Die Subura oder die Stallungen. In die Subura bei Nacht brachte mich so schnell keiner mehr hin. Außerdem hatte ich kein Geld. Und die Stallungen? Na gut, da war´s wenigstens warm. Aber sonst?
Aretas gab die Frage wieder an mich zurück, damit ich mir mein Hirn zermarterte. Die Casa… das war so ´ne Sache mit der Casa. Möglichkeiten gab´s da schon. Aber wenn mich einer erwischte, dann... ja dann gute Nacht schöne Welt.
"Ja also, in der Sklavenunterkunft… da geht´s nicht. Denn ich teile mir mit dem Alten einen Raum. Der Keller ist so ungemütlich und kalt. Aber…" Ich zögerte einen Moment, denn das, was ich gerade in meinem Kopf konstruierte, war absolut dreist aber trotzdem die einfachste und wahrscheinlich auch die gemütlichste Möglichkeit, gemeinsam die Nacht zu verbringen.
"Ja also weißt du, in der Casa da steh´n ´ne Menge Zimmer leer, weil die halbe Familie nach Germanien umgezogen ist, oder so. Wir könnten uns rein schleichen ins Haus und hätten die ganze Nacht für uns. Und das in ´nem vernünftigen Bett." Das klang doch gut, auch wenn´s total gefährlich war. Aber malehrlich, ich hatte schon gefährlichere Sachen gemacht und Aretas bestimmt auch. "Na, was meinste?"
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Da war ich aber beruhigt! Ich genoss die Berührungen seiner Finger an meiner Wange. Was er dann sagte, war sichere Gewissheit, die auf eine Weise zwar beruhigend war. Doch was unsere Zukunftsaussichten anging, nichts Gutes verhieß.
"Die ganze Nacht… ja!", echote ich, aber nicht ohne nochmal zur Tür der Casa zu schauen. Im Gegensatz zu Aretas würde mich einer vermissen. Nämlich Diomedes. Und wenn´s ganz dumm lief, dann auch noch Sermo, der über Tag von Ostia zurückgekehrt war. Aber wenn ich das jetzt alles gesagt hätte, dann wäre die ganze Stimmung hin gewesen und ich hätte mir die Nacht mit Aretas abschminken können!
"Jaja, ich … ich hab auch die ganze Nacht Zeit!" Naja, ob das überzeugend klang? Ach wenn schon! Einfach nicht an Diomedes oder gar an Sermo denken! Wenn´s hart auf hart kam, fiel mir sicher noch was ein. Bis dahin erwiderte ich seinen Kuss. Nur dann drängte sich mir ´ne ganz andere Frage auf. "Wo sollen wir denn hingehen?" Denn hier so im Freien war´s ja doch ziemlich ungemütlich. -
Ich war gerade so richtig in Fahrt und wollte noch erzählen, auf welche ruhmreiche Art, ich die Kohle verloren hatte, als da eine unqualifizierte Zwischenfrage kam. "Hä? Was?", fragte ich. Damit hatte Sermo mich jetzt ganz aus dem Konzept gebracht. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen. "Wie? Was für´n Hain? Na der Hain! Der, von dem alle reden. Die Nemo… Nemo… ach heißt´s gleich nochma´? Na, die Nemodingsbums eben! Nix davon gehört?" Mensch, war der schwer von Begriff. In welcher Welt lebte der eigentlich? Das hing garantiert daran, weil er die meiste Zeit in Ostia abhing und dort nix mitkriegte.
