Ich fragte mich natürlich, inwieweit der Tiberier uns bei unserem Vorhaben helfen konnte. Wahrscheinlich kannte er sich gut in der Branche aus, weswegen ihn Marcus zu Rate zog. Vielleicht blieb mir ja noch etwas Zeit, dies in Erfahrung zu bringen. Doch zuvor wollte ich gerne Marcus Meinung zum Zustand des Gartens hören. Zwar hatte er viel zu tun. Dennoch konnte ihm das im Garten herrschende Grauen nicht gänzlich entgangen sein. Ich fragte mich, wer dafür die letzten Jahre zuständig gewesen war.
Gerade als Marcus zu sprechen anfing, trat ein junger Mann, scheinbar aus dem Nichts kommend, zu uns. Ich erkannte ihn gleich wieder. Zweifellos war dies Tiberius Ahala.
"Salve Tiberius Ahala! Es freut mich, dich wieder zu sehen.", entgegnete ich freundlich, nachdem Marcus mich vorgestellt hatte und beobachtete ihn dabei, wie er Platz nahm. Vorerst sprach nur Marcus , ich lauschte nur dem Austausch der üblichen Floskeln gegenseitiger Freundlichkeiten.
Doch dann kam Marcus auf den Punkt. Er sprach den Umbau an, den wir gerade noch kurz unter vier Augen besprochen hatten. Dabei blickte er mich kurz an, bis sein Blick wieder zu Ahala hinüber ging. Erwartungsvoll sah auch ich nun dem jungen Tiberier an, inwieweit er uns helfen konnte.
Beiträge von Flavia Celerina
-
-
Ich mochte Überraschungen und ich mochte es mehr, andere deswegen auf die Folter zu spannen. Freilich wusste ich nicht, wie schlecht sich Septima in Geduld üben konnte. Hätte ich es geahnt, so hätte ich Charis noch eine Weile hier behalten, bevor ich sie ausgesandt hatte, ihn herbei zu holen. Wo trieb sich eigentlich diese Sklavin nur herum? Sollte sie nicht längst schon hier sein?
Indessen hatte ich mit einem scherzhaft gemeintem Beiwerk, wahres Interesse bei der Tiberia geweckt. Sie beteuerte mir, keinerlei Geheimnisse zu haben, nicht einmal vor Titus ihrem Mann. Sie sprach von ihren Aktivitäten im ehelichen Bett. Nun, so genau, hatte ich es gar nicht wissen wollen.
Schade, dachte ich, eine Frau ganz ohne Geheimnisse war auf Dauer doch recht ... einseitig. Nun ja, Septima war noch jung und womöglich gut behütet aufgewachsen. So genau wußte ich dies natürlich nicht. Man mußte ihr vielleicht einfach noch etwas Zeit geben, bis auch sie in den Genuß von Geheimnissen kam. Während ich so darüber nachdachte, wäre mir beinahe dieser Blick entgangen, den sie mir zuwarf. Leicht frivol... ich traute kaum meinen Augen. Dieses Luder, wahrscheinlich hatte sie schon längst ihr gut behütetes Geheimnis, nur behielt sie es für sich. Dass mein körperliches Äußeres sie dazu veranlaßt hatte, fiel mir nicht ein. Auch hätte ich für diese Art der Zusammenkunft keinerlei Lust verspürt .
Als sie sich jedoch wieder der Politik zwandte, seufzte ich leise und hoffte, die Tür mochte sich bald öffnen, auf das der junge gallische Adonis eintrat. Leider tat mir Charis nicht den Gefallen.
"Decimus Livianus wurde, soviel ich weiß, während des Parthienfeldzugs gefangengenommen. Nur durch die Anstrengungen seiner Familie habe man ihn mach Monaten der Gefangenschaft wieder befreien können. Genaueres weiß ich leider nicht. Dafür solltest du in der Tat deinen Gatten fragen", meinte ich.
"Natürlich ist er ein Emporkömmling...", betätigte ich Septimas Rede um Vescularius Salinator. "..wie so viele Plebejer..." Ich machte keinen Hehl daraus, wie ich dachte.
Doch nun war ich der Politik überdrüssig, ich wollte nur noch mein Bad genießen, mit Septima ein wenig plaudern, sie näher kennenlernen uns hoffentlich bald auch die Vorzuge meines neuen Sklaven kennenlernen.
