Nach erneutem Wochenwechsel darf ich nochmal freundlichst darauf hinweisen, dass dringende Nachfrage nach Malerfarbe und Papryus besteht!
Beiträge von Numerius Duccius Marsus
-
-
"Salvete", grüßte Witjon die Milites, als er das Praetorium erreicht hatte. Auch hier zeigte er wieder sein Schreiben vor. "Ich bin auf Einladung des Praefectus Alae hier", erklärte er. In der Erwartung, nun auch diese Tür passieren zu dürfen, richtete er seinen Blick auf die Soldaten.
-
Zitat
Original von Decurio ALA II
"Ist gut, du darfst passieren, Procurator Duccius. Zum Praetorium geht's einfach geradeaus." Er zeigte die Lagerstraße hinauf. "Ist nicht zu verfehlen."
"Danke", sagte Witjon einfach und nahm das Schreiben wieder an sich. "Schönen Tag noch", wünschte er und durchquerte dann das Tor, um seine Einladung entgegen zu gehen. Nächste Station war die Porta des Praetoriums. -
Die Idee der Zentralisierung fand großen Anklang unter Witjons Gesprächspartnern. Er lächelte zufrieden in sich hinein, als er sich beim Gedanken erwischte, dass vor einigen Jahren noch Crispus mit großer Vehemenz solche Ideen bekämpft hätte, allein aus dem Grund, dass sie von einem Duccier kamen.
"Die bessere Kontrolle ist auf jeden Fall ein gutes Argument", räumte Witjon ein. "Wobei in den Vici die Magistri Vici durchaus an der Marktkontrolle beteiligt werden könnten. Das in die Marktordnung zu schreiben, wäre womöglich zu bedenken." Gegenüber Marcellus erwiderte er jedoch: "Moment, wir reden über eine Zentralisierung des Handels, nicht der Warenherstellung. Was das angeht, will ich auch gar nicht in die aktuellen - guten - Verhältnisse eingreifen."
"Wir haben recht viel Land südlich der Stadt, das sich an eine Hügelkette anschmiegt. Dort wird die Villa errichtet", lokalisierte Witjon das Baugrundstück. "Na, na, jetzt übertreib' mal nicht", kam er letztlich nicht umhin, Crispus ob seiner Aussage über die duccische Finanzpotenz ein wenig zu schelten. Ein schiefes Grinsen signalisierte jedoch, dass er die Stichelei mit Humor nahm.
-
http://www.kulueke.net/pics/ir…duccia/villa_lageplan.png
LATIFUNDIUM DUCCIORUM
Das Latifundium, in welchem die Villa der Duccii gelegen war, lag südlich der Stadtmauern an der Via Borbetomaga gelegen, gleich hinter den Gräberfeldern die sich an der Via zwischen den Canabae des Legionslagers und dem Vicus Victoria entlangzogen. Seine Lage auf den Hängen der Hügelkette, die das Rhenustal zu diesem machte, schützte es vor Überflutungen und machte es sowohl vom Rhenus selbst als auch von der anderen Seite weithin sichtbar.
In seiner Größe erstreckte es sich von der Via Borbetomaga mehrere Stadien gen Westen die Hügelkette hinauf, während es sich in seiner Breite von Norden nach Süden nur zwei Stadien erstreckte.
Den unsicheren Zeiten der Antike war das Latifundium, wie viele andere auch, komplett mit einer mannshohen Steinmauer eingefasst. Ein großes Torhaus öffnete diese zur Via hin, im Süd-Westen gab es ein kleineres Tor zu einem angrenzenden Latifundium hin und im Nordwesten ein unwesentliches Tor in den Wald hinein.
Von Nordwesten her durchzog ein kleiner Bach das Latifundium.
