Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

    Unaufhaltsam rückten auch Labeos Mannen vor. Als die beiden Gruppen noch etwa 15 Schritt voneinander entfernt waren befahl Labeo:


    "Porsenna, Stufe 1! Auf, beeilen wir uns!"


    Leider hatte Labeo keine Ahnung ob dies Sinnvoll war oder nicht, die Idee war spontan gekommen und die Laufbewegungen, waren recht kompliziert - und dann musste es auch noch eine Überlegenheit erzeugen.


    Die hintere zentrale Contubernie teilte sich - die erste Reihe schloss zur Mittelkontubernie auf. Die zweite Reihe drehte sich nach rechts und lief zur rechten Flanke. Keiner war gestolpert oder hatte irgendeinen Unsinn angestellt. Das freute Labeo.


    Er selbst lief in seiner Reihe auf die rechte Seite, dort angekommen rief er:


    "Porsenna, Stufe 2!"


    Darauf verlangsamte das Zentrum und ging auch in eine sehr feste und enge Schildwallformation - während die Flanken los liefen und in den jeweiligen Schwenklauf kamen, der für die Zange nötig war. Die linke Flanke war jetzt der schwächste Punkt und die rechte der stärkste. Labeo spürte wie ihn ein Gefühl von Angriffslust und Klarheit durchströmte. Jetzt würde es auf die Reaktion des Decimers und seiner Gruppe ankommen, in wenigen Sekunden würde zuerst die Flanke und kurz darauf auch das Zentrum "Feindkontakt" haben.


    Sim-Off:


    "Nach meinem Zug":
    [Blockierte Grafik: http://img216.imageshack.us/img216/75/situationnachporsennaer1.png]

    Die Wache verlief ruhig ein paar Angehörige der Flotte wollten da Lager verlassen, aber alle - einige mit, die meisten aber ohne Murren - gehorchten den Anweisungen des Präfekten, wie sie durch Labeo vermittelt wurden.


    Nach einiger Zeit kamen ein paar Nautae und auch ein Optio zurück aus der Stadt, einer von ihnen sagte:


    Wir haben gehört, dass es eine Ausgangssperre gibt und sind daher sofort zurück gekommen.. Schreib mal unsere Namen auf, und dass wir jetzt im Lager sind, schreibe auch die zeit dazu - nur falls es Ärger geben sollte.


    "Ärger, warum sollte es denn Ärger geben?", fragte Labeo


    Nun ja, ein paar sind noch in der Taverne - und ich glaube da braut sich was zusammen - und die beiden Probati, die mit Dir zusammen waren und die Probatio nicht geschafft haben, sind auch dabei - der eine scheint Ärger zu suchen.


    "Gut, dass ihr das meldet! Ärger können wir grade keinen gebrauchen.",


    sagte Labeo und schrieb dann die Namen aller zurückkehrenden in eine Liste zusammen mit der ungefähren Zeitangabe. Noch weitere kamen zurück, er kannte inzwischen schon einige der Nautae aus der Marineinfanterie und bei dieser Wache lernte er noch andere kennen. Als sich die Wache dem Ende näherte - er freute sich schon auf seine Pritsche - sah er von ferne einen Haufen von Leuten näher kommen.


    Die Art und Weise wie diese Gruppe sich bewegte, das immer deutlicher werdende Geschrei, das sie verursachte und nicht zuletzt die Visage des Quintius Crispinius, die er bald von den anderen unterscheiden konnte, brachte ihn zu der Erkenntnis, das der Ärger von dem die anderen gesprochen hatte gerade anrückte. Es waren so er richtig zählte etwa 20 Mann. Die Situation könnte eskalieren, dachte er sich und schickte deshalb schnell einen der anderen, die Wache schoben um so etwas wie Verstärkung zu holen - zwei oder drei Contubernien am besten.


    "Und zwar flott - wenns geht. Auf meine Verantwortung!"


    Der Nauta ging und Labeo sah zu der Gruppe, die sich näherte. Inzwischen waren die einzelnen gut zu erkennen - und auch, dass sie improvisierte Hiebwaffen - wie Stuhlbeine und ähnliches dabei hatten.


    "Wie abstrus. Wollen die gegen ein Lager ziehen, wie die Sieben gegen Theben."


    Es waren nicht sieben, sondern zwanzig - und es würde noch ein bisschen dauern bis die Verstärkung kam, da das Lager noch nicht in Alarmbereitschaft versetzt war. Die Gruppe kam immer näher. Labeo entschied man solle das Tor schließen. Und das Tor wurde geschlossen.

