Beiträge von Decimus Duccius Verus

    Gespannt wartete der duccische Pontifex darauf, dass die Verhandlungen beginnen würden, nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte und nun Curios Vater, dem alten Primus Pilus gegenüber saß. Dieser richtete sogleich das Wort an Phelan und eröffnete somit die Verhandlungen. Auch wenn beide Parteien wussten, dass die nötige Basis, also die beidseitige Zustimmung, geschaffen war, wollte sich der Verhandlungsführer des Teams Helvetia noch einmal vergewissern. Sowohl Vater als auch Sohn stimmten unüberraschender Weise zu.


    "Sowohl ich sowie meine Tochter als auch unser Familienoberhaupt Duccius Marsus stimmen dieser Verbindung zu." Dass er seinen Vetter mit aufzählte, war keine Höflichkeitsfloksel, sondern absolut notwendig, wodurch sich noch einmal zeigte, welchen Einfluss auch Phelans Vetter bei den Verhandlungen hatte.

    "Ich danke dir und deiner Familie für die Einladung." entgegnete der Patron seinem Klienten, welcher dann dazu überging, die Familien miteinander bekannt zu machen.


    Nach und nach stellte Curio die einzelnen Duccier einschließlich Fusa vor und schritt diese nach der Reihe ab, um sie noch einmal einzeln zu begrüßen. Dann folgte der spannende Moment, die beiden Väter trafen als Erste auf einander. "Salve Helvetius. Es freut mich, neben meinem ehemaligen Pontifex-Kollegen Petronius Crispus, einen weiteren Primus Pilus kennen zu lernen." begrüßte Phelan also den Vater seines Klienten mit einem ebenfalls starken germanischen Händedruck und einem kleinen Fetzen Smalltalk. Jetzt ahnte er langsam, wieso Curio so war, wie er war. Als nächtes war Timarcha an der Reihe, welche er ebenfalls freundlich aber mit einem weniger germanisch-kräftigen Händedruck "Sei gegrüßt, Decria. Meine Tochter hat mir bereits von dir erzählt, es ist mir eine Freude.." eigentlich wollte er 'die zukünftige Schwiegermutter meiner Tochter' sagen, aber das hätte der Verhandlung einiges an Druck und Reiz gestohlen "dich und deinen Mann heute persönlich kennen zu lernen."


    Nachdem sich alle begrüßt hatten, übernahm Curio wieder das Ruder. Auch wenn er - verständlicher Weise - etwas nervös zu sein schien, schlug er sich in dieser vermeintlich heiklen Situation ziemlich gut. Alsbald traten sie also in das Triclinium und die Familien teilten sich, sodass sie sich an dem vorbereiteten Esstisch gegenüber saßen. Bei den Ducciern saßen die beiden Männer innen und die beiden Frauen außen, was verdeutlichte, welches Mitspracherecht sein Vetter Witjon bei den Verhandlungen hatte - auch wenn er sich nur einschalten würde, falls ihm irgendetwas nicht schmecken sollte.

    Von dem britanischen Ianitor Liam wurde der Duccier-Trupp zunächst ins Atrium geführt, wo Curio und dessen Eltern schon auf sie warteten.


    Als Initiaor und Arrangeur dieses Treffens, stand der junge Helvetier etwas vor seinen Eltern, weshalb der duccische Pontifex, wie gewohnt in seiner toga praetexta gekleidet, der mit einem kleinen Abstand vor den anderen herlief, erstmal auf ihn zuging und ihn gesittet per Handschlag begrüßte, "Salve Helvetius." bevor er neugierig und in freudiger Erwartung an seinem Klienten vorbeischaute. Dessen Eltern kannte bisher noch nicht, was sich aber just in diesem Moment ändern sollte, wenn Curio alle miteinander bekannt machte.

    Nicht der duccische Pontifex selbst sondern ein paar Aeditui hatten bei den Markthallen aufgeschnappt, als sie die Einkäufe von Opfergaben für ihre jeweiligen Kulte tätigten, dass es am Rheinufer eine Art Zeremonie oder ein ähnliches Schauspiel geben würde. Es handle sich dabei um einen mysteriösen Kelten, so sagte man.


