Ich bin wieder im Lande. Antworten auf offene Threads können sich aufgrund der Papierstapel auf meinem Schreibtisch noch um einige Tage verzögern!;)
Beiträge von Flavia Celerina
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"Die Herrin will dich sprechen, jetzt gleich," antwortete Ylva und bedeutete Olorian, ihr zu folgen. Sie führte ihn zu den Gemächern ihrer Herrin.
Ich hatte inzwischen auf einem Stuhl, der zu einer Sitzgruppe gehörte, Platz genommen und bereits ein Begleitungsschreiben für Olorian erstellt. Ich mußte gar nicht lange warten, bis Ylva und er eintraten.
"Ah, Olorian! Ich habe einen Auftrag für dich. Ich möchte, daß du zu Decimus Meridius gehst und mit ihm einen neuen, besseren Preis für sein Getreide aushandelst. Wie du vielleicht weißt, habe ich vor geraumer Zeit eine Pferdezucht gekauft. Diophanes, mein Verwalter dort, berichtete mir, das Getreide des Decimus sei das Beste. Ich möchte, daß du mit ihm verhandelst und das Beste für mich herausschlagen kannst. Ach ja, und sag ichm, ich möchte ungern bei den Tiberern kaufen.! Zu deiner Unterstützung habe ich bereits diesen Brief hier verfasst, den du Meridius übergibst." Im Grunde hatte ich nichts gegen die Tiberer, außer dass ihr Getrteide teurer war, als das des Decimers.Ad
Maximus Decimus Meridius
Villa Decima Mercator
RomaSalve Decimus Meridius
wie mein Verwalter mir berichtete, sei dein Getreide das Beste für meine Pferde. Da es meinen Tieren an nichts mageln soll, entsende ich Dir heute meinen Delegierten zu dir. Ich beabsichtige in Zukunft ausschließlich dein Getreide in größeren Mengen einzukaufen. Ich wäre sehr erfreut darüber, wenn man sich auf einen guten Preis, der für beide Seiten akzeptabel ist, einigen könnte.
Mögen die Götter dir stets gewogen sein.
Flavia Celerina
Ich hielt ihm die Schriftrolle entgegen und sah ihn fragend an. "Bekommst du das hin? Oder gibt es noch Fragen?"
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Neben den Wonnen des Lebens beanspruchte gelegentlich auch das Geschäftliche etwas Raum in meinem Tagesablauf. Am Morgen hatte mich ein Schreiben des Verwalters meiner kürzlich neuerworbenen Pferdezucht erreicht. Wie üblich, sandte er mir seinen Monatsbericht und teilte mir darin alles Wissenswerte mit, was sich in den letzten Wochen ereignet hatte. Unter anderem machte er mich auf den Einstandspreis für das Getreide aufmerksam, den er für zu hoch erachtete. Er empfahl mir, mit dem Getreidehersteller einen neuen Preis auszuhandeln.
Ich legte den Brief beiseite und sah recht ratlos drein. Um solche Dinge hatte ich mich nie gekümmert. Ich war gut im Feilschen, wenn es darum ging, ein Schnäppchen bei Diorix oder Gucchius zu machen. Aber Getreide? Nein, das war definitiv nicht mein Metier! Aber wessen Metier war das? Sollte ich meinen vilicus schicken? Er hatte bereits in Lutetia ein gutes Händchen bewiesen, als er die Villa meines verstorbenen Mannes an den Mann gebracht hatte. Wer Häuser verkaufen konnte, der konnte auch einen guten Preis bei Getreide aushandeln! Das hoffte ich wenigstens.
"Ylva! Hol mir Olorian herbei! Aber schnell!" Meine Sklavin, die stets in meiner Umgebung weilte, eilte sofort hinaus, um meinen vilicus zu holen. -
Des därft fränkisch soi, odder?
Hoscht emol paar Krummbeere fer misch? Isch dät mer heit Owend en Pannekuche mache. Un dann breischt isch no a paar Gummre fer de Salad. Un iberhaupt kennt mer noch en Äppelblotzer backe. Abber wääscht, ä Lebberwoschdebrod däts aach!Komisch, ist euch mal augefallen, hier tummeln sich nur Leute aus dem südlichen und westlichenTeilen dieser Republik (mit Ausnahme von Avarus!
aber Ausnahmen bestätigen die Regel).
