einen von Verus Männern mitnehmen, so dass zahlenmäßig sich nicht viel veränderte, aber die Querköpfe mussten dennoch als getroffen ausscheiden.
Als Labeo das aus den Augenwinkeln mitbekam, dachte er nur, fimum, das wäre nicht nötig gewesen. Sie würden sich beeilen müssenLinke Flanke:
Das defensive Verhalten brachte den Vormarsch der Decimer ersteinmal zum stoppen. Labeos linke Flanke hielt - bis auf weiteres wie Labeo wüsste. In ein paar Minuten würde sie brechen - das dürfte aber erst geschehen, wenn Labeos Truppen auf der anderen Seite schon durchgebrochen waren.Rechte Flanke:
Die Situation war im Plan, aber jetzt kam die entscheidende Phase.
Porsenna, Stufe III, rief er deshalb. Er würde seine Übermacht ausspielen müssen. Also verlängerte er seine frontlinie in dem die dritte Reihe ausscherte und sich zu einer Zange, um die Contubernie des Decimers ausbilden wollte. Er selbst konnte so endlich auch in den Kamof eingreifen, indem er mit zwei anderen auf der rechten Seite den Flügel des Flügels bildete. Nur wenige Männer trennten ihn von Verus. ein kurzer Blick und die Augen der beiden Freunde trafen sich. Dann griff Labeo an mit einem gewissen Risiko - es ging schließlich auch um die Zeit. Ein gelungener Hieb - ein Treffer. ab jetzt würde er wieder vorsichtiger kämpfen müsen. -
Holzschwert traf auf Weidenschild, so dass nicht der übliche Schlachtenlärm ertönte, aber immerhin - sie waren im Kampf. Verus hatte mit einer der möglichen Reaktionen geantwortet - Labeo meinte mit der besten. Einem Flankengegenangriff.
Anscheinend hatte der Decimer sein Zentrum etwas geschwächt und seine eigene rechte Flanke gestärkt. Wenn Labeo es also richtig vor Augen hatte, waren beide in einer gleichen Aufstellung gelandet mit einer jeweils stärkeren rechten Flanke, während die linke jeweils zahlenmäßig unterlegen war.
Im Zentrum
Verus Zentrum hatte sich auf der eigenen rechten Flanke etwas langsamer in den Kampf gestürzt, so dass ein etwas schräger Schildwall entstand. Glücklicherweise, so dass Labeo's Gruppierung, die die stärkeren rechts im Zentrum hatte am härtesten ins Gefecht gezogen wurden. Das war ganz nach seinem Plan, die linke Seite des Zentrum war nun aber in der misslichen Lage, dass sie kaum Feindkontakt hatten - da ja keine Pila erlaubt waren. Der Anführer der mittleren Contubernie hatte den Auftrag ruhig zu bleiben, um dem rechten Flügel die Chance des Durchbruchs zu ermöglichenLabeos starke rechte Flanke
Hier liefen die Gefechte ganz nach Plan. Die Geschwindigkeit hatte auf beiden Seiten die Schlachtordnung etwas geöffnet, so dass beide Seiten Treffer landen konnten. Das war in Ordnung. Schließlich waren Labeos Mannen hier in Überzahl. Labeo feuerte seine Mannen an.Labeos linke Flanke
In Unterzahl mussten sich diese Probati hier bewähren. Beide Seiten waren mit großer Geschwinfigkeit auf einander zu gestürmt, so dass beim ersten Angriff auf beiden Seiten Treffer eingesteckt wurden. Das gefiel dem Anführer nicht. Er musste die Stellung halten. Darum befahl er seinen Leuten vor allem auf die Deckung zu achten. -
Nauta Titus Paulus:
Der im Vorzimmer sitzende Kamerad hatte Paulus ohne großes Zaudern zum Präfekten vorgelassen, beim Eintreten grüßte er militärisch und sprach:Salve o Präfecte! Nauta Labeo, der die Gruppe an der Torwache führt, schickt mich. Ein Mob nähert sich, da ich keinen der Centuriones finden konnte bin ich zu Euch gekommen. Wie brauchen III contubernien. Als Verstärkung.
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Nauta Titus Paulus:
Der Nauta überlegte, hatte Labeo eigentlich gesagt, wo er die Verstärkung holen sollte. Er hatte kurz einen der Centuriones Classici gesucht. Als er nicht sofort einen fand, befand er es für richtig zum Präfekten zu gehen. Ins Vorzimmer rannte er herein und sprach außer Atem:
Salve Optio, Nauta Labeo von der Wache schickt mich. Wir haben da einen Mob, der sich dem Lager nähert und brauchen ein paar Truppen, die die Lage sichern. Zwei oder drei Contubernien sollten genügen.