Naja, ich tat diese Information nicht weiter ab. Wichtiger war ja das Säckchen mit Sermos Zaster, den ich in ichweißnichtwo verloren hatte. "So, kann ich jetzt weiter erzählen? Ja also, wo war ich steh´n geblieben. Ach ja, dieser riesen Bär von einem Kerl! Der hatte mich bedroht und wollte mir sämtliche Knochen brechen, weil ich gelauscht hatte. Ich aber konnte mich losreißen und abhauen. Und dann rannte ich und rannte, der Kerl mir hinterher. Allerdings ging dem bald die Puste aus und er fiel zurück. Da hatte ich echt Glück gehabt! Nur blöd, dass ich die Einkäufe auf die Schnelle nicht mitnehmen konnte, sonst hätte der mich zu Brei geschlagen. Naja und das Geld… das öhm… muss ich wohl unterwegs verloren haben, als ich um mein Leben gerannt bin." Es ging doch nichts über ein bisschen mehr Fantasie als nötig! Dass der Kerl mir nachgerannt war, stimmte zwar nicht. Aber das musste Sermo ja nicht wissen. -
Den ganzen Tag hatte ich mich schon auf den Moment gefreut, ihn endlich wieder zusehen. Da hatte mir die ganze Arbeit sogar Spaß gemacht. Und Diomedes ermahnendes Geschwätz war auch viel erträglicher gewesen.
"Ich konnte nicht eher raus." Wir gingen ein Stück die Straße lang, bis wir zu einer schmalen Nische zwischen zwei Häusern kamen, die uns aber genug Platz bot. Wäre ja schon blöd gewesen, wenn uns einer gesehen hätte und uns dann an Sermo verpetzt hätte.
"Und, hat einer was gemerkt?", fragte ich besorgt. Ich hatte mir gar nicht vorstellen können, was gewesen wäre, hatte man uns entdeckt. Aber er war hier, bei mir. "Ich bin so froh, dass du da bist." Fragte sich nur, wie lange er bleiben konnte. Irgendwie war das schon ganz schön doof. Ein anderer hätte wahrscheinlich gesagt, das mit uns sei sowieso zum Scheitern verurteilt. -
Ich hatte ja echt keinen Schimmer gehabt, weswegen Sermo mich überhaupt mitgeschleppt hatte. Es hatte ja schon an der Tür angefangen. Nicht mal dort musste ich für ihn klopfen. Und jetzt sollte ich ihm auch noch ins Triclinium folgen, statt zur Küche abzubiegen. Mir war schon klar, dass ich den ganzen Abend mal wieder wie ´ne Blöde hinter ihm rumstehen und ihm im Notfall die Hand aus der Sonne legen musste. Aber mal ganz unter uns, hätte das nicht jeder andere flavische Sklave auch machen können? Denn wenn einer Sklaven, wie Sand am Meer hatte, dann waren das Patrizier und neureiche Typen, von denen es in Rom ja reichlich gab.
War ja echt schon ´ne Weile her, seit ich das letzte Mal hier war. Aber die Villa Flavia war auch nicht besser oder schlechter ausgestattet, als die Villa der Aurelier. Sermo und seine Bude konnte da natürlich nicht mithalten. Aber im Triclinium der Flavier war auch ich noch nie gewesen. Tja, wenn man nicht wusste, wohin mit seiner Kohle, dann investierte man sie eben in ´nen ordentlichen Innenausstatter, der die Wände dann mit Blattgold tapezierte.
Der Flavier, ein lustiges Lockenköpfchen, erwartete Sermo schon. Irgendwie hatte es mir seine Frisur angetan. Ob das ´ne Naturkrause war? Oder ließ er sich jeden Morgen seine Löckchen mit ´nem Calamistrum rollen? Ich tippte ja mal auf letzteres.
Sermo nahm auf ´ner Kline Platz. Der Flavier hatte garantiert nicht vor, mir auch ´nen Platz neben sich anzubieten, auch wenn er mich ´ne bezaubernde junge Dame nannte. Deswegen blieb ich einfach mal stehen.
Wie ich mir das schon gedacht hatte, hüpfte ein flavischer Sklave in der Gegend rum, und schenkte den Wein aus. Na Klasse, wenn ich mir jetzt den ganzen Abend nur das Gelabere von den beiden anhören musste, dann würde das richtig öde werden.
Aber kaum hatte Sermo den Mund aufgemacht, da wusste ich schon, was Sache war. Der wollte einfach nur mit mir angeben, mehr nicht. Das änderte zwar nix dran, dass ich mich langweilen würde. Aber wenigstens war meine Neugier damit befriedigt.
