Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

    Nachdem der Verletzte abtransportiert worden war, standen sie wieder alle am Steinbruch herum. Bis jetzt hatte keiner der Nautae und Probati Anstalten gemacht, sich wieder an die Arbeit zu machen. Labeo war der Sinn nach Eigenaktionen vergangen und wartete daher bis jemand anderes sich rührte.


    Er fasste aber den Entschluss sich über die wichtigsten ersten medizinischen Maßnahmen bei Notfällen, Unfällen und im Gefecht von den Medici der Einheit informieren zu lassen - notfalls in seiner wahrscheinlich allzu knapp bemessenen freien Zeit.

    Labeo hörte aufmerksam zu. Als er das Wort "Fitness" hörte, wurde ihm bewusst, dass dieses Problem sich bald verflüchtigen würde. Ausrüstugn putzen war ihm klar, Lagerbetrieb kennen lernen - dafür bräuchte es wohl noch ein paar Anweisungen.


    Insgeheim war er froh, dass er mit dem Decimer in einer Ausbildungsgruppe war, denn schließlich hatten sie schon ein paar Worte mit einander gewechselt, das schafft Atmosphäre.


    Labeo wusste inzwischen, dass er besser nichts sagen sollte, so wartete er auf weitere Anweisungen.

    "Jawohl, Centurio! Bin schon auf dem Weg Centurio!,


    und Labeo machte sich so schnell er konnte auf den Weg. Er rannte und hoffte es noch rechtzietig zu schaffen nur noch zwei Reihen Probati - da würde knapp werden. Unterwegs hatte Verus ihn überholt und so machte Labeo sich nun wirklich sorgen. Er versuchte nur einige Schritte hinter ihm zu bleiben, was ihm auch gelang, jedenfalls wenn 20 Schritte noch einige sind. In der Baracke angekommen zog er sich die Caligae an und lief zurück. Ein ungewohntes Gefühl aber er schien doch besser und schneller unterwegs zu sein als zuvor, so dass er wenige Probati vor Ende der Inspektion sich wieder einreihen konnte.

    Oh fimum, dachte sich Labeo, die Caligae. Ihm kam - obwohl ihm gerade nicht nach witzen zu mute war und er auch besser keinen machen sollte - das Wortspiel in den Sinn - er wäre wohl schon am ersten Tag "ex caligae", aber er war sich sicher, dass das jetzt nicht angebracht wäre. Darum mühte er sich nicht an dieses Wortspiel zu denken und es auch ja nicht zu benutzen, als er sagte:


    "Ich habe mit meinem alten Leben die Soleae abgelegt und vor lauter Freude mit der Ausbildung zu beginnen die Caligae vergessen, Centurio!"

    Sim-Off:

    Super! :D Wenn ich damit nicht für immer gebrandmarkt bin.... :(
    Mir ist nicht ganz klar wer mich anspricht, für mich wäre es logischer wenn es der Centurio wäre, deshalb sagt Labeo Centurio zu dem vor ihm stehenden. Er kann sicher einen Tribun von einem Centurio unterscheiden...


    Labeo wurde es heiß und kalt gleichzeitig - irgendwas muss er falsch gemacht haben. Wenn er bloß wüsste, was. Naja jetzt hieß es wohl schneidig bleiben, also sagte er:


    "Gnaeus Iulius Labeo, Centurio!"


    Er wagte es nicht an sich herabzuschauen, um herauszufinden was nicht stimmte - die Augen blieben gerade aus.

    Auch Labeo stellte sich so auf, wie es im in seiner gens als militärisch beigebracht worden war. Mit seinem Bruder der nun schon sein Ganzopfer dargebracht hatte hatten sie immer Soldat gespielt. Ihr Vater hatte sie immer berichtigt bis sie den Befehl "state" richtig ausführten. So machte er es auch jetzt.

    Labeo nahm die Kritik des Arztes an er verstand wohl den Punkt, auch wenn seine Bücher etwas anderes sagten. Um das ganze wieder gut zu machen ging Labeo schnell und holte ein paar Stücke Holz, die man als Schiene benutzen könnte und auch etwas Seil aus der Materialhütte und gab es dem Medicus.


    "Hier Holz und Seil für die Schiene", sagte er und keuchte schon wieder - er würde dringend etwas für seine Ausdauer tun müssen, dachte er bei sich.

    Labeo - übereifrig wie er war - beeilite sich und rannte zum Exerzierplatz, so dass er beim Eintreffen zwar zu den ersten gehörte aber dennoch etwas schnaufte.


    Als er da stand und einen Moment auf den Rest der Truppe wartete überprüfte er noch einmal, ob seine Ausrüstung noch vollständig war und ob alles ordentlich an seinem Platz war. Die Tunika wurde durch das Cingulum gehalten. Der Dolch war an seinem Platz. Das Kettenhemd - er wunderte sich weiterhin, dass man ihm nicht eine Lorica segmentata gegeben hatte, der Gladius, der Schild und der Helm. Hoffentlich hatte er nichts vergessen. Ein guter erster Eindruck war das wichtigste.


    "Probatus Iulius Labeo angetreten!, sagte er daraufhin.

    Labeo beeilte sich die Ausrüstung anzulegen, die hellblaue Tunica, das cingulum mit dem Dolch, dann auch das Kettenhemd, welches er wohl nur deswegen erhalten hatte, weil Verus auch eins hatte. Seinen Gladius, den ovalen Schild und - nicht zu vergessen - den Helm.


    Die anderen Probati waren schon einige Schritte vor ihm als er sich eilenden Fußes zum Exerzierplatz aufmachte.