Wer das Latifundium von der Via Borbetomaga betrat, sah zuerst das größere Torhaus das sowohl zu Wehr- als auch zu Wirtschaftszwecken gebaut worden war. Das Torhaus zeigte, in klassischer römischer Bauweise errichtet, nur die Wappentiere der Duccii als Hinweis darauf wer dieses Latifundium sein Eigen nannte. Hinter dem Torhaus trat man auf die Via die von jungen Bäumen gesäumt das gesamte Latifundium bis zu ihrem Ende bei den Viehställen und der Hros im Westen durchzog. Im Nordosten des Latifundiums konnte man zuerst die Wirtschaftsgebäude entdecken die vor der Errichtung des Latifundiums auf der anderen Seite der Stadt die Rus Duccia gebildet hatten. Heuer waren sie mit der Villa zu diesem Latifundium zusammengefasst. Heuschober, Scheunen, Dielen, Ställe für Kleinvieh.. alles was man für einen ordentlichen Landwirtschaftlichen Betrieb brauchte war hier an einem Ort. Auch einige kleinere Betriebe der Handelsgemeinschaft Freya Mercurioque hatten hier ihr neues Zuhause gefunden.
Folgte man der Via weiter gen Westen, durchquerte man das mit Obstgärten und Getreidefeldern kultivierte Land, bis man nach einer Weile die Hros (das alte Traditionsgestüt der Duccii) und deren Weiden durchquerte. Zwar gab es kleinere, über das Latifundium verteilte Sommerställe, jedoch war fasste der große Stallkomplex im Norden des Anwesens sämtlichen Bedarf an Unterstellmöglichkeiten für das Nutzvieh wie auch für die Reittiere.
So man den Weg weiter gen Norden fortsetzte, steuerte man schließlich auf das Zentrum des Anwesens zu: die Villa Rustica der Duccii. Der Monumentalbau machte in seiner schlicht-römischen Bauweise dennoch klar, dass eine ganze Sippe in ihm Platz gefunden hatte... und das Ehrfurcht gebietende Tor stellte klar, mit WEM man es hier zu tun hatte.
Hinter der monumentalen Villa konnte man die Wipfel des naturbelassenen Teils des Latifundiums entdecken: den Wildgarten. Dieser bildete, wie schon zuvor auch im alten Anwesen in der Stadt, das rituelle Zentrum der immernoch oft ihren germanischen Riten folgenden Familienmitgliedern, wie auch den vornehmlichen Ort der Erholung. Zentrum des Wildgartens war der Weiher, der den Teich im alten Anwesen in der Stadt wie eine Pfütze aussehen ließ. Der benannte Bach ergoss sich in einem Wasserfall in diesem und war Heimat mehrerer heimischer Fischarten, auch wenn er bei weitem nicht groß genug zur Zucht war.
Dem Besucher wäre schnell klar, dass dies das Zentrum einer ganzen Sippe darstellte, schließlich bot das Latifundium alles, was zu einer ordentlichen Villa Rustica gehörte.Legende
I. Via Borbetomaga & das Torhaus
II. Wirtschaftsgebäude des Latifundiums und der FMQ
III. Obstgärten
IV. Getreidefelder
V. Hros und Viehställe
VI. Die Weiden
VII. Gemüse- und Kräutergärten
VIII. Villa Rustica
IX. Wildgarten -
Witjon kam beschwingten Schrittes auf das Tor des Auxiliarlagers zu. Entgegen dem Wetter, das knapp zweitausend Jahre später in den germanischen Provinzen herrschen würde, strahlte an diesem antiken Tag die Sonne und brannte volle Pulle auf die Köpfe der Bewohner Mogontiacums herab. Witjon war unter seinen dünnen Tunika schon warm. Er wollte gar nicht wissen, wie sehr die Equites der Ala unter ihren Rüstungen schwitzen mussten.
"Salvete Equites", grüßte er die Soldaten am Tor. "Ich komme auf Einladung des Praefectus Alae Quintilius. Darf ich eintreten?"
Lächelnd zückte er das Schreiben des Quintiliers und hielt es dem nächststehenden Soldaten vor die Nase.
-
Witjon brummelte unbestimmt. Mit einer Woche würde er wohl hoffentlich auskommen. Verfluchte Mehrarbeit!