Hee, ihr Nordlichter, was is los mit euch? Kommt und traut euch! -
dito! Appelgrotze oder manchmal auch Schtrunge
Berliner heißen in der Pfalz auch Fasnachtskiechelscher.Aber dann noch was pfälzisches: In de Palz geht de Parre mit de Peif in die Kärsch! Will heißen: In der Pfalz geht der Pfarrer mit der Pfeife (die zum rauchen!) in die Kirche.
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Der Claudier klärte mich über die Art seiner verwandtschaftlichen Beziehung zu Antoia auf. Das war sehr interessant, hatte ich doch bisher außer Antonia keinen anderen Claudier kennengelernt. Doch noch etwas anderes fiel mir an dem jungen Mann auf. Ich ließ mir zwar nichts anmerken, doch der Ärmste musste wohl blind sein. Welch ein Schicksal!
Ich stand noch eine Weile bei Antonia und dem Claudier und unterhielt mich, als meine Aufmerksamkeit auf die Opferzeremonie fiel, die bereits im vollen Gange war. Gebannt verfolgte ich, ob Iuno das Opfer annahm. Wahrscheinlich erging es den anderen Gästen genauso. Doch bald schon war das Litatio zu hören und den meisten Gesichtern war eine Erleichterung abzulesen.Meine Gedanken schweiften ab und ich stellte mir vor, wie meine Hochzeit sein würde. Wenn es nach mir gehen sollte, dann war sie ein ganzes Stück pompöser als meine erste vor vielen Jahren. Diesmal wollte auch ich ein Wörtchen mitzureden haben. Doch ein Mann, wie Corvinus würde mir sicher jeden Wunsch bereits von den Lippen ablesen können. Wenn es doch nur bald so weit wäre! Manchmal tat ich mir sehr schwer, mich zu zügeln. Geduld haben gehörte eben nicht unbedingt zu meinen Stärken. Dabei fiel mir ein, ich hatte den Aurelier schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Ich sah mich unauffällig um und entdeckte ihn schließlich in der Gesellschaft von Aquilius. Mein erster Gedanke war, mich zu den beiden hinzugesellen. Doch als ich bereits den ersten Schritt hinter mich gebracht hatte, bremste ich mich. Womöglich hatten die beiden etwas zu besprechen, wobei ich nur störte. Doch bei näherer Überlegung kam ich zu dem Schluß, daß Corvinus die Hochzeit wahrscheinlich nicht zum Anlaß nehmen würde, um bei Aquilius um mich zu werben. Dafür gab es weitaus bessere Möglichkeiten, zumal die beiden Männer ja befreundet waren, wie ich gehört hatte. Also, was sollte mich zurückhalten, um zu meinem Onkel hinüber zu gehen? Aristides´ Schwur! Ich vernahm ihn und drehte mich zu dem Brautpaar um. Ach, war das nicht einfach schön? Mein Blick ging wieder unweigerlich zu Corvinus hinüber. Diesmal näherte ich mich meinem Onkel und dem Aurelier. "Ist diese Hochzeit nicht wundervoll, Aquilius? Oh Corvinus, ich hoffe ich störe euch nicht bei einer wichtigen Unterhaltung?"
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Bei uns verdärt der der des Zeich, wonn des net giescht!
Abber was aach gut is:
Die Weck sein weg, die sein all all, wer waren do do?
(Weck= Brötchen)
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Ich melde mich jetzt schon mal ab. Ich bin von Donnerstag, den 2.10. bis einschl. Dienstag 7.10. auf Reisen. Derzeit ist es recht dürftig mit mit meiner Zeit bestellt. Daher werde ich bis zum Reisebeginn und auch nach meiner Rückkehr nur bedingt anwesend sein können! Ab dem 13.10. sieht es wieder besser aus.
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"Dem werde ich mit Freude entgegensehen!" antwortete ich lächelnd. Bei dieser Gelegenheit konnte ich vielleicht auch einige seiner Weine kosten. Oftmals waren es die kleinen Weingüter, die mit Innovationen überraschen konnten und sich dadurch von der breiten Masse abheben konnten. Im Prinzip war es genauso mit den Männern. Nicht die breite Masse interessierte mich. Zugegeben, nicht jeder Mann, nur weil er Patrizier war, musste automatisch ein Langweiler sein, doch wenn er bestimmte Qualitäten verfügte, dann war das ein Glücksgriff! Warum also nicht zugreifen? Ehrlich gesagt, wie es da um meinen Onkel bestellt war, wußte ich nicht genau. Dafür war ich noch nicht lange genug in Rom, um dies genau beurteilen zu können. Mir war allerdings einiges zu Ohren gekommen, was Beweis genug war, daß er kein Kind von Traurigkeit war.