    Die bewegte Wache des Labeo war zu Ende, als ein Appell ausgerufen wurde, so gab es für ih keine Pause - aber schließlich war er auch nicht in die Flotte gegangen um faul zu lenzen. So stellte er sich auf, das erste mal nicht mehr als Probatus und erwartete den Appell.


    Ob es wohl mit den Unruhen und Gerüchten zu tun hatte. Wahrscheinlich - die Ereignisse am Tor hatte er noch nicht ganz hinter sich lassen können - war aber doch hetwas dran - der Kaiser mußte tot sein.

    Der subversive-Sitzenbleiber Quintius Crispinius:
    Mit seinem Anhängsel Egantius Pulpo betrat der Quintier die Taverne, wo die meisten Veteranen zu treffen waren, und wo seit Wochen ein Gerücht das andere jagte.


    So, Pulpo, hier können wir ungestört reden. Hier sind nu Leute, die so denken wie wir.


    tatsächlich konnten sie ungestört reden, da die allgemeine Lautstärke das mithören sehr schwierig machte...



    Ähm was meinst Du mit so denken wie wir?,
    antworte Pulpo-


    Bist Du eigentlich dumm? Mit so denken wie wir, meine ich Leute, die genau wissen, dass da einiges schief läuft in der Flotte. Merkst Du es denn nicht - wir haben die Probatio nicht wegen unserer Leistung nicht bestanden, sondern weil man uns loswerden will, weilwir nachdenken. Weil wir merken, dass etwas faul ist im Imperium, dass dieser Depp Iulianus sich von einem Pfeil treffen lässt. Warscheinlich wird er seinen noch idiotischeren Adoptivsohn - er hat ja selber keinen hinbekommen - Valerianus zum Nachfolger wollen - und dann gute Nacht. Die Parther werden noch weitere Siege erringen und dann..


    Seine Hände machten die übliche halsabschneiderische Geste


    und dann - werden auch die Germanen wieder - und so weiter - nis nichts mehr da ist - wenn jetzt nicht jemand auf steht und sagt..


    Meinst Du nicht, dass Du irgendwie übertreibst.
    Übertreiben? Nein gewiss nicht ich versuche nur realistisch zu sein - und mit diesem Pseudo-Präfekten, der doch eh mehr in Roma ist als bei uns, wird das bei uns auch nichts, der wird wahrscheinlich dem Valerianus die Treue schwören - und schwupps wieder eine Chance verpasst, endlich mal etwas zu erreichen, aber was will man bei diesem Fl..,
    Crispinius hörte auf zu sprechen.


    Es gab noch ein paar andere aus dem aktiven Dienst der Flotte in der Taverne zu denen sich jetzt jemand gesellte, ihnen etwas mitteiltte und die sich daraufhin erhoben. Einer kam auf den Quintier und den Egnatier zu:


    Hört mal - es gibt jetzt anscheinend eine Ausgangssperre, wir gehen in das Lager zurück, kommt Ihr mit?


    Ausgangsperre heißt ja nur, dass niemand mehr rausdarf, nicht dass alle rein müssen, oder? Kommt bleibt noch ich gebe einen aus.


    Dieses Angebot ließen sich einige nicht entgehen, andere gingen trotzdem zum Lager zurück. Das jetzt einige um Crispinius herumsaßen und ihm zuhörten brachte ihn auf eine etwas größenwahnsinnige Idee. Er wollte sie aufhetzen - es gab einige mit seiner Meinung auch innerhalb der Flotte, das wußte er. Also hetzte er hier in der taverne für einen ersten Mob...


    In den nächsten Stunden sammelten sich immer wieder Veteranen, Bürger und Mitglieder der Flotte um den Tisch des Quintiers, der zuerst vorsichtig dann immer deutlicher gegen den Kommandanten der Flotte hetzte. Man trank Wein dabei und wurde immer lauter. Schließlich rief der Quintier:


    So - lassen wir uns das gefallen. Nein, sage ich Euch, und was machen wir: Gehen wir zum Lager und sprechen mit dem Kommandanten. Er soll das Donativum auszahlen und es dann freistellen, ob wir diesem dahergelaufenen Valerianus die Treue schwören oder nicht. Er soll mit der Geheimniskrämerei aufhören und uns endlich die Wahrheit sagen, auf!


