Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Witjon ließ sich mit einem Grinsen Honigwein einschenken und genoß den süßlichen Geschmack dieses süffigen Getränks. Aquilia tat ihre Meinung über Familie und ähnlichen Ärger kund und Witjon zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Das passiert also, wenn man einer Frau jegliche Freiheiten lässt... dachte er und grinste innerlich. Seine Kinder würden eine Strenge Erziehung genießen dürfen. Als sie versuchte, ihre Worte im zweiten Anlauf genauer zu erläutern, schmunzelte Witjon und trank noch etwas Met, um das Schmunzeln nicht so deutlich zu zeigen. Ihre Meinung, dass er in der Provinz Germania keine germanenfeindlichen Römer finden würde, teilte er nicht im geringsten. Deshalb antwortete er auf diese Behauptung schlicht: "Deine Worte in den Ohren der Götter."
    Er lehnte sich zurück und dachte kurz nach. Ihm war eigentlich nicht nach ernsten Gesprächen, darum sagte er schnell mit einem breiten Grinsen im Gesicht:
    "Aber sag, wo waren wir eigentlich stehen geblieben? Bei Wildsäuen und ihren hübschen Reiterinnen, richtig?"

    Die Duumvirn:


    Als dann alle Beteiligten zugegen waren, richtete der Comes sein Wort an die Duumvirn. Cotyla übernahm das Reden, während Culleo erst einmal nur beobachtete.
    "Ich wurde unterrichtet, mich hier einzufinden. Mehr weiß ich nicht. Aber allem Anschein nach ist es wohl von größter Wichtigkeit, wenn sowohl du, als auch der ehrbare Legatus Augusti Pro Praetore selbst anwesend sind." säuselte der. Seine Worte trieften förmlich vor Schleimerei, so wie man es in Confluentes von ihm gewohnt war. Von Culleo war nur ein zustimmendes Husten zu vernehmen.

    Witjon grinste breit und entblößte dabei seine Zähne, an denen noch Hähnchen und Soße klebten. Er wischte sich mit der Zunge die Lippen und entgegnete beschwichtigend:
    "Natürlich kommst du mit mir. Du bist tüchtig und ehrgeizig. Wir bringen dir nur noch die nötigen Kniffe im Umgang mit hohen Beamten bei und schon bist du vorführfähig." Er grinste noch breiter und knabberte mehr Fleisch von einem Hähnchenbollen.

    Er leerte seinen Becher mit einem Zug und ging zunächst auf die Seitenhiebe ein.
    "Du bist nicht die einzige, die unter Barbaren - er versah das verabscheuungswürdige Wort mit einem säuerlichen Unterton - "aufgewachsen ist. Wenn du erlaubst, hätte ich nun auch gern etwas vom guten Honigwein." Er setzte sich auf und hielt Aquilia frech grinsend seinen Becher hin.


    Mit ernster Miene setzte er dann jedoch zu einer ehrlichen Erklärung an, wie er sie nicht jedem offenbaren würde.
    "Auch wenn ich das römische Bürgerrecht besitze und seit meiner Geburt im römischen Reich lebe, so tue ich dies dennoch zwischen zwei Welten. Mein Vater war stolzer Ubier, römischer Soldat zwar, aber er erzog meine Geschwister und mich nach den alten Bräuchen. Meine Mutter ist ebenso stolze Amsivarierin, die uns zwar zum Lernen in die römische Schule schickte, die lebenswichtigen Lehren der Heimat jedoch nie vernachlässigte." Er machte eine kurze Pause, um seine Gedanken zu Ordnen und sich Aquilias Worte in Erinnerung zu rufen.


    "Weißt du, von mir aus würde ich die Curia in Bauernkleidung, im einfachen Wollhemd und einer gemütlichen Hose betreten und so mein Tagwerk verrichten. Ich fürchte nur, dass meine Vorgesetzten das nicht allzu lange tolerieren würden, dann könnte ich demnächst als Tagelöhner oder Hafenarbeiter neu anfangen." Witjon ließ ein schmerzverzerrtes Grinsen zu. Er hatte wirklich keine Lust auf körperliche Belastung, die ihn in weniger als zehn Jahren in einen Aussichtslosen Krüppel verwandeln würde.


    "Du sprichst so weise Worte, doch nur wenige leben auch nach ihnen. Meine Familie hier in Mogontiacum ist zwischen Rom und Magna hin und her gerissen und das färbt sowohl auf ihre Mitglieder, als auch auf ihre Kontakte in der römischen Bevölkerung ab." Und etwas leiser und mit schuldbewusstem Unterton fügte er hinzu:
    "Aber was rede ich hier, diese Worte gehören nicht hierher. Wenn ein germanenfeindlicher Römer dies hörte, wäre ich bald wohl wieder Ziel von Anschuldigungen und Verhöhnung."
    Er seufzte gedehnt. Was erzählte er ihr das eigentlich alles? Witjon war gewiß nicht hierher gekommen, um über römische Germanenpolitik oder Sitten zu reden.

    Gruselig...aaaahja.
    Er grinste und entgegnete: "Ich muss leider einer seriösen Arbeit nachgehen, bei der ich öfters Umgang mit Römern habe, die vermutlich nicht mit einem Waldschrat reden würden."


    Als er merkte, dass Aquilia ihm keine reinen Wein eingeschenkt hatte, (Hahaha was ein Wortspiel...) zog er eine Augenbraue hoch und meinte Todernst:
    "Ach so sieht das aus. Die Dame foppt mich erst und betrinkt sich dann, damit ich hinterher den Ärger am Hals habe. Na das sieht man ja gern!"
    Gespielt ärgerlich fläzte er sich auf seine Cline und hob seinen Becher.