Es war äußerst amüsant seine Physiognomie zu beobachten, als er das Wort Stutenmilch aussprach. "Wieso denn nicht? Ich finde das gar nicht so abwegig! Es gibt genug Männer, die auf ihr Äußeres achten und die, die es nicht tun, sollten es tun! Stutenmilch verleiht auch dem männlichen Körper die nötige Frische und Geschmeidigkeit!" Ein wenig Werbung konnte gar nichts schaden!
Die Erwähnung seines 'Lapsus' ließ mich aufhorchen. "Wie bitte?" Ich verstand erst nicht recht, was er damit sagen wollte. Welchen Ausrutscher meinte er wohl? Gab es vielleicht doch noch ein Geheimnis, welches sich lohnte, ergründet zu werden? Man konnte im Laufe seines Lebens eine Menge Ausruscher haben. Ich hatte meinen schon hinter mir! Doch dann begann ich zu kombinieren: Lapsus und Stutenmilch…, natürlich ein Pferd! Ich hatte mich gelegentlich schon im flavischen Reitstall umgesehen und hatte die dort stehenden Tiere begutachtet. Wohl wußte ich nicht genau, wer ihre Besitzer waren. Doch. In diesem Zusammenhang fiel es mir wieder ein. Es gab einen bemerkenswert schönen Hengst, namens Lapsus. "Ach, du meinst den Hengst! Ja, ich habe ihn im Stall schon bewundern können. Ein wahrhaft schönes Tier! Gerne komme ich auf dein großzügiges Angebot zurück. Ich werde mit meinem Verwalter sprechen. Der kann dann alles Notwendige veranlassen." Glücklicherweise mußte ich mich nicht selbst darum kümmern. Wozu hatte man schließlich Sklaven? -
Ob es nun klug war, sich so zu offenbaren, wie ich es gerade getan hatte, wußte ich nicht. Es war ein Wagnis, ein Spiel. Ich hatte versucht, dem Onkel meine Sichtweise zu zeigen, damit er verstand, worum es mir ging. Umso mehr überraschte mich seine Reaktion. Perplex war wohl die richtige Beschreibung meiner Mimik. Mit großen Augen sah ich ihn an. "Verliebt? Ich? Oh nein! Nein, natürlich nicht! Wie sollte ich, ich kenne ihn ja kaum!" Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht. Und doch, für einen kurzen Moment nur, versuchte ich, in mich hineinzuhorchen. Ich und verliebt! Nein, so etwas wie Liebe hatte ich bei alle dem nicht gefühlt. Es war mehr eine Zuneigung. Liebe kam, sofern man es zuließ, erst später. Hatte ich jemals wirklich richtig geliebt? Nein, nicht wirklich. Es gab da die eine oder andere Liaison, eine simple Liebelei nur, doch Liebe? Nein!
"Nein Onkel! Dieser Mann wird mein Fortkommen sichern! Er ist eine aufstrebende und vielversprechende Partie. Ich möchte nicht das Andenken an meinen verstorbenen Mann in den Schmutz ziehen, doch diese Ehe war mehr als unbefriedigend. Denkbar, ich war einfach zu jung und naiv, als man uns vermählte..." Ich führte den Satz nicht zu Ende. Die Erinnerungen, die an meine Ehe geknüpft waren, schmerzten noch immer und sie sollten mir eine Warnung sein. Diesmal wollte ich nicht an den erstbesten verschachert werden. Diesmal sollten meine Vorstellungen eine Berücksichtigung finden! Was sprach also dagegen, die Frau eines Mannes zu werden, der jüngst in den Senat berufen wurde?
Ich erwartete noch einiges vom Leben und ich hatte nicht vor, als alte Jungfer zu versauern oder gar mit einem Mann zusammenzuleben, mit dem ich so gar nichts anfangen konnte. Mit etwas Glück und dem Wohlwollen der Götter, würde ich auch endlich ein Kind haben, vornehmlich einen Sohn. Ja, das war es, was ich wollte, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn sich irgendwann Liebe einschlich, umso besser! -
Für alle, deren Interesse über die Römer hinaus geht (und die Kinder haben, die sich demnächst in den Herbstferien langweilen :D):
Nach den Piraten und den Ägyptern, kommen nun die Wikinger!
Vom 28.9.08 - 26.4.09 läuft im Historischen Museum der Pfalz, in Speyer die Mitmachausstellung "Mit den Wikingern auf große Fahrt". Ab 14. 12. startet dann auch die Ausstellung "Die Wikinger" für die Erwachsenen.
