Beiträge von Tiberiana Crista

    Liebe Leute,
    ich weiss, ich war lange nicht mehr online. Derzeit muss ich eine schwierige Entscheidung bezüglich Crista treffen. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen oder habt Ideen für ihren zukunftigen Lebensweg.


    Es geht um Tiberiana Crista. Sie hat ihren Verlobten Quintus Tiberianus Cato und ich wollte die beiden heiraten lassen.


    Nun bin ich ziemlich unsicher was die Zeit nach der Hochzeit angeht... also ob eine erblindete ehemalige Sklavin im IR gebraucht beziehungsweise eine Zukunft hat.


    Crista wird SIM-ON für viele Aufgaben unfähig sein, denn die Römer haben sich mit Blinden nicht so befasst wie wir heute.


    Sie könnte sicherlich weiterhin für ihre junge Herrin Tiberia Arvinia zu Diensten sein andererseits muss Tiberiana Crista nicht mehr bei den Tiberiern bleiben, denn sie ist eine freie Sklavin mit etwas geerbtem Geld.


    Im Moment würde ich sie an den Folgen des tagelangen Komas sterben lassen und eine neue ID einbringen. Für eine neue ID muss ich laut den Regeln jedoch ein paar Monate warten.


    Ich wäre dankbar für Anregungen.

    Sie erkannte Catios Stimme sofort und lächelte mit geschlossenen Augen in seine Richtung. Er musste noch bei der Tür sein, denn seine Stimme klang entfernt. "Cato!! Da bist du ja! Tiberia Arvinia hat mir gerade was erzählt, was du wissen sollst. Iuvenalis ist tot! Er hat mir trotz dem Vorfall im Keller die Freiheit geschenkt! Ich bin ja so froh!! Nein.. das ist falsch. Ich meine.. er ist nicht mehr da.. und er kann mir nichts mehr tun! Warum musste ich ihn noch so erleben?"


    Crista verhedderte sich in dem was sie sagen wollte ud dklappte den Mund zu. Nein.. sie sollte nicht mehr darüber sprechen was im Keller geschehen war! Es war vorbei.. sie sollte dieses Kapitel abschliessen.. die Narben auf dem Rücken aber würden sie immer daran errinnern. "Komm zu mir, Cato, drück mich. Arvinia freut sich, dass ich wieder da bin" Mit ausgestreckten Händen erwartete sie Cato bei sich auf der Bettkante sitzend."Und wenn ich schon so viel rede.. frage ich dich.. möchtest du mich heiraten?" Mit banger Miene wartete sie auf seine Antwort.

    Arvinia erlaubte es ihr, ihren Liebsten zu heiraten. Wenn sie doch nur ihr Gesicht sehen könnte, denn Arvinias Stimme klang etwas anders als sonst! "Ja.. jetzt kann ich es.. ich.. ich.." stotterte Crista herum, wusste sich nicht zu entscheiden, ob sie sich nun freuen oder eher traurig sein sollte. "Nein.. ich möchte nichts überstürzen. Keine Feiern! Wie denn? Ich... ich kann nicht sehen.. ich bin blind..." erwiderte sie immer noch stotternd und hielt inne, als es plötzlich klopfte.


    Wer war es nun? Crista rutschte ans Kopfende, versuchte das Kissen hinter ihren Rücken zu legen und setzte sich vorsichtig auf, lehnte sich mit dem Kissen gegen die Wand. "Ich würde.. wirklich gerne noch hierbleiben, Arvinia! Weisst du.. Du kannst dich immer auf mich verlassen.. irgendwie.. Ach, ich weiss nicht wie das mit dem 'Frei' sein ist."

