Beiträge von Tiberiana Crista

    "Oh.. ja klar, es geht mir gut." erwiderte sie verlegen und bändigte Paco, indem sie ihn wieder ins dunkle Tuch packte und gut festhielt. "Ich habe gerade die Katze hier vor dem Ertränken in einem Regenwasserfass gerettet. Ihr Balg hat von Pacos Futter gegessen, während sie die Wäsche aufhängen war. Und dann bestraft sie Paco, der nix dafur kann, wenn sie ihr Kind unbeaufsichtigt mit dem Kater alleine zurücklässt. Sein Frauchen war nicht gerade sehr erfreut über ihn. Sie hat doch Schuld, wenn sie sein Futter so hinstellt wenn ihr Kind alleine da ran kommt, nicht wahr?" ereiferte sie sich über die hinter ihr zurückliegenden Minuten. Sie sah Cincinnatus an. "Tut mir leid.. die Frau hat mich so aufgeregt... Ist bei dir alles in Ordnung?" fragte sie ihrerseits. "Ich kann bezahlen, wenn du Schaden erlitten hast."

    Sie sah zu ihm auf und wusste nichts zu sagen. Er wollte sie tragen? Eine Lösung, um den Schmerzen zu entgehen. "Hoffentlich ist es nur ein Kratzer.. und ich... ehm.. sag Bescheid, wenn du Schmerzen kriegst." Sie wollte ihm wirklich keine Umstände machen aber was blieb ihr anderes übrig?


    Crista löste ihren Arm von seiner Taille und legte dann Arm dann bald um seinen Nacken herum. Somit konnte sie sich an ihm festhalten... und versuchen sich leicht zu machen. Cato war keiner der Herrschaften.. dieses Wissen machte es ihr etwas leichter. Zaghaft lächelte sie ihn an, während er sie durch den Gang und weg von dem Scherben trug. "Danke... ich weiss nicht, wie ich bei dir mich bedanken soll."


    Seine Haut war so angenehm weich. Warum mussten sich ihre Wangen sich vor Verlegenheit röten? Crista konnte Cato nur zulächeln, um dies zu überspielen. "Ich wüsste nicht.. in welche Richtung ich gehen soll.. so wie der andere es getan hat. Ich bin nicht gut im Wege finden..." meinte sie bedrückt. Ja, was wäre geschehen, wenn Cato sich noch schimmer verletzt, gar bewusstlos gewesen wäre? Sie wollte nicht mal dran denken... wenigstens hatte sie ihm helfen können. "Ich hab dich noch nie gesehen.. und ich bewohne mit Brideis zusammen eine Kammer."

    "Nö.. ich weiss wirkjlich nicht mit wem ich es zu tun habe." erwiderte sie ehrlich und nickte zustimmend. Na also... er kannte Katzen. "Also warte mal. Ich habe einen Besen in der Hand und hinter mir ist es sauber, beinahe blitzblank. Da würde ich zwei und zwei zusammenzählen und von selber drauf kommen." fügte sie hinzu.


    "Na und.. Mäuse jagen ist ein Arbeitsauftrag für ihn. Da darf er sich mal das Fell putzen. Guck... er springt schon wieder fort." Crista deutete auf den davon laufenden Paco der leise miauend in eine leere Pferdebox verschwand. Von dort kam wenig später ein erneutes Rascheln. "Ich bin übrigens Crista. Wo hab ich dich nur schon mal gesehen?" Aber klar. Die Feier. Der faltige Sklave. Salat. Pistazien. Buffett. der Verwalter des Mannes. Oh nein, sie würde ihn ganz bestimmt nicht Tattergreis nennen. "Valis? Vene? Vatre? Vase?" murmelte Crista leise.

    "Huch..." Crista erschreckte sich und liess den Besen fallen, der geräuschvoll auf dem Pflasterboden aufschlug. Sie hatte wirklich keien Menschenseele erwartet und doch war jemand hierher gekommen. Die Hand ans Herz legend drehte sie sich um und betrachtete den älteren Mann, der ebenso erschrocken dreinschaute. "Was denn bei den Göttern??" echotete sie und trat zurück.


    Abermals raschelte es im Stroh und Kater Paco sprang hervor. "Sag bloß, du kennst keine Katzen!" Was für eine blöde Frage... Er sah so alt aus.. bestimmt kannte er diese Tierart sehr viel länger als sie selbst. Sie hob den Besenstiel wieder auf und stützte sich auf ihn. "Darf ich vorstellen? Paco, der Mäusejäger." Der sich aber gerade nicht wie ein Mäusejäger benahm, sondern sein Fell abschleckte. Crista schämte sich nicht ihrer zerkratzten Arme und glättete ihre braune Schürze, die sie über der grauen Tunika trug. In diesen Farben gekleidet kam ihr braunes leicht gewelltes Haar noch besser zur Geltung.

