Langsam ließ Seiana die Sklaven hinter sich und näherte sich den beiden Römern, die die Gruppe anführten. Sie schloss gerade rechtzeitig auf, um mitzubekommen, dass Caius etwas murmelte und breit grinste. Als sie die Erklärung bekam, breitete sich auf ihrem Gesicht das gleiche Grinsen aus. Verlobt. Sie waren tatsächlich verlobt. Seiana konnte es manchmal immer noch nicht so recht glauben, und sie genoss, anderen davon erzählen zu können. Mehr noch, es gefiel ihr zu sehen und zu hören, wie Caius davon erzählte, wie er seine Freude zeigte. „Oh ja, komm bitte! Rom ist praktischer, wegen unserer Familien, aber es wäre toll, wenn auch Freunde aus Alexandria kommen würden.“ Während sie sich von Alexandria immer mehr entfernten, fiel Seiana zum ersten Mal wirklich auf, was die Iunierin trug. „Sag mal… möchtest du etwas anderes anziehen? Ich hab ein paar dieser Röhren dabei, du kannst gerne einige haben, bis wir irgendwohin kommen, wo wir noch welche kaufen können.“ Elena hatte zwar nur für sie und sich selbst gepackt, aber da sie die Reise etwas dauern würde, hatte sie selbstverständlich genug zum Wechseln eingepackt.
Elena unterdessen konnte nicht anders als lachen, als sie Firas’ Kommentar hörte. „Was machen wir denn da? Wollen wir jetzt die ganze Zeit unterwegs sein und nur dieses eine Gesicht von ihm sehen?“ Sie grinste und neigte sich etwas zu Katander hinüber, um ihm kurz besänftigend über den Arm zu fahren. „Du würdest die beiden ernsthaft ganz allein losziehen lassen wollen?“ Elena schüttelte den Kopf. „Außerdem, ich freu mich drauf, ein bisschen herum zu kommen.“ Klar hatte Alleinsein mit Katander auch etwas für sich, aber im Vergleich zu manchen anderen Sklaven hatten sie doch recht viele Freiheiten. Katanders nächster Spruch führte jedoch dazu, dass Elena den Kopf leicht schief legte und sie ihn etwas abschätzend musterte. Spätestens in diesem Augenblick erkannte auch sie, dass Katander offenbar schlecht gelaunt sein wollte – was es schwer machen würde, seine Laune aufzuheitern. Sie streckte die Hand aus und griff nach der seinen – noch ritten sie langsam genug, dass das ohne Probleme möglich war –, während sie darauf hoffte, dass Firas vielleicht etwas einfiel, was Katanders Stimmung hob.