    Auch er begann zu singen. Crista schmiegte sich an ihn, lauschte seiner Stimme und konnte die eine oder andere Träne nicht unterdrücken. Wann auch immer ich dich um mich herum haben will. Alles, was ich tun muss, ist dich zu rufen, und du wirst nach Hause gerannt kommen. Das ist alles was ich tun muss. Und wenn ich, ich dich küssen will. Alles was ich tun muss, ist dir zuzuflüstern jene Wörter, nach denen du dich sehnst und ich werde dich küssen. Und dasselbe gilt für mich, wann auch immer du mich willst. Ich werde hier sein, ja das werde ich, wann auch immer du rufst. Du musst mich nur aufsuchen, du musst mich nur aufsuchen. Und wenn ich, ich dich küssen will. Alles was ich tun muss, ist dich anzurufen, und du wirst nach Hause gerannt kommen, das ist alles was ich tun muss. Und dasselbe gilt für mich, wann auch immer du mich willst Ich werde hier sein, ja, das werde ich, wann auch immer du mich rufst. Du musst mich nur aufsuchen, du musst mich nur aufsuchen. Ihre Stimme war leise und rauh, als sie endete. Schwer lehnte sie sich an ihn, holte leise atmend mehrmals Luft und genoß seine direkte Nähe zu ihr. Crista fühlte sich wieder einmal ziemlich erschöpft und rührte sich nicht, ruhte sich im Stehen an ihrem Freund lehnend aus. Ihre Augen waren zu, ein paar Tränenspuren waren noch zu sehen und glänzten feucht auf der zarten Haut von Crista. Nie wieder würde sie jemals ihre eigenen Tränen sehen.

    Arvinia konnte wohl ihre Gedanken lesen... jedenfalls fand sie sich nach wenigen schritten auf ihrem Btet wieder und legte sich vorsichtig hin, tastete nachdem Kopfkissen, um es unter den Kopf zu schieben. Beim nächsten Tastversuch fand sie die dünne Decke, die sie immer zusammengerollt hatte wieder und zog diese über sich hinweg. Crista wartet auf die Worte ihrer Herrin und blieb starr vor Schreck liegen, als die Sprache auf Iuvenalis kam, liegen. Nur zu gut errinnerte sie sich noch an den Keller und die Bestrafung des alten Mannes durch seine eigene Hand.


    Das was sie anschleissend hörte liess Crista ihren eigenen Ohren kaum trauen. Die junge Sklavin schwieg einen langen undendlichen Moment, versuchte den wirbelnden Gedanken in ihrem Kopf Einhalt zu gebieten. "Ich.. ich... weiss nicht.. was ich sagen soll. Iuvenalis tot? Frei? Ich?" Sie schluckte, ballte eine Faust in die Decke. "Aber ich... wie.. soll das gehen? Jetzt? Ich?.. Bitte Arvinia. Hilf mir..." Sie liebte Cato von ganzem Herzen, konnte ihn heiraten! Aber sie konnte auch Arvinia nicht verlassen.. "Ich... weiss nicht.. was ich will.. Ich möchte.. mit Cato eins sein... und bei dir.. bleiben.." Noch einmal schluckte sie hart. "Wenn ich darf..." Sie war frei.. durfte von nun an machen was sie wollte und mochte.. was fing man bloß als erblindete Sklavin mit der Freiheit an?

    "Nein..." bestätigte Crista unter Schluchzern und nickte gehorsam. "Ja.. ich möchte mich ausruhen." Nur wo war jetzt ihr Bett? Stand es neben dem Hocker wo sie saß oder war es gar auf der anderen Seite des Zimmers.. und wo war die Tür? Crista blieb für s Erste sitzen, orientierungslos wie sie war, würde sie lieber sitzen blieben und notfalls auch auf dem Hocker sitzend schlafen. Sie wischte sich die Tränen vorsichtig aus den blicklosen Augen und schloß diese, bevor sie den Kopf hob und in die Richtung sah, woher Arvinias Stimme herkam. "Was für eine denn?" fragte sie stockend mit leiser Stimme.


    Die Sklaven die noch anwesend waren, sahen sich betroffen an und verschwanden aus den Räumlichkeiten der Tiberiern, um vor deren Tür dann stehenzubleiben und rufbereit zur Verfügung zu stehen. "Das Mädchen weiss von gar nichts... Was hat Cato bloß mit ihr gemacht, während er mit ihr verschwunden war?" murmelte Macedonicus "Das ist seltsam.. hoffentlich kommt er bald vorbei und erklärt sich. Jedenfalls kriegen wir eine Belohnung von der Herrin. ich bin gespannt."

