Beiträge von Tiberius Germanicus Probus

    Da rückte sie mit ihrem Stuhl näher heran. Ich grinste verlegen. Waren meine Worte doch nicht so blöd gewesen, wie ich es befürchtet hatte? Dann stellte sie mir vielleicht eine Frage! Ich blickte sie verwundert an und schwieg für einen Moment.


    „Nein, es macht mir nichts aus. Auch wenn es einige Schwierigkeiten mit sich bringen könnte.“, antwortete ich ehrlich und lächelte sie an. Wenn der Tribun von der Sache Wind bekäme, gab es bestimmt Ärger. Und meine Kameraden würden mich dann bestimmt mit der Sache aufziehen. Und zum Glück hatte ich keine Ahnung von den rechtlichen Bestimmungen. So folgte ich einfach meinem jungen und unbedarften Herzen und machte mir wenig Sorgen über die Zukunft.


    "Macht es dir denn was aus, dass ich ein Römer bin?", fragte ich zurück. "Und dazu noch in der Legio?" Denn das hatte gewisse Einschränkungen zur Folge, die mir bekannt waren. Aber so weit waren wir noch nicht. Und so weit dachte ich noch nicht wirklich. Es war nur eine äußerst vage Möglichkeit am Rande der Zeit.

    Der Centurio hielt eine gute Ansprache. Wäre der Anlass nicht solch ein trauriger gewesen, hätten die Männer wohl laut gejubelt, nachdem er geendet hatte. Aber so herrschte tiefes Schweigen. Nur ab und zu durch ein Husten, Räuspern oder Niesen unterbrochen. Dann folgte die Einheit dem Centurio und den Contubernales, die ihre toten Kameraden auf Bahren zu den Holzstapeln trugen. Es waren meiner Ansicht nach siebzehn Mann zuviel, die gestorben waren. Ihr Tod machte mir auf drastische Weise klar, dass mich dieses Schicksal, im Kampf zu sterben, auch eines Tages ereilen könnte. Alles was ich dagegen tun konnte, war zu trainieren. Alles andere war Kameradschaft und Glück. Denn hätte gestern nicht ein Legionarius einen Feind, der auf mich einstürmte, getötet, stände ich in diesem Moment wohl nicht an dieser Stelle, sondern würde ebenfalls auf einer der Bahren liegen. So war ich bei all der Trauer, die ich für die gefallenen Kameraden empfand, auch froh, am Leben zu sein. Ich schämte mich für diesen Gedanken und für dieses Gefühl. Aber es war so.


    An den Holzstapeln angekommen schaute ich dem weiteren Verlauf der Zeremonie zu. Dank des Öles fingen die Stapel sofort an, lichterloh zu brennen. Gierig fraßen sich die Flammen empor und umhüllten im Nu die Leichname. Es dauerte nicht lange, bis sie Opfer des Feuers wurden. Schwarz stiegen die Rauschschwaden in den grau verhangenen Himmel. Ein entsetzlicher Gestank verbreitete sich. Ich musste ein Würgen unterdrücken und konnte es gerade noch vermeiden, mir die Nase zu zuhalten. Wieder sah ich in den Himmel und fragte mich, ob es heute wohl noch schneien würde. Es war nur ein Versuch, um sich von dem Ganzen abzulenken.

    Ich wartete darauf, dass der Besucher die Porta passieren würde. Doch zu meiner Verwunderung fing er an, etwas von Wachvergehen und so weiter zu erzählen. Dachte der denn, er würde einfach so in die Principia kommen? Dort standen ebenfalls Wachen. Ich musterte ihn von oben bis unten. Nun gut, vielleicht hatte er recht und hatte es mir zu einfach gemacht. Durchdringend blickte ich ihn an.


    „Ich danke dir für deinen Hinweis. Du hast recht. Ich werde dich zur Principia geleiten. Doch bevor wir dort hingehen, gib deine Waffen, die du eventuell bei dir führst, an der Wachstube ab. Dort kannst du sie beim Verlassen des Castellums wieder abholen. Dann werde ich dich abtasten, um zu überprüfen, ob du nicht doch noch eine Waffe bei dir haben solltest. Sollte alles soweit in Ordnung sein, werde ich dich zur Principia führen.“, antwortete ich ihm ruhig und ging Richtung Wachstube.

    Die Skepsis des Probatus wegen des Kochens belustigte mich ein wenig. Denn ich hatte mich damals auch so gefühlt.