Nach einer Weile öffnete sich endlich die Tür. Herein kam Charis, ohne den Neuen. Noch ignorierte ich sie, antwortete stattdessen Septima.
"Neben Trauben mag ich auch Feigen sehr gerne. Leider gibt es im Moment keine Trauben, doch im Spätsommer solltest du einmal welche von unserem flavischen Weingut am Fuße des Vesuvs kosten. Ja, und Pflanzen liebe ich auch, besonders exotische Pflanzen, wie Orchideen, aber auch Rosen. Wußtest du eigentlich, daß es die Liebe zu Pflanzen war, die mich mit Marcus zusammengebracht hat?" Vielversprechend zwinkerte ich der Tiberia zu, dann hörte ich das flüstern meiner Sklavin in meinem Ohr.
"Dann laß ihn jetzt herein!", wisperte ich ihr leise zu, damit Septima es nicht hören konnte. -
Funktioniert wieder!!!
-
Hallo,
habt ihr auch ähnliche Erfahrungen heute gemacht? Ich versuche schon den ganzen Abend ins Forum zu kommen. Doch leider wird mir manchmal angezeigt, die Seite sei nicht zu laden oder es kommt eine Fehlermeldung des Servers betreffend. Wenn ich denn mal so weit komme, daß sich die Seite aufbaut, braucht das laden eine halbe Ewigkeit. Dies ist heute Abend mein erster geglückter Versuch, mich anzumelden. -
"Tiberius Ahala...", sinnierte ich. Ja, richtig, ich kannte ihn von Laevinas Hochzeit. Bisher hatte ich mich nicht näher mit ihm beschäftigt, doch der Name sagte mir etwas. Mein Blick ging zurück zu der Zeichnung. Dorthin wo Marcus mit seinem Finger tippte. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es später aussehen würde. Eigentlich war dies ein perfekter Platz für ein Peristyl, sozusagen ein kleiner Vorgeschmack auf das, was der daran anschließende Garten zu bieten hatte. Ich stellte mir vor, wie der innere Teil in vier gleichmäßig große Beete aufgeteilt war. Jedes der Beete war mit wunderbar duftenden Blumen bepflanzt. Ich konnte mir sogar duftende Kräuter dort vorstellen, vielleicht auch Rosen. Ich dachte an die duftenden Rosen im hortus der Villa Flavia, die so herrlich dufteten im Sommer. Der Mittelpunkt des Peristyls, so stellte ich es mir vor, sollte durch die Statuette eines Jünglings gekrönt werden. Einem Jüngling, dem ich, so es denn die Götter wollten, bald das Leben schenkte.
"Ein Peristyl wäre sicher sehr reizvoll. Da fällt mit ein, wir bräuchten dringend einen neuen Gärtner! Ich finde, der Garten sieht verheerend aus. Der Winter hat so seine Spuren hinterlassen und unsere Sklaven, die sich darum kümmern sollen, nun ja, ich weiß nicht. Sie sind nicht besonders kompetent." -
Ehe ich die Stufen zum Tempel hinauf erklomm, sah ich mich noch einmal um. Septima war just ihrer Sänfte entstiegen. Ich war froh, sie bei mir zu haben. Natürlich hatte ich auch alleine opfern können, oder zusammen mit Marcus. Doch ihr an meiner Seite würde es mir leichter fallen, falls die Göttin das Opfer verschmähen würde. In diesem Fall, hätte mir selbst Marcus nicht helfen können. Es hätte mich in eine tiefe Krise gestürzt, aus der es schwer gewesen wäre, wieder hervor zu kommen.
Septima aufmunternde Worte halben mir, alles etwas ruhiger und bedachter angehen zu lassen. Ihr Wort in der Göttin Ohr!
"Ja, das wird es sicher!", antwortete ich voller Zuversicht, die allerdings mehr gespielt, als echt war. Bedächtig schritt ich die Stufen empor. Septimas Frage lenkte mich etwas ab, da es mich verwunderte, was sie sagte. Selbst wenn ich das blutige Opfer von eigener Hand hätte vollziehen können, so wäre ich sicher nicht sonderlich erpicht darauf gewesen. Selbst einem Tier das Leben zu nehmen, das konnte ich nicht. Es war schon genug, das Blut fließen zu sehen.