    "Mandeln? Vielleicht sind die alle im Gebäck gelandet?" witzelte sie spontan und grinste schelmisch. "Ich hab die Küche noch nicht kennengelernt.. aber es könnte ja so geschehen sein, dass die Frau Köchin oder der Herr Koch sie alle auf diese Weise verbraucht hat." Für ihren Geschmack saß er ein bisschen dicht bei ihr. So gut kannte sie ihn auch nicht, um ihm einfach so gewähren zu lassen. Crista rückte ein Stückchen ab und widmete sich ihrem Salat, der allmählich weniger und weniger wurde.


    "Du bist hier, weil du nicht weisst ob es Arbeit für dich gibt?" Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch und spähte zu Iuvenalis rüber. Tattergreis? "Ahso.. nunja.. Danke nochmal für den Salat. Er ist genau richtig." Sie schluckte ihren Bissen hinunter.


    "Du bist ehm.. warst Verwalter? Boah, das klingt gut." Crista lächelte. "Naja... es erinnert mich an zu Hause, wenn ich Austern sehe. Es gab halt fast immer großen Aufruhr, wenn wer eine Auster inklusive Perlen gefunden hat. Die Glücklichen haben sie dann zu Geld gemacht, sind mit ihren Lieben weggezogen und man sah sie nie wieder: Oder hörte nichts mehr. Ich würde so eine Perle lieber behalten."

    "So, Paco... dann zeig mir mal deine Mäusefängerkünste." forderte sie den Kater auf und liess ihn von ihren teilweise zerkratzten Armen hinunter. Sie brachte ihn hierher, damit der Kater sein Geschick auch hier trainieren konnte. Als Übungsort suchte sie den Stall aus. "Such die Mäuse, Paco. Such sie." Crista verfolgte ihn mit ihren Augen, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. "Viel Glück, Kleiner." murmelte sie und griff sich den Besen, um den Gang zwischen den Pferdeboxen zu fegen.


    Der Pferdestall war ein angenehm ruhiger Ort. Keine Menschen weit und breit. Nur sie selbst, die Pferde, der Kater und die Mäuse. Crista hörte ein leises Raschen hinte risch und schmunzelte. "Na.. hast du schon eine gefangen?" fragte sie in die Richtung, ohne sich umzudrehen und fegte unverdrossen weiter. "Vielleicht sollte ich ein Halsband für dich besorgen, damit jeder weiss, dass du zu mir gehörst. Was meinste dazu? Hm... noch weiss dieser Curio nicht, dass es dich gibt."




    Sim-Off:

    Na.. wer möchte dazu kommen?

    Crista trug ein dunkles Tuch in den Händen, in welchem sich etwas Lebendiges befand. "Husch, sei still..." flüsterte sie dem Kater zu, der sich darinnen befand. Ein schwarz-weiss gescheckter junger Kater mit einem weissen und einem schwarzen Ohr. "Und zieh deine Krallen ein. Du tust mir weh." fügte sie augenrollend hinzu. "Na also.. geht doch. Halt schön still. Wir sind gleich da." Nur noch diese Straßen durchqueren, dann zweimal links und sie war wieder bei der Villa der Tiberier angelangt. Sie bog bei der nächsten Ecke ab und prallte mit einem jungen Mann zusammen. "Autsch..." Crista landete auf der Seite und packte den aufmaunzenden Kater, der entfliehen wollte, gerade noch rechtzeitig am Nacken. "Hier geblieben, ich brauch dich noch, Paco." schalt sie das Tier aus und wandte sich wieder aufrappelnd dem anderen Passanten zu. "Entschuldigt bitte.. ich wollte nicht.. Ohje, die Papiere." entschuldigte sie sich beschämt, während auf ihrer Hüfte mit Sicherheit am nächsten Tag ein großer schillernder blauer Flecke entstehen zu finden sein würde. "Ich bin so tollpatschig." murmelte sie zu sich selbst, trat zur Seite.