    Diese Information hatte man natürlich dem Pontifex angetragen, weshalb er hier in Begleitung mit seinem Vetter auftauchte. Da es schon dunkel, Phelan nicht mehr im Dienst und er zu Pferd unterwegs war, trug er nicht mehr die für einen Pontifex übliche toga praetexta, sondern eine Lederhose, Stiefel und ein dickeres Hemd. Man erkannte ihn somit nicht gleich als Pontifex - auch wenn natürlich viele Bürger ihn als den duccischen Pontifex erkannten und daher wussten, um wen es sich handelte -, konnte aber anhand dessen, dass er zu Pferd unterwegs war, erkennen, dass es sich um einen einflussreichen und wohlhabenden Mann handeln musste.


    Zusammen mit seinem Vetter und vier bewaffneten Bütteln, die zum einen für ihren Schutz sorgen und zum anderen mögliche Aufruhen im Keim ersticken sollten, erreichten sie nun das Rheinufer und erblickten die schon recht beachtliche Ansammlung von Menschen. Die einen standen in einer Reihe und schienen auf den mysteriösen Mann zu warten, die anderen beobachteten die Szenerie teils ehrfürchtig und teils ängstlich mit einem gewissen Abstand.


    Die Atmosphäre war irgendwie komisch. Die Anspannung mancher Leute stand die Neugier eben jener Gegenüber. Irgendetwas Mysteriöses lag in der Luft.


    "Mh. Ein Heiler, ja. Man hat mir gesagt, er sei Kelte." eröffnete Phelan seinem Vetter und ergänzte dann schlussfolgernd fachkundig "Ich denke, es handelt sich um einen.. Druiden." Letzteres sagte er mit einem gewissen Unterton, welcher seinem Vetter vermittelte, dass dieses Schauspiel durchaus kritischer zu beäugen war, als das gewöhnliche "Handwerk" eines Wunderheilers bzw. Scharlatans. Natürlich war der germanische Pontifex auch Gode, welche schon auf eine gewisse Weise mit den Druiden der Kelten vergleichbar waren. Doch waren die Druiden deutlich gefährlicher, da sie oft sehr eigennützig handelten, in dem sie sich über den keltischen Adel stellten und entweder dadurch großen Einfluss genossen oder von ihren eigenen Leuten gejagt wurden. "Lass uns noch ein wenig abwarten." Solang der Mann den Menschen nur Salben andrehte oder ihnen irgendwelche harmlosen Weissagungen machte, war die Sache noch unbedenklich. Aber irgendwie hatte Phelan ein ungutes Gefühl.


    Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und konnte in der Dunkelheit mit viel Mühe und zusammengekniffenen Augen im Licht des Feuers ein bekanntes Gesicht erkennen. Es war Alpina. Sie hier zu sehen, erfreute den duccischen Pontifex ganz und gar nicht. Die Frau war hochschwanger und begab sich hier sicher in Gefahr. Böse Geister, vor denen sich Phelan im Gegensatz zu Witjon nicht fürchtete, immerhin war er Gode und hatte oft selbst mit diesen zu tun, könnten sie verderben und dem Kind, welches in ihr heranwuchs, somit schaden. Zudem war sie die Hebamme seiner Frau; er wollte nicht, dass sie, möglicherweise von bösen Geistern verdorben, Fusa besuchte und behandelte.
    Unruhig rutschte er etwas auf seinem Sattel hin und her. Ihm gefiel das ganze hier überhaupt nicht.

    Ein wenig vor der Zeit erreichte die duccische Fraktion - also Runa, ihre Eltern und das Sippenoberhaupt Witjon - die Casa Helvetia, welche im Zentrum des Vicus Canabae gelegen war. Auch wenn sein Vetter dabei war, würde Phelan die Verhandlungen führen. Sollte irgendetwas nicht im Interesse Witjons sein, würde sich dieser schon zu Wort melden. Die beiden hatten sich im Vorhinein natürlich schon abgesprochen. Fusa war natürlich als Mutter Runas auch mit dabei, schließlich war es nicht nur eine Verhandlung sondern auch ein großes Kennenlernen.