"Nein meine Liebe. Es wird sich sicher ein Priester unserer annehmen." Nur noch wenige Stufen lagen vor uns. Oben angekommen konnte man vom Eingang bereits das steinerne Abbild der Göttin erblicken. Noch einmal blickte ich mich um, ehe ich den Tempel betrat, um sicher zu gehen, daß auch alle Sklaven, die die Opfergaben mit sich führten, uns folgten. -
Bella, er nannte mich bella! Ich fühlte mich durchaus geschmeichelt. Wenigstens waren die Stunden in Charis´ Gewalt nicht umsonst gewesen. Obgleich es wohl nicht nur an Charis´ künstlerischer Begabung lag. Seit jener Nacht, in der wir uns beiden noch einmal eine Chance gegeben hatten, schien es tatsächlich so, als hätte unser eheliches Bündnis eine Zukunft.
Bevor ich mich auf den freigewordenen Platz setzte, drückte ich meine Lippen auf die seinen. Ich sehnte mich bereits nach den Stunden, die auf die cena folgten. Diese Nacht würde ich gewiß nicht alleine verbringen. Doch vorerst widmete ich mich dem Gespräch, welches er mit mir führen wollte. Es ging um etwas, was er vor einiger Zeit erwähnt hatte, einer Erweiterung des Hauses. Zu dieser Zeit jedoch wohnten Ursus uns Septima noch in der Villa.
"Ja?", meinte ich und betrachtete mir dabei interessiert das Papyrus, den er mir reichte. Es handelte sich hierbei um eine Zeichnung, ein Plan der Villa. Es bedurfte einiger Zeit, bis ich mich darauf zurecht fand, doch mit seinen Erläuterungen, fiel es mir sichtbar einfacher. Die Idee mit den Stallungen klang recht plaudibel und sinnig. Nur einige wenige meiner Pferde, die ich mir privat hielt, hatten dort eine neue Heimat gefunden. Darunter war auch Sirius, der schwarze Hengst, den ich einst Chimerion geschenkt hatte, und deshalb immer noch in meinem Besitz war.
"Das klingt nicht schlecht.", meinte ich und besah mir noch einmal den Plan. Ich war sehr erfreut darüber, daß Marcus meine Meinung zu diesem Vorhaben hören wollte und mich somit ein Stück an seinem Leben teilnehmen ließ.
Dem so neugewonnenen Flügel würde ich zweifelsohne meinen Stempel aufdrücken, wenn es um die Innenausstattung ging.
"Wen möchtest du denn dafür beauftragen?" -
Ein Sklave hatte an der Tür zu meinem cubiculum geklopft. Charis war gerade dabei gewesen, mich für die cena herzurichten. Das auftürmen meiner Frisur glich einer nicht enden wollenden Prozedur, die größte Konzentration von meiner Sklavin abverlangte.
Lediglich mit einem Seufzer ließ sie von meinen Haaren ab und öffnete sie Tür, um dem Sklaven Einlaß zu gewähren. Der Sklave wurde seine Nachricht los, dann entließ ich ihn wieder und teilte meiner Sklavin mit, sie solle sich gefälligst beeilen. Auch dies nahm sie ohne zu murren hin. Sie beeilte sich, ohne daß darunter ihr Werk litt. Nur meine Kopfhaut bekam es zu spüren. Ob absichtlich oder unabsichtlich, ich vermochte es nicht zu sagen, zog sie nun fester an meinen Haaren. Doch ich beschwerte mich nicht.
Gefühlte Stunden später spazierte ich gen exedra, wo ich Marcus zu finden hoffte. So war es denn auch. Er saß gemütlich in einem Korbsessel und hielt einen Becher in Händen. Da ich nicht wußte, weshalb er mich sprechen wollte, registrierte ich die Skizzen auf dem Tisch nur beiläufig. Ich vermutete, es handelte sich um Dinge, die seine Arbeit betrafen und mit denen ich mich nicht näher beschäftigen wollte.
"Guten Abend, Marcus!", hörte ich meine aparte Stimme sagen. Ich sah mich um, ob es irgendwo noch einen Becher für mich gab. Da ich keinen fand, wies ich einen Sklaven, der im Hintergrund an, mir einen zu bringen. Die Röte des Weins sah sehr verlockend aus. Ein guter Tropfen vor dem Essen konnte nicht schaden.
