Die Irritation wollte nicht enden, als er vernahm, dass die agnatische Linie der Aurelier zu 99,99 Prozent ausgestorben sein soll. Kaum zu glauben. Jedoch, was wusste schon Agrippa? War er über Jahre hinweg in Hispania verblieben. Die Umstände änderten sich eben.
Agrippa holte einmal tief Luft, lag die Feder ab und stand vom Hocker auf, um sich den Burschen genauer anzusehen. Er würde es nie zugeben, aber seine Augen waren nicht mehr die besten. "Salve Aurelius. Du erinnerst mich an den Cava Curiana am Velino.", grinste leicht Agrippa entgegen. "Ruhig, ruhig... du solltest zukünftig deine Vorhaben nicht direkt ohne Vorwarnung heraussprudeln lassen. Es ist immer sinnvoll, gewisse Dinge für sich zu behalten, um diese bei Notwendigkeit auszuspielen.
Du sagst also, dass alle Aurelier von uns gegangen sind? Du meinst damit eine bestimmte Familie? Oder tatsächlich alle? Auch die vom Aurelius Antoninus? Wenn das so sein sollte, dann hast du eine wichtige Lebensaufgabe vor dir." Agrippa tat alles dafür die Matinier über Generationen aufrechtzuerhalten. Hatte er doch selbst neun Kinder zu bieten. "So, so ... du möchtest also den schwierigen Weg deiner Ahnen folgen und den Cursus Honorum erklimmen. Das finde ich sehr löblich von dir. Doch habe ich drei Fragen, was genau hast du in Griechenland studiert, wie bist du auf mich gekommen und möchtest du Wein?"