Im Übrigen lohnt sich ein Besuch des Museums allemal. Im Keller befindet sich die Dauerausstellung "Römer in der Pfalz", in der auch Fundstücke neueren Datums zu sehen sind. -
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Ylva hatte in jenem Augenblick gehofft, da ihr Körper über Bord geworfen wurde, sie würde bis auf den Grund sinken und dort bleiben, bis Hel sie geholt hatte. Allerdings wurde ihr Körper wieder aufgetrieben. Eine Hand hatte nach ihr gegriffen und sie mit an Land gezogen. Am Strand blieb sie liegen und rührte sich nicht mehr. Ihre Herrin rief nach ihr, doch sie brachte es nicht fertig, die verquollenen Augen zu öffnen. Hel, komm und hol mich! Das war ihr einziges Bitten. Wieder spürte sie, wie ihr Körper mühevoll weiter an Land gezogen wurde. Es war Celerina, ihre Herrin, die mit all ihren Kräften versuchte, sie vom Strand fort zu bringen. Hier in der prallen Sonne konnte Ylva nicht liegen bleiben! Einige wenige passus konnte sie ihre Sklavin fortbewegen, brach aber dann erschöpft zusammen und blieb neben ihr liegen. Ylva vernahm von weitem eine Mädchenstimme, die etwas fragte. Auch hörte sie die Antwort ihrer Herrin. Ihre Herrin gehörte jemandem, der Gorgus hieß? War am Ende ihre Herrin auch zu einer Sklavin geworden? Bald bemerkte Ylva, daß sie nun alleine am Strand war. Celerina war verschwunden. Wieder einmal hatte sie sie im Stich gelassen. "Hel, komm und hol mich!" rief sie laut. Nun war sie allein, der prallen Sonne ausgeliefert. Zurückgelassen zum sterben.
War es nun Hel oder eine andere Gottheit, oder vielleicht war es auch ein Sterblicher, der sich ihrer annahm. Eine starke Hand packte sie schließlich und zog sie weg vom Strand, hiein in den Schatten. Es musste eine Art Behausung gewesen sein. Jedenfalls war es einigermaßen erträglich und es herrschte Stille.
Die Germanin war unfähig, sich zu bewegen. Jedes einzelne ihrer Glieder schmerzte bei der kleinsten Bewegung. Vorsichtig versuchte sie, ihre Augen zu öffnen. Ihr Gesicht brannte, wie Feuer. Es war, als hätte man ihr die Haut abgezogen.
Sie fand sich schließlich in einer primitiv gebauten Hütte wieder. Wenigstens bot sie ihr Schutz gegen die Sonne und gegen die Blicke der Bestien. Sie schloß ihre Augen wieder und schlief ein. -
Ein warnendes Knurren, gepaart mit einem Fauchen ging von Saba aus, als sich der Mensch ihr erneut näherte. Diesmal hatte er einen Behelf bei sich, damit er der stolzen Katze besser habhaft werden konnte. Je näher dieser Einfallspinsel der Katze kam, desto furcherregender gebärdete sie sich. Sie Krümmte ihren Rücken, sträubte ihr Fell und sieß ein unmißverständliches Fauchen aus. Aber wie alle Menschen, war auch dieses Exemplar seiner Art schwer von Begriff und verstand nicht ihr Verhalten.
Er versuchte sie zu locken, jedoch Saba war nicht so einfach zu verführen. Dazu gehörte schon etwas mehr, als feines Fresschen! Hatte dieser Futterschüsselfüller denn überhaupt eine Ahnung, womit man Sabas Herz gewinnen konnte? Augenscheinlich nicht! Wahrscheinlich konnte er selbst nur davon träumen, was für die Katze alltäglich war.
Er versuchte den groben Sack über die Katze zu stülpen, verhedderte sich aber damit in einem Ast. Saba sah darin einen Akt der Aggression und wurde noch wütender. Am liebsten hätte sie dem lieben Chimerion die Augen ausgekratzt.