    "Die Frage ist eigentlich nicht, was ich will, sondern was sich geziemt! Und auch ich werde den Gedanken nicht los, dass die Flotte vielleicht ein Weg ist - auch wenn das heißt, dass die Freiheit eines solchen Abends",


    en prostete Lucanus zu,


    "bald nicht mehr so ohne weiteres gegeben sein wird"


    Ein Stück FIsch und etwas Brot verschwindet in Labeos Mund, doch er spricht schneller weiter, als er es normalerweise tun würde, nicht, dass sich die Brocken über den Tisch verteilen, aber einige Essgeräusche mischen sich unter die sonst so wohlgeformten Konsonanten:


    "Dann kämpfe - *gng* - ich ja vielleicht bald - *schluck*- gegen Deine alten Nachbarn, ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel?

    "Dienst ich dachte wir wären hier im Ferienlager :D,
    nein Scherz beiseite, wahrscheinlich geht es erst am Morgen wirklich weiter, so etwas wie ein Laufzettel wäre warscheinlich eine gute Idee gewesen. Die andere Frage ist aber: wann wird es wohl die erste unserer so wohlgerühmten Mahzeiten geben?"

    "Nicht wirklich. Aber immer wieder wenn ein Fluss oder ein See es erlaubten sprang ich schneller rein, als meine Eltern es hätten verbieten können. Und wenn dann andere aus der familia es mir gleich taten, machten wir die üblichen Wasserkämpfe, die Kinder so zu tun pflegen - und meistens gewann ich. Da sagte man mir schnell nach ich sei ein Fisch - und da der einzige Fischname der kein Spottname war - er war nämlich geadelt wordne durch einen seiner Träger - kam anscheinend Labeo in Frage, zumal es diese Lippenfischartige Barbenart auch nur an wenigen Orten gibt, meistens sage ich aber, dass ich nach dem Rechtsgelehrten Antistius Labeo benannt sei - und hatte diese Barbenepisode schon fast vergessen",


    so langsam näherte sich der Verstand an die Obermacht über die Fassung zurückzubekommen, soweit das nach dem bisherigen Wein noch möglich war.

    Labeo meinte von dem Probatus weiter vorne ein leichtes Lachen zu hören, als auch Labeo sich zuerst der Ausrüstung entledigte und sich dann auf die Pritsche fallen ließ und nur ein:


    "Ach, gut ist es hier zu sein!"


    von sich gab.

    Labeo hatte sich immer noch nicht gefangen und so schwamm seine Fassung immer noch herum und fragte sich wann sie ihrem Genius wieder ins Netz gehen würde. Der nächste Schluck Wein versprach Linderung, so dass Labeo den neuen Wein sich wieder in die Kehle laufen ließ. Danach sprach er halb zu sich selbst, aber trotzdem so, dass Luca ihn verstehen konnte:


    "Ist das nicht ein Zufall. Seit vielen Jahren denke ich nicht mehr daran, warum ich eigentlich heiße, wie ich heiße und dann bekomme ich hier eine Fisch serviert, der mich in meine fürhe Jugend zurückwirft?"


    Dabei stellte er den Humpen hin, stütze seinen Kopf auf seine Hand und wirkte immer noch nicht ganz anwesend.

    Auf dem Weg zu den Quartieren der Probati hatte Labeo seinen Kameraden Verus überholt, was bei gleichzeiitgem Balancieren des Helmes schon eine ganz beachtliche Leistung war. :D


    Es war mitten am Nachmittag, so dass nicht gerade viele der anderen Probati sich dort aufhielten, die meisten waren wohl in der Ausbildung oder im Dienst nahm er an. Als Labeo dann doch einen fand sprach er ihn an:


    "Salve Socii, wo sind denn hier noch freie Pritschen?"


    Der Probatus blickte nur kurz auf und deutete in die hintere Ecke. Labeo machte sich dahin auf schaute sich dabei ohne das Gehen aufzugeben kurz um, ob Verus ihm folgte und sprach:


    "Vere, Kamerad, die gute warme, unbelüftete Ecke ist noch frei! Gerade recht für mich und für Dich, oder?" ;)

    Verus war schon fast weg, als sich Labeos Mund wieder schloss. Er nahm dann aber auch die ganze Ausrüstung, setzte den Helm im Gegensatz zu Verus nicht auf, sondern versuchte ihn zu balancieren. Es gelang ihm auch einigermaßen. Seinem Kurs-Kameraden rief er noch hinter her:


    "Auf geht's in die Quartiere und dann in den Dienst!",
    und folgte Verus dann auf den Korridor und in Richtung der Mannschaftsquartiere.

    Labeo stand nun einfach da und starrte den schwerstverletzten Kameraden an, der anscheinend das Sagen habende Nauta, den er schon im Lager vorher gesehen hatte. Die Sekunden vergingen und kamen ihm wie Minuten oder Stunden vor und der Kamerad blutete immer weiter.


    Schließlich gab sich Labeo einen Ruck, schließlich hatte er einige Werke von Hippokrates gelesen und wollte gerade auf den Verwundeten zu gehen um das, was er von der Wundbehandlung wusste.


    Leider erinnerte er sich nur noch daran, dass er die Wunde hochlegen sollte und nahm daher einen Stein und platzierte ihn neben dem Bein des Kameraden und legte dann das selbige auf den Stein. Der Kamerad der offensichtlich noch bei Bewussstsein war, schrie auf. Labeo redete auf ihn ein:


    "Das ist nur damit Dein Lebenssaft nicht so schnell Deinen Körper verlässt! Der medicus kommt sofort und kümmert sich richtig um Dich!"


    Und nur kurze Momente darauf kam der Medicus.