    „Dann bin ich gespannt, wie es schmecken wird.“, sagte ich grinsend. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand besser als Lupus kochen konnte. Dann half ich ihm bei der Ausrüstung. Er zog sich tatsächlich komplett um. Nun, wenn es für ihn so wichtig war, warum nicht. Nach kurzer Zeit sah er nun wie ein richtiger Legionarius aus. Hoffentlich blickten die Kameraden nicht allzu blöd, wenn Brutus so durch die Gegend lief. Er würde mit der Crista an seinem Helm wie ein bunter Hund auffallen.


    Ich nickte nur auf sein kurzes Dankeschön und schaute ihm noch hinterher, wie er das Contubernium verließ. Dann machte ich mich wieder an meine Arbeit. Dem scheint die Sache mit der Legion wirklich am Herzen zu liegen , dachte ich.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Milites, convenite! State!", erschallte Reatinus´ mächtige Stimme.


    "Für heute reicht das! Wir werden jetzt wieder in´s Lager zurück marschieren, dann seid ihr für den Rest des Tages frei gestellt! Morgen werden wir woanders beschäftigt sein! Parate vos ad iter!"


    "Pergite!"


    Nach einiger Zeit erschallte die Stimme des Centurio. Vorbei war es mit unserer schönen Mahlzeit. Aber ich konnte auch nichts mehr essen. Es war wirklich reichlich dagewesen, so dass wir uns am Abend wahrscheinlich das Kochen sparen konnten. Lachend und zufrieden machten sich die Legionarii daran, den Befehlen des Vitisträgers nachzukommen. Ich griff mir mein Scutum und mein Pilum und stellte mich zu den anderen. Wie ich es mir gedacht hatte, war es das für diesen Tag gewesen. Nun würde es in das Lager zurück gehen. Morgen sollten wir was anderes tun? Schade, dachte ich. Denn ich hätte gerne noch ein bisschen das Bäume fällen geübt. Aber es sollte mir recht sein.


    Die Marschbereitschaft herzustellen, war nicht so einfach. Schließlich mussten die Mulis mit den ganzen Ausrüstungsgegenständen wieder bepackt werden. Da mit einigen der Tiere gerade einige Stämme zum Lager unterwegs waren, mussten wir einen Teil der Ausrüstung selbst tragen. Da diese aber im Vergleich zu der sonstigen Marschausrüstung leicht war, hörte man kaum einen der Legionarii darüber murren. Die Feldflaschen wurden wieder in den Säcken verstaut. Die restlichen kamen einfach auf ein Muli. Dann endlich war es soweit. Es konnte zurück zum Lager gehen. Ich trug eine Axt und eine Hacke bei mir. Auch wenn mir Hände, Arme und Schultern vom ungewohnten Holzhacken weh taten. Auf Befehl des Centurio setzte sich die Truppe in Bewegung und marschierte Richtung Lager.

    „Ich muss rechtzeitig zum Schlafen im Castellum sein.“, antwortete ich auf Sedulus frage. Hörte sich irgendwie komisch an. Aber so stand es in meiner Genehmigung.


    Mit dem fragenden Blick von Sedulus konnte ich nichts anfangen. Scheinbar hatte ich gerade etwas dummes gesagt. Aber mir wollte nicht einfallen, was es gewesen sein könnte. Bei seiner Bemerkung in Bezug auf die vorgehaltene Waffe und so verdrehte ich kurz die Augen.


    „Das war doch nur ein Scherz, Sedulus. Natürlich würde es mir keiner abnehmen.“


    Die nächsten Worte waren hingegen wieder interessant. Es gab jemanden in der Gens Germanica, der auch nichts vom Militär hielt? So wie es bei seinem Vater gewesen war.


    „Wieso hast du das dem Namen deines Vaters zu verdanken? Und warum hält Avarus nicht viel vom Militär?“, fragte ich ihn neugierig. Mit dieser Neugier konnte ich schon immer Leute auf die Palme bringen. Ich hoffte, dass das bei Sedulus nicht der Fall sein würde.

    „Etwas Schöneres als Rom?
    “, fragte ich. „Ich weiß nicht. Vielleicht. Immerhin musst du es wissen, da du ja schon in Rom gewesen bist. Aber danke für deine Zuversicht, dass ich es eines Tages sehen werde.“

    Ich ging mit dem defekten Zelt zur Horrea. Ich wusste nicht, ob ich das richtig war. Aber ich brauchte einen Lederflicken für den Riss. Sowie Faden und Nadel. Mit der ausgerissenen Öse musste ich höchstwahrscheinlich in die Fabrica. Aber da musste ich sowieso noch mit dem Schanzwerkzeug hin. So trat ich in die Horrea.