"Man sagte mir, du wolltest mich sprechen." Inzwischen war der Sklave mit einem Trinkgefäß zurückgekehrt und schenkte auch mir etwas Wein ein. -
Charis hatte mir berichtet, daß es nun soweit war. Natürlich wollte ich es mir nicht nehmen lassenm, mich auch von Septima und Ursus zu verabschieden. Hautsächlich ja von Septima, die ich in den letzten Wochen doch sehr als Freundin gewonnen hatte. Mein Verhältnis zu Ursus hingegen, war seit unserer letzten Begegnung etwas belastet. So deutete ich es jedenfalls. Denn seit jenem Nachmittag hatten wir kein persönliches Wort mehr miteinander gewechselt.
Kurz vor Marcus erreichte ich den Hof und blieb erst einmal abwartend und beobachtend stehen. Ich war kein Freund von gefühlsduseligen Abschiedsszenen. Die beiden waren ja nicht aus der Welt! Außerdem konnte man sich ja auch Briefe schreiben.
Als sich nun Marcus neben mir postierte und einige Worte an die beiden richtete, konnte ich nicht länger warten.
"Septima, meine Liebe, dem kann ich mich nur anschließen! Eine gute Reise euch beiden und laß mal von dir hören! Auch dir Ursus eine gute Reise!" -
Ab heute Mittag bis einschließlich Sonntag werde ich nicht da sein. Nächste Woche werde ich wahrscheinlich auch nur eingeschrenkt anwesend sein. Aber ich tue, was ich kann.
-
Von den Strapazen, die meine Sklavin durchmachen mußte, um mir meinen Sklaven zu bringen, bekam ich freilich nichts mit. Und selbst wenn, hätte es mich nicht sonderlich interessiert. Mein Interesse galt für´s erste der Tiberia, die jetzt gänzlich ins Wasser eingetaucht war.
"Ja, das haben wir!", gab ich mit einem unterschwelligen Lächen zurück, wobei ich insbesondere an meine neueste Errungenschaft dachte. Er würde sich gut machen, im balneum. Doch davon mußte Septima noch nichts erfahren.
"Geduldige dich noch ein wenig, meine Liebe." Für mich war es im Grunde genauso eine Überraschung, wie es für sie eine sein sollte. Das hoffte ich zumindest. Vielleicht erklärte dies ein wenig meine Angespanntheit, seitdem Charis das Bad verlassen hatte.Selbstverständlich konnte die Flavia auf ihren Consul stolz sein! War dies doch die Ernte unermütlichen Strebens, die eines Tages belohnt wurde. "Sieh an, du kennst ihn also! So, so! Nun ja, wenn sich eine Gelegenheit bietet, werde ich an dich denken." Wie dringlich es der Tiberia mit einem Treffen war, blieb mir verborgen. Selbst hätte ich nicht im Traum daran gedacht, daß es nicht nur die reine Bewunderung war, die sie für ihn empfand.
Ihr Geständnis bezüglich ihres Interesses für Politik erstaunte mich keineswegs. Weshalb sollte sich eine Frau nur mit langweiliger Handarbeit beschäftigen? Zwar waren ihr gerade bei diesem Interesse Grenzen gesetzt, doch wenn sie einmal ihren Gatten richtig im Griff hatte, konnte sie diesen nach ihrem Gutdünken lenken.
"Deine Geheimnisse sind bei mir sicher, meine Liebe!", versicherte ich ihr mit einem Augenzwinkern. "Ja, ich hörte davon, daß sich der Decimus ebenfalls beworben hatte. Im Übrigen, ist das nicht der gleiche Decimus, der damals in Parthien..? Ja, das ist er! Eine schreckliche Geschichte, nicht? Glücklicherweise hat sie ein gutes Ende gefunden. Und dieser Salinator, ist das nicht der, der mit Patriziern so seine Probleme hat?" Ich hatte mein Halbwissen nur von Hörensagen, denn im Grunde gab ich mich anderen Dingen hin. "Ach ja?", meinte ich schließlich, dann tauchte ich kurz ab, auch wenn dadurch meine Haarpracht nass wurde. Indessen hatte Septima die Feigen entdeckt und sich gleich an sie herangemacht. Nun ja, dafür hatte ich sie ja auch bringen lassen. Ich schwamm zu ihr und genehmigte mir auch eine der Feigen.