    Sie tastete mit ausgestreckten Fingern der anderen Hand seinen Arm bis auf seine Schulter hinauf und hielt sich daran fest. Die junge Sklavin würde ihn auf diese Weise nicht verlieren. Schon vorab spüren, wie er sich bewegte und ob er stehen blieb oder ging. Gleichzeitig schloß sie die blinden Augen, versuchte sich seine Mimik, sein Gesicht vorzustellen. "Ich möchte dich nicht verlieren.. du hast viel für mich getan. Wie kann ich dir jemals danken, Cato??" Crista umarmte ihn, hielt sich an ihm fest und hob den Kopf, bis ihre Lippen sein Ohr berührten. "Ich liebe dich... nur dich allein." tat sie leise flüsternd kund und hauchte einen sanften Kuss auf seine Halsbeuge. Sie lächelte verliebt und flüsterte ihrem Liebsten noch mehr ins Ohr, sang ihm ein leises Lied. "Den schönsten Klang den ich jemals gehört habe: Cato, Cato, Cato, all die schönen Klänge in der Welt in einem einzigen Wort: Cato, Cato, Cato, Cato... Ich habe einen Mann namens Cato getroffen. Und plötzlich wird dieser Name nicht mehr das gleiche für mich sein. Cato! Ich habe gerade einen Mann namens Cato geküsst und plötzlich fand ich wie wundervoll ein Klang sein kann! Cato! Sag es laut und es wird Musik gespielt! Sag es sanft und es ist fast wie beten. Cato! Ich werde niemals aufhören Cato zu sagen! Der schönste Klang,den ich jemals gehört habe. Cato!" Zum Schluss ihres Liedes suchte sie seine Lippen...

    Crista hatte bisher nicht so sehr auf die Lage von Arvinias Räumlichkeiten und den Möbeln geachtet. Und jetzt musste sie es tun. Schritt für Schritt ging sie an Arvinias Händen sich führend lassend mit. Bald erkannte sie einen vertrauiten Geruch.. sie waren in ihrem eigenen Raum angelangt. Er war vom Feuer verschont geblieben! Crista versuchte sich zu erinnern und stiess mit dem Fuß an einen Hocker...


    Sie drehte sich zur Stimme um und sah mit immer noch geschlossenen Augen nach vorne. "Nein, Herrin Arvinia, ich sehe nichts. Lediglich weiß und schwarz, manchmal denke ich, ich sehe etwas aber dann sind es nur seltsam vorbei schwebende Schatten und Schemen. Es ist wie ein grauer Nebel der sich nicht heben will..." Langsam sank sie auf den Hocker nieder und beugte sich nach vorne, um das schmal gewordene Gesicht in den Händen zu verbergen. Crista wusste nicht ob noch jemand weiteres anwesend war... sie hatte im Moment nicht die nötige Kraft in sich stark zu sein und zur Verfügung zu stehen. Mit der Blindheit konnte sie ihre Träume und Wünsche aufgeben und davonziehen lassen... nie wieder würde sie die Farben der Stoffe sehen. Nicht einmal mehr einen Regenbogen. Das Mädchen begann leise zu weinen.

    Nicht lange, nach dem verklingen des Klopfens hörte man Arvinias Stimme. Crista freute sich sie zu hören und lächelte zufrieden darüber, vor der richtigen Tür zu stehen. Sie schreckte zusammen, als die warmen Hände ihrer Herrin ihre eigenen Hände umfingen und hielt diese instinktiv ganz ganz fest. "Ja... ich bin es. Wir haben uns wegen dem Schrecken über den Brand in der Villa ein Weilchen zurückgezogen. Und ja, mein geliebter Cato ist ebenfalls wohlauf." Sie sah die Tiberierin während dem Sprechen nicht an, hielt die erblindeten blicklosen Augen immer noch fest geschlossen. Tiberias Hände jedoch hielt sie fest, drückte noch ein bisschen fester zu. Sie hatte die anwesenden Sklaven nicht vergessen. "Herrin.. ich so froh, dass ihr lebt!" Crista schnupoperte, roch den Geruch von verbranntem Holz. "Ich habe viele Fragen. Ist viel zerstört worden.. und.. darf ich zu euch rein kommen?"

    Von der Porta kommend lies sie sich von den Sklaven, die sie hatten sie suchen sollen, in die Villa und bis vor Arvinias Zimmer führen. Vor der Tür aber war sie versucht die Sklaven wegzuschicken um die Begegnung mit ihrer jungen Herrin alleine entgegenzusehen. Crista verliess langsam der Mut.. was würde Arvinia bloß sagen?!? Tief atmete sie durch und hörte wie einer der Sklaven, wahrscheinlich Macedonicus an die Tür klopfte. "Herrin.. wir haben sie gefunden! nun sind die beiden wieder da..." rief er mit überschwänglicher Stimme lauthals aus.