Wie er es extra betonte, dass er mich aus dem Hause Aurelia erworben hatte. Das war doch alles nur Blödsinn. Hätte er nur mal die Wahrheit gesagt, dann wär das gar nicht mehr so ruhmreich gewesen. Aber gut, ich hielt meine Klappe und grinste dem Flavier nur blöd zu.
Mir wurde echt bald schlecht, wie Sermo mich anpries. Bezaubernd, na klar! Du mich auch! Aber dann kam´s! Sermo überschlug sich ja geradezu und erzählte einen Stuss zusammen. Ich sähe nicht nur gut aus, ich könne auch massieren. Also, das war sogar mir neu und ich kannte mich ja nun schon ein paar Jährchen. Mit seinem Blick forderte er mich auf. Hatte der jetzt ´nen Knall? Oder was sollte das? Aber bitte, wenn er drauf bestand, sich zu blamieren. Ging ich halt zu dem Flavier rüber und petzte ihm mal leicht mit meinen Händen in die Schultern. -
Beinahe hätte ich doch glatt verpeilt, wie spät es schon war. Den ganzen lieben langen Tag hatte ich an nichts anderes gedacht. Trotz dass ich todmüde war. Schon am Nachmittag hatte ich ab und zu mal einen Blick vor die Tür gesetzt, um zu schauen, ob Aretas schon da war. Ganz unauffällig natürlich, damit der Alte nichts mitkriegte. Irgendwann hatte der Alte hinter mir gestanden und mich nur ganz verdutzt angeschaut, al ich mich umgedreht hatte. Zum Glück hatte Diomedes nix gesagt. Er hatte sich seinen Teil wahrscheinlich schon denken können. Irgendwie möchte ich ja den Griechen. Weil er so verschwiegen war und vor Sermo nicht alles raus posaunte.
Es war schon fast dunkel, als ich alles stehen und liegen ließ und wieder zur Tür schlich. Als ich sie geöffnet hatte, erspähte ich auf er anderen Seite der Straße einen, er an er Hauswand lehnte. Das war er! Das war Aretas! Ich zog die Tür bei, so dass sie nur noch einen winzigen Spalt offen stand und ging zu ihm.
"Da bin ich endlich! Wartest du schon lange?" Ich schlang meine Arme um Aretas und küsste ihn. -
Na logisch, ihn interessierte mal wieder nur seine Kohle. Was mit mir war oder wo ich her kam, ging ihm zehn passus am Arsch vorbei. Elender Ausbeuter! Aber gut, wenn´s meine Kohle gewesen wär, dann hätt ich das auch wissen wollen.
Ich steckte mal wieder richtig schön in der, ja genau, in der Scheiße. Bis zum Hals, wenn´s jemand genau wissen wollte. Denn nun kam er auch schon mit seiner Warnung, ihn nicht anzulügen. Aber mal ehrlich, wenn ich ihm erzählte, wie´s tatsächlich gelaufen war, der würde mir das garantiert nicht abnehmen. Oder doch? Es war ja auch schon ganz schön schusselig von mir, die Kohle beim Abhauen zu verlieren und die Einkäufe zu vergessen. Andererseits, kannte Sermo mich ja jetzt schon ein bisschen und wusste, wie sehr ich manchmal vom Pech verfolgt war. An manchen Tagen sprang es mich richtig an, das Pech. So wie heute!
"Ich hab´s halt verloren! Beim abhauen!" Öhm ja. "Also das war so, ich treff den Typen von den Aureliern, der labert mich voll, von wegen er wär im heiligen Hain gewesen und so und dann kam auch noch ne´Aurelierin. Also ´ne richtige, mein ich. Dann hab ich mich dünne gemacht, damit sie mich nicht erkennt. Weil ich .. ich nicht,… also ich wollte nicht, ach is ja auch egal. Also, ich bin nicht gleich abgehauen, sondern hab mich hinter ´ner Hauswand versteckt und öhm… gelauscht." Ja, ja, ich weiß, lauschen darf man nicht. Aber scheiß drauf, ich hatt´s halt gemacht! "Plötzlich stand da dieses muskelbepackte Ekelpaket vor mir. Das war einer von den Aufpassern der Aurelia." Wenn ich ihm jetzt gesagt hätte, dass ich dem Kerl in die Weichteile getreten hatte und danach abgehauen war, Sermo hätte mir das garantiert abgenommen. -
Zitat
Original von Aulus Flavius Piso
Ach ja, die holde Weiblichkeit hat es heute offenbar darauf abgesehen, mich in den Wahnsinn zu treiben.
