"Ich werde diese beiden Römer bei nächster Gelegenheit aufsuchen. Ich danke euch beiden!" Tacitus verbeugte sich und versuchte nun endlich von seiner misslichen Lage abzulenken.
"Doch nun wieder zu dir Appius. Wie lang wirst Du in Roma bleiben? Wird es dich eventuell gar unter neuem Amt und Würden wieder an einen anderen Ort verschlagen?"
Beiträge von Tiberius Terentius Tacitus
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Tacitus versuchte sich den Namen sofort einzuprägen. "Senator Purgitius Macer sagst Du? Von dem hörte ich sogar bereits. Auf der Straße schnappte ich seinen Namen auf, als man über Kaisernachfolger neben dem Thronerben sprach. Ich gehe daher von einer sehr einflussreichen Person aus." Er nickte seine kommenden Schritte überlegend und Fakten kombinierend.
"Von Aelius Callidus hab ich nie etwas gehört. Aber das spricht in anbetracht meines kurzen Aufenthalts in Rom nicht gegen ihn. Am Kaiserhof ist er tätig? Das wäre sicherlich förderlich, auch wenn der gute Mann den Einfluss eines Senators vorweisen kann. Wo kann ich die beiden Römer antreffen?" So langsam wurde es Tacitus unangenehm, dass er im Mittelpunkt der kleinen Festlichkeit zu Ehren der Rückkehr des Tribuns stand. Er würde sich nun beruhigen und die Fragerei einstellen, entschloss er am Wein nippend. -
Tacitus nickte zustimmend: "Eine Tätigkeit in der Verwaltung oder Administration würde mir in der Tat mehr zusagen als die Familientradition. Ich hoffe dadurch nicht in eurer Gunst zu sinken. Was den Fürsprecher angeht, benötige ich wohl abermals eure Hilfe. Ich selbst bin ja erst seit kurzem in Rom und kenne kaum relevante Personen. Gibt es einflussreiche Römer, die uns Terentier besonders wohl gesonnen sind? Auch wenn es ausnahmsweise nicht um militärische Angelegenheiten geht?" Tacitus richtete die Frage bewußt an alle anwesenden Mitglieder der Familie.
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"Nun, ich habe nicht vor, wie es in der Familie eher Tradition ist, Soldatenehre zu erlangen. Ich würde mich gern ruhmvoll am Hofe des Kaisers für die Terentier engagieren. Aber durch sein plötzliches Ableben und die noch andauernde Wartezeit auf den Erben muss ich mich notgedrungen ein wenig gedulden. Zudem bedarf es sicherlich eines Fürsprechers, um an eine Position am Kaiserhofe zu kommen." Er hielt kurz inne und nahm einen Schluck des köstlichen Weins. "Ehrlich gesagt bin ich dadurch, dass ich vor kurzem erst in Rom ankam, recht aufgeschmissen und hilfsbedürftig bei der Suche nach Arbeit. Zum Glück steht mir die Familie bisher ratsam und spendabel zur Seite!" Da er es grade für angebracht hielt, hob er den Kelch und sprach mit lauter Stimme einen Trinkspruch aus: "Viele Dank Terentier! Eure Gastfreundschaft und Hilfe ist schier grenzenlos! Mögen die Götter auf ewig an eurer Seite sein! Möge mein Bruder Brutus seinen Frieden gefunden haben und uns ein solches Ableben erspart bleiben!"
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"Salve, Centurio", nickte Tacitus zurück. "Vorhin berichtete Appius mir von dem Verbleib meines Bruder Brutus. Er ist wohl in der Suburba umgebracht worden. Könntest Du in der CU näheres in Erfahrung bringen? Ich wäre Dir sehr verbunden, Lucius." Tacitus wartete eine Antwort ab und lenkte dann von dem traurig stimmenden Thema einen Schluck Wein trinkend über.
"Eben sprachen wir über die lästigen Parther, die immer wieder die Aufmerksamkeit des römischen Imperiums auf sich ziehen. Habt ihr viele tapfere Soldaten in den Schlachten oder an deren Folgen verloren?", wandte er sich Appius fragend zu. -
Enttäuscht schüttelte Tacitus den Kopf. "Bei dem Centurio war ich bereits, da mich Amatia gleich an Lucius Terentius Tacitus verwies. Er wusste von nichts, noch nicht einmal von Brutus Tod." Er überlegte kurz, ob es nun noch sinnvoll wäre, in Rom wegen dieser Sache Aufsehen zu erregen. Man wird ihm sicherlich kein Gehör schenken ... Einfacher Bürger ... was nun?