    Dann sprang er auf und etwa 25 Mann mit ihm. Einige von ihnen organisierten sich schnell etwas waffenartiges und man zog zum Lager - genauer gesagt zum Tor

    Auch die Gruppe um Verus nahm Aufstellung. Labeo konnte keine Untergliederung festellten. Sie waren in einer engen Aufstellung in sechs Reihen. Er hätte mehr von Verus erwartet. Das stimmte ihn misstrauisch, er fragte sich was für eine Finte das denn wohl sei. Er konnte nicht glauben, dass Verus bei der Aufstellung mit starken Flanken, die Labeo gewählt hatte, sich einfach in Zange nehmen lassen würde. Also hatte er irgendetwas im Schilde. Nur was. Er suchte den Decimer und erkannte ihn hinten auf der (von Labeo gesehenen) rechten Seite. Solange er nicht wusste und auch nicht ahnte, was der Decimer plante, war es gut den eigenen Plänen zu folgen. Die sahen das Manöver Porsenna vor, das mit dem Stärken der rechten Seite begann, weil auf ihr Verus stand.


    "Männer, lassen wir uns Zeit. Flanken-Contubernien langsam vorrücken. Die mittleren auf Manöver Porsenna hin umgruppieren. Und danach aufrücken!",


    das sagte er ziemlich laut - wenn Verus gut hinhörte, hätte er es hören können. Die Männer beeilten sich - wie abgesprochen - ihre neuen Plätze einzunehmen. Die Flanken marschierten los, kurz darauf auch die Mittel-Kontubernien, die sich bemühten zu den Flanken aufzuschließen.





    Sim-Off:

    *g*, ich glaube so sieht es gerade aus.
    [Blockierte Grafik: http://img229.imageshack.us/img229/6620/aufstellungbt8.png?s=1]


    Aber davon, dass die hinteren Reihen ausschwenken sollen und daher in der Graphik schon abgesetzt sind, weiß Labeo natürlich nichts, er hält sie für einen Block.

    "Du hast recht, vielleicht ist es auch eine Fügung der Götter, dass ich es gerade jetzt kurz vor den Parentalia und in so schwierigen Zeiten erfahre, so kann ich ihn gleichordentlich ehren - rituell und vielleicht auch durch Taten."


    Labeo dachte an seinen Vater, dessen Cognomen - er hatte es bisher nicht verstanden warum- Seneca gewesen war.


    "Mein Vater hieß Seneca und das lässt mich an diesen Annaer denken mit dem gleichen Namen, der einmal eine Trostschrift geschrieben hat, die ich las - am Anfang hieß es - Außerdem fand ich, obgleich ich alle zur Bezähmung und Mäßigung der Trauer abgefaßten Werke der berühmtesten und talentvollsten Männer nachschlug, kein Beispiel eines Mannes, der die Seinen getröstet hätte, wenn er selbst von ihnen beweint wurde. jetzt erkenne ich wie richtig und doch zugleich falsch es ist - weil ich wenn ich hie rmit Dir sitze von dem Gedanken Trost gewinne, dass ich für die gleiche Sache mein Leben in die Waagschale werfe wie er: Rom. Ihm, und unseren vergöttlichten Ahnen, zu ehren mich in den Kampf zu werfen - geben es die Götter, dass wir nicht Römer töten müssen um Rom zu beschützen."


    Labeo wandte die Verarbeitungsstrategie der Verdrängung an, er wusste dies aber er ließ es zu - wiederum nach der gleichen Trostschrift, in der er gelesen hatte, dass man dem Schmerz 'so lange er in Frische tobte, nicht entgegentreten dürfe, damit ihn nicht die Tröstungen selbst noch mehr erregten und anfachten; denn auch bei Krankheiten ist Nichts verderblicher, als unzeitige Arzneimittel.'

    Labeo hatte seine Gruppe eingeschworen, die Taktik hatte Anklang gefunden und er hatte drei bestimmte Manöver ausgemacht, die auf Signalwörter hin ausgeführt werden sollten.


    Labeo ließ seine Mannen sich in vier Contubernien - jede in zwei Fünferreihen- aufstellen. Drei in einer Reihe und die vierte mittig hinter der zweiten. Er selbst hatte sich in die vierte gesteckt, zusammen mit dem Bären - Ursus, wie sie ihn alle nur nannten - der noch eine Rechnung mit Verus offen hatte und einigen anderen, die er als gute Kämpfer in Erinnerung hatte. Leider hatte er Pulpo und Crispinus, die immer noch nicht ganz nüchtern waren, auch in seiner Gruppe, die tat er in die zweite Contubernia.


