Beiträge von Iunia Varilia

    Tief beindruckt stand ich vor diesem Tor, das scheinbar den Weg in eine andere Welt versperrte. Die Ausführungen Silanus machten mich stolz. Stolz auf ihn, weil er beim Statthalter gut angesehen und er uns hier wohnen ließ. Doch auch etwas nervös, weil hier die Oberschicht wohnte und das abgetrennt von der anderen Bevölkerung. Das kannte ich von Hispania nicht. Wo es zwar aus "bessere" und "schlechtere" Viertel gab, die aber nicht mit Mauern von einander getrennt waren. Und natürlich war ich neugierig auf das was sich hinter diesen Mauern für Wunderwelten auftaten.


    "Ich freue mich für Dich, dass Du beim Statthalter in so hohem Ansehen stehst. Das alles ist für mich immer noch wie ein Traum. Kneif mich mal!"

    Ein gewaltiger Trubel, so viele Menschen. Silanus ging voran und ich versuchte ihn der Menschenmenge nicht zu verlieren. Vermutlich hätte ich so schnell nicht wieder nach Hause gefunden.


    "Du meinst wirklich wir sollten den Statthalter in seiner Unterhaltung stören? Vieleicht wird er dann ärgerlich."


    Andersherum mußte Silanus ihn wohl begrüßen, schließlich war er sein Kommandeur.

    In eine elegante meergrüne Toga gehüllt, perfekt frisiert und dezent geschminkt, freute ich mich sehr auf dieses Fest. Ich liebe Feste und ich mag es mich unter die Leute zu mischen.
    Dicht bei meinem Cousin war ich doch etas Aufgeregt, weil es das erste große Fest war an dem ich fast alleine teilnahm. Niemand der mir bekannt war und das machte mich doch etwas unruhig. Aber eben aus diesem Grund war das Fest eine gute Gelegenheit Leute kennenzulernen.


    "Ach, Silanus um Feste zu feiern bin ich nie zu müde."


    Was stimmte, denn im heimischen Hispania hatte ich auch kein Fest ausgelassen. Um Silanus nicht zu verlieren, nahm ich einfach seinen Arm.

    Etwas erstaunt schaute ich meinen Vetter an, als er die Frage nach Lioba stellte.


    "Ich weis ja nicht WO Du sie gekauft hast. Jedenfalls gehört sie Dir, so sagte sie zumindest. Kann sein das Du beim kauf nicht so sehr auf ihr Gesicht geachtet hast."


    Breit grinsend wartete ich auf seine Reaktion. Vielleicht war sie auch nur eine blinde Passagierin die auf diese Weise nach Alexandria kam. Aber nein, wer ist schon so dumm und wird das als Sklavin tun.


    "Ihr Name ist Lioba und sie kommt aus Germanien. Sie machte bisher einen zuverlässigen Eindruck."

    Erfreut sah ich Silanus. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und winkte heftig. Zum erstenmal sah ich ihn in der Uniform eines Tribuns. Das imponierte mir sehr, schießlich kannte ich ihn nur als kleinen Jungen. Jetzt war er ohne Zweifel ein erwachsener Mann.


    Seine Umarmung freute mich sehr. Sicher war er froh nicht alleine in einer fremden Stadt zu sein. Obwohl ... er konnte im Legionslager wohnen und da war er sicher nie alleine.


    "Ich freue mich so Dich zu sehen, Silanus. Die Überfahrt war schon fast zu gut. Keine hohen Wellen, kein Sturm und schon gar keine Piraten.", ich lächelte, "Ich bin nur etwas müde. Weil ich nicht viel geschlafen habe. So aufregend fand ich die Reise."


    Ermüdent war vor allem das ausladen der Umzugskisten, weil ich nicht wollte, das etwas abhanden kommt, schaute ich den Sklaven genau auf die Finger.


    "Du wohnst noch im Legionslager oder hast Du schon was gefunden, wo all das hier einen würdigen Platz bekommen kann?".


