Witjon war verständlicherweise in Eile. Alpina erging es wohl in den meisten Geburtsfällen so, dass der männliche Part in der Situation - getrieben von seiner schmerzleidenden, keifenden Frau - ziemlich aus dem Häuschen war und alles und jeden in seinem Umfeld bald genauso zu terrorisieren begann wie sein weibliches Gegenstück. Oder aber es waren gleich sämtliche Frauen eines Haushalts, die ohne Beteiligung des Mannes die Geburt über die Bühne brachten, das konnte Witjon nicht umfänglich beurteilen. Seine erste und bisher einzige Geburt - beziehungsweise die seines damaligen Weibes - war unter völligem Ausschluss seiner Person verlaufen. Im Rückblick war er dafür sehr dankbar, hatte die Geburt immerhin einen tödlichen Ausgang gehabt.
Heute jedoch schwankten seine Empfindungen zwischen freudigem Hochgefühl, panischer Angst und nervöser Übelkeit, so dass alsbald sämtliche Gedanken vor dem reinen tatsächlichen Geschehen verblassten. "Hier entlang", kommandierte er gelegentlich, wenn es um eine Straßenecke ging und eine Abzweigung genommen werden musste, oder "Na los doch", wenn er das Gefühl hatte, dass Alpina zu langsam war.
Schließ erreichten sie zu Witjon grenzenloser Erleichterung den Domus Petronia, wo sie zügig eingelassen wurden.