    "Zu Sonnenaufgang? Mhm... gibt es hier keinen Hahn der kräht, wenn es Zeit zum Aufstehen ist?" Nunja, der alte Hahn auf Lupus Hof hatte immer ein bisschen verspätet gekräht. Trotzdem kamen sie fast immer rechtzeitig aus den Betten. Crista schüttelte den Kopf, drehte sich auf den Bauch. "Nein... ich komme nicht aus dieser Stadt. Ich komme aus Sizilien. Mein Vater hat viel über die Insel erzählt."


    Sie lächelte wehmütig, gerne würde sie seine Stimme hören. "Das Land ist in Regionen aufgeteilt, die zum Teil sehr dicht besiedelt sind. Neben der größten Stadt gibt es auf der Insel viele kleine Orte die mit den Städten Messina, Catania und Syrakus wetteifern." begann sie zu erzählen. "Das Landesinnere ist im Vergleich zu den Küstenregionen eher dünn bewohnt. Man trifft überall auf unterschiedlich abstammende freundliche Mitmenschen. Wir haben überwiegend heiße und trockene Sommer, der Winter in Sizilien ist feucht aber dennoch mild. Und im Frühling blühen Sträucher und Mandelbäumchen." Crista bettete den Kopf auf die verschränkten Arme, sah Brideis an. "Die Waldgebiete um den Monti Madonie und in der Region Monti Nebrodi sind die Heimat vieler einheimischer Tiere wie Wölfe, Füchse und Wildkatzen. Nicht zu vergessen die Meeresbewohner, die zahlreichen Krustentiere wie Thun- und Schwertfisch. Meeresschildkröten kann man an der Pelagischen Insel beobachten."

    Sie grinste auf seine Worte und versenkte ihr errötendes Gesicht im Becher. Nun hiess es wohl warten.. und das dauerte gar nicht mal so lange. "Ach, ist nicht so schlimm wenn du diese Zutaten nicht mit hast. Pistazien sind eine gute Idee." erwiderte sie lächelnd. Mit diesen Worten nahm sie den Teller entgegen und die Gabel in die Hand.


    Kauend beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln und nahm sich von den Pistazien. Die Schale legte sie auf den Rand des Teller und aß die inneren Kern. Den Kern einer dunklen Olive legte sie ebenfalls zu den Pistazienschalen. "Und was machst du so hier? Gehörst du zu diesem Haus? Du bist erst später zu dem Fest gekommen, stimmts?" stellte Crista neugierig ein paar Fragen. Noch mehr Kontakte knüpfen unter dem Zeichen der Saturnalien.. gar keine so schlechte Idee. Und es lenkte sie davon ab, dass Fabiana schon fort war. "Der Salat schmeckt wirklich klasse.. danke. Stimmt es, dass man in Austern silbernschimmernde Perlen findet?"

    "Der Maiordomus..." Crista räusperte sich, "...ist quasi der nächste Mensch dem ich gehorchen muss, wenn ich keine Aufgabe von meinem Herrn habe? Er tut die Peitsche schwingen? Na, ich hoffe, dass es nicht so weit kommt..." Sie schüttelte den Kopf, humpelte versuchsweise noch einen Schritt weiter, was erneut recht schmerzhaft war.


    "Ja, die bin ich. Tiberia Albina hat dich gekauft und ich war zufällig dabei, weil ich sie beim Einkaufen begleiten sollte." Der andere 'hilfreiche' Sklave erwiderte etwas auf Catos Worte und ging mit den zerbrochenen Scherben und Stücken von dannen. Er musste wohl einen inneren Orientierungssinn haben, so kraftvoll und entschlossen wie er davon ging. Crista beneidete ihn darum und vergaß den Neid-Gedanken wieder.


    Jetzt sah sie zu Cato auf, der seinen Arm, um sie legte und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. "Öhm... fehlen tut mir nichts... aber ich muss.. irgendwie in die Scherben geraten sein..." brachte sie hervor und zog den verletzten Fuß etwas höher an. Für einen Moment wurde ihr schwindelig. Crista schloß die Augen, atmete tief durch. Dann war es wieder vorbei und sie schlug die Augen wieder auf. Ihr Arm legte sich um Catos Taille und die Faust ballte sie um ein Stück seiner Tunika. "Ich kann es aushalten..." Mit dem anderen Arm stützte sie sich immer noch an der Wand ab. "..es tut ganz schön weh, ..und du musst auch versorgt werden." erinnerte sie Cato mit besorgter Stimme. "Wohin? Zu wem? Ich kenne nur domina Albina, meinen Herrn dominus Decimus Tiberius Lupus... und die junge Brideis."

