"Das wird nicht nötig sein." winkte der duccische Pontifex seinen Klienten ab. Witjon hatte genug mit seinen eigenen Klienten zu tun und hatte ja so viel Vertrauen in seinen Vetter, dass er ihm da nicht reinreden würde. Außerdem wollte das Phelan auch nicht, er hatte die Sache im Griff. Auch wenn Witjon das Familienoberhaupt war, stand Phelan nicht derart unter ihm in der duccischen Autorität, dass er ihm so etwas vorschreiben könnte.
"Es freut mich, dass beide Punkte deine Zustimmung finden." quittierte er dann beide Anliegen.
"Das wäre alles für heute Helvetius, denke daran, mir den Termin mitzuteilen." dann stand er auf und reichte seinem Klienten seit langem die Hand, eine symbolische Geste der zurückgewonnenen Vertrauensbasis und des gegenseitigen Respekts.
"Wenn du noch etwas Zeit erübrigen könntest, würde ich nach meiner Tochter schicken lassen. Ich habe einen Termin am Capitolium, daher könnt ihr das Kaminzimmer nutzen, ihr habt sicher einiges zu besprechen." Das NUR das Kaminzimmer dafür in Frage kam, da es sich um einen öffentlichen bzw. neutralen Platz in der Villa handelte, der für Albin und Marga observierbar war - ja sie würden zusehen, dass hier nichts unehrenhaftes passierte (!) -, und nicht Runas Zimmer, war wohl selbstverständlich.
So verabschiedete sich der Patron von seinem Klienten und verließ das Kaminzimmer, wo er an der Tür schon seine Tochter vorfand, die anscheinend gelauscht hatte. Er erinnerte sich an die erste Begegnung zwischen Runa und Curio zurück, wo sie ebenfalls gelauscht hatte, versehentlich in das Tricilinium gestolpert war und fast eine Vase umgeschmissen hatte. Wer hätte damals ahnen können, dass es irgendwann zu einer Hochzeit zwischen den beiden kommen würde. "Na geh' schon." zwinkerte Phelan seiner Tochter zu und verließ die Villa mit einem Blick zu Albin, der gerade auf den Gängen herumirrte, dass er ein Auge auf die beiden werfen sollte.