Die besorgten Gesichter der Sklaven, das beklommene Flüstern derselben, ob man nicht besser doch einen Arzt holen solle, das ständige hin und her, derer ,die mich mit Erfrischungen und diversen Hausmittelchen versorgten. Mir wurde es langsam zu viel! Ich war gewillt diesem Treiben ein für allemal ein Ende zu setzen. Nur ein Machtwort, ein einziges Wort…. Doch selbst dazu war ich zu kraftlos. Wie einfach war es doch, in seinem eigenen Selbstmitleid zu ertrinken! Bei jedem Seufzer, den ich tat, stachelte ich die Sklaven aufs Neue an, sich noch besorgter zu zeigen, doch keiner von ihnen traute sich, Eigeninitiative zu zeigen. Sicher wäre ihnen dies auch schlecht bekommen, denn wie für jeden ersichtlich, befand ich mich in einer äußerst schwierigen Stimmung, die von Minute zu Minute von einem zum anderen Extrem hin umschlagen konnte.
"Aaaaah", hauchte ich voller Schmerz, der tief in meiner Brust loderte und der mich verzehrte, als ich wieder an die Peinlichkeiten im Tempel dachte. Was nur alle von mir denken mußten, die mich gesehen hatten, als mich eine Handvoll Sklaven zum Tempel hinaus getragen und mich sorgsam in meine Sänfte gebettet hatten. Mochte sich doch einfach über alle die Zeugen geworden waren, der feingesponnene Schleier des Vergessens legen, auf daß sich hernach niemand mehr zu erinnern wußte.
Wohl im rechten Moment, um nicht noch tiefer in den Sumpf der Schmach einzusinken, hörte ich plötzlich jemand meinen Namen rufen. Auch das noch, dachte ich. Meine schwachen Arme versuchten den Oberkörper nach oben zu drücken, doch dies gelang nur unzulänglich. Oh, welch ein jämmerliches Bildnis ich abgeben mußte!
"Äh, ja, alles bestens!", log ich, obwohl es offensichtlich war, daß nichts in Ordnung war. Darüber hinaus besann ich mich krampfhaft auf den Namen des jungen Mannes, der so unerwartet erschienen war. Quartus, Quintus, Sextus oder doch Septimus? Herrje, immer diese Namen!
"Sextus Lupus, nicht wahr?", fügte ich noch schnell an. Ein gutes hatte sein Erscheinen, die Sklaven um mich herum suchten das Weite, nachdem er sie wie lästige Fliegen fortgejagt hatte. Nur Charis blieb mit stoischer Ruhe neben meiner Kline stehen.