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Hallo Lockenköpfchen, ist wieder frei.
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Ich auch.
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Ich bin ab morgen bis Sonntag nicht da.
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So ein Mist! Das hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt. Aber gut, so war´s jetzt einfach. Damit mussteich mich abfinden.
Ich wartete auf Aretas, bis er den Hengst aus der Box geführt hatte, dann auf sein Rufen schlich ich mich aus seiner Unterkunft. Mein Herz klopfte wie wild. Aber irgendwie hatten wir mächtiges Glück. Keiner kam uns entgegen un keiner hatte mich gesehen. Hoffentlich!
Ein letzter Kuss zum Abschied noch. "Bis heute Abend!" Und dann rannte ich, wie vom Blitz getroffen, durch die Straßen zurück zur Casa. Diesmal war ich früher wach, als Diomedes. "Du riechst nach Pferd!", sagte er, nachdem ich ihn geweckt hatte. -
Ich war irgendwann eingeschlafen. In seinen Armen. Alles war so gemütlich gewesen. Es war warm, Aretas war bei mir und ich war im siebten Himmel.
Am frühen Morgen erlebte ich dann ´ne glatte Bruchlandung, als ich aus meinen süßen Träumen gerüttelt wurde. Gerade eben noch war ich zärtlich geküsst worden und jetzt kam dieser alte Hornochse und machte alles kaputt! "Hä, was is? … Lass mich in Ruhe! Verzieh ich, Diomedes. Ich will noch schlafen," murmelte ich gähnend. Aber irgendwann machte es klick in meinem Hirn und ich dachte, oh Scheiße! Ja, genau! Ich war immer noch bei Aretas und der verdammte Morgen graute schon. Blitzschnell fuhr ich hoch. "Was? Was ist?" Ich sah ihn an und wusste Bescheid. Es war Zeit, zu gehen. Schnell zog ich mir die Tunika wieder über und stand auf. Aber vorher küsste ich ihn noch einmal liebevoll. Wir war´n schon längst nicht mehr allein. "Wie komm ich jetzt hier raus?" -
Aus Argentowas? War mein Gehörgang verstopft? Hatte Sermo da eben Argentoratum gesagt? Junge, Junge! Argentoratum, dieses Saukauff irgendwo da oben am Rhenus gelegen, pah! Ich war doch keine von diesem Nemetergesocks, die sich da breitgemacht hatten! Also wirklich! Aber trotzdem blieb ich noch ruhig, ja sogar unbekümmert. "Nein, keiner aus Argentoratum. In Argentoratum gibt´s nur Vollidioten. Halbwilde, Germanen eben. Ich bin echt froh, dass ich keinen aus Argentoratum getroffen hab. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenk, der andere, der mich später beinahe erwürgt hätte, der kam vielleicht aus Argentoratum. Wer weiß. Ich konnt ihn ja schlecht fragen." Da sah man mal wieder, wie egal ich dem Kerl eigentlich war. Der wußte nicht mal, wo ich eigentlich herkam. Obwohl ich ´s ihm doch erzählt hatte. Naja, das war vielleicht auch so ein typisch römisches Phänodingsbums öhm Erscheinung. Römer konnten keine Fremdsprachen und Römer waren, was ihr geographisches und ethnologisches Wissen betraf, echte Tiefflieger. "Übrigens, aus Augustodunum hab ich auch keinen getroffen."