    So klopfte der duccische Pontifex dann mit seinem Gefolge im Schlepptau an die Porta.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Update: Die gefundenen Fehler wurden, soweit ich das sehe, mittlerweile korrigiert. Danke fürs Finden! :dafuer:


    Kein Thema! Muss ja für unsere Neueinsteiger alles gut aussehen :)


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    (Und falls du dem Teil 1 irgendwann noch einen Teil 2 folgen lassen willst: Macer hat mir einen kleinen Tipp gegeben, wie ich auch ohne zusätzliche Rechte künftig wieder den einen oder anderen Fehler mehr bearbeiten und verschwinden lassen kann.)


    Okay, also bleibst du mein Mann in Sachen Fehlerkorrekturen 8).

    Als Duumvir Vitellius Tryphon geendet hatte, schritt der duccische Pontifex zur Prüfung der Opfertiere über. Er besah sich die beiden Tiere und stellte zufrieden fest, dass sie nicht nur gesund und wohl auf - das hieß entspannt bzw. ruhig und eben nicht nervös - sondern prächtig Virtus und Victoria zu Ehren geschmückt waren. Virtus sollte ein weißer Eber und Victoria eine weiße Sau geopfert werden. Während der Prüfung der Opfertiere, vermied Phelan den Blickkontakt mit seinem Klienten, dem man die Anspannung durchaus anmerken konnte.


    Nachdem die Prüfung der Tiere vollzogen war, gab der duccische Pontifex den Dummviri und den Aeditui ein Zeichen, woraufhin man mit musikalischer Begleitung in das Tempelinnere schritt. Nach der rituellen Reinigung durch das Waschen der Hände und dem Verhüllen des Kopfes, was natürlich nicht nur der Pontifex sondern auch die Duumviri taten, schritten sie zu den Statuen von Virtus und Victoria, die sich in einem Nebenflügel des Tempels befanden - Virtus und Victoria hatten in Mogontiacum kein eigenes Heiligtum, weshalb ihnen stellvertretend im Capitolium geopfert wurde, vollzog Phelan das Weihrauchopfer an Ianus.


    "Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du uns für das Municipium Cornelium Mogontiaciensis, für die Decuriones und Municipes Mogontiaci, günstig gestimmt bist!"


    Ein Discipulus stand mit der Acerra bereit, in der sich der Weihrauch befand. Die Tochter des Pontifex, welche er bis dato aber noch nicht wirklich wahrgenommen hatte, sorgte dafür, dass während des unblutigen Opfers alles glatt ging. Phelan nahm eine Fingerspitze von dem Weihrauch und streute etwas auf die heiße Kohle des Foculus. Schon nach einem kurzen Zischen breitete sich der penetrante Geruch des Weihrauchs im Inneren des Tempels immer mehr aus.


    Abschließend trat der Pontifex ein paar Schritte zurück und gab Vitellius das Zeichen, dass er nun an der Reihe war. Dieser trat mit verhülltem Haupt und geöffneten Händen hervor und postierte sich vor der Statue des Virtus. Nachdem er dem Duccier ein Zeichen gab, fing dieser an das Gebet zu soufflieren.


    "Oh Virtus, großer und tapferer Virtus, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangen Jahr hast du stets zu uns gehalten und über unsere Herzen gewacht, sodass sie erfüllt waren mit Tapferkeit, so oft es nötig war. Du hast uns beistanden, als uns die schreckliche Nachricht aus Rom ereilte, dass unser geliebter Kaiser von uns gegangen war, und warst somit nicht nur bei uns im Kleinen sondern auch dem gesamten römischen Reich im Großen stets an unserer Seite." Der Pontifex erblickte seine Tochter Duccia Silvana, welche er in diesem Moment, während der Duumvir die Zeile wiederholte, mit einem rein professionellen und daher emotionslosen Blick ansah. Es war nun an der Zeit, dass die Opfergaben dargebracht wurden.