    Arvina hatte überlebt.. was für ein Glück!! " Das ist gut. Ich möchte zu ihr, wenn sie da ist. Was sagst du da?? WAS?" Crista glaubte ihren Ohren nicht.. aber gleichzeitig fiel ihr ein Berg voll Steine vom Herzen. Niemals wieder würde sie diesem Griesgram begegnen müssen. Und dennoch hatte er ihr etwas hinterlassen... das warf ein völlig anderes Bild auf den alten Mann. Man hatte ihn komplett missverstanden .. oder er hatte doch ein weiches Herz gehabt. "Und.. und wo ist Marhabal jetzt?" Sie fühlte sich wie erschlagen.. und sie sollte sich bald hinsetzen. "Kann.. darf,., ich denn reinkommen?"

    Sie hob langsam den Kopf, hielt die Augen immer noch fest geschlossen und schaute in die Richtung wo 'Stechi' laut ihren Ohren stehen musste. "Cato hat mich gerettet. Er ist mit mir irgendwo untergekommen. Irgendwann bin ich plötzlich an seiner Seite aufgewacht und er hat mich gepflegt. Noch später tauchten zwei Sklaven auf, die uns sagten, wir sollen endlich zurückkommen. Stimmt das wirklich, dass der Blitz eingeschlagen und es anschliessend gebrannt hat?" berichtete sie. "Aber was rede ich drum herum... Wie geht es dir? Wo sind die anderen? Arvinia? Und Durus? Iuvenalis?" Crista wusste noch nicht, das letzterer gestorben und ihr etwas Geld vererbt hatte.

    Die Sklaven erklärten ihnen, dass der Haupteingang immer noch verschlossen war und geleiteten sie zum Nebeneingang. Mit unsicheren Schritten schritt Crista an Catos Seite tapfer weiter. Sie war schon halbwegs erschöpft, aber dies lag an ihrer schlechten körperlichen Kondition. Leise aufseufzend hörte sie mit fest geschlossenen Augen zu, wie an die Sklaven an der Porta klopften und nach Stesichoros riefen.

    Crista nahm Catos Worte wahr und schluckte hart. "Ich war schon länger bewusstlos?" Ihre Stimme klang entsetzt. Das waren zu viele Neuigkeiten auf einmal! Crista schloss die blicklosen Augen und entwand sich Catos Armen, um sich so gut es ging zusammenzukauern. Kurz darauf schlief sie wieder, diesmal aber war es ein erholsamer Schlaf als während der Bewusstlosigkeit. Die junge Sklavin liess sich die nächsten Nächte und Tage von Cato gesundpflegen, erlangte Stunde um Stunde ihre alte Kraft wieder. Das Augenlicht jedoch kehrte nicht zurück. Crista vergoß so manche bittere Träne an Catos Schulter und wurde oftmals von ihm getröstet und aufgemuntert. Die Wunde an der Stirn verheilte, verwandelte sich zu einer tiefen Kerbe.


    Plötzlich standen eines Tages zwei Sklaven in der kargen Unterkunft und berichteten, dass Tiberia Arvinia sie suchen liess. Erst jetzt dämmerte es Crista was sie schon längst hatten machen sollen, nämlich zur Villa Tiberia zurück zu kehren... Suchend tastete sie nach Catos Hand und stand vorsichtig auf. "Bitte, liebster Cato.. bring mich zurück! Wir müssen zurück. Wir werden großen Ärger von den Tiberiern kriegen." Die Sklaven staunten nicht schlecht, das die sonst so taffe Sklavin nun auf die Hilfe anderer angewiesen war. Crista hörte wie alles eingepackt wurde. "Cato? Wo bist du? Du lässt mich nicht allein, nicht wahr?"

    "Die Villa ist wegen mir abgebrannt?" ächzte Crista mit entsetzter Stimme, weil sie es eben genau so verstand. Das kühle Tuch tat gut und half leichter zu atmen. Das warme Blut aus ihrer offen liegenden Kopfwunde wurde zudem von dem Tuch aufgesaugt und begann zu trocknen. "Was sagt der Medicus dir denn noch?" versuchte sie Cato mit weiteren Fragen zu löchern und ihre Erschöpfung über das anstrengende Wörter bilden und Sätze bauen zu verbergen. "Halt mich, Cato. Ich sehe dich nicht..."