"Nun gut. Ihr habt mir nach bestem Wissen geholfen und unterstützt mich mit Gastfreundschaft. Ich würde mich gern bedanken, kann dies jedoch nur mit Worten und nicht mit materiellen Gütern. Ich hoffe dies enttäuscht euch beide nicht." Betrübt senkte Tacitus den Blick gen Boden.
"Wo, gegen wen und aus welcher Motivation heraus kämpfte die I. Legion unter deiner Führung? Du musst wissen, ich bin erst seit kurzem hier und komme aus einem latinischen Dorf, an dem solch politischen Dinge gern vorbeimarschieren. Interesse habe ich durchaus an solchen Dingen." Es war ihm nicht peinlich vom Lande zu kommen, aber als Hinterwäldler, der sich mit Kleinstem zufrieden gibt und an dem die Welt vorbei geht, diffamiert zu werden wollte er sich nicht bieten lassen. -
Abgestochen? Für Tacitus war der Fall somit noch nicht beendet. Wenigstens die Hintergründe der Bluttat sollten aufgeklärt, bestenfalls ein Täter gefunden werden. Der geplante Besuch im Badhaus wurde von den neuen Erkenntnissen völlig verdrängt.
"Es ist ein Glücksfall für mich, dass Du in Rom bist. Sonst hätte ich wohl nicht so schnell herausbekommen, was mit Brutus geschah. Von wem hast Du davon erfahren? Wenigstens die Stadtwachen sollten doch näheres wissen, oder?" -
Tacitus schluckte. Er war weniger von der direkten Art des Tribun überrascht als von der Tatsache, dass Brutus tot sei. Auch wenn er es irgendwie schon befürchtete. Er hustete, um den Klos der ihm nun im Halse saß loszuwerden.
Seine Suche war somit beendet, aber seine Mutter würde nicht erfreut sein. Es wird ihr endlich Gewißheit über Brutus verschaffen, aber zu welchem Preis? Ein Grund mehr nicht zum Militär zu gehen. Wenigstens ich sollte den Tod meiner eigenen Mutter überleben. Sie wird nicht noch ein Kind zu Grabe tragen wollen.
Er zog den Kelch mit einem Zug leer. "Oh ... irgendwie hatte ich dies befürchtet. Sag, weißt Du Näheres über die Umstände des Todes? Wo ist sein Grab? Hat er überhaupt eines?" Er würde ihm wenigstens die letzte Ehre erweisen wollen. -
Tacitus reichte seinem Gegenüber die Hand. "Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen. Ich muss mich an dieser Stelle dann wohl auch bei Dir für die mir dargebotene Gastfreundschaft bedanken."
Er nahm den Wein genoss den luxoriösen Schluck. "Ein sehr guter Tropfen", lobte Tacitus den Wein. Er nahm noch einen Zug aus dem Kelch und ging dann auf die Frage des Tribun ein. "Es wird dich überraschen, aber ich habe nicht vor der ehrenvollen Tätigkeit eines Kriegers Roms nachzugehen. Viel mehr bin ich in Rom, um etwas über meinen Bruder Caius Terentius Brutus in Erfahrung zu bringen. Er scheint verschollen. Niemand hat in letzter zeit von ihm gehört und unserer Mutter zerreißt es das Herz, nicht zu wissen, was mit Brutus ist. Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen." In Tacitus Stimme klang ein wenig Verzweiflung mit. Plötzlich schlug seine Stimme in einen ernsteren und entschuldigenden Ton um und er sprach ohne eine Antwort abzuwarten als wolle er sich selbst unterbrechen: "Entschuldigt! Das war sehr egoistisch von mir. Ich möchte eure traute Zweisamkeit nicht stören. Sicherlich habt ihr so einiges nachzuholen und zu besprechen. Ich bin schließlich die kommenden Tage auch noch vor Ort." -
Die Worte des Unbekannten rissen Tacitus aus seinen Gedanken. Überrascht blickte er den Soldaten an und antwortete nach einer kurzen Pause. "Tiberius Terentius Tacitus, Sohn des verstorbenen Titus Terentius Brutus und Gast der Valeria Amatia in diesem Hause", mit einem Kopfnicken deutete er eine Verbeugung an. Er wandte sich Amatia zu: "Guten Tag Amatia. Es ist angenehm Dich so erfreut und glücklich zu sehen." Er verbeugte sich auch vor Amatia und wandte sich wieder dem Soldaten zu. So viel Höflichkeit mußte schließlich sein. "Und wer seid Ihr, wenn ich fragen darf? Mit der Dame des Hauses scheint Ihr sehr vertraut," Tacitus deutete auf Amatia.