    Ich hatte gehofft, dass sie ihre Hand liegen lassen würde. Allerdings war ich mir unsicher gewesen. Sie hätte sie auch wegziehen oder mir eine klatschen können. Aber sie ließ sie liegen.


    Bei ihrer Antwort auf meine Frage blieb mir vor Staunen der Mund offen stehen. Ich blinzelte sie kurz an und nickte stumm. Ich konnte kaum glauben, was ich da gerade gehört hatte. Denn so ähnlich empfand ich auch. Nun sag schon was, rief es in mir. Ich räusperte mich und blickte sie verlegen schmunzelnd an.

    „Ich finde es auch schön, wenn du bei mir bist.“
    Ich drückte etwas ihre Hand. „Ich weiß nicht, was es ist. Ich fühle mich einfach wohl. Es ist schön und aufregend zugleich. Und ich kann dich beruhigen, eine Freundin hatte ich auch noch nicht.“, gab ich zu. Tolle Worte, schalt ich mich. Wirklich sehr originell.

    Die Legionarii waren in Reih und Glied angetreten, um ihren toten Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Mir wurde es flau im Magen. Unter den Toten befand sich zum Glück niemand aus unserem Contubernium. Aber einige aus unserer Centuria. Als ich sie nun aufgebahrt auf den Feuerstapeln mit Öl übergossen lagen sah, schnürte es mir vor Trauer und vor Wut die Kehle zu. Viel zu viele waren von uns gestorben. Und Schuld waren diese abscheulichen Banditen daran. Der Zorn auf sie stieg in mir hoch und machte die Trauer erträglicher. Grimmig blickte ich dem Centurio zu, wie dieser die Bestattung einleitete. Dieser hatte sogar zu diesem Anlass keine Rüstung an.

    Ich sah ihn erst verdutzt an und grinste dann.


    „Sicher wird noch was für dich übrig sein. Wir kochen immer gleich für das ganze Contubernium. Heute bin ich mal wieder dran.“, antwortete ich ihm. Hoffentlich aß Brutus nicht soviel, wie er groß war. Dann konnte es allerdings knapp werden. „Und bei uns ist es so Sitte, dass die Neuen für eine Woche das Kochen übernehmen.“, fuhr ich fort. Ich erinnerte mich daran, wie Valerian damals mich bei meinem Einzug in das Contubernium dazu verdonnert hatte.


    „Aber für heute hast du noch Ruhe davor. Und bei deiner Ausrüstung helfe ich dir gerne. Auch ich habe damals meinen Eid in der Rüstung abgelegt, musst du wissen. Allerdings hatte mir ein Legionarius in der Horrea geholfen.“, sagte ich grinsend. Wie ich damals in der schlecht angepassten Ausrüstung ausgesehen haben musste, wagte ich mir kaum vorzustellen. Ich wartete bis er seine Ausrüstung auf eine der Pritschen gelegt hatte, um ihm dann beim Anlegen derselbigen zu helfen.

    Gespannt blickte ich zur Tür und wartete darauf, wer da nun eintreten würde. Die Tür öffnete sich und herein kam ein Berg von einem Mann. Ich war nicht gerade klein und schmächtig. Aber das war eindeutig ein Riese, der in seinen Händen die Ausrüstung eines Legionarius trug. Seine Worte bestätigten meinen Verdacht. Ein Neuer! Ich musste grinsen, denn ich dachte daran, wie ich vor noch nicht allzulanger Zeit mit dem ganzen Krempel in den Händen genau an der selben Stelle wie er gestanden hatte.

    „Salve Brutus! Ich bin Probus. Ja, das hier ist das dritte. Suche dir einfach eine freie Pritsche aus. Da sind noch einige frei.“ Ich zeigte rauf die freien Schlafstätten. „Da kannst du auch erstmal den Krempel ablegen. Ich zeige dir dann später, wo und wie du alles verstauen kannst. Ganz schön schwer das Zeug, oder? Soll ich dir helfen?“
    , fragte ich ihn.

    Irgendwie schien sie mir abwesend. Denn sie antwortete mir auf meine Frage nach dem Tribunus nicht wirklich. Ich nickte nur stumm. Ich wusste nicht, worüber wir uns nun unterhalten sollten. Nachdenkliche Stille breitete sich in der Culina aus. Woran dachte sie nur? Was war nur los? Sie war offensichtlich immer noch verlegen. Ich nicht minder. Da legte ich meine Hand auf die ihre, die sie auf den Tisch hatte liegen lassen und sah sie fragend an. Bei der Berührung schien mir das Herz fast aus der Brust zu springen, so aufgeregt war ich.