    Sie zog die Beine an, setzte die Füße auf die Bettkanten und knüfte die Sandalenschnüre auf, die sie durch die Unterbrechung ihres Schlafes nur nachlässig geknotet hatte. Ein Glück, dass sie nicht gestolpert war. "Einen Sklaven-Verwalter?" Crista nickte, sah zu Brideis auf. "Curio? So ähnlich klang sein Name. Ich hatte ihn nicht gleich verstanden, weil ich noch im Halbschlaf war als er mich weckte,"


    Hinter vorgehaltener Hand würgte sie ein Gähnen ab und streifte die Sandalen von den Füßen. "Und was macht die Biene Maja.. äh.. entschuldige, der Majordomus hier? Ich hoffe, wir haben so langsam unsere Ruhe. Wann müssen wir morgen aus den Federn..?" Allmählich wurde ihr kalt. Crista erhob sich, schlug die Bettdecken zurück und deckte sich zu. "Frag mich, wenn du Fragen hast.,. ich verzeihe alles."

    Der junge Unbekannte tat was sie ihm geraten hatte. Crista machte sich nichts aus seiner Berührung, fand sie ganz angenehm und winkte ab, als er sich entschuldigte. "Schon gut.." flüsterte sie. Vorsichtig löste sie ihre blutige Hand von seiner Wunde, half ihm das Stück Stoff drum herum zulegen und zuletzt zu zuknoten. Die Blutspuren wischte sie an ihrer Tunika ab, machte sich momentan nichts draus wie sie in diesen und nächsten Momenten aussah. Crista erwiderte sein Lächeln, versicherte sich, dass der notdürftige Verband fest genug saß.


    Ruhig nickte sie zu seinen Worten. "Keine Ursache. Das wird schon wieder, ganz bestimmt. Ja.. die Herrschaften. Ich frage mich, ob.." Crista verstummte. Kam da jemand? Anscheinend hatte man den Lärm doch gehört, denn plötzlich tauchte ein anderer Mann auf und begrüßte sie mit einer Begrüßung. Sah er nicht was hier im Gang passiert war? Der Verletzte sprach schon mit ihm und wies ihm zudem eine Aufgabe zu. Eine Aufgabe, die sie auch erledigen könnte... musste, weil sie Sklavin war. "Den Majordormus? Wer ist das denn?" fragte sie und biss sich errötend auf die Lippen.


    "Hej Cato, nett dich kennenzulernen. Ich bin Crista." stellte sie sich ihm vor und stützte sich mit einem Arm an der Wand ab. Die Schmerzen an den Füßen waren nun zu groß geworden, um länger ignoriert zu werden. "Uhum.. das war wohl ein bisschen viel Aufregung. Ich habe es nicht so mit Blut, aber es geht schon." versuchte sie von sich abzulenken und tat zwei Schritte, die recht schmerzhft waren. "Autsch..." Falls Cato eine Herrschaft war musste sie sich zusammenreissen. Falls nicht.. hatte sie ihrerseits mögliche Hilfe an ihrer Seite. "Komm, gehen wir." brachte sie hervor.

    Der junge Mann folgte ihrer Aufforderung. Crista ihm hinterher. Forschend sah sie ihn an, wollte sich vergewissern, dass es ihm soweit auch gut ging. Und was jetzt? Sie hatte nur eine Hand frei. "Schön, daß es geht. Äh nein.. nicht schön. Lieber wäre es mir wenn du nicht verletzt wärst. Aber nun es ist zu spät, um die Zeit wieder zurückzudrehen. Mhm, schaffst du es ein Stück Leinen von meiner Tunika abzureissen? Ein Verband vielleichst könnte besser helfen als meine Hand."


    Nunja... wenn sie ihre Hand wieder wegnahm, würde es wieder zu bluten anfangen. Und wenn der Verband dann schnell draufkam, würde ihn hoffentlich nicht zuviel vom roten Lebenssaft verlassen. So hoffte sie jedenfals würde es geschehen. Crista schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, drehte sich ihm ein Stückchen zu, damit er den Stoff erreichte. Ihre übrigen Tuniken sind alle in der Wäsche. Diese hier war die einzige, die tragbar war. Briseis hat vielleicht noch eine Tunika für sie übrig.


