Beiträge von Duccia Helena

    Dagny saß auf ihrem Tier und war in Gedanken versunken. Ob sie wohl zuhause Widgar selbst zureiten durfte und wo war überhaupt ihr neues zuhause, was würde sie dort erwarten, hatte sie noch mehr Verwandte und wie waren die…Nein, das waren nicht ihre Gedanken. Unter andern Umständen bestimmt aber jetzt eben nicht.
    Sie lies das vergangene Revue passieren. Noch vor ein paar Wochen war ihr Leben normal und ruhig aber jetzt kamen ihr ein paar Erinnerungen denen sie damals keine Beachtung schenkte. Ihr Onkel, der Bruder ihrer Pflegmutter, er hatte mit ihrer Mutter gestritten. Sie kam gerade von draußen und sie war schon sehr schwach, trotzdem wurde er laut und sie konnte hören was er sagte damals.
    „…sie werden uns umbringen, du weißt was passiert ist damals und jeder dachte sie ist tot. Das war unser alles Schutz und du…“ er brach ab als sie den Raum betat, sie hatte nicht weiter darauf geachtet. Auch als später Svea und Farold ins Dorf kamen, ihre Freunde und Verwandten, sie benahmen sich so seltsam, aber sie dachte ja das die beiden Fremde waren und deswegen jeder ihnen deswegen abweisend begegnete. Alles was sie bis jetzt kannte war nur eine Lüge. Wer war sie, wo kam sie her? Dagny war verzweifelt und als Harlif sie ansprach schreckte sie aus ihren Gedanken hoch.


    „ Ja, es ist alles in Ordnung nur etwas kalt ist mir“
    Sie hob die Schultern an und zog ihren Mantel enger um sich.
    Der breite Rücken von Irminar vor ihr brachte sie wieder in das jetzt und hier. Die ganze Truppe sah recht mitgenommen aus, die junge Frau, erst jetzt fiel ihr auf das sie nicht das einzige Mädchen war, war recht blass und still. Sie sah nicht gut aus und konnte sich wohl auch gerade so auf dem Pferd halten.
    Was hatten sie erlebt? Sicher ein Überfall, Irminar hatte ihr ja gesagt das es gefährlich sein und sie nicht eine einfache Reisegruppe, mehr hatte er aber auch nicht gesagt. Warum taten alle so geheimnisvoll?
    „Wo wollt ihr eigentlich hin?“
    fragte sie jetzt den Mann neben sich.

    Euch allen besinnliche Feiertage, nicht zu häftig und voller Freude. Meiner germanischen Famile ein schönes Julfest und dem Rest ...tut was euch spass macht und lasst euch nicht ärgern.

    Dagny erwiderte das Nicken des Römers und nahm den Würfelbecher. Jetzt konzentrierte sie sich. Sie schüttelte ihn so dass die Würfel klackerten, dann drehte sie das Handgelenk und stülpte den Becher auf den Tisch. Einen Moment wartet sie jetzt bevor sie ihn hochnahm. Jetzt war sie gespannt ob es diesmal besser war.


    Sim-Off:

    Darf ich selbst würfeln?

    Sim-Off:

    Ich hab dann mal :)



    3, 5, 5


    Eins spitzbübisches Grinsen huschte über ihr Gesicht.

    Dagny beobachtet die Männer, warum machten die so viel aufheben? Ob viel schütteln oder wenig, wo ist da der unterschied?
    Wenn sie ihren Wurf bedachte dann könnte vielleicht doch etwas dran sein, grübelte sie. Das würde sie das nächste mal ausprobieren aber jetzt konzentrierte sie sich auf das Stechen.

    Als er sie in den Arm nahm sackte sie fast zusammen doch auch Ruhe strömte zu ihr über.
    „Bitte, bitte bring mich weg. Ich will nur weg hier.“
    Sie spürte die Kälte in sich aufsteigen, Angst und Trauer doch auch jetzt das erste Mal Zuversicht seit Tagen. Sie war nicht alleine und es gab doch Menschen die sich für sie interessierten und sie nicht nur jagten. Er würde ihr bestimmt alles erklären, später.
    Sie löste sich von ihm und sah sich um, würde sie das Pferd bekommen oder sollte sie mit einem reiten? Wenn, dann würden sie nicht schnell genug sein. Farold hatte ihre Stute mitgenommen um sie nicht gleich zu verraten. Jetzt hatte sie keine Angst mehr, sie hatte eine Familie und alles würde gut werden, ja das sagte er ihr.
    Sie ging zu Harlif, er half ihr auf das Pferd und so war sie bereit für den Aufbruch in ein neues Leben.