"Ich muß gestehen, das wußte ich nicht. Ich bin bei der Auswahl der Früchte einfach nach meinen Favoriten ausgegangen. Du siehst, wir haben eine weitere Gemeinsamkeit!" -
Ganz plötzlich sah ich die Furcht in den Augen meines Mannes aufglühen, sobald ich meine Ankündigung, Einkaufen gehen zu wollen, kund tat. Doch da hatte er nichts zu befürchten. Mir war ja bekannt, dass er dafür an normalen Tagen keine Zeit hatte.
"Nein, nicht mit dir!", beruhigte ich ihn und konnte mir dabei ein Grinsen kaum verkneifen. Brix war mein auserwähltes Opfer und als solches hatte er einiges zu erwarten. Auch Marcus´ Ermahnungen konnten ihm dies nicht ersparen. "Wo denkst du hin! Er soll nur die Kleidungsstücke anprobieren, die ich für dich kaufen möchte." ... und derer konnten es recht viele werden.... Wenn ich erst einmal in Fahrt war, konnte man mich nur schwer bremsen. Bevor es jedoch so weit war, machte ich mich erst noch ein wenig am Frühstück zu schaffen. Heute jedoch würde ich meine Zeit im Garten verbringen, die Sonne und den süßen Duft der Blumen genießen.
Einen letzten Bissen schob ich mir noch in den Mund, bevor ich dann endgültig aufstand, mir meine Tunika überzog und mich mit einem Kuß auf seine Stirn verabschiedete. "Vielleicht sehen wir uns dann im Garten..." ...waren meine letzten Worte, bevor ich sein cubiculum verlies und ihm noch ein letztes Mal zuzwinkerte. -
Zwei aurelische Sänften näherten sich dem Templum Iunonis Sospitae, begleitet von einer Schar Sklaven, mehrere Custodes Corporis die für die Sicherheit der beiden Damen verantwortlich waren, allerdings auch andere, die für die Opfergaben Verantwortung trugen. Auf dem Weg zum Tempel hatten die Damen ein geeignetes Opfertier erstanden, eine junge weiße Ziege, die ganz ergeben, in der kleinen Prozession mittrottete. Daß es ihr in nicht allzu lange Zeit an den Kragen ging, ahnte sie sicher noch nicht.
Eine andere Sklavin trug ein Gefäß, in dem sich frische Ziegenmilch befand und eine tritte hielt ein hölzernes Kästchen in Händen, in dem sich frische Feigen befanden. All diese Gaben, die die beiden Damen mit sich führten, waren für die große Göttin bestimmt, um sie wohlgesonnen zu stimmen, auf daß sie die beiden besonders fruchtbar werden ließe und die ersehnte Schwangerschaft eintrat.Mit einer gewissen Anspannung entstieg ich der Sänfte und sah zum Tempel hinauf. Alles mußte perfekt werden. Meine Nerven lagen bereits blank. Ich wollte nun endlich schwanger werden, kostete es was es wolle!
Sim-Off: Anmerkung: Die Opferung spielt zeitlich vor der Bekanntwerdung von Tiberia Septimas Schwangerschaft.
-
Ich schlug auf der Stelle meine Augen auf, als ich das Geräusch von der Tür vernahm. Es war Septima, die in Begleitung einer Sklavin eintrat. Ich beobachtete sie, bis sie den Beckenrand erreichte und mich bemerkte.
"Nein, wo denkst du hin! Ich habe mir die Wartezeit sehr angenehm gestaltet", meinte ich nur, derweil ließ ich sie keinesfalls aus den Augen. Auch dann nicht, als sie die Hüllen fallen ließ. Ein makelloser Körper, das mußte man ihr lassen. Keinerlei Anzeichen von Alterung, wie ich sie leider bei mir schon hinnehmen mußte. Was ein paar Jahre schon ausmachten! Und dennoch ging eine besondere Ausstrahlung von ihr aus, die nicht greifbar für mich war.