    Grinsend deutete ich mit einer eleganten Handbewegung auf die Berge von Kisten und Kasten.

    Es war eine angenehme Reise gewesen. Ich fahre gern mit dem Schiff, auch wenn es mal heftiger schaukelt. Diese Reise war aber alles andere als wellig. Eine ruhige, friedliche Überfahrt die ich in vollen Zügen genossen habe. Doch nun war sie vorbei und ich stand mit allerlei Kisten, Kasten und sonstigem Umzugsgut, einschliesslich Sklaven, an einem der Hafenbecken. Ein hispanisches Landei in einer der größten Städte der Welt!


    Der erste Eindruck war aber alles andere als großartig. Aegyptus empfing mich mit Hitze, Staub und Gestank, so wie mich Italia verabschiedet hatte. Scheinbar riechen alle Häfen des Imperiums gleich. Daran änderte die leichte Seebrise offensichtlich nicht viel. Trotzdem gefiel es mir. Nicht das ich den Gestank von fauligem Wasser, Fischen, Pesch, Öl, ranzigem Schweiss und sonstigem Unrat als anregend empfinden würde, doch hier begann ein neues Leben ... ein ganz anderes Leben, als ich es von Hispania gewohnt war.

    "Na dann ... hab ich wenigstens das gespart.", lachend stand ich auf und gab meinem Cousin eine Kuss auf die Wange. "Gehen wir nach Aegyptus und suchen Urgulania."

    Kaum in Roma angekommen, schon winkte Alexandria. Meine Absicht die Welt zu sehen, nahm rasant Formen an.


    "Alexandria?", freudig erstaunt schaute ich Silanus an, "Es ist wie ein Traum. Wenn ich also mitkommen DARF, dann will ich Dich gerne nach Aegyptus begleiten. Ist unsere Cousine Urgulania nicht in Aegyptus?"

    Wohlig entspannt schlief ich nach dieser Massage ein. Noch ein kleines Mahl, dann zog ich mich an.


    Frisch ausgeruht und bereit zu neuen Taten, verließ ich die Thermen mit der inneren Gewissheit, das ich bald wiederkommen würde.

    Jetzt war mir nach einer entspannenden Massage. Das Badetuch umgewickelt und dann begab ich mich zur Massage. Meinen Masseur hatte ich schnell gewählt. Als ich nackt auf der Liege lag und er, ungewöhnlicherweise, seine Massage an den Zehen begann, wusste ich das ich richtig gewählt hatte. Mit dieser Fußmassage entspannte sich fast sofort mein Körper. Welch ein Meister der Massage!

    Silanus hatte so reagiert wie ich es erhofft hatte. Ich freute mich das er mich so aufnahm. Ich sprang auf und ihm um den Hals.


    "Ich darf tatsächlich hier bleiben?"


    Sanft küßte ich seine Wange.

    Silanus freute sich offensichtlich wirklich mich zu sehen. Meine Freude war nicht weniger groß. Er sah immer noch etwas aus, wie der kleine Junge den ich in Erinnerung hatte. Neugierig und aufgeweckt, so kannte ich ihn. Lachend setzte ich mich in einen Korbsessel und begann zu erzählen.


    "Deine letzte Frage zuerst. Der Familie geht es gut, alle sind wohlauf und laßen Dich herzlich Güßen. Du weist ja wie turbulent es bei uns zugehen kann.", ich dachte an den daran, wie turbulent es noch war, als Silanus bei uns wohnte.
    "Um ganz ehrlich zu sein ... ich hatte vor, etwas länger in Rom zu bleiben. Ich war noch nie hier und wollte endlich einmal was von der Welt sehen. Und was sieht man von der Welt, wenn man nicht beim Mittelpunkt anfängt?" . Hoffentlich fiel mein Cousin jetzt nicht um. "Natürlich nur wenn es Dir recht ist. Auf keinen Fall möchte ich Dir auf die Nerven gehen.". Mal sehen wie Silanus reagierte. Ich hoffe das er es positiv aufnimmt.