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Tacitus verließ sein Cubiculum. Er war ausgeschlafen und wieder voller Tatendrang. So dreckig wie er sich fühlte war sein nächstes Ziel das Badhaus, doch zuvor wollte er Amatia aufsuchen. Sie wüßte sicherlich wie man zum Badhaus kommt und wer als Patron für seine Zukunft in Frage käme.
Als er sich dem Atrium näherte vernahm er Amatias herzhafte Stimme. Er hat sie bisher noch nicht so freudig und aufgeregt sprechen hören ... und dann noch eine männliche ebenso erfreute aber auch ernste Stimme.
Tacitus betrat das Atrium und sah Amatia vor einem Soldaten stehen. Ihre Augen glänzten und erfreuten sich im Anblick dieses Soldaten. Wer das wohl sein mochte? Da sehr viele Emotionen im Spiel zu sein schienen, hielt Tacitus sich zurück und ignorierte das Gesprochene der beiden. Es schickte sich nicht andere zu belauschen, schon gar nicht in solch peinlichen Momenten. Er ging ein paar Schritt zurück und harrte aus bis Amatia und der unbekannte Soldat ihr Gespräch beendet hatten.
Der Soldat trug keine Rüstung ... nur seine Tunika ... somit ist er nicht in dienstlichen Angelegenheiten hier. Wenigstens keine schlechten Nachrichten ...
Tacitus blickte nach oben und verlor sich offensichtlich in Gedanken, um nicht in Verlegenheit zu kommen das Gespräch doch zu belauschen. Schönes Wetter ... ob im Badhaus viel los sein wird? ... Kaiserkanzlei wäre eine angemessene Arbeitsstätte, aber wie ohne Kaiser? ... hmmmm ... oh Dreck auf dem Gewand. Tacitus blickte an sich herab und klopfte die Unreinheiten sanft von seinem Tuch. Als er zufrieden war schauhte er wieder nach oben und versuchte verzweifelt seinen vorigen Gedanken wieder aufzugreifen. Hmmm ... Ob der Unbekannte dort was von Brüderchen Brutus weiß? -
Erfreut betrat Tacitus die ihm zur Verfügung gestellte Räumlichkeit. Er schloss die Tür hinter sich und betrachtete den Raum. Wenigstens musste er nun nicht wie bei der Reise nach Rom unter freiem Himmel schlafen. Erschöpft ließ er sich auf dem Bett nieder ... endlich mal wieder ein Bett. Er streckte sich und entspannte einen Augenblick mit geschlossenen Augen.
Er murmelte seine Gedanken vor sich hin. "Ach Brutus ... noch habe ich dich nicht finden können. Aber man hilft mir und bringt mich voran. Ich werde einen Brief nach Germanien schicken müssen. Doch dafür benötige ich Geld." Die Suche nach seinem Bruder würde sich wohl verzögern müssen. Priorität hatte eine lohnenswerte Tätigkeit. "Morgen werde ich mich nach Arbeit umsehen", entschloss Tacitus. Leider musste er hierfür wieder auf die Unterstützung durch die Terentier bauen ... Gedankenversunken schlief er ein. -
Zitat
Original von Quintus Terentius Alienus
Ich studiere im zweiten Semester Mittlere und Neuere Geschichte, Politische Wissenschaft und Öffentliches Recht an der Uni KielGelogen! Politik hast Du nie studiert und ÖffRecht schon gar nicht. Ich bitte um Aktualisierung!!
Ich studiere an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im derzeit
7. Fachsemester auf Magister
Osteuropäische Geschichte im Hauptfach und
Politikwissenschaft sowie
Öffentliches Recht (6. FS) im Nebenfach.Im SchnüffelVZ bin ich nicht mehr.
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Zum wiederholtem Male stand Tacitus vor dem Tor der Casa Terentia. Dieses Mal hat er den Weg problemlos gefunden und klopfte selbstsicher an. Einfach eintreten wollte er noch nicht, auch wen man ihm viel Gastfreundschaft darbot. Ob das versprochene Zimmer schon bereitet wurde? Tacitus konnte es kaum erwarten und malte sich im Kopf aus, wie das Zimmer aussehen könnte.