    Im Gang ist es unheimlich still. Ein wenig zu still. Hat denn sonst keiner den Lärm gehört? Soll sie weiterreden? "Mhm... in welche Richtung müssen wir gehen um wieder unter Leute zu gelangen? Du musst weiter versorgt werden. Und jemand muss Bescheid wissen, was hier rumliegt. Nicht, dass noch jemand sich verletzt." Ihre Füße begannen derweil zu schmerzen, weil sie nicht bemerkt hat, dass sie sich diese trotz der Sandalen an den schwaren Kanten der zerstörten Vase aufgeschnitten hat. Crista versuchte den Schmerz zu ignorieren.

    Gut, es ging ihm soweit gut. Er konnte alleine aufstehen und er war nicht verletzt. Crista erhob sich mit ihm, blickte auf den dreibeinigen Tisch, die Scherben der Vase, die Wasserpfützen. "Dieser Tisch da? Ohje... ich fürchte, ich kann dir da nicht weiterhelfen. Ich habe mich verlaufen und dann war es plötzlich so laut." plauderte sie los und sah ihn wieder an, wobei sich ihr Blick mit dem seinen kreuzte. Als nächstens revidierte sie ihren Gedanken von vorhin, dass er nicht verletzt wäre.


    "Du bist verletzt..." hauchte sie erschrocken, griff nach seiner rechten Hand, sah nach ob eine Scherbe sich innen befand war. Da war keine. Crista presste ihren Handballen auf die Blutung seiner Hand. Was tat sie da eigentlich? Wusste sie selbst was sie da tat? "Wir müssen die Blutung stillen." brachte sie, verlegen um ihre Handlung ihn erneut zu berühren, hervor. Und das ohne ihn zu fragen. "Bitte... komm ein paar Schritte von hier weg." fügte sie hinzu. Hatte sie sich ihm schon vorgestellt? "Gehts?" Eher wurde ihr schwummerig... Vom Blut oder vom Magenkribbeln?

    Auch wenn sie aus Sizilien kam. Fisch und Austern waren die Speisen, die sie nicht mochte. Sie spitzte die Ohren bei dem zweiten Angebot. "Salat? Mit Oliven? Essig dazu? Ah..das klingt gut. Walnüsse müssen dazu. Oder hast du Mandeln gesehen?"


    Crista spähte zum Buffett und musterte Marhabal aus den Augenwinkeln. Die paar Falten im Gesicht machten ihn interessant. "Du kannst mir einen solchen Salat bringen." Mit diesen Worten kommt sie auf sein Angebot zurück, lächelte breit. Er hatte doch damit angefangen... und sie konnte sitzenbleiben. Hoffentlich hörte der Hausherr das nicht. Noch weiss sie nicht welche Stellung der ältere Mann neben ihr in diesem Haus hat. Und wenn sie schon mal dabei ist: ein kurzes Wimpernklimpern schob sie allein für ihn hinterher. Es hat in manchen Augenblicken schon ein gutes allein unter Männern zu leben. Verschmitzt lächelnd hob sie ihren Becher um genußvoll den Wein zu trinken.

    "Oh.. entschuldige. Ich bin Crista und bin gestern mit meinem Herrn hier angekommen. Ich wusste nicht, wo ich schlafen sollte, aber dann haben die mich vor seiner Tür aufgestöbert und freundlichst gebeten, auf mein Zimmer zu gehen. Naja.. das endete nach kurzer Diskussion damit, dass ich hier vor diese Tür abgestellt wurde.


    Crista trat ein und ging zu dem freien Bett rüber, nahm dort auf den Bettdecken Platz. Irrte sie sich oder war es an dieser Ecke kälter als an der Tür? Sie konnte auf den zweiten Blick keine Möglichkeit entdecken das Zimmer aufzuwärmen. Sie zuckte mit den Schultern, strich über die Bettdecken hinweg. Ihre eigenen Beutel hatte sie bei Lupus zurückgelasen, würde diese später holen. Hatte also nichts dabei, was ihr allein gehörte. Selbst die Kleidung zum Schlafen hatte sie zurückgelassen. "Hast du auf mich gewartet?"

    Ihre Augen streiften die Anzahl der zahlreichen Amphoren. Was sollte sie nehmen? Sie entschied sich für etwas dunkelrotes, liess es sich einschenken. Amüsiert beobachete sie den älteren Mann, dem es misslungen war, sein Essen auf den Teller zu bekommen. Crista schüttelte den KOpf als sie sah, was er mit dem runtergefallenen Essen machte. Nun denn.. würde sie es nicht genauso machen?