Naja und mit der eigenen Sprache war´s auch nicht weit her. "Nicht ganz so früher?..Öhm, du meinst, die Zeit danach. Nach Argento… , ach quatsch… öhm Augugstodunum. Ja, genau. Einer von den Aureliern. Also einer von ihren Sklaven, mein ich." Jetzt redeteich auch schon so einen Scheiß! Und wieso wollte er das denn so genau wissen? "Nö, der hat mich nicht beklaut. Der war ganz friedlich. Zu mir jedenfalls." Besser ich erzählte ihm nicht, das der Typ eigentlich flitzen wollte. Man wusste ja nie, wohin das einen brachte. -
Der eine Kerl, der mich in die Mange genommen hatte, dachte erst gar nicht dran. mich loszulassen. Und er war auch wenig bis gar nicht davon berührt, dass er mir weh tat. Vielleicht hätte ich nicht Blödmann zu ihm sagen sollen. Aber mir war gerade nichts Besseres eingefallen.
Plötzlich erschien auch der gesprächige Sklave, der mir so manches Geheimnis anvertraut hatte. Wieso und weshalb er mit so vertraulichen Sachen gegenüber Fremden um sich schmiss, darüber machte ich mir ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken. edenfalls so lange nicht, wie der Kerl mich festhielt und mich beinahe erwürgte.
"Ja, genau! Da hast du´s, ich steh hier nur so und tu keinem was. Im Gegensatz zu dir! Also lass mich endlich!" -
Mann, wie scheißfreundlich war der denn heute drauf? Beim letzten Mal hatte er mich einfach nur blöd angemacht. Aber bei Sermo traute er sich nicht, was? Ha! Hahaha! Ich verzog mein Gesicht zu ´ner Grimasse und grinste nur still vor mich hin. Wahrscheinlich kannte der Typ mich gar nicht mehr. Das war auch gut so.
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Mann, was sollte das denn? Ich hatte doch schon alles gestanden! Warum also jetzt noch weiter bohren? Das Gel war eh weg. Das konnte er sich getrost abschminken! Das lag sonst wo. Wo es lag, wusste ich nicht mal genau.
Wenigstens kam ich jetzt mal von der Tür weg. Aber er bedeutete mir, dass ich noch lange nicht davon war. Also lief ich neben ihm her in Richtung atrium, was ja auch mehr oder weniger zwangsläufig war. Was er aber damit mir machen würde, war noch fraglich. Vom atriumaus, kam man eigentlich überall hin und im atrium selbst, naja hätte er mich auch im impluvium ertränken können, wenn er gerade Lust drauf hatte. Genug geregnet hatte es ja letzte Nacht. "Ja also, ich hab da einen getroffen. Einen von früher und, naja, wir haben ein bisschen miteinander gequatscht und da, Schwupps war alles weg."
Gut gut! Ich musste ja zugeben, die Geschichte klang nicht sehr originell, geschweige denn war sie richtig überzeugend. -
Zum Glück kriegte ich nichts von dem inneren Kampf in Aretas Kopf mit. Das hätte mich bloß wieder total verwirrt. Wichtig war nur, dass nicht er Verstand gesiegt hatte.
Er wollte mich und er nahm mich mit sich. Bis in schwindelerregende Höhen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so was noch mal erlebe. Das mit Sermo war aus reiner Verzweiflung passiert. Und Ursus? Nee, Ursus war schon immer ´ne Nummer zu groß für mich gewesen. Und dieses eine Mal war, glaube ich einfach nur aus Mitleid passiert. Das hier mit Aretas, das war das Wahre. Das spürte ich. Ich wollte nicht behaupten, dass wir füreinander geschaffen war´n. Aber es musste irgendwas geben, was uns zueinander gebracht hatte.
Ich war einfach nur noch total glücklich. Wenn nicht so unkel gewesen wäre, hätte er mein zufriedenes Lächeln gesehen. So sah er gar nix. Aber vielleicht konnte er es spüren. Genauso wie ich spürte, dass er zufrieden war. Er nannte mich "Mein Hühnchen". Aber diesmal nahm ich ihm as gar nicht übel, denn ich was ja seins. Irgendwie fiel mir auf, ich wusste gar nicht, wie ich ihn nennen sollte. Na, auch egal. Wichtig war doch nur, was man fühlte. "Ich will dein sein, wenn du mich willst," flüsterte ich ihm zu. Das Sermo da auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte, blendete ich einfach mal aus. Wer war Sermo gleich nochmal? -
Zitat
Original von Iullus Quintilius Sermo
...Wie gut, dass er nichts von alledem hervorbrachte, sondern von Caelyns Kichern abgelenkt wurde. Die kassierte auch gleich einen kräftigen Ellenbogenstoß in die Rippen. ...