    Als er von Svena und Farold sprach blitzen ihre Augen kurz auf.
    „Ja, das sollten wir tun. Du bist mein Cousin?“ Sie sah die anderen an. „Bitte bringt mich weg von hier….“ Sie wusste nicht wie sie ihn ansprechen sollte.

    Damit hatte sie jetzt gar nicht gerechnet. Sie hatte die ganze Zeit das Gefühl das sie niemand wollte, alle wollten sie nur loswerden oder erst gar nicht haben. Und jetzt sprach er sanft und ruhig mit ihr, sie musste sich ziemlich zusammenreißen.
    Sie betrachtete ihn und auch die anderen jetzt, alle sahen aus als ob sie erst vor kurzen eine unsanfte Begegnung hatten.
    Sie zögerte bevor sie antwortete.
    „Ja, das sehe ich. Vielleicht kann ich….“
    Sie brach ab, sie war in den Augen der Männer nur irgendein Mädchen, sie würden ihre Hilfe nicht haben wollen.
    Langsam verlor sie ihre Stärke, sie war müde und erschöpft. Der wilde Ritt und jetzt dies alles doch sie riss sich zusammen.
    „Ich habe kein zuhause mehr und ich habe wohl keine andere Wahl als mit euch zu kommen, oder?“ Sie sah zu ihm auf und jetzt tief in seine Augen.

    Sie blieb am Tisch stehen, sah zu und erwiderte nichts zu dem was Loki sagte. Sie fand das ganze nicht gefährlich, sie hatte schon mehr erlebt als einen rausstürmenden Barbaren.


    Aufmerksam beobachte sie das Spiel und die Spieler. Es begann sie zu interessieren. Sie fieberte fast schon bei jedem Wurf mit, obwohl man es ihr nicht wirklich ansah. Äußerlich schien sie die Ruhe selbst

    Dagny hatte sich wieder gefangen.
    Als Harlit sie ansprach dreht sie sich um. Er war der einzige der sich für sie eingesetzt hatte. Trotzdem schnaubte sie auf als er sie Kind nannte, sie sagte nichts und ging schweigend an der Gruppe vorbei ins Haus. Egal was passieren würde, sie bliebe keinen Augenblick länger hier.
    Im Haus holte sie ihre Sachen, die Frauen des Hofes sahen sie düster an, ihre Männer waren wegen ihr dort draußen in Gefahr und sie spürte die Ablehnung. Am liebsten würde wie weglaufen, weit weg und alles hinter sich lassen. Alles was sie kannte war zerstört, niemand wollte sie wirklich haben, selbst ihre Verwandte nicht wirklich.
    Sie gürtete ihren Gürtel, hängte den kleinen Beutel daran und auch ihr Messer, dann nahm sie ihren Beutel in die Hand und ging nach draußen.

    Sie sah ihn an uns setze ihr liebreizendes lächeln auf.
    „ Mir war langweilig und so bin ich einfach etwas unterwegs gewesen. Nein er weis es nicht, ich weis nicht wo er ist, so konnte ich ihm auch nichts sagen.“ Sie senkte den Kopf leicht, sah ihn aber von unten durch die Wimpern an. "Alles muss er doch auch nicht wissen, oder? Was macht ihr den da?“

    Dagny war es mal wieder zu langweilig, niemand hatte Zeit für sie und in der Casa war auch nichts los. Sie machte sich auf einen Erkundungsgang durch die Stadt und nach einer weile bekam sie durst, warum sollte sie nicht einfach mal in die Taberna gehen. Loki hatte ihr davon mal etwas erzählt und so betrat sie den Raum.
    Zuerst war sie erstaunt über das Treiben. Um einen Tisch standen ein paar Männer.
    Neugierig wie sie nun mal ist ging sie genau dort hin um zu sehen was es da wohl so interessantes zu sehen gab.
    Irgendwie war sie nicht überrascht Loki dort mit einem Römer und noch einem, wild aussehenden, Mann zusehen.
    Dieser sprang auf einmal auf und rannte sie fast um, mit einem Sprung zur Seite konnte sie das gerade noch vermeiden.