"Äh", machte er dann. Die Beschreibung des Viniciers passte nicht ganz auf die Person, die Witjon meinte. Da er aber jetzt keine großartigen Erklärungen machen wollte, druckste er zustimmend herum: "Ja, so in etwa. Öh. Also, ich stelle ihn dir dann demnächst vor."
Innerlich verdrehte Witjon die Augen. So ein Quatsch. "Also dann, Legatus, ich werde mich mal an die Arbeit machen", sagte er schließlich, um bloß aus dem Officium herauszukommen. Er wandte sich zum gehen.
-
"Hmm", brummte Witjon, kratzte sich - wie so häufig - das bärtige Kinn und dachte einen Moment über die Ideen seines Quasi-Schwagers nach.
"Wenn man das Archiv also großräumig gestalten würde - im Obergeschoss - und im Erdgeschoss einfach eine große Schreibstube einrichtete... dann hätte man trotzdem einen großen ruhigen Raum für Recherchen und einen, in dem die tatsächliche Arbeit, also Kopieren von Schriftstücken, Diktate et cetera erledigt werden könnte."
Ihm schien die Idee durchaus zu gefallen. "Ja, warum nicht? Es hat ja ohnehin jeder Amtsträger einen Raum zuhause, in dem er Geschäftliches regelt. Sollte er also einmal dringend ein ruhiges Arbeitszimmer benötigen, kann er auch gleich zuhause bleiben und dort seinem Dienst nachgehen. Schließlich kommt hinzu, dass Aedile die meiste Zeit bei Kontrollen auf der Straße und Duumviri jedenfalls viel Zeit bei Anhörungen von Bürgerbeschwerden oder Anzeigen im Sitzungssaal verbringen werden."
-
Das Getuschel vorne beim Duumvir ignorierend meldete Witjon sich zusammen mit denjenigen, die für den Entwurf des Dekrets stimmten.
-
"Die Beschränkung auf Offiziere kann ich nur gutheißen", stimmte Witjon kurzerhand der Bemerkung zu.
"Also Municipalbürgerrecht für Optio, Centurio, äh... Praefectus Castrorum? Na und alles darüber eben bei der Legion. Und für Duplicarius, Decurio und Praefectus Alae ebenfalls."
Er versuchte die Vorschläge jetzt unter einen Hut zu bekommen:
"Und zwar jeweils getrennt nach Civis oder Peregrinus mit den entsprechenden Konditionen. Die Mindestwohndauer wird dabei wohl die am leichtesten zu bewältigende Hürde sein."Damit kam er nochmal zur Auflistung der notwendigen Punkte:
"I. Das Munizipalbürgerrecht kann man erst nach einer Wohnzeit von einem Jahr in Mogontiacum erwerben. Während dieser Zeit können Einwände gegen den Erwerb des Bürgerrechts erhoben werden.
II. Bei Einschreibung in die Bürgerliste ist eine Gebühr von 50 Sesterzen zu zahlen und ein Eid zu schwören, dass man keine Schulden hat und sich der Lex Municipalis und den Anordnungen der Magistrate unseres Municipium beugt.
III. Das Munizipalbürgerrecht wird vererbt, sofern die Mutter das Munizipalbürgerrecht inne hat. Wer außerhalb Mogontiacums gebohren wird, muss seinen Anspruch auf das Munizipalbürgerrecht persönlich in Mogontiacum geltend machen, bevor es wirksam wird.
IV. In Mogontiacum stationierte Soldaten Munizipalbürgerrecht ausgeschlossen. Soldaten ab den Unteroffiziersrängen sind davon nicht betroffen.
V. Römische Bürger müssen zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts ebenfalls ein Jahr in der Stadt wohnen, jedoch keine Aufnahmegebühr entrichten." -
"Wunderbar", kommentierte Witjon die Ankündigung über den Hauptgang. Mehr war dazu nicht zu sagen.