    „Was ist los Caelyn? Woran denkst du gerade?“, fragte ich sie. Denn ich dachte, dass sie sich an irgendetwas erinnerte.

    Ich bemerkte, wie sie rot wurde. Sie war wirklich verlegen geworden. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich grinste bei ihrer Antwort.


    "Nur so? Na dann ist ja gut.", antwortete ich ihr. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Erstmal einen Schluck Wein zum Kehle anfeuchten, dachte ich und nahm einen Schluck. Denn mein Hals war vor Aufregung staubtrocken.


    "Jedenfalls bin ich sehr froh darüber, dass du keinen Freund hast.", sagte ich zu ihr. Die farbliche Gestaltung unserer Gesichter näherte sich nun dramatisch in ihrer Röte an.


    "Wie ist der Tribun eigentlich so zu dir?", versuchte ich das Thema zu wechseln.

    Gespannt wartete ich auf ihre Antwort. Nein, sie hatte keinen Freund. Warum ich mich in diesem Moment erleichtert fühlte, wusste ich auch nicht. Wieso, fragte sie mich. Das Selbe könnte ich sie fragen. Sollte das bedeuten, dass sie Interesse an mir hatte? Dann versuchte sie abzulenken, in dem sie nach dem Geschmack der Wurst fragte. Ich blickte sie nachdenklich an, wobei ich den Kopf leicht schief hielt und lächelte. Warum ich lächelte? Keine Ahnung!


    "Ja, ja. Die Wurst schmeckt wunderbar.", sagte ich zu ihr, obwohl ich noch keinen einzigen Bissen von ihr gegessen hatte. Ich blickte sie weiterhin an.


    "Warum wolltest du eigentlich wissen, warum ich eine Freundin habe?", fragte ich sie, wobei ich wieder leicht verlegen wurde.

    Ich war mit der Vorbereitung des Abendessens beschäftigt. Wie fast immer würde es "leckeren" Puls geben. Gerade schrotete ich den Weizen dafür, als es an der Tür klopfte. Wer war das denn? Denn das jemand an der Tür klopfte, konnte nur bedeuten, das es jemand war, der sich mit den Gepflogenheiten der Legio nicht auskannte. Ich hielt in meiner Arbeit inne und blickte zur Tür.


    "Herein!", rief ich laut.

    Ich schaute sie etwas verwirrt an. Alternative wozu? Doch ich hob ebenfalls meinen Becher und trank gerade einen Schluck, als sie mich fragte, ob ich eine Freundin hätte. Vor Überraschung über diese Frage verschluckte ich mich, so dass mir etwas Wein aus dem Mund lief und ich husten musste. Nachdem der Husten nachgelassen hatte, wischte ich mir meinen Mund mit der Tunika ab.

    „Wie bitte?“
    , fragte ich sie mit hochrotem Kopf. Zum Glück konnte er auch vom Husten so rot geworden sein. Das war ja vielleicht direkt. Aber eigentlich hätte ich so eine Frage von ihr erwarten können. „Ob ich eine Freundin habe? Nein, nicht das ich wüsste. Wieso, hast du einen Freund?“, konterte ich. Woher ich den Mut für diese Frage nahm, wusste ich nicht.

    Irgendwann griff jeder einmal in die Latrine und hatte Wachdienst. So war ich hatte ich heute die Ehre. Das Schlimmste an diesem Dienst war die Langeweile. Es passierte nur alle Nase lang irgendetwas. So war ich froh, als ich bemerkte, wie sich eine Gestalt der Porta näherte. Langsam kam sie näher. Ein mir unbekannter Mann.


    "Salve", grüßte ich ihn und hörte ruhig zu, was er wollte. "Den Legatus findest du am ehesten in der Principia. Einfach die Straße geradeaus. Sie führt direkt zur Principia, in der sich das Officium des Legaten befindet.", antwortete ich ihm. Dann trat ich zur Seite, um ihn durch zu lassen.

    Bei Sedulus Bemerkung hinsichtlich des Verkaufens musste ich lachen. Denn das konnte ich, hatte ich es doch bei meinem Vater gelernt.


    „Dann werde ich mal sehen, wie ich es dem Centurio verklickern kann. Aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit.“, sagte ich grinsend zu meinem Verwandten. Wieder musste ich auflachen.

