Sie schmunzelte bei Lokis Wurf und war jetzt gespannt was als nächstes auf den Tisch liegen würde, doch wurden sie von dem Neuankömmling abgelenkt. Dagny sah auf um zu sehen wer sich zu ihnen setze.
Beiträge von Duccia Helena
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Dagny setze sich auf den ihr angeboten Platz. Sie sah die Frau ihr gegenüber interessiert an. Man sah ihr die Schwangerschaft an.
„Ich habe mit meiner Pflegemutter und ihrer Familie in einem Dorf gelebt. Bis vor ein paar Wochen dachte ich auch noch dass sie meine wirkliche Mutter sei. Niemand hatte mir gesagt das es nicht so ist und bis heute weis ich noch nicht warum.
Erst als sie krank wurde und man ihr nicht helfen konnte, erst dann erzählte sie mir das sie mich als dreijährige zu sich genommen hat. Heute weis ich das es kurz nach dem Überfall war und meine wirkliche Mutter mich mit ihrem Körper und Leben beschütz hat.“Es fiel ihr nicht leicht darüber zu reden, noch immer fühlte sie sich verraten.
„Kannst du mir sagen warum alle mir nicht schon längst sagten wer ich bin?“
hilfesuchend sah sie Dagmar an, sie hoffte jetzt endlich antworten auf ihre Fragen zu bekommen. -
Sie musste schmunzeln, so jung wie sie war, diesen Ausdruck in seinem Gesicht hatte sie schon öfters gesehen. Wenn ihre Mutter ihren Bruder zurecht wies sah er genauso aus. Doch was er mit dem Kopfwaschen und wem meinte verstand sie nicht.
Sie sah geschämt auf ihre Hände und den Becher, es war bestimmt nicht richtig gewesen ohne Erlaubnis und zu fragen einfach so Wergzureiten.„Oh, Harlif. Ich glaube ich habe einen Fehler gemacht. Bitte sei mir nicht böse, ich war die ganze Zeit wie eingesperrt und ich musste einfach mal raus. Ich habe Thorall überredet, er kann nichts dafür.“
Jetzt hatte sie einschlechtes Gewissen.
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Sie hatte kaum Zeit auf den alten Mann zu reagieren, schon war er wg. Etwas belustigt sah sie ihren Cousin an.
„ Sind alle Männer hier so seltsam?“Ihre Augen blitzen schalkhaft auf.
„Du und Loki ganz bestimmt, ja das muss daran liegen das ihr schon zu lange mit diesen seltsamen Römern zusammen seid.“Sie lachte über das ganze Gesicht.
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Dagny lächelt ich an und dachte bei dich nur „Männer, wenn sie nicht stark tun können fehlt ihnen etwas“
„Duumvir, das ist so etwas wie ein Rich eines Dorfes oder? Wenn du das noch eine Weile bleiben willst solltest du aber schon auf Mara hören. Ich will dir mal etwas erzählen.“
Sie sah ihn an und jetzt war sie gar nicht mehr das kleines Mädchen sondern eine energische junge Frau die genau wusste was sie tat und sagte.
„ Du hast bestimmt schon viel mitgemacht in deinem langen Leben und ich bin sicher du willst dieses auch noch weiter so haben. Du willst bestimmt nicht ewig hier auf dem Hof sitzen, zusehen wie die anderen arbeiten und über das streichen was mal dein Bein war. Hör auf uns Frauen, wir haben nämlich schon mehr gesehen als ihr Männer immer denkt. Jorgar, einer unser Jäger war genau so wie du und am Schluss nahm man ihm das Bein ab damit er nicht starb, willst du das? Ich sage dir er war ein starker Mann aber es war grausam wie er geschrieen hat bis endlich die Ohnmacht ihn erlöste.“
Ihre Augen waren jetzt ganz dunkel, fast wie der Waldsee hinter ihrem Dorf, doch nicht lange.