    " Muss es bei dir immer so turbolent zugehen?" fragte sie und strich sich eine ihrer wilden Locke aus dem Gesicht

    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando


    ..."Es ist nicht deine Entscheidung ob wir dich mitnehmen. Es ist unsere. Dieser Hof ist mit Sicherheit sicherer für dich als unsere Gesellschaft. Ich würde lügen würde ich sagen dass wir eine unbescholtene Reisegruppe sind, die den Herbst und einbrechenden Winter im Lande genießt. Aber du bist die letzte Erbin des Yngve, und damit nicht unwichtig.", dann wandte er sich wieder an Gernod, welcher mit weniger Eisen vor der Kehle um einiges freier atmete: "Heh, alter Mann. Was ist dir das Leben eines Menschen wert?"


    Sie sah ihn zuerst verdutzt an dann stieg wieder Wut in ihr auf. Sie wollte nur die Situation beruhigen und er handelt jetzt um sie als ob sie eine Unfreie wäre? Was redet er da nur, war sie ein nichts und sagten nicht alle sie sei in Gefahr und das hier vor ihr seien ihre Verwandten?
    Stolz hob sie das Kinn an
    „ Mir ist egal was ihr sagt und ob ihr mich nun mitnehmt, zumindest bliebe ich nirgends wo ich nicht willkommen bin und man MEINE Familie nicht achtet.“


    Sie leis den Arm Irminars los.
    „Ich komme auch allein zurecht, es hat mich ja auch vorher keiner gefragt“
    Sie machte ein paar Schritte auf das Tor zu.

    Dagny verstand langsam gar nichts mehr. Wer war jetzt hinter wem her und warum war sie in gefahr?
    Farold hatte es ihr versucht zu erklären. Er hat ihr auch erzähl das alle geglaubt hatten das sie mit ihrer wirklichen Mutter damals umgekommen war. Sie konnte sich an den Überfall nicht mehr erinnern, dazu war sie zu klein gewesen aber in ihren Träumen kamen manchmal seltsame Bilder vor und es gab Gerüche die sie nicht ertrug.
    Nur warum sollte sie heute noch in Gefahr sein? Das verstand sie nicht doch der alte Mann sagt es auch.
    Ein nicht sichtbarer Ruck ging durch das Mädchen, sie schien zu wachsen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.
    Dagnys Schritte waren zuerst noch vorsichtig aber dann trat sie an Irminar und Gernod. Dem alten Mann schenkte sie keinen Blick, sie hatte genau gehört was und wie er was sagte und es hatte sie geärgert, mehr als sie es sich erklären konnte.
    Sie legte ihre Hand, die leicht zitterte, auf Irminars Arm. Sie wusste nicht was geschehen würde und ob es richtig war was sie tat aber sie hatte das Gefühl das sie dies nun tun müsse.
    „Lass es gut sein, ich werde mit euch gehen. Ich will hier nicht mehr bleiben und er soll sich vor seinen und unseren Ahnen verantworten, wenn es für ihn soweit ist.“ Ihre Augen musterten ihren Verwandten vor sich genau.

    Als der Fremde ihre Haare berührte machte sie eine ausweichende Bewegung. Ihre grünen Augen blitzen kämpferisch auf. „Es ist ja nichts passiert und Wilgar musste bewegt werden.“
    Langsam beruhigte sie sich und im stillen war sie froh das er dazwischen gegangen ist, den sie war sich nicht sicher was sie getan hätte wenn Ulf sie wirklich geschlagen hätte.


    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    "RUHE, VERDAMMT NOCHMAL!!!!!", bellten Gernod und Loki beinahe gleichzeitig, als sich erst der Knecht, dann das Mädchen und schließlich auch noch Harlif selbstständig machten...