Die Ausführungen von Marcus bezüglich der Vicinalmärkte stimmten Witjon dann einen Moment lang nachdenklich. "Hmm", machte er. "Wenn man die Konzentrierung der Vici auf die Grundversorgung förderte, würde man jedenfalls eine starke Zentralisierung des Handels auf das Forum bedingen. Oder andersrum gesehen: Fördern wir die Zentralisierung des Handels auf dem Forum, können und werden sich die Vici auf die Grundversorgung verlegen."
Er kratzte sich am bärtigen Kinn. "Also, in 'Grundversorgung' beziehe ich auch die Versorgung der Legion und der Ala ein. Was die an Alltagskram, Kleidung, Werkzeug, Nahrungsmitteln und Tierfutter verbrauchen, schwemmt stetig Geld in die Säckel unserer Municipes."
Die Frage nach der duccischen Bleibe hatte Witjon erwartet. Irgendwann musste ja mal jemand danach fragen. Gerade derjenige, der sie hier bei sich aufgenommen hatte. Witjon machte jedoch kein betroffenes Gesicht bei der Erwähnung der Zerstörung. Vielmehr zeigte er ein zuversichtliches Grinsen.
"Du sagst es, Marcus. Wir bauen außerhalb der Stadt. Ich habe vor, eine große Villa Rustica zu errichten, auf deren Gelände die Pferdezucht und einige andere Handwerksbetriebe unterkommen können. Gerade für die Zucht wird das unsagbare Vorteile haben. Ganz zu schweigen davon, dass es da draußen wesentlicher ruhiger zugeht, als in der Stadt." -
Echt jetzt!
Gratuliere, Dives!
-
Witjon winkte ab. "Kein Problem, ich helfe gern, wo ich kann." Er lächelte freundlich und streckte dem Petronier die Hand zum Abschied entgegen. "Schon gut, der Familie hilft man doch selbstverständlich aus. Immerhin ist Marcus der Onkel meiner Frau." Dass Marcellus nun den Abmarsch antreten wollte, passte Witjon trotz allem gut, denn er hatte noch zu tun. Darum sagte er schließlich lakonisch: "Wir sehen uns ja beim Abendessen."
-
Witjon nickte erneut. Er sollte sich verdammt nochmal zügig um einen Nachfolger kümmern, sonst würde er wohl bald von Arbeit erdrückt werden.
"Eine Analyse der Außenbeziehungen?" Witjon runzelte die Stirn. Na großartig, als hätte er nicht schon genug zu tun. "Wie erfreulich", meinte er trocken. "Ich kümmere mich drum", bemerkte er anschließend einfach, denn er Verstand den Statthalter so, als hätte dieser gewiss keine Lust, den Bericht selbst abzufassen. "Ich lege dir dann einen Entwurf vor, schätzungsweise nach einer Woche." So hoffte er.
Da hatte Witjon einen Geistesblitz. "Ach, ich habe da vielleicht schon einen Kandidaten. Volusus Palfurius Bolanus ist Vorsteher der Scribae in der Stadtverwaltung. Er hat langjährige Erfahrung gesammelt in der Koordinierung des bürokratischen Wusts, der in jeder Verwaltung anfällt. Soll ich ihn dir mal vorstellen? Also...irgendwann nach der Bestattung." Es wäre wohl unangemessen, gleich nach Massulas Tod einen neuen Kandidaten "aus dem Hut zu zaubern".
-
Die Freya Mercurioque sucht mal wieder dringendst Malerfarbe und Papyrus!
-
Witjon ließ sich am heutigen Tage das Wort erteilen, um die längst überfällige Vorstellung der Baupläne für die Curia vorzunehmen. Er hatte Lysander mit in die Sitzung gebracht und einen Stapel Karten, Pläne und Auflistungen - insbesondere Kostenaufstellungen - vor sich auf einem Tisch ausgebreitet und richtete sein Wort jetzt an die Decuriones, die wohl alle schon sehr gespannt waren. Immerhin betrafen diese Pläne ganz direkt ihre Arbeit in der Zukunft.