Als sie sich zurücklehnte und nach dem Becher griff, den Marga ihr mit einem erstaunten aber freundliche und bejahenden Blick reichte, war sie wieder das junge unschuldige Mädchen wie vorhin als sie auf den Hof kam.„ Und jetzt sag mir wann du mir deine Stadt zeigst, ich bin so neugierig und allein…nein das trau ich mich dann doch nicht.“
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Sie setze sich zu ihm.
„ Na ja, Irminar hat, als einziger noch lebender männlicher Verwandter, meine Vormundschaft übernommen. Er hat mir auch schon einiges erklärt und erzählt. Es ist so vieles neu für mich. Ich wusste ja gar nichts über meine Familie. Alles ist neu und fremd für mich. Manchmal fühle ich mich fast wie eingesperrt, deswegen bin ich ja heute auch ausgeritten. Wilgar brauchte Auslauf und ich wohl auch.“ Sie lachte.
„So richtig viel hab ich noch nicht gesehen, im Augenblick haben auch alle viel zu viel zu tun. Entweder sie bereiten das Julfest vor oder pflegen sich gesund.“ Dabei sah sie ihn skeptisch an.
„ Wie geht es den deinem Bein?“ -
Dagny öffnete die Tür und betrat den Raum, mit einem Blick nahm sie ihn in sich auf. Die Frau, die gleiche die sie auch im Arbeitszimmer gesehen hatte, saß am Tisch. Jetzt wusste sie das es Duccia Venusia war oder Dagmar. Das Oberhaupt der Familie.
„ Heilsa, Dagmar. Ich bin Helena, Tochter von Yngve und Lanteruna aus der Familie Audaod.“
Leise schloss sie die Tür hinter sich und blieb stehen. Noch immer trug sie ihre germanischen Sachen und auch ihre roten wildes Locken lagen offen, nur durch einen geflochten Haarkranz gehalten, über ihren Schultern. -
Sie sah verwirrt zwischen Harlif und der Frau hin und her. Als sie ihn dann genauer betrachte und sein Bein musste sie grinsen.
„ Seit sicher, das werde ich tun. Egal was ER dazu meint.“ Sie grinste ihn frech von oben an.
„ Ich sehe, ich muss mir keine Sorgen machen, du bist in wirklich guten Händen.“ -
Dagny sah sich neugierig um. Als sie Harlif im Stuhl sitzen sah die beiden um ihn, wurde ihr weh. Es war so viel passiert, viele waren tot oder wären es fast gewesen.
Sie sprang vom Pferd und lief über den Hof zu ihm.
„ Heilsa Harlif, ich dachte mir ich schau mal nach dir und wie es deinem Bein geht.“
Jetzt hatte sie zumindest mal ne gute Ausrede. -
Als Albin sie fand und zu Venusia brachte, war ihr gar nicht gut zumute. Sie wusste nicht was sie sagen sollte.
„Ganz ruhig Dagny, das bekommst du schon hin. Den Kopf wird sie dir schon nicht abreißen.“ Dachte bei sich als sie an der Tür anklopfte. -
Etwas unsicher sah sie den Mann an, warum fragte er sie so aus? Sollte sie es ihm erzählen? Was ging ihn das überhaupt an?
„Ist ne lange Geschichte „
wich sie ihm aus.
Doch Thorgall platze schon dazwischen. „Er und die anderen haben sie auf der anderen Seite gefunden. Sie ist die Schwester von Svena und Farold. Alle haben gedacht sie ist damals mit den anderen umgekommen aber nein, sie nur wie quicklebendig sie ist.“
Dagny sah ihn wütend an, warum muss er das nur jedem erzählen? -
Dagny setzt sich und schnell war der Fremde vergessen…fürs erste.
„Du wolltest mir von meiner Mutter erzählen und meiner Familie“ Abwartend sah sie ihn an. Endlich sollte sie etwas erfahren. -
Etwas erstaunt über Irminars Rektion drehte sie sich zu ihm um, als der Römer weg war.