    Er wusste mit dieser frühzeitigen Aufstellung hatte er einen gewissen Nachteil, aber auch das war nur gewünscht.


    "Ihr wisst, Kameraden, es geht um nicht mehr und nicht wenige als unsere Zulassung zur Marineinfanterie der glorreichen römischen Flotte - für einige von Euch ist dies der Weg das römische Bürgerecht zu erlangen. Deswegen werden wir alles geben - und damit werden wir hier siegen.


    Aber eines ist ganz wichtig: Wir müssen uns an die Regeln halten. Dieser Kampf ist wichtig, aber wichtiger ist, dass wir gesund und einsatzfähig bleiben. Denkt an unsere Sondermanöver, und lasst uns dem Präfekten und seinem Gast zeigen, was wir drauf haben."


    Er schaute herüber und sein Blick suchte den von seinem Freund Verus, was er sich wohl erdachte - und wie.. . Nun gut - das würde man sehen. er lächelte triumphierend - was natürlich ein wenig gespielt war. Er hatte keine Ahnung was passieren würde. Aber es war ein gutes Gefühl.

    Das versprach ja wieder einmal eine arge Plackerei zu werden - da wünschte man sich fast einer wie der Decimus Verus zu sein. Schön im Vorzimmer des Präfekten sitzen und Däumchen drehen.


    Er würde jetzt Millionen von Ziegeln anreichen. Nun gut. So war es also. Zuerst brauchten sie Leitern. Er winkte ein paar der Leute aus seiner Kolonne - alles Probati - herbei und sie gingen zu den Horrea, wo so einiges gelagert wurde - auch einige Leitern. Es dauerte nicht lang, da kamen sie zurück. Jeder mit einer Leiter, einige schleppten sich sogar mit zweien ab.


    Labeo war einer davon. Sie brachten sie zu den fabri. Dann ging Labeo wieder zum Gubernator.


    "So das sollten genug Leitern sein, Gubernator. Watt nu?,


    Labeo bemerkte, dass er schnell die Sprache der fabri aufgenommen hatte, vor einem Vorgesetzten gehörte sich das aber nicht. Daher verbesserte er sich:


    "Entschuldige Gubernator, ich wollte fragen, was wir als nächstes tun sollen."

    Sim-Off:

    Um das Zeitlevel genau sagen spielt es ziemlich genau nach dem ersten Boten bis zur Ausgangssperre sind es also noch sicherlich 10 Tage..


    Labeo war schon auf dem Weg nach draußen, als er den Gubernator sah, der ein paar mal seine Bautrupps geleitet hatte, bevor er verstärkt in die Wache gekommen war. Er sprach ihn an:


    "Dieser sogenannte Veteran behauptet der Kaiser sei verwundet und die X. sei in einer Schlacht aufgerieben worden. Es ist - wenn ich das erwähnen darf unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Nachricht gefährlich für die sicherheit so etwas zu verbreiten. Es werden sich unschöne Gerüchte ausbreiten, die zu Preissteigerungen und Paniken führen könnten.


    Da heute ein Bote von der Flotte aus Ravenna gekommen ist, wird es wohl bald eine Bestätigung oder ein Demento geben, Gubernator."

    Dem Nauta, der Labeo die Mitteilung überbrachte - das ab jetzt eine schriftliche Genehmigung des Präfekten vorliegen musste, wenn jemand das Lager verlassen wollte, gab Labeo eine Wachstafel mit und sagte ihm:


    "Zwei Probati, haben vor etwa einer Stunde das Lager verlassen, sie konnten von diesem Befehl noch nichts wissen, ihre Namen sind auf der Tafel notiert. Nur damit alles seine Ordnung hat."



    M Quintius Crispinius
    Q Egnatius Pulpo


    Iulius Labeo, Gruppe I,


    erschallte es aus dem Mund des Optio. Labeo machte sich auf den Weg - es ging also gegen den Decimer. Er kam fast als letzter zur Gruppe. Man murmelte miteinander - in der Gruppe II war anscheinend Verus zum "Anführer" erkoren worden.