    „Genötigt.“
    , wiederholte ich kopfschüttelnd. „Am besten mit vorgehaltener Waffe.“ Ich grinste. „Ich denke, dieses eine Glas wird mich nicht gleich umhauen. Zumal es noch ein langer Weg bis zum Castellum ist. Bis dahin werde ich den Wein schon wieder ausgeschwitzt haben.“


    Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch und nickte andächtig, als Sedulus sagte, er habe als einfacher Probatus angefangen.


    „Dann hast du einen sehr langen und einen sehr erfolgreichen Weg hinter dich gebracht. Ich hätte gedacht, dass dir die Beziehungen deines Onkels oder so einen höheren Einstieg ermöglicht hätten.“ Gespannt lauschte ich seinen Worten, als er begann, über Rom zu erzählen. Ich war etwas enttäuscht. Denn er erzählte mir nichts neues. Aber vielleicht hatte ich mittlerweile auch schon zuviele Menschen danach gefragt. Dann nickte ich.


    „Ich würde es schon gerne mal sehen.“, sagte ich nachdenklich. „Alle Menschen, die ich über Rom frage, erzählen, wie schlimm es teilweise wäre. Aber jeder von ihnen hat dabei so ein Leuchten in den Augen, als gäbe es nichts schöneres auf der Welt.“

    Zitat

    Original von Caelyn
    Ich musste mich ja echt zusammen nehmen, damit ich nich rum gickelte, wie ´n kleines Mädchen mit blonden Ringellöckchen. :D "Ja, ich find das Ding total schwer!" ...und auch so unnütz! Na gut, man war nich gleich tot, wenn einer mit ´nem Schwert oder ´ner Axt auf auf einen losging. Aber das dauerte ja ewig, bis man das an oder aus gezogen hatte! Aber Probus war das anscheinend auch ganz recht, dass es so lange dauerte. Er grinste, wie´n Honigkuchenpferd :D
    Aha, jetzt musste ich die ganze Chose auch noch über seinen Kopf zieh´n. Er beugte sich dazu mit sein´m Oberkörper zu mir nach vorn und ich zog, so wie er´s mir gesagt hatte. Wieso hatt ich nur das dumpfe Gefühl, dass Probus dabei was im Schilde führte? Ich zog und wollte dabei natürlich auch vorsichtig sein, damit ich ihm nich weh tat. Zum Glück sah uns dabei keiner zu, denn der hätte garantiert was zu lachen gehabt. Nach ´nem kräftigen Ruck hatte ich das Ding über seinen Kopf gezog´n. "Na, sind die Ohren noch dran?" fragte ich grinsend. Jetzt hatte ich seine Lorica, oder wie das hieß, in der Hand. Wohin damit, fragte ich erst mich und dann ihm. "Wohin damit? Kann ich´s einfach auf den Boden legen?"


    Nun ging es an des Ausziehen der Lorica. Wie gesagt, beugte ich mich etwas nach vorne, damit Caelyn mir sie besser ausziehen konnte. Ich genoss ihre Nähe dabei. Das war der einzige Zweck der Übung, Ich war kein Draufgänger in solchen Angelegenheiten. Sonst hätte ich sicher noch ganz andere Dinge in diesem Moment mit ihr vorgehabt. Erst zögerlich und dann mit einem Ruck zog sie mir die Lorica über den Kopf. Es tat etwas an den Ohren weh, da sie die Schulterstücken nicht weit genug auseinandergezogen hatte. Dann stand sie grinsend mit der Lorica in ihren Händen vor mir und fragte mich, ob meine Ohren noch dran wären, die ich mir etwas mit den Händen rieb. „Ja, scheint noch alles dran zu sein. Und bluten tue ich scheinbar auch nicht.“, gab ich ihr ebenfalls grinsend zur Antwort. Allerdings fühlten sich meine Ohren an, als würden sie glühen. Sie mussten hochrot sein. Auf ihre Frage, wohin sie die Lorica legen sollte, streckte ich meine eine Hand aus.


    „Gib her. Ich stelle sie zu den anderen Sachen.“, sagte ich zu ihr und wurde rot. Denn es fühlte sich gut an, dass sie nahe bei mir war. Und eine kleine Stimme in mir meinte, ich sollte sie küssen. Doch das traute ich mich nicht. Höchstwahrscheinlich hätte mir Caelyn dafür auch eine gescheuert. So nahm ich nur die Lorica, ging mit ihr zu den anderen Sachen, stellte sie ab und drehte mich wieder zu ihr um.


    „So, jetzt können wir gemütlich essen.“ Ich nahm wieder an dem Tisch Platz und wartete darauf, dass sie sich ebenfalls setzten würde