    Loki selbst war es der als nächster das Wort ergriff: "Harlif, setz dich sofort wieder auf deinen Gaul."


    Sie zuckte zusammen als der laute Ruf zu ihnen beiden hallte. Der Mann vor ihr drehte sich um und ging zurück und Gernod macht ihr mehr als deutlich das sie sich ins Haus verziehn sollte. Doch sie blieb noch stehen und hörte was der Fremde am Tor sagte. Er kante also Svea und Farold. Doch als was Freund oder Feind? Sie bleib wo sie war, das wollte sie nun genauer wissen.

    Dagny hatte kaum Ohren um zu hören was um sie gesprochen wurde, doch hörte sie deutlich die Stimme des Fremden der Ulf ansprach.


    „ Erst meinen Hengst zuschanden reiten und jetzt kommt so ein Römerbürschchen der mir erzählen will was ich zu tun habe“ brummte Ulf wütend und ließ sie unsanft auf den Boden gleiten.
    Dagny fing sich und richtet sich vor ihm auf, sie sah ihn an.
    „Es tut mir leid aber ich dachte…“
    sie kam nicht zu ende, den Ulf baute sich vor ihr auf und holte mit der flachen Hand aus.
    „ Das wird dich lehren mit fremden Sachen ordentlich umzugehen“
    Dagny sah ihn jetzt selbst wütend an, er wird es nicht wagen sie zu schlagen. Sie wich ihm nicht aus aber ihre Hand tastete nach ihrem Messer an der Hüfte.

    Wilgar sprang und schlug aus, doch Dagny hielt sich fest. Etwas Spaß machte ihr der wilde Ritt, trotz der Umstände, auch. Sie war stolz auf sich das sie noch nicht herunter gefallen war.


    Rechts und links schoben sich Schatten zwischen sie. Ulf und noch ein paar Mämmer vom Hof kreisten das verängstigte Tier mit dem Mädchen ein und beruhigten ihn so, einer der Männer griff nach dem Halfter und brachte Wilgar so zur ruhe.
    Stolz richtete sich Dagny auf und wollte sich gerade richtig hinsetzen um ihn zurückzubringen, als sich ein starker Arm um ihre Hüfte schlang und sie unsanft vom Rücken des Pferde zog.
    Ulf hatte sie endlich erwischt, sein Gesicht war voller kaum gebändigter Wut, er zog sie vor sich und lege sie quer über den Hals seines Pferdes.
    Dagny zappelte und wollte sich aufrichten, bequem war das ganz bestimmt nicht und wie sah das aus wenn sie wie ein nasser Sack über dem Hals des Tieres zurückkam.
    „Las mich los, hey ich bin kein kleines Kind mehr. Das tut weh ich will mich hinsetzen“ motze sie los
    Der schwere Arm des Mannes drückte sich auf ihren Rücken und hielt sie fest. Sie fühlte sich wieder wie als kleines Mädchen, ihr Hintern brummte von dem wilden Ritt und jetzt hoffte sie das es nur eine gehörige Standpauke geben würde und nicht mehr.


    Ihre Mutter war eine führsorgliche und liebevolle Frau doch ab und zu kam sie mit ihr nicht mehr zurecht. Dagny stellte immer wieder so etwas wie jetzt an und trieb sich mit den Jungs des Hofes rum. Ihr Onkel, war er es wirklich gewesen oder war das auch falsch, war da ganz anders.
    Mehr als einmal packte er sie am Hals und brachte sie nach draußen zum Zaun. Er war der Meinung dass sie, wenn sie sich schon wie ein Junge benahm, auch als solcher die Strafe dafür einstecken müsse.
    Jetzt war sie aber kein Mädchen mehr sondern eine junge Frau und sie schwor sich das es soweit nicht kommen würde.


    Inzwischen waren sie wieder am Tor des Hofes angekommen und sie hob etwas den Kopf, da waren Fremde und der Mut. Sie spürte wie die Hitze in ihr Gesicht stieg, was nicht nur mit ihrer misslichen Haltung zu tun hatte.
    Ulfs Griff war fest und er brummte etwas vor sich hin als sie die Gruppe passierten.