Endlich tauchte sie erst einen Fuß, dann den anderen und schließlich den Rest ihres Körpers in das Wasser ein und gesellte sich zu mir. Ich lächelte sie an, sie bedankte sich für die Einladung. "Ach, gern geschehen! Das ist doch die angenehmste Art, sich nach einem harten Tag auf dem Markt zu entspannen. Ich habe uns einige Erfrischungen und Leckereien bereitstellen lassen. Und außerdem habe ich noch eine Überraschung parat. Für uns beide", antwortete ich erwartungsvoll. Wie so oft, wollte ich auch diesmal nichts dem Zufall überlassen. Die Überraschung jedoch konnte gut und gerne noch etwas warten. Das steigerte den Überraschungseffekt noch um ein vielfaches. Doch um sicher zu gehen, daß er auch zum rechten Zeitpunkt parat war, gab ich Charis ganz diskret, versteht sich, einen Wink.
Derweil unterhielt man sich zuerst über dies und das. Über Furianus zum Beispiel. Wie kam sie nur jetzt auf Furianus?
"Nun ja, liebe Septima, um die Wahrheit zu sagen, interessiere ich mich nicht sonderlich für Politik. Das überlasse ich anderen. Doch ja, ich habe davon gehört", antwortete ich lächelnd. Septimas Frage jedoch über die Verwandschaftsbeziehung, ließ mich kurz sinnieren, ehe ich darauf eine Antwort geben konnte. "Furianus entstammt der italischen Linie und ich der hispanischen. Mein Urgroßvater und sein Großvater waren Brüder, wenn ich mich nicht irre."
Eine besonders enge verwandtschaftliche Beziehung bestand nicht, was durchaus auch damit zusammen hing, daß ich Furianus noch sehr oft begegnet war.
"Und wie ist es mit dir? Bist du ihm schon einmal begegnet? Wenn du möchtest, kann ich gerne etwas arrangieren." Dabei fiel mir ein, wie lange mein letzter Besuch in der Villa Flavia bereits zurücklag. -
[Blockierte Grafik: http://img691.imageshack.us/img691/5908/gellert2.jpg]
Die Sklaven hatten für heißes Wasser gesorgt. Es sprudelte nun aus steinernen Löwenköpfen in das hellblaue Becken. Wasserdampfschwaden hingen über dem Becken, welches links und rechts Säulen aus Marmor gesäumt war. In den Wandnischen blickten steingewordene Wassernymphen auf das Geschehen. Ein bronzener Jüngling auf einer kleinen Erhöhung beschloß den Raum. Kunstvolle Malereien zierten die Wände. Auf ihnen tummelten sich Fische und Delphine und animierten den Badenden, es ihnen gleich zu tun.
Man hatte das Badewasser mit einer wohlduftenden Essenz bereichert - Rosenöl. Äußerst wertvoll und kostspielig. Der süßliche Duft erfüllte bereits das ganze Bad. Bunte Rosenblätter schwammen auf der Wasseroberfläche und luden förmlich dazu ein, im Becken ein wenig Entspannung zu suchen.
Um auch für das leibliche Wohl der Badenden Sorge zu tragen, hatte man am Beckenrand eine Schale mit frischen Feigen, Äpfeln und Birnen bereitgestellt. Ebenso fand sich dort ein Krug mit Wein und mehrere Becher.
Nun fehlten nur noch die Badenden, die diesem Stillleben Odem einhauchten.***
"Hast du ihr meine Nachricht überbracht?" Das Bad war bereits nach meinen Wünschen hergerichtet worden. Alles war perfekt. Vor dem Beckenrand blieb ich stehen und wartete nur noch darauf, daß Charis mich entkleidete. "Ja, Herrin. Sie wird kommen, hat sie gesagt.", antwortete Charis, während sie sich an der Tunika ihrer Herrin zu schaffen machte.
"Sehr schön!", meinte ich lächelnd. Ich konnte es kaum erwarten, endlich meinen müden Körper in das warme Wasser einzutauchen. Noch erfreulicher war es, daß ich dieses Vergnügen heute nicht alleine genoß.
"Nun mach schon!", ermahnte ich sie. Sie verstand es einmal mehr, mich unnötig warten zu lassen.
Endlich stand ich entblößt vor ihr, so daß ich meinen Fuß ins Becken setzen konnte. Wie wohlig warm das Wasser war! Einfach herrlich! Mit einem leisen zufriedenen Seufzer tauchte ich nun ganz in das Wasser ein und schloß die Augen. Charis indes verharrte am Beckenrand.Sim-Off: Reserviert!
-
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Schwiegertante!
Mannomann, satte 25! Das hätte ich auch gerne nochmal!