    Einige stimmen wurden laut, die sagten - "Labeo, führ Du uns an, Du kennst Verus am besten, Du wirst seine Taktik einschätzen können."
    Labeo erwiderte: "Wir sollten doch durch das Los den Anführer bestimmen"


    "Das ist richtig, aber das ist eine besondere Situation - Du kennst den gegnerischen Feldherrn, Du weisst wie er tickt - außerdem kann es außer Dir im Kampf kaum einer von uns mit ihm aufnehmen. Also losen wir nicht, sondern ernennen Dich."


    "Nein, lasst uns losen. Das war der Befehl - und wenn der geloste Anführer das Kommando übertragen will, bitte."


    Also losten sie. Als das Los auf Labeo fiel, lachten alle - einschließlich Labeo.


    "Gut, Männer, nehmt Eure Schilde und Gladii. Ich denke, wir sollten,"


    bis jetzt hatte Labeo laut und vernehmlich gesprochen, jetzt holte er mit einer Geste seine Leute um sich herum und sprach nurmehr flüsternd:


    [SIZE=7]"Also ich bin mir nicht sicher. Wahrscheinlich wird Verus eine ausgefeilte Strategie in Anschlag bringen wollen, die seinigen werden sich aber eher auf seine Kampfkraft verlassen. Deswegen schlage ich vor..."[/SIZE]

    "Danke, mein Freund."


    Er trank und fühlte wie sich, erfrischt durch den Wein, das dumpfe Gefühl wenigstens nicht mehr weiter ausbreitete.


    "Ja. Er ist gestorben. Und wie gesagt mehr weiß ich nicht - nur, dass er nicht im aktiven Dienst war und also nicht wie er es sich gewünscht hatte in der Verteidigung Roms, wahrscheinlich war es ein Unfall oder so etwas. Und das jetzt, wo ich gerade anfange in seinen FUßstapfen zu wandeln, wo er so stolz auf mich werden könnte."


    sprudelte es aus Labeo heraus.

    Verus hatte Labeo überrascht. Für einen Beamten war er verdammt schnell. Das würde er sich merken - vielleicht käme ja bald eine Möglichkeit es ihm zurückzuzahlen...


    "Die Taverne, keine Meile jedenfalls. Aber vielleicht erst nach der Probatio, oder was denkst Du?

    Nur wenige Tage vor den Parentalia hatte Gnaeus Iulius Labeo die Nachricht vom Tode seines Vaters erhalten. Genauere Umstände waren ihm nicht bekannt - weder Datum noch Ort, nur dass er tot war.


    Das Sacellum schien ihm ein angemessener Ort, um an den Parentalia seines Vaters zu gedenken. Er verweilte in Stille. Rief den vergöttlichten Cäsar und den Vergöttlichten Augustus an, die seinen Namen getragen hatten.


    Dann verließ er das Sacellum und setzte sich davor, als wieder dieses dumpfe Gefühl auftauchte, dass er bisher immer wieder herunter gedrückt hatte, jetzt ließ er es in sich Raum gewinnen, als es sich plötzlich löste - er weinte.

    Voller Stolz, dass er die Probatio hinter sich gebracht hatte schob Labeo die Wache am Tor, eigentlich hätte frei gehabt und hätte die freie Zeit auch gut gebrauchen können um die Ereignisse der letzten Tage zu verarbeiten. Die Probatio war dabei nur das geringste gewesen. Sein Vater war tot. Die Gerüchteküche, die schon vor einigen Wochen mal aufgekocht war, sagte nur noch eines: Kaiser Iulianus war auch tot. Es hatte aber noch keine Ausgangssperren oder erhöhte Sicherheitsmaßnahmen gegeben.


    Labeo konnte sich darüber- also über den Kaiser und seinen Vater - aber nicht so viele Gedanken machen, wie er es gerne gewünscht hätte, da er diese Wache schieben musste - weil er es einem Boten schuldete, der Briefe nach Roma gebracht hatte - er sollte einen besseren Weg finden, um mit Roma zu kommunizieren.


    Viele Leute aus der Stadt kamen und fragten, ob es stimme, was man höre und was betrunkene Nautae und andere Seeleute erzählten. Labeo musste also einige Male den ausgegebenen Satz äußern:


    "Zum gegenwärtigen Zeitpunkten liegen der Flotte keine Informationen vor! Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Bleiben Sie ruhig und besonnen."


    Als er dies das hunderterste Mal gesagt hatte, hörte er aus dem Inneren des Lagers eine lästernde Stimme, die er nur allzugut kannte - Quintius Crispinius:


    Ha, ha - da bin ich aber lieber durch die Probatio gefallen und kann jetzt einen saufen gehen, als wie unser Lippenfisch hier Wache zu stehen. ha, ha."