    "Oh Virtus, nimm als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen köstlichen Wein, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen!" Die Discipuli gossen aus einer großen Amphore den Wein in eine Schale, die auf dem foculus stand.


    "Oh Virtus, wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Tapferkeit zu erfüllen, auf das unsere Herzen stets stark bleiben und wir nie unseren Mut verlieren. Nimm dafür diesen erlesenen Opferkuchen an, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! " Auch der Opferkuchen wurde nun von den Opferhelfern dargebracht, welche von Runa koordiniert wurden.


    Somit war das unblutige Opfer an Virtus beendet. Der Pontifex nickte Duumvir Vitellius zu, worauf dieser wieder nach einer Drehung nach rechts in den Hintergrund und sein Amtskollege Sempronius Imbrex in den Vordergrund trat, welcher ebenfalls sein Haupt verhüllt hatte und die Hände in Richtung Statue der Victoria öffnete und erhob. Wieder begann der Pontifex das Gebet für den Duumvir vorzuflüstern.


    "Oh Victoria, große und siegreiche Victoria, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangenen Jahr hast du nicht nur Mogontiacum und seinen Bürgern im Kleinen, sondern auch dem römischen Reich im Großen zahlreiche Siege beschert. An deiner Seite konnten unsere Magistrate dafür Sorge tragen, dass aus Mogontiacum ein Municipium geworden ist. Mit deiner Zuversicht konnte nach dem tragischen Verlust unseres Kaisers sein würdiger Nachfolger TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS gefunden werden." Wieder suchte der Blick des Pontifex die Augen seiner Tochter Duccia Silvana, damit diese den Discipuli ihre Anweisungen geben würde.


    "Oh Victoria, nimm auch du als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen köstlichen Wein, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen!" Iuxta hunc modum*.


    "Oh Victoria, wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Siegeskraft zu erfüllen, auf das wir an deiner Seite stets kleine und große Siege davon tragen können, um dem römischen Reich gerecht zu werden. Nimm dafür diesen erlesenen Opferkuchen an, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Nimm ebenfalls diesen Lorbeerkranz als Siegessymbol in deine Rechte, welcher dir rechtmäßig zusteht!" Iuxta hunc modum. Mit Hilfe eines Schemels hing ein Discipulus den Lorbeerkranz für Victoria über die Hand ihrer Statue, welcher nun dort in der Höhe auf ihrer Handinnenfläche baumelte.


    Wieder nickte der Pontifex und Duumvir Sempronius beendete das unblutige Opfer mit einer Drehung nach rechts.


    Erneut unter musikalischer Begleitung verließ die Opfergemeinschaft nun das Innere des Tempels. Als sie nach draußen traten blendete sie das kurzzeitig das Licht, weshalb alle Beteiligten kurz ihre Augen zusammenkniffen. Als der Pontifex wieder seine volle Sehstärke von den Sonnenstrahlen zurückerhalten hatte, suchte er den Blickkontakt mit Aedituus Helvetius Curio, der nun das "Favete Linguis!" sprechen sollte, sobald die Opfergemeinschaft vor dem Opferaltar zum stehen kommen würde und sich erneut rituell reinigen würde.


    Sim-Off:


    * "Die selbe Prozedur", "The same procedure".



    Da es sich um einen Quest handelt und das Opfer vielleicht doch mehrere Ebenen hat (Zuschauer, Opferhelfer etc.) und man dieses dann besser als Quest erkennen kann, habe ich es mal aus dem Capitolium herausgelöst, da der Capitoliums-Thread eher für einzelne Erzählstränge gedacht ist.


    Damit jetzt nichts durcheinander kommt (Ja ich habe mich beim teilen etwas vertan :P) posten die Zuschauer einfach weiter im Erzählstrang "Zuschauer" und die Opferhelfer im neuen von mir gestarteten Erzählstrang "Das Opfer."

    "Gut." stimmte der duccische Pontifex in Alpinas abschließende Worte zu ihrer Besprechung ein. "So sehr es dir geholfen hat, hoffe ich, dass dich dein Lebensweg nie wieder nach Magna führen wird." und das meinte er Todernst. Alpina hatte großes Glück gehabt, heil und unversehrt wieder heimgekehrt zu sein.