    Mit dem Getränk in der Hand kehrte sie zurück zu ihrem Platz und nippte aus dem Becher. Mhm.. Kirschsaft. Da hatte sie aber was leckeres gefunden. Der Mann von vorhin nahm in ihrer Nähe Platz. Na, der hatte aber anhgesichts des Essenberges Appetit. Und schaffte es irgendwie sie auch noch anzuschauen. "Oh.. hm.. das wäre nett." erwiderte sie freundlich. "Irgendwie komme ich nicht auf den Geschmack. Von Käse und Weintrauben habe ich schon probiert. Mhm... was isst du eigentlich? Irgendeine Empfehlung was ich probieren sollte?" So viel Ahnung hatte sie nicht was auf dem Buffett aufgetischt worden war.

    Hm.. jetzt rechts? Links? Oder doch besser geradeaus? Crista biss sich auf die Lippen, spähte in den Gang zurück, aus dem sie gerade getreten war. Mensch.. der sah auch nicht anders aus als die Gänge dieser Wegkreuzung. Sie seufzte.. also was jetzt? Links hörte sich besser an als rechts. Oder doch lieber gerade aus. Immer noch mit sich hadernd sah Crista die Wände an, um irgendeinen Hinweis zu den ihr bekannten Räumen zu finden. Vielleicht sollte man auf den Boden Pfeile anlegen. Gelb für einen Weg nach draußen. Grün für das atrium. Blau für das balneum Rot.. für.. hm.. culina? Mhm.. rot gab es auf jeden Fall und zwar in Gstalt des immer brennenden Küchenfeuers.


    Sie entschied sich doch für rechtsrum und ging weiter. Plötzlich krachte und schepperte es dermaßen, dass sie zuerst dachte das Dach über ihr würde einstürzen. Crista lief einen Tick schneller und konnte gerade so noch den Scherben ausweichen, in die sie beinahe getreten wäre. "Ei der Daus..." rief sie erschrocken aus und fing sich an der nächsten Wand abstützend ihren Schwung auf. Was war das für ein Schatten?


    "Herrjeh, hast du dir wehgetan?" Sie überquerte den umgefallenen inzwischen dreibeinigen Tisch, schob ihn ein Stückchen beiseite, damit sie vorankam. Tapste auf Zehenspitzen durch die Wasserpfützen und Scherben näher zu dem liegenden Schatten heran. Ignorierte, dass sie sich die Sohlen ihrer Sandalen schnitt und die scharfkantigen Scherben auch ihre Fußsohlen aufritzten. Crista hockte sich nieder und erkannte eine männliche Gestalt. "Alles in Ordnung? Kannst du aufstehen?" Sachte berührte sie seine Schulter. Mochte er ihr auch noch unbekannt sein. Sie wollte helfen.

    Na bitte, die Frau hatte den gut aussehenden Mann quasi zu einem Spottpreis ersteigert. Der Sklavenhändler sah nicht gerade glücklich aus. Sie war gespannt, wie er der Sklave, der nun zur familia gehörte, nun heissen würde. Vielleicht brauchte er keinen neuen Namen?? Crista sah zum Podium hinüber, warf Publius einen Blick zu, bevor sie Albina wieder forschend ansah. Hmm... aus der Frau vor ihr wurde sie nicht schlau. Mal streng, mal nachgiebig. Mal fordernd mal gebend. Still geworden und kein Wort mehr verlierend trottete sie der Sänfte hinterher. Wo es jetzt wohl hingng? Ein letzter Blick zum Podium noch bevor der Blick von den Häusern verdeckt wurde. crista lies sich von einem Sklaven auch etwas Wasser einschenken, um ihre trockene Kehle wieder in Schwung zu bringen.

    Sie hatte sich dann doch wieder in den Wirtschaftstrakt aufgemacht um zu schauen, ob nicht doch noch ein Bett für sie frei wäre. Sie bat einen Sklaven um Hilfe und der führte sie zu einem Zimmer. Crista wartete bis er weg war und öffnete die Tür. Zu ihrem Erstaunen war das Zimmer nicht leer. Da saß ein anderes Mädchen. Sie lächelte diese zaghaft an.


    "Uhm.. störe ich? Man hat mir gesagt, ich soll zukünftig hier schlafen gehen." Sie schob sich noch ein bisschen in den Türrahmen hinein und lehnte sich an. "Ich bin Crista." Entweder die andere war unterwegs gewesen als sie hier angekommen war oder sie war doch noch ein weiteres weibliches versklavtes Wesen. Crista hoffte für letzteres, auch wenn sie dieses junge Dinge lieber in Freiheit gesehen hätte. "Ein schönes Zimmer.." merkte sie an, während sie ihren Blick schweifen liess.