    Hinter ihm schlurfte Egnatius Pulpo her, für den der Quintier nicht gerade der beste Einfluss war - schließlich hatte es auch den Egnatier die Probatio gekostet, Labeo antworte dem Quintier:
    Probatus Qiuntius Crispinius, einige wissen was sich geziemt, andere. Nunja.,


    sagte Labeo und verzog keine Miene, da kam ein Junge an das Tor und fragte:


    Hallo, Nauta - stimmt es, dass unser lieber Kaiser tot ist?


    Labeo drehte sich dem Jungen zu und von den Probati weg, er ging sogar auf die Knie, um besser mit dem Kind sprechen zu können:


    "Lieber Junge, wir haben hier auch nicht mehr Informationen als Ihr. Du musst Dir aber keine Sorgen machen - falls es stimmt wird sicher Valerianus Kaiser und wenn es Probleme gibt, beschützen wir Euch!


    Der Quintier mischte sich ein:


    Iulier, rede mal nicht so eine Scheiße - wenn es erstmal zum Bürgerkrieg kommt, dann sterben hier alle


    Labeo konnte die Angst in den Augen des Kindes sehen, als dieses zu weinen anfing und wegrannte. Er wollte ihm noch hinterherrufen, aber das Lachen des Quintiers und das Einstimmen des Egnatiers brachten ihn zur Weißglut, er wollte - er könnte, dachte er, doch dann entschied er sich ruhig zu bleben, baute sich vor dem Quintier auf und sprach mit unterdrücktem Zorn:


    "Spinnst Du Probatus! Du hast das Kind erschreckt und sorgst für Unruhe! Insanissme!"


    Doch anstatt ihm zuzuhören drückte er ihn nur zur Seite und ging, Pulpo im Schlepptau in eine Taverne in der Stadt.


    Kopfschüttelnd sprach Labeo ihnen hinterher und doch eigentlich nur zu sich selbst:


    "Optimum est aliena frui insania!"


    Sim-Off:

    Das beste ist es aus fremden Narrheiten Nutzen zu ziehen.

    Der subversive immer-noch-Probatus Quintius Crispinus:


    Der Plan, auch wenn er nicht allzu perfide war, gefiel ihm. Er suchte den ihm ergebenen Egnatius Pulpo, er fand ihn als dieser gerade versuchte das Bogenschießen zu üben, damit er die nächste Probatio bestehe...


    Hey, Pulpo - hast Du schon gehört der Kaiser ist tot. Als nächstes geht es der Flotte an den Kragen.


    Was? Der Kaiser? Vergöttlichter Augustus steh uns bei!


    Wir werden wohl gegen Rom ziehen und gegen die Legionen eines Usurpators kämpfen müssen - wir gegen LEGIONEN!


    Oh nein. Bist Du sicher? Komm zur Flotte, haben sie gesagt, da erlebst Du was, haben sie gesagt.


    Merkst Du denn eigentlich was los ist? Da werden wir hingeschlachtet. Na immerhin sind wir ja durch die Probatio gefallen, da können wir jetzt ja eigentlich auch gehen.


    Das ist doch Desertation?


    Wer hat Dir denn sowas ins Hirn geschissen, dieser Pisser von Lippenfisch, oder sein stuhlfurzender Beamtenoptio? Kapiers doch - wenn wir gegen eine Legion marschieren sterben wir - alle!


    Pulpo wirkte etwas eingeschüchtert, so dass der Quintier fühlte, dass die Taktik gut war:


    Also, was ist jetzt willst Du hier weiter üben, oder gehen wir einen Trinken.


    Da konnte Pulpo kaum nein sagen und sie gingen in eine Kaschemme in der Stadt - wo der Quintier hoffte, dass dem Egnatier nicht nur Wein sondern auch Gerüchte eingeträufelt würden, auf dass er mit ihm desertieren, äh den Dienst quittieren würde. Sie mussten aber zuerst das Lager verlassen und taten dies am Haupttor.

    "Ha, ha, da bin ich mir fast sicher, außer ich bin Dein Gegner.",


    scherzte Labeo, dann wieder ernster:


    "Wahrscheinlich wird es einen Moment dauern, bis das Pilumwerfen ausgewertet ist, was meinst Du - wird der Kampf mit dem Gladius Ausbildungsgruppe gegen Ausbildungsgruppe durchgeführt oder gemischt?"