"Schön zu hören...", knirschte Caius hörbar mit den Zähnen, er wünschte den Comes in die Abgründe des erst kürzlich von Caius selbst verfassten Artikels über Götterflüche, und selbst Iunos von Wechseljahrehitzewallungen geschüttelter Riesenhippopotamushintern würde dem Fabier keinen Unterschlupf gewähren können, dessen war Caius sich sicher.
In seinem Kopf fanden sich perverse Rachepläne zu einem düsteren Stelldischein zusammen, in dem "1:1-Pyramiden-auf-kleinem-Zeh-des-Comes-bauen" sich heftigste Wortgefechte mit "Beckenboden-vom-Mare-Nostrum-mit-Zahnbürste-schrubben" lieferten...
Doch da war ja auch der Proconsul...
"Ehm, ja... dann gibt es zu der Sache ja nichtmehr viel zu berichten. Wenn wir jetzt zum zweiten Teil meiner Wünsche kommen konnten:", sprach Caius und zupfte eine goldbeschlagene Tabula aus seiner Tasche, sowie einen Griffel aus reinstem Silber, an dessen Ende ein rotfunkelnder Rubin angebracht war und in den mit Goldfolie der Schrifzug "CAIVS COLVMNVS AVCTOR MAXIMVS GIGANTIVS" eingearbeitet war. Ein Geschenk an sich selbst für seine großartigen Schreiberfähigkeiten, das er sich gegönnt hatte nachdem er den Comes überlebt hatte. Er schlug die Beine übereinander, ein jahrelanger Reflex der Routine und Versiertheit vorgaukeln sollte, und schlug sie gleich wieder auseinander nachdem ein brennender Schmerz sich durch seine Leistengegend zog... 'diese dreckigen Hunde von..', dachte er bei sich, 'wenn das länger so bleibt werde ich den Comes auf eine Reha-Curtisanenarmee verklagen...'
"Ehm... ja...", wimmerte er schließlich mit kleinlauter Stimme und sah den Proconsul mit schmerzverzerrter Miene an, hatte das eigens aus Gallia Narbonensis herbeigeschaffte Eis nicht gereicht um seine glühenden Klöten zu kühlen? Was bei Mars sollte er denn noch tun?
"Wo waren wir? Achja,... die Fragen... nun, Proconsul Vinicius,
Hast nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Ehetheorien,
Und leider Adoptionsideologie,
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Torus,
Und bin so klug als wie zuvorus!
Heißt Senator, heißt Proconsul gar,
Und reist schon an die vielen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
im römischen Staatswesen herum -
Und siehst, daß aus Hispania nichts kommen kann!
Das kann dir schier den letzten Nerv verbrennen.
Zwar bist du gescheiter als alle die Laffen,
Quaestoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Dich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchtest weder Senat noch Klientel,
Dafür ist dir auch alle Freud' entrissen,
Bildest dir nicht ein, von Furianus zu wissen,
Bildest dir nicht ein, die Curie zu belehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren?
Doch hat Hispania nicht an Gut noch Geld,
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Proconsul so länger leben!
Drum hast du dich der Reform ergeben?
Ob Dir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund?
Daß du nicht mehr mit sauerm Schweiß
Zu sagen brauchst, was du nicht weißt?
Daß du erkennst, was die Provinz
Im Innersten zusammenhält?
Schau' alle Wirkenskraft und Klüngelei,
Und tust nicht mehr in Worten kramen?"
Die Worte kamen von ganz allein, und Caius bekam garnicht mit was er da redete... als sein Mundwerk geendet hatte, war sein Geist gerade fertig mit einer dringend notwendigen Defragmentierung, und so sah Caius, der felsenfest davon ausging gerade investigativ wichtige Fragen gestellt zu haben (die sich während des Umbaus von Caius' Innerem auf einer Umleitung verirrt hatten, und sich nun verzweifelt bei der Milz erkundigten wie bei der heiligen Gehörmuschel man nun zum Mundwerk kam.) den Proconsul erwartungsvoll an, und harrte der Dinge die da kommen mochten...