Doch der Mensch gab nicht auf! Wieder versuchte er es, völlig Sabas Drohgebärden ignorierend, den Sack über sie zu werfen. Diesmal gelang es ihm. Er hatte sie gefangen. Saba tobte vor Wut und wandte sich aufgeregt in ihrem Gefängnis hin und her. Dabei stieß sie die wildesten Töne aus, die eine Katze nur von sich geben konnte. Sie schmiedete bereits bitterböse Pläne in ihrem Katzenhirn. Dieser Mensch, den sie zwar vorher schon nicht leiden konnte, war ab nun ihr erklärter Feind! Wen würde die Herrin wohl mehr bevorzugen? Das kuschelige schnurrende Etwas hatte da wohl die größeren Chancen… -
Das würde ein feiner Spaß werden! Mit der jungen Aurelia hatte ich ohnehin einen gemeinsamer Einkauf geplant. Wenn nun auch Antonia mitkommen wollte, umso besser! Wenn drei modebewußte Patrizierinnen die Stadt unsicher machen würden, konnte das ja nur lustig werden!
"Sehr schön! Dann werde ich ihr diesbezüglich eine Nachricht zukommen lassen!" antwortete ich vergnügt.Da die Claudia in Sachen CP nicht mehr eingehen wollte, beließ ich es auch dabei. Falls es für sie noch einmal zu einem Thema werden würde, wäre ich sogleich zur Stelle. Sie mußte sich ja in ihrem Körper wohlfühlen und wenn sie sich so gefiel, wie sie im Augenblick war, dann konnte es mir nur recht sein!
"Die junge Aurelia ist die Schwester des Aurelius Ursus, dem augenblicklichen quaestor consulum. Ich traf sich zum ersten Mal, kurz nach meiner Ankunft in Rom, damals, bei einem Stadtrundgang mit meinem Bruder. Du wirst bald selbst feststellen können, welch angenehme Zeitgenossin ist," verkündigte ich schmunzelnd. Zwischen uns hatte sich bereits eine Freundschaft anbebahnt und ich freute mich immer, wenn sich unsere Wege kreuzten. -
Durch einen schmalen Spalt konnte ich das geschäftige Treiben, draußen beobachten. Ich sah, wie die Männer ihr Beutegut vom Schiff schaften und es an Land brachten. Auch Frauen konnte ich unter ihnen vereinzelt erkennen. Wie konnten sie hier nur so leben? Ich fragte mich, wie es Ylva ging. Warum hatte man sie nicht auch hier in diese Hütte gebracht? Ich mußte versuchen, zu ihr zu kommen, um dann einen Plan für unsere Flucht zu erstellen. Doch bei Tage war das ein Ding der Unmöglichkeit. Ich mußte es nachts probieren, wenn alles schlief.
Das kleine Mädchen hatte keine meiner Fragen beantwortet. Sie war längst wieder im Spiel mit ihrer Puppe vertieft. Sie erinnerte mich ein wenig an meine eigene Kindheit. Ich war als einziges Mädchen unter einer wilden Horde von Jungs aufgewachsen und mußte daher auch des Öfteren alleine mir meinen Puppen spielen. Natürlich waren meine Puppen viel schöner und edler gewesen, als diese notdürftig zusammengebundene Puppe aus Stroh. Sie waren mein ganzer Stolz gewesen und als ich sie am Vorabend meiner Hochzeit den Flammen übergeben mußte, blutete mir mein Herz.
Für eine unbestimmte Zeit lang, beobachtete ich sie, wie sie auf dem Boden kauernd der Puppe Leben einhauchte, fernab von jeder Realität. Dies war die einzige Art und Weise dem Wahnsinn wenigstens zeitweise zu entgehen. Schließlich setzte ich mich wieder zu ihr und begann mit ihr zu spielen. Dies half auch mir, den Wahnsinn wenigstens für kurze Zeit beiseite schieben zu können. So bemerkte ich auch nicht, wie allmählich Die Sonne unterging und auf leisen Schritten die Nacht herein brach. Erst als es fast zu dunkel war, um etwas sehen zu können, sah ich mich nach einer Lampe um. "Gibt es eine Lampe hier? Es ist schon so dunkel. Man kann kaum noch die Hand vor Augen sehen!" Während des Spiels war ich unaufmerksam geworden und hätte fast vergessen, wo ich war du was man mir und Ylva angetan hatte. Meine Sklavin hatte bisher am meisten gelitten. Sie war wirklich zu bedauern. Insgeheim hoffte ich, mir würde dergleichen erspart bleiben. Aber nein, niemand würde es wagen, mich anzufassen! Ich war eine Flavia! Ich entstammte einer vornehmen Familie, die bereits drei Kaiser gestellt hatte und schon bald würde ich die Gemahlin eines Senators sein! Nein, für mich würde man Lösegeld fordern. Wie ich meine beiden Onkel kannte, würden diese sich nicht lumpen lassen und bald schon wäre ich wieder zurück, in meiner altgewohnten Umgebung mit allen Annehmlichkeiten, die man sich vorstellen konnte. -
Das war heute nicht mein ... Nachmittag. Der Tag hatte wahrlich verheißungsvoll begonnen und hatte in der Überprüfung der Fähigkeiten meines neuesten Stückes gegipfelt, doch was danach kam war mehr als deplorabel! Ich hatte ein ernstes Wörtchen mit Ylva zu reden, das wurde mir bei jedem Wort, welches aus ihrem Mund gedrungen kam, bewußt. Wenn ich den Rest meines balneum - Aufenthaltes noch genießen wollte, dann war es von Vorteil, die beiden Streithähne zu trennen!.