Für mein Kichern erntete ich prompt einen Stoß von Sermos Ellenbogen, volle Kanne in meine Rippen. Mann, tat das weh. "Auaaa!"schrie ich auf. Die Leute, die hinter uns saßen, fingen schon an, rumzumeckern und schüttelten die Köpfe. Das war ja auch echt blöd, hinter einem Schwung Kulturbanausen sitzen zu müssen. Mich interessierte das nicht. Ich hielt nur wand nur meine Seite vor Schmerzen. Wieder ein blauer Fleck. Mistkerl, elender! Ich hatte jetzt echt keine Lust mehr auf Theater! Von dem Stück hatte ich eh nur die Hälfte mitgekriegt. Dann wurde ich dauern von dem Gelaber neben mir abgelenkt und außerdem schmollte ich jetzt. Hoffentlich zog sich das nicht noch ewig hin! Irgendwann leerte sich die Bühne und ich dachte schon, boa endlich geschafft! -
Logisch, er nahm mir mein Grinsen nicht ab. Er hatte auch nicht übersehen, dass meine Einkäufe nicht die Casa erreicht hatten. Und dann auch noch diese Frage, die mal wieder alles sagte! "Ich? Nix. Ich hab nix…i.i.ich hab nix gemacht. Erhrlich!" Hatte ich ja auch nicht. Was konnte ich dafür, dass der Kerl da so rumgestanden hatte. Ich war halt einfach nur neugierig gewesen. Aber mal was anderes, wie kam ich da jetzt wieder raus? Sermo hatte mich mehr oder weniger in seinen Fängen. Ich kam mir wie ´ne wehrlose Fliege vor, die sich im Spinnennetz verfangen hatte und Sermo war die Spinne, die mir jetzt gnadenlos zu Leibe rückte. Er rückte mir mit seinem Blick zu Leibe, dem ich nicht lange standhalten konnte. Außerdem konnte ich es jetzt sowieso knicken, mein kleines Missgeschick einfach unter den Teppich zu kehren. Eine gute Geschichte musste her. Genau!Ich erzählte ihm irgendwas vom Pferd. Wieso ausgerechnet vom Pferd? Achwas soll´s!
"Na gut, ich hab das Geld verloren," gestand ich und war auch gleich ganz reumütig. Aber das das nicht alles war, konnte er sich bestimmt vorstellen. "Und die Einkäufe hab ich auch... öhm verloren," kam noch kleinlaut hinterher. -
Dieses blöde Ding! Wollte einfach nicht aufgeh´n. Aber mit Aretas Hilfe war der Knoten des Gürtels schnell gelöst. Er schob seine Hände unter meine Tunika und erkundete meinen Körper von den Oberschenkeln aufwärts. Das machte mich total kribbelig. Aber seine Küsse an meinem Hals steigerten das noch. Am liebsten hätte ich mir die Tunika vom Leib gerissen. Aber die brauchte ich ja noch. Mit einem Ruck zog ich sie mir über meinen Kopf, damit er tun konnte, was immer er wollte.
Jetzt begannen auch meine Finger, seine Tunika nach oben zu schieben. Sein Körper fühlte sich warm und die Haut schmeckte salzig. Dass er jetzt auch noch nicht schlafen konnte, glaubte ich ihm aufs Wort. "Das ist gut!", flüsterte ich ihm ins Ohr. Nur ein gefühlloser Narr hätte jetzt schlafen können.
Meine Hand schob sich streichelnd über seinen Oberkörper nach unten.
Ich merkte es ganz deutlich, er war bereit und ich auch. Ich war total verrückt nach ihm und ich bereute es kein bisschen, dass ich das Risiko auf mich genommen hatte, um her zu kommen.