"Decuriones, heute möchte ich die ersten Pläne und Vorschläge für unser dringendstes Bauprojekt - die Curia - vorstellen. Zunächst lege ich euch den Plan für den Umbau dar, anschließend komme ich auf die Kosten zu sprechen. Mein Architekt Lysander hier wird schließlich für sämtliche Fragen zur Verfügung stehen."
Er hatte eine große Holztafel aufstellen lassen, auf die eine Tierhaut gespannt war. Auf dieser war bereits der geplante Grundriss mit dicker Farbe aufgetragen, so dass Witjon alles anschaulich erläutern konnte.*
"Die wohl wichtigste Änderung wird sein, den Sitzungssaal in seiner Deckenhöhe zu erweitern. So gewinnt der Raum mehr Größe und macht mehr Eindruck. Im rückwärtigen Teil des Saals soll eine Runde Apsis hinzugefügt werden, in der ein kleiner Altar eingefügt werden kann, wenn gewünscht."
"Die Erhöhung des Sitzungssaals macht es notwendig, die Amtsstuben im Obergeschoss anderweitig unterzubringen beziehungsweise sämtliche Räume neu zu ordnen. Zunächst halte ich eine Reduzierung der Räumlichkeiten insgesamt für sinnvoll. Duumviri und Aediles empfangen Publikum an bestimmten Tagen im Sitzungssaal, denn wir kommen hier ja nicht täglich zusammen." Zum Glück, dachte er und verkniff sich ein Grinsen.
"Dennoch brauchen die Amtsträger für ruhiges Arbeiten eigene Amtsstuben. Folgende Idee also: Die Scribae erhalten einen Schreibraum, der an das Archiv angeschlossen ist, im Erdgeschoss. Das Archiv muss ohnehin endlich aus dem muffigen Keller herausgeholt werden, da bietet sich eine Zusammenlegung an. Die Scribae können so gleichzeitig den Publikumsverkehr im Eingangsbereich abwickeln, so dass der jeweilige Amtsträger sich nicht noch mit Organisatorischem herumzuschlagen hat."
Witjon deutete nun auf die entsprechenden Stellen auf seinem Grundriss.
"Das heißt, Duumviri und Quaestor bekommen seitlich vom Sitzungssaal im Obergeschoss jeweils ihre Amtsstuben, verbunden durch einen Flur über dem Portikus.
Die Aediles bekommen Amtsstuben im Erdgeschoss, auf der "rechten" Seite des Sitzungssaals. Auf der anderen Seite siedeln wir Scribae und Archiv an. Und ein bisschen Platz haben wir dann noch um unsere Apparitores im Erdgeschoss unterzubringen."Nun warf er einen langen Blick in die Runde, woraufhin er sich eine Wachstafel angeben ließ.
"Die Kosten belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 5400 Sesterzen."
Die einzelnen Kostenpunkte aufzuzählen, sparte Witjon sich nun erstmal in der Erwartung, dass zunächst mal allgemeine Fragen aufkommen würden.**Sim-Off: *Ich beziehe mich auf Massulas Bildchen in der PN damals.
**Ausgehend von den Wisim-Kosten eines "Umbaus" (1800Sz) mal drei (einmal Sitzungssaalerhöhung, einmal Apsiserrichtung, einmal Umbau der Amtsstuben). Wenn das zu wenig oder zu viel ist, bitte ich um anderslautende Vorschläge. -
Witjon ging nur auf die - seiner Meinung nach - streitigen Punkte ein, die Crispus aufzählte.
"Fünfzig Sesterzen sind eine Stange Geld. Doch bedenkt, werte Kollegen, dass der Erwerb unseres Municipalbürgerrechts keine Lappalie darstellen sollte. Wer nicht gleich den ganzen Betrag aufbringen kann, der hat immer die Möglichkeit, seinen Patron um Unterstützung zu bitten. Oder aber, und davon gehe ich aus, es bilden sich besser aufgestellte Handwerkervereine, die solche Zahlungen günstig finanzieren. Das Vereinswesen, so wissen wir ja, wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen."