„War es falsch das ich mit ihm geredet habe? Ich musste nur so lachen als er so aus dem Fenster sprang. „
Sie hoffte nicht schon wieder etwas Falsches gemacht zu haben.
Eigentlich wollte sie auch viel lieber ihre Fragen beantwortet bekommen. Ob er dies jetzt noch tun würde? -
Sie grinsten den Mann an und freute sich, endlich mal jemand der nicht so ein Brimborium machte.
„Heilsa, ich danke. Sag ist Harlif hier? Wenn ich schon mal hier bin sollte ich ihm bestimmt begrüßen.“
Sie war sich zwar nicht ganz so sicher wie er das sah und vor allem ihren Ausritt aber die Höflichkeit gebot das wohl und was war schon dabei?
Neugierig sah sie sich um. -
Der Ritt war ruhig verlaufen, Wilgar hatte sich benommen und Helena war zufrieden mit sich und ihm.
Es war wirklich nicht weit zu dem Gehöft und sie hatte kaum Zeit sich die Umgebung anzusehen als sie auf dem Hof ankamen. Ein paar Arbeiter waren dort auch beschäftigt -
Es war ein schöner Tag, kalt aber klar und rein war die Luft. Helena hatte die Tage mehr oder weniger in der Casa verbracht, es war einfach nicht schön draußen gewesen. Jetzt aber kamm eine Unruhe in ihr auf, sie war es nicht gewohnt drinnen zu sein, sie fühlte sich fast schon eingesperrt.
Unruhig striff sie durch die Gänge, niemand war da. Die Bediensteten waren beschäftigt, das Julfest wurde vorbereitet und keine hatte wirklich Zeit für sie.
Wie so oft in der letzter Zeit ging sie auch diesmal in die Ställe, Wilgar ging es dort sehr gut. Er hatte sich schnell an seine neue Umgebung gewöhnt und auch daran das jemand auf im ritt. Sie musste lache als sie an diesen wilden Ritt mit ihm noch vor ein paar Wochen dachte. Wie schnell hatte sich so vieles verändert. Ihn ihrem und auch in seinem Leben.
Eine Möhre in der Hand ging sie in seien Box, strich ihm über den Riss und legte ihren Kopf an seinen Hals. Wie schon auf dem Gut sprach auch sie hier oft mit ihm und schüttet ihm ihr Herz aus, er wusste mehr über sie und ihre Wünsche und Träume als sonst jemand.
„ Na mein schöner, haben sie dich mal wieder drinnen gelassen? Ja ich weis du willst dich bewegen und raus aber nein, darauf lasse ich mich bei dir nicht mehr ein“ lachte sie.
Sie drehte sich um als sie ein Geräusch hinter sich hörte, nur eine Bewegung aus dem Augenwinkel war zu erkennen.
„ Wer ist da, komm raus und zeig dich“
Thorgall kam hinter einem der Pfosten vor und grinste sie an.
„ Er ist schon seit Tagen unruhig, du hast recht er will raus. Magst du ihn nicht etwas rumführen?“
„ Rumführen? Meinst du nicht wir können einen kleinen Ausritt machen? Das ist bestimmt viel besser, er muss sich ja auch daran gewöhnen.“
Thorgall sah sie etwas erstaunt an. „ Ich weis nicht.“ Erwidertet er zögerlich.
„ Ach Torgall, bitte was soll schon passieren. Du kommst einfach mit und zeigst mir etwas die Umgebung. Ich muss doch langsam wissen wo was ist, was hälst du davon? Nur ein bisschen, das merkt keiner und wir alle haben was davon, …bitte“ Sie setze ihren liebsten Dackelblick auf und streichelte dabei, sie wusste das sie ihn damit rumbekamm, das hatte sie schnell rausbekommen.
„ Na gut, aber nicht all zu weit, ich zeige dir den Hof von Harlif. Das ist nicht so weit weg.“
„ Harlif hat ein Landgut? Au ja, bitte das ist eine gute Idee.“ Sie freute sich ihn wieder zu sehen und auch das sie etwas raus kam.