"Ylva, besorge mir Obst und Wein!" Aber laß dir bitte Zeit! Das wollte ich noch anfügen, ließ es aber besser, um ihr Gemüt nicht noch weiter zu erhitzen.
Glücklicherweise war es mir erspart geblieben, den empörten Ausdruck in ihrem Gesicht zu sehen. Wortlos verließ sie diese Stätte der Entspannung und wieder war ich alleine mit meiner neuesten Errungenschaft. Chimerion hatte schon damit begonnen, meinem Körper eine Massage angedeihen zu lassen. Mit halb geschlossenen Augen ließ ich alles über mich ergehen, was er mit seinen begabten Händen vollführte. Er war ein Meister seines Faches. Minos, der Masseur aus den Thermae Agrippae hatte soeben eine seiner besten Kundinnen verloren.
"Du massierst wirklich gut! Du sagtest, du hast es bei diesem Centurio gelernt, nicht war. Erzähl mir mehr aus deinem Leben! Wie ist das Leben in der Legion?" Zugegebenermaßen hatte ich mir niemals Gedanken über diese Frage gemacht, weil es mich schlichtweg nicht interessierte. Aber nur schweigend auf der Bank zu liegen, fand ich ebenfalls mehr als fad! Womöglich konnte ich Chimerion auch noch dazu bringen, mir während der Massage Geschichten zu erzählen. Es gab sicher noch mehr Geschichten aus seiner Heimat, außer der von Orpheus, diesem thrakischen Prinzen. -
Wieviele heiratswillige Damen gibt es denn in Germania? Ich glaube, in Confluentes und Co. rennen nur Mannsbilder herum!
Das heißt also, entweder schwul werden oder einen Aufruf zu starten, damit Germania mit Frauen bevölkert wird!
Die Bantotakis Brothers haben das schon ganz richtig gemacht!
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Langsam kam ich aus meiner Deckung heraus. Mein Geständnis, ob der Unwissenheit Aquilius´ von meiner kleinen Gartenfestivität, hatte mein Onkel doch recht gelassen aufgenommen. Dabei hatte ich doch schon ein mittelgroßes Donnerwetter seinerseits erwartet. Doch nichts dergleichen! So staunte ich nicht schlecht, als er mir versicherte, er müsse es auch nicht erfahren.
Ich atmete erleichtert auf und fand meine Haltung wieder. "Nein, natürlich nicht Onkel!" beteuerte ich. Noch einmal würde ich eine solche Dummheit nicht begehen!
Jetzt musste ich mir wirklich eingestehen, ich hatte den Onkel gänzlich mit falschen Augen gesehen. Warum nur hatte ich mich ihm nicht gleich anvertraut? Doch das konnte man ja noch nachholen! Wenn es mir gelang, Gracchus zu überzeugen, dann hatte ich in ihm einen starken Verbündeten! Damit mir das gelang, grübelte ich nicht lange nach einer extravaganten Geschichte nach. Der heutige Tag war bereits prall mit Extravaganz gefüllt gewesen! Nein, ich entschied mich, es frei heraus und aufrichtig zu sagen, so wie es war und was mich bewegte.
"Onkel, wie du ja weißt, ich kam nach Rom, mit der Absicht, mich wieder zu verheiraten. Bei meiner Ankunft war ich noch der Meinung, dies hätte noch Zeit. Doch dann lernte ich den Aurelius kennen. Onkel, er ist der Typ Mann, den ich mir als Gemahl wünschen würde. Er hat Stil und ist standesgemäß und er hegt die gleiche Liebe für Pflanzen, wie ich es tue. Er ist der Mann, an dessen Seite ich gerne leben möchte, Onkel!" -
Aschaffenburg auf deutsch?
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