-
Stunden später, nachdem nam längst dem Sklavenmarkt den Rücken gekehrt hatte, um das eine oder andere noch käuflich erwerben zu können, hatte sich die aurelisch-tibertisch-flavische Damengesellschaft wieder auf den Weg zu ihrer gemeinsamen Heimstatt begeben. Die begleitenden Sklaven hatten allerhand zu schleppen. Doch nicht alles war lebloser Tand und unnötiger Krimskrams, der in seiner Gesamtheit Unsummen verschlungen hatte, auch ein lebendiges Kleinod befand sich unter den Markttrophäen, gut verschnürt verstand sich, so daß er gerade noch gehen aber nicht Reißaus nehmen konnte.
Ich war meiner Sänfte entstiegen und kümmerte nicht mehr weiter um meine neueste Errungenschaft. Dies würden wohl andere tun, dienstbare Geister, die dafür Sorge zu tragen hatten, daß der Sklave von Dreck und Staub befreit wurde und die ihn dann mit Kleidung versorgten.
Derweil zog ich mich zurück, um mich von den Strapazen des Marktes auszuruhen. Ein Bad wäre nun das Beste gewesen. Oh ja, ein Bad...Sim-Off: Reserviert!
-
So sehr hatte ich mich in das Gespräch mit den Damen vertieft, daß das Ende der Auktion beinahe an mir vorübergegangen war. Allerdings nur beinahe! Ich hörte nur noch Tranquillis letzte Worte und glaubte zu Recht, daß er mich damit gemeint hatte. Für wie viel der Sklave nun in meinen Besitz gegangen war, das scherte mich wenig.
"Brix, gib dem Mann, was ihm zusteht!", meinte ich beiläufig zu meinem sklavischen Begleiter. "Ach ja, ich möchte den Sklaven gleich mitnehmen. Und auf gar keinen Fall soll er gebrandmarkt werden!"Natürlich ging ich davon aus, man würde dem Sklaven mit einer Kette oder einer Fessel ausstatten, damit er uns nicht davonlief, wenn wir später wieder zur Villa zurückkehrten.. Doch damit befaßte ich mich nicht mehr. Das war Brix´ Aufgabe. Ich widmete mich indes dem Gespräch der Damen wieder.Sim-Off: Überwiesen!
-
Auch von mir alles Gute zum Geburtstag!
-
Daß der Gallier eine wahre Bereicherung für die Floraliadekoration sein konnte, stand außer Frage. Spärlich bekleidet, lediglich ein Lendenschurz, einen den er jetzt schon trug, nur wesentlich reiner, oder vielleicht doch auch ohne. Der robuste Körper mit einer Vielzahl bunter Blumen verziert, die an ihm hafteten, wenn er sich bewegte. So wäre es ihm dann auch möglich, uns zu bedienen. Sagte man nicht auch von den Kelten, sie seien musikalisch? Vielleicht konnte er uns mit seinem Gesang erfreuen und wenn nicht, dann erfreute er zumindest das Auge.
Septima indes wußte es, wenn auch nur unterbewußt, wie man mich ganz schnell wieder von meinen Tagträumen zurück in die Realität katapultieren konnte. Nicht das er hinterher so endet wie Phraates... und dann dieses zuzwinkern... Dabei war allein die Erwähnung eines Namens ausreichend, um mich unmerklich aufschrecken zu lassen. Eine Reaktion, die dem geschulten Beobachter durchaus nützlich sein konnte. Ich fragte mich im Stillen, was sie schon darüber herausgefunden hatte. Womöglich hatte ihr Marcus mehr anvertraut, als er mir gesagt hatte. Noch schlimmer wäre natürlich die eigentliche Wahrheit gewesen, daß der Parther zu Unrecht bestraft worden war. Doch das durfte niemand jemals erfahren! Dann wäre mein Geliebter selbst an dem Ort, an dem er sich jetzt befand, nicht sicher.
"Jeder ist seines Glückes Schmied, Septima. Auch ein Sklave. Er kann gehorchen, dann geht es ihm gut. Und wenn er es nicht tut, dann ist ihm die Peitsche ein guter Lehrer.", antwortete ich mit einem dezenten Lächeln.
Ein gutes hatte es doch, als die Zwillinge zu uns stießen, man konnte das Thema wechseln. Was auch gleich geschah.