So war es jedenfalls in allen größeren Städten des Reiches. Als Beispiel nehme man Ostia, wo es eine eigene große Halle allein für die städtischen Vereine gab.
"Insofern sehe ich die Gebühr als förderlichen Filter. Wer sie nicht aufbringen kann, wird wohl auch nicht dauerhaft sein Geschäft aufrecht erhalten können, oder nicht? Und Pleitebürger können wir nicht gebrauchen."Zu III. merkte Witjon knapp an: "Die Geltendmachung durch den auswärts Geborenen erscheint mir sinnvoll, da stimme ich nochmal ausdrücklich zu."
Schließlich musste er noch zu den Soldaten Anmerkungen machen. "Und ich warne erneut vor der Missbrauchsgefahr! Wir können...nun, wie wäre es mit einem Kompromiss? Nach der Hälfte der Dienstzeit erhalten Legionäre das Munizipalbürgerrecht. Das wären dann sagen wir mal zwölf Jahre. Darin wären letztlich auch Offiziere eingeschlossen.
Bei Auxiliares wäre ich allerdings noch zurückhaltender. Da würde ich tatsächlich auf die ehrenhafte Entlassung abstellen. Einfach um die klare Abgrenzung zu Legionären, die ja immerhin römische Bürger sind, klarzustellen." Er warf einen fragenden Blick in die Runde. Beim letzten Punkt war er sich selbst gar nicht einmal so sicher. Vielleicht gab es ja noch andere Vorschläge, die bedenkenswert waren. -
Hättest du vielleicht 'nen Link? Ich würde mir dann auch gerne mal Bilder und Spielkonzept ansehen.
-
Witjon nickte nur. Er wusste, dass Massula kürzlich erst den Statthalter als Patron gewählt hatte.
"Sein Sohn ist vor ein paar Jahren verstorben. Von der Frau weiß ich nichts. Ich glaube er hat noch einen Bruder irgendwo nördlich von hier, aber darüber haben wir nie so richtig gesprochen."
Er zuckte die Achseln. Ein bisschen verlegen war Witjon schon, dass er so wenig Ahnung von den familären Verhältnissen des Domitiers hatte. Andererseits hatte Massula über allerlei geplaudert, über seine Familie jedoch nicht so häufig. Kein Wunder also, dass Witjon da nicht so gut bescheid wusste.
"Soll ich dann erstmal in nächster Zeit Domitius' Aufgaben hier übernehmen?", fiel Witjon anschließend noch ein. Die Arbeit wurde ja nicht weniger.
-
Witjon lächelte gutmütig. Marcellus hatte offenbar mit einer derart klaren Aussage nicht sofort gerechnet.
"Ich bin mir sicher, dass der gewesene Centurio Marcus Crispus keine Probleme haben wird, sich mit dieser Rechtsansicht gegen Widerstand durchzusetzen", sagte über fröhlich und zwinkerte Marcellus zu.
"Und jetzt kommen wir zu der anderen Sache. Mein Architekt hat ein kleines Arbeitszimmer am Forum. Eines von diesen schmalen Ladenlokalen, die mittlerweile auch bei fleißigen Leuten ohne Warenverkauf so in Mode gekommen sind."
Er meinte damit Architekt, Rechtsgelehrter, Gerichtsredner oder Geldwechsler, die für ihre Kundschaft ein zentral am Forum gelegenes Büro präferierten. Wer empfing schon gerne seine Kundschaft zuhause, wenn es da morgens schon ständig vor Klienten wimmelte?
"Allerdings, falls du dir Arbeit sparen möchtest...ich wollte sowie noch bei ihm vorbeischauen und mir seine Voranschläge geben lassen. Auf der nächsten Sitzung präsentiere ich das dann selbst - mit Lysander im Schlepptau natürlich. Außer dein Oheim besteht fest darauf, schon vorher alle Unterlagen einzusehen."