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Glück ... das konnte Tiberius gebrauchen. Unterstützung gaben ihm die Terentier zu genüge. Die Suche stand unter einem guten Stern. "Wir sehen uns alsbald wieder." Tiberius löste den Kriegergruß, verbeugte sich dankend und verließ die Stube des Lucius Terentius Tacitus. Vor der Unterkunft blickte er sich den Weg suchend um. Nach einer Sekunde erkannte er den Weg, den sie gekommen waren und verließ die Cohortis Urbanae.
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Tiberius schüttelte enttäuscht den Kopf. "Sehr schade, dass auch Du mir nicht konkret weiterhelfen kannst. Wenigstens kennst Du Brutus. Komisch, dass auch Du lang nichts mehr von ihm gehört hast. Ich gebe aber noch nicht auf und werde deinen Rat annehmen und Quintus Terentius Alienus einen Brief zukommen lassen. Appius Terentius Cyprianus ist sicherlich nur schwer zu erreichen. Ich werde vorerst eine Antwort des Alienus abwarten und erst dann einen Boten nach Parthia schicken." Entschlossen nickte er zur Bestätigung seines gefassten Plans. "Amatia bot mir ein Zimmer an. Die Gastfreundschaft der Terentier ist schier grenzenlos. Ich denke wir werden uns in der Castra hin und wieder begegnen." Tiberius erhob sich, rückte die Kleider zurecht und reichte Lucius die Hand zum Kriegergruß, den er für angemessener hielt als ein einfachen Handschlag oder eine Verbeugung.
"Ich danke Dir ... Freund. Ich mache mich sogleich auf den Weg. Ich muss mir Arbeit besorgen und eine Boten nach Germania entsenden." -
Entäuscht antwortete der sitzende Tacitus: "Das ist Schade. Der Kontakt zu Brutus brach vor etwa 9 Monaten ab. Bisher habe ich mich nur bei Dir und bei Valeria Armatia erkundigt. Ich bin erst seit kurzem in der Stadt und finde mich kaum zurecht. An wen könnte ich mich noch wenden?"
Tacitus dachte nicht daran nun schon zu resignieren. Schließlich suchte er noch nicht lang und zwei kleine Rückschläge brachten einen Terentier nicht vom Ziele ab. Auch die unwissenden gaben immer wieder neue Hinweise. Irgendwann wird Tacitus etwas über Brutus in Erfahrung gebracht haben. Nur wann?? -
Tiberius sah sich in dem Zimmer um. Rustikal und pragmatisch; wenig Luxus. Lucius musste ein bodenständiger Soldat sein. Tiberius wandte sich dem fragenden Lucius zu: "Richtig. Caius Terentius Brutus, Sohn des verstorbenen Titus Terentius Brutus und der sorgvollen Terentia Fabia und mein Bruder. Darf ich?" Fragend deutete Tiberius auf die beiden freien Stühle.
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"In anbetracht der Witterungslage, nehme ich deine Einleidung gern an. Ich werde Dir in die kühleren Unterkünfte folgen." Schmunzelnd schwenkte er die rechte Hand, um ihn höflich vorran zu winken. Soldaten waren schon komisch. Fochten Schlachten unter Extrembedingungen, aber mal kurz in der Sonne stehen war unerträglich. Wie paradox. Tiberius kam dies nur gelegen. Die hoch stehende Sonne machte ihm nichts aus, aber es müsse schließlich nicht jeder von dem verlorengegangenen Bruder erfahren. Zudem konnte er so endlich mal näheres über das Soldatenleben in Erfahrung bringen.
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Tiberius musterte den Terentier als er näherkam. Ein echter Soldat, wie es in seiner Familie üblich war. Er selbst wollte nie ein Krieger werden. Ausser Tod und Ehre brachte diese Entscheidungs nichts ins Hause Terentius. Ehre müsste man auch auf weniger gefährliche Weise erarbeiten können ... dennoch respektierte Tiberius die Krieger. Sie trugen ihren wichtigen Teil zur Gesellschaft bei.
Tiberius schüttelte den Gedanken fort, deutete eine Verbeugung an und sprach: "Salve Lucius Terentius Tacitus. Wie Du sicherlich erfahren hast, bin ich Tiberius Terentius Tacitus. Ich sprach heute mit Valeria Armatia. Die schöne Maid empfahl mir Dich wegen meiner Belange in der CU aufzusuchen. Ich hoffe Du kannst mir weiterhelfen ... Armatia konnte es leider nicht." Schwermütig sank sein Kopf nach vorn. Nach einem kurzen Augenblick blickte er hoffnungsvoll auf. "Es geht um meinen Bruder Caius Terentius Brutus. Kennst Du ihn?"Sim-Off: Kleiner Fauxpas. Ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Asche auf mein Haupt