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~Crios~
Crios lächelte der Besucherin zu, während er sie kurz taxierte. Römerin, schätzte er, so wie sie gekleidet war. Was ihn dann doch etwas irritierte war die Tatsache, dass sie… irgendwie… dunkler zu sein schien als die normale Römerin. Braungebrannter. Vor allem für den Winter. „Iunia Axilla“, wiederholte er, während er kurz sein Gedächtnis durchforstete. Da war was gewesen, daran konnte er sich erinnern. Die Decima hatte einen Brief geschrieben ihn vorbei bringen lassen, und Iaret hatte ihm erzählt, dass sie wohl jemanden umsonst untersuchen sollten, falls dieser jemand hier vorbei kam. Crios hatte ihm da nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, deswegen war er sich jetzt nicht ganz sicher, ob der Name, den der Ältere ihm genannt hatte, auch tatsächlich Iunia Axilla gewesen war. Aber eine Iunia war es, das zumindest meinte er zu wissen. Und sie war jung und hübsch und überhaupt, und wenn es doch die falsche Iunia war, dann würde er das auf seine Kappe nehmen. Wenn es denn überhaupt auffiel. Crios war nicht wirklich unehrlich, hinterging niemanden und unterschlug auch nichts, aber er nahm es auch nicht immer ganz so genau mit Recht und Ordnung. „Ja“, antwortete er deshalb, immer noch mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen. „Sie hat uns Bescheid gegeben deswegen. Komm doch mit.“ Er winkte ihr, ihm zu folgen, und führte sie in den hinteren Teil zu einer der Sitzgruppen – wohlweislich nicht zu der, auf der seine sämtlichen Unterlagen kreuz und quer verstreut lagen. Er würde das aufräumen müssen, bald… Crios kannte die Decima noch nicht sonderlich gut, aber das brauchte er auch nicht um schon erkannt zu haben, dass sie vermutlich der Schlag treffen würde, wenn sie die Unordnung da sah. Aber… egal. Noch hatte er Zeit. Sie würde ja nicht ausgerechnet jetzt kommen und alles prüfen wollen. „Setz dich. Kann ich dir irgendetwas anbieten?“ fragte er nach, bevor er das Gewünschte – falls sie etwas wünschte – holte und sich dann ebenfalls setzte. Und plötzlich anders wirkte als noch Momente zuvor, wesentlich… professioneller. Crios nahm es mit einigen Dingen nicht ganz so genau, genauer gesagt sah er vieles wohl ein wenig zu locker – aber was seine Arbeit anging, die eigentliche Arbeit, nicht den Verwaltungskram, da kannte er nichts. Iaret fand zwar immer noch, dass er eigentlich noch lange nicht genug konnte oder wusste, um sich einen Iatros nennen zu dürfen, aber sogar er – der nun wirklich viel erwartete von seinem Schüler – gestand ihm schon seit geraumer Zeit zu, die Arbeit eines solchen zu verrichten. Da nahm er es gern in Kauf, dass er trotzdem regelmäßig herumschimpfte. Crios liebte seine Arbeit. „Welche Beschwerden hast du?“