    Gut bei der in der Casa einquartiert, machte ich mich auf, in den Thermen etwas zu entspannen und von der langen Reise zu erholen. Die steckte mir immer noch in den Knochen. Also rein ins Vergnügen.


    Mit Badetüchern bewaffnet fand ich schnell eine gemütliche Ecke in der ich mich ausbreiten konnte. Dann ab zum gründlichen waschen.


    Nach dieser Waschung ließ ich mich ins Warmbad gleiten, schwamm ein paar Runden und genoss dann nur noch das warme Wasser in dem ich mich an den Beckenrand begab und dort "anlegte".

    Auf dem Weg ins Atrium war mir aufgefallen, dass dies wohl wirklich ein Junggesellenhaushalt sein musste. Zwar war es nicht dreckig, nein, es war sogar ausgesprochen sauber, aber es fehlte doch die weibliche Hand bei der Auswahl der Einrichtung. Daher konnte ich mir ein leichtes Grinzen nicht verkneifen.


    Aber kaum im Atrium angekommen, erschien ein junger, gutaussehender Mann, der sich offensichtlich freute mich zu sehen. Obwohl viele Jahre vergangen waren, seit unserer letzten Begegnung und er sich entsprechend verändert hatte, war mir sofort klar, dass es nur Silanus sein konnte, der mich so stürmisch und herzlich begrüsste. Ich erwiderte seine Herzlichkeit und küßte ihn, nach dieser wilden Umarmung sanft auf die Stirn. Er hatte sich sehr zu seinem Vorteil verändert, wir mir auffiel.


    "Silanus! Ich freue mich Dich zu sehen!"


    Silanus setzte mich sanft ab und ich brachte mich wieder etwas in Ordnung.


    "Du hast es hübsch hier in Rom. Ich hoffe nur das ich Dich mit meinem Überfall nicht zu sehr belästige."

    Beim Eintretten, bemerkte ich, das Silanus in all den Jahren in denen man sich nicht gesehen hatte, zumindest Geschack erworben hatte. Die Casa oder zumindest das was ich bis jetzt sah, war geschmackvoll und nicht übertrieben ausgestattet.


    "Danke.", rief ich dem alten Mann hinterher und schaute mich weiter um.

    Müde, aber irgendwie aufgekratz wartete ich darauf das mir geöffnet wurde. Ein alter Mann öffnete, musterte mich von oben bis unten mißtrauig.


    "Mein Name ist Iunia Varilia und ich würde gerne meinen Vetter Lucius Iunius Silanus besuchen. Das ist doch die Casa Iunia, Alterchen?".

    Die Reisetruhe wurde krachend abgeladen. Gut, sie waren nicht eben klein und leicht sicher auch nicht, aber warum mussten diese Mietsklaven immer so unsanft damit umgehen? Gut, ich hätte schreiben können, das ich nach Roma komme, dann hätten Silanus Sklaven mit dem Gepäck ihre Mühe gehabt. Aber so ist es eine Überraschung .... für beide. Da Silanus als Kind schon aus Hispania weg gegangen war, war die Erinnerung an ihn eher blaß. Ich erinner mich nur, das er eine Neigung zum rumplären gehabt hat. Selbst wenn er auf ein Kissen gefallen war, schrie er als ob man ihn häutem würde. Jetzt war er ein Mann und hatte schon etwas erreicht. Oder ob er immer noch so leicht zum weinen zu bringen ist? Vermutlich nicht. Doch war ich schon gespannt, was aus dem kleinen Quälgeist geworden war.
    Ich ließ anklopfen.


    KLOPF KLOPF KLOPF

    Vielen Dank für die prompte und freundlich Aufnahme.


    Nachdem ich nun noch mal den Stammbaum unserer Familie studiert habe, würde ich gerne eine Tochter des Marcus Iunius Gracchus und der Iunia Tertia sein. Somit wären wir dann wohl Vetter und Base. ;)


    Sollte Dir aber eine andere Konstellation besser gefallen, ich bin da offen.