Die letzten Tage der Reise hatten sich bereits sehr gezogen - zumindest für den neuen Statthalter der Provinz Germania Superior, der sich bereits nach seiner neuen Wirkungsstätte sehnte. Natürlich war dem Decimer bewusst gewesen, dass in jeder Stadt durch die er mit dem kaiserlichen Tross kam ein entsprechender Trubel herrschen würde, doch irgendwann war es auch sehr ermüdend und kräfteraubend gewesen in Vindonissa, Augusta Raurica, Argentoratum und Borbetomagus immer wieder das gleiche Prozedere zu durchlaufen - Hände schütteln, kurze Ansprachen halten, sich die Sorgen und Probleme der hiesigen Stadtpatrone anzuhören und dann wieder Hände schütteln zu müssen. Wobei die Gespräche und Diskussionen ja durchaus noch interessant waren und den neuen Statthalter schon im voraus mit viel Informationen versorgt hatte. Aber das ganze Brimborium drum herum war nach dem zweiten oder dritten Mal nicht mehr so spannend gewesen als noch zu Beginn ihrer Reise.
Doch auf den heutigen Tag hatte er sich sehr gefreut. Endlich waren sie am Ziel ihrer Reise angekommen und seit langem freute er sich sogar wieder darauf auch heute zahlreiche Hände schütteln zu dürfen. Die letzten Kilometer seines Weges hatte er es sich nicht nehmen lassen den einigermaßen bequemeren Reisewagen gegen seinen Sattel zu tauschen und so ritt er Seite an Seite mit dem kommandierenden Tribun der Prätorianer dem Stadttor vom Mogontiacum entgegen, wo bereits von der Weite aus zu vernehmen war, dass sich dort wohl schon einiges abspielte und viele Bewohner aus der Provinzhauptstadt und der Umgebung gekommen waren, um den neuen Statthalter und die mit ihm reisende Kaiserin gebührend zu empfangen. War die Ankunft eines neuen Statthalters schon eine große Sache, so wollte sich wohl kaum einer die einmalige Möglichkeit entgehen lassen, die Kaiserin des Römischen Reiches zu Gesicht zu bekommen. Gerade in den Provinzen war dies ein Augenblick, von den man noch seinen Kindern und Enkelkindern berichten konnte. Natürlich hatte man vorab Meldereiter* los geschickt, als man wusste, an welchem Tag man eintreffen würde und so hoffte der Decimer, dass der zivile und militärische Verwaltungsapparat entsprechend auf dieses Ereignis vorbereitet war.
Habe mir erspart nochmal SIMON-Post zu schicken, aber ich gehe davon aus alle wissen Bescheid. Wir würden uns also über zahlreiche Anteilnahme bei unserer Ankunft freuen.