Es dauerte nicht lange und alles war vorbereit, niemand achtet in den ganzen Vorbereitungen auf die beiden und so kamen sie ohne bemerkt zu werden aus dem Stall und auf die Strasse.
Auch am Stadttor wurden sie nicht aufgehalten und so ging es los, Helena genoss die frische Luft im Gesicht und ihre Haare flatterten nur so im Wind. -
Jetzt war sie doch etwas verwirrt über seien Antwort und sie blickte auf den Boden. Doch nach kurzer zeit hob sie wieder den Blick stolz und sicher.
„ Verschwinden? Warum sollte ich dass den tun? Hier droht mir keine Gefahr, selbst wenn Römer so einfach aus dem Fenster hopsen.“
Sie lachte und sah ihn dabei in die Augen. -
Sie musste ein lachen unterdrücken als er so aus dem Fenster hopste.
„ Heilsa, Primus. Gibt es bei euch Römern keine Türen? Ich wusste ja schon das ihr etwas…“ Sie lächelte ihn gewinnend an, „ anders seit als wir Germanen, aber Türen werdet ihr doch wohl haben? „
Sie vergaß ganz das es sich eigentlich nicht schickte sich so mit einem Fremden zu unterhalten aber mit ihrem Cousin im Rücken traute sie sich alles zu. Ihr Latein war deutlich nicht ihre Muttersprache aber trotzdem rein und sauber. -
Zitat
Original von Aulus Duccius Maximus
..."Du hast das Gesicht und die Augen deiner Mutter...bei den Göttern wie lange ist das schon her....??" Er wusste es selbst nicht...„ Meine wirkliche Mutter? Du kanntest sie? Ich kann mich nicht erinnern. Hanna war meine Mutter all die Jahre. Der alte Mann, der der mich aus dem Arbeitszimmer geschliffen hatte, der sagte auch dass er meine Familie kannte. Bitte erzähl mir von ihnen auch von meinem Vater und alles was ich nicht weis. Ich weis gar nicht wer ich bin.“
Es war etwas was sie wirklich belastete seit dem sie wusste das sie nicht die Tochter von Hanna war. Irgendwie fühlte sie sich betrogen aber jetzt hatte sie ja die Möglichkeit endlich etwas zu erfahren.
Ein Windstoss ließ ihre Locken auffliegen und auch drückte er den schweren Wollrock um ihre Beine. Sie trug noch die Sachen der Reise, einen naturfarbenen Wollrock mit einer roten Borte, eine einfache Bluse mit einfachen Stickereien um den Hals. Dort hatte sie auch eine Kette mit einem Anhänger, der zwischen ihren Brüsten lag. Sie zog ihn aus der Bluse und hielt ihn in der Hand.
„ Ich glaube dies ist das einzige was ich von ihr habe, Hanna hat immer darauf geachtet das ich es Tag und Nacht trug aber nicht jeder sah. Sie sagte mir mal das es mir den Weg in meien Zukunft zeigen würde.“
Sie hob ihn an und zeigte ihn ihm. Er war gold schimmernd und mit ein paar Steinen besetzt, in der Mitte war ein Abbild zu erkennen.
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Harlif brachte sie zurück zu den anderen. Sie traute sich kaum zu dem auflodernden Feuer zu sehen, ihr Gesicht war vom weinen und der Kälte gerötet. Harlif hielt sie zurück als sie zu dem Feuer wollte, er schüttelte den Kopf, hob sie einfach hoch und setze sie auf ihr Pferd.
Als alle sich in Bewegung setzten sah sie zurück, erneut verschleierten Tränen ihren Blick und sie schickte alle Gebete die ihr einfielen zu den Göttern ihre Geschwister in allen ehren aufzunehmen.
Dann drehte sie sich um und lies das Feuer und ihr altes Leben hier am Fluss zurück. Sie würde wohl niemals mehr zurückkehren.