    "Auf die Wildsau und ihre reizende Reiterin!" :D

    "Aaahja, na dann ist ja alles klar. Gut, dass ich einfach mein Pferd besteigen kann um überall hinzukommen wo ich möchte." zwinkerte er fröhlich.
    "Und sauber bleibe ich dabei meistens auch." Das Grinsen wollte einfach nicht verschwinden, als ihm noch ein kleiner Nachsatz einfiel: "Womit ich nicht sagen möchte, dass du so nicht gut aussiehst. In Rom wäre deine Erscheinung sicherlich bald der neueste Schrei." Den konnte er sich einfach nicht verkneifen. Und ein kleines Kompliment war auch darin versteckt.
    Hm...Wein? Nah...
    "Danke, ich hätte gern etwas Saft."
    Den musternden Blick des Sklaven ignorierte Witjon.

    "Ich war einige Zeit Scriba Provincialis in Mogontiacum. Dort habe ich auch in der Casa Duccia gelebt und bin außerdem Mitglied der Freya Mercurioque. Und dorthin werde ich auch zurückkehren, wenn meine Aufgaben als Magistratus hier erledigt sind."
    Genüsslich zerrupfte er sein Hühnchen. Das war aber auch schön zart und saftig...:D

    Narf. Witjon ließ Landos Befehl unkommentiert und antwortete mit ruhiger Stimme auf dessen Frage.
    "Vormund? Sie lebt allein. Ich glaube hier hat sie keine Familie mehr. Sie sprach allerdings davon, dass sie womöglich nach Rom zurückkehren könnte. Aber einen Vormund hat sie wohl nicht."

    Witjon folgte ihr grinsend und machte es sich auf einer Cline gegenüber Aquilia gemütlich. Den Sklaven registrierte er im Augenwinkel, viel interessanter war Aquilias Benehmen. Ein sittlicher Römer hätte vermutlich schon längst vor Entrüstung das Haus verlassen, Witjon jedoch kam nur aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. Bei Aquilias Kommentar musste er noch viel breiter Grinsen. Er räusperte sich leicht und gab mal seinen Senf dazu.
    "Was nicht zu verkennen ist. Was bei allen Waldgeistern hast du getrieben, dass du...so aussiehst?" Er deutete auf die verwuschelte, blatt- und dreckverzierte Haarpracht und die fast neugefärbte Tunika...braun schien die neue Mode zu sein.
    "Ich meine...du siehst aus als hättest du mit bloßen Händen eine Wildsau gefangen!" witzelte er und musste lachen.

    Die Duumvirn:


    Culleo und Cotyla hatten es sich auf den ihnen zugewiesenen Plätzen bequem gemacht. Sie hatten eine Tabula ausgepackt, auf der Cotyla ein paar Notizen beziehungsweise Ausreden für mögliche Fragen vermerkt hatte.
    Culleo ächzte immer noch. Das Treppensteigen hatte ihn total aus der Puste gebracht. Nach einiger Zeit des Wartens räusperte sich Cotyla und ergriff das Wort.
    "Entschuldigt, aber wen erwarten wir noch? Es scheinen mir doch alle wichtigen Mitglieder der Regio anwesend zu sein."

    Witjon seufzte und verdrehte theatralisch die Augen. "Eigentlich sollte ich dich hungern lassen. Aber ich will mal nicht so sein, besonders da wir ja in weiblicher Gesellschaft sind und uns benehmen sollten." Genervt suchte er nach einer Bedienung, die er dann heranwinkte. Er bestellte noch einen Teller Brot mit Fischsauce.


    "So, du hast also schonmal Honigwein getrunken. Das ist ein sehr süffiges Getränk, schlimmer noch als der römische Wein, wenn man ihn nicht gewohnt ist." Er hatte Ragins Verhalten nun erst einmal verdrängt und würde darüber später noch mit Albin sprechen. Jetzt widmete er sich wieder voll und ganz seiner Gesprächspartnerin.
    "Sag, ich hab dich hier noch nie gesehen. Wie kann es sein, dass eine Römerin von...ich nehme mal an recht hohem Stand nicht im öffentlichen Leben der Provinzhauptstadt aktiv ist?"

    Sim-Off:

    Sry, hab den Thread voll verplant.



    Amüsiert lauschte Witjon dem Gespräch der beiden. Sie schienen sich sehr schnell zu verstehen, was wohl besonders daran lag, dass Maecenas ein sehr offener Mensch war.
    "Also, wenn ihr genauso viel Spaß zusammen habt wie, wenn ich da bin..." Er grinste breit. "Nein, das Büro des Duumvirs ist in der Curia. Die Regionalverwaltung sowie die Provinzialverwaltung haben ihre Arbeitsräume in der Regia. Das ist der große Bau zwischen Via Praetoria und Forum."


    Auf einer kleinen Bühne nicht weit von ihnen entfernt machten sich einige Musiker bereit, für musikalische Untermalung des Abends zu sorgen. Langsam füllte sich der Laden und der Lärmpegel nahm gewaltig zu.

    Witjon lächelte. "Du bist also Ubier. Nun, ich auch. Das trifft sich. Du bist also harte Arbeit gewöhnt, das ist gut. Lesen und schreiben kannst du auch, das habe ich ja bereits gesehen. Sehr gut. Aus dir kann noch was werden." zwinkerte er.


    Dann kam das Essen. Witjon machte sich sofort daran, sein Hähnchen zu zerrupfen. "N'gudn!"