    "Und mögen besonders Iuno und Freya über dich und das in dir heranwachsende Leben wachen sowie die Deinen schützen." dankend nahm er ebenfalls ihre Hand und verabschiedete sich von der Hebamme.

    "Einverstanden." entgegnete ihr der duccische Pontifex freundlich. Bei einer Sache ließ er allerdings nicht locker und ließ sich auch nicht umstimmen "Du wirst in jedem Falle vergütet, Alpina. Ich weiß deine Freundlichkeit sehr zu schätzen, aber du verrichtest mit deinem Laden und deinen Fertigkeiten ehrliche und gute Arbeit, die es stets zu entlohnen gilt. Eine Tugend meiner Familie, das wirst du doch sicher verstehen." er zwinkerte ihr freundlich zu. "Wenn du sonst keine Fragen mehr hast oder ich dir nicht bei irgendetwas helfen kann, würde ich mich jetzt auf den Weg zur Curia machen." Erwartungsvoll schaute er die Hebamme an.

    "Das werde ich." Hoffentlich würde Fusa sich auf Alpina als Hebamme einlassen. Die Chemie musste stimmen, nur so konnte man eine gemeinsame Basis schaffen, von der sowohl die Mutter als auch das Kind profitieren konnten.


    "Bevor ich mich nun zur Curia begebe, wie sieht es mit der Vergütung für deine Dienste aus?"

    "Gut." genauso war es in seinem Sinne gewesen. Alpina wusste genau was sie zu tun hatte, sie würde Runas Mutter Pflegemittel mitbringen.
    Gerade wollte der duccische Pontifex über die Bezahlung sprechen, denn er würde keinesfalls verlangen, dass sie seiner Frau ohne Bezahlung half als Vergütung für seinen Rat, den er ihr damals für ihre waghalsige Reise ins freie Germanien gegeben hatte, wo sie diese Seherin aufsuchen wollte, da sprach die Hebamme ein heikles Thema an.


    "Ich danke dir für diesen Hinweis und deine Ehrlichkeit. Wir sind uns der möglichen Komplikationen und Folgen bewusst, vertrauen aber auf den göttlichen Willen. Ohne sie, würde bis heute noch kein neues Leben in Fusa heranwachsen. Das Kind und meine Frau stehen unter der schützenden Hand Iunos." Genau genommen war das Kind ein Geschenk der Götter und somit stand vor allem das Kind unter dem Schutz der Göttin, aber der Pontifex war einfach zu euphorisch, um diesen Umstand genauer zu durchdringen. "Mache dir keine Sorgen, Alpina." Seine Zuversicht, dass alles gut verlaufen würde, war groß und unerschütterlich.

    Nachdem Alpina geantwortet hatte, entgegnete der duccische Pontifex mit einem verständnisvollen Lächeln "Aber natürlich. Das stellt überhaupt kein Problem dar." Natürlich würde es nicht passieren, dass Alpina ihr Kind stillen würde, während Fusa sich gerade in einer kritischen Phase befand oder Komplikation auftreten. Wenn sie zwischen den Wehen ihr Kind stillen musste, konnte sie ja immer noch mit seiner Frau reden und ihr die wichtigen Anweisungen geben, die sie benötigte.. Atmen, pressen.. das was Frauen ebenso tun, um das Kind sicher aus ihrem Leib zu bekommen. Ihm gefiel ihre Rede von Diana Lucina und der Metapher der Fackel des Lebens.


    "Schön, ich freue mich, dass du uns helfen möchtest." stellte er dann zusammenfassend noch einmal heraus.


    "Da es bei dir noch ungefähr einen Monat dauern wird, würde ich vorschlagen, dass du zeitnah meine Frau persönlich kennen lernst, sie untersuchst und ihr erste Hilfen gibst. Damit sollte sie in der Zeit deiner Niederkunft alleine zurecht kommen. Wäre das in deinem Sinne? Falls ja, würde ich dir in den nächstne Tagen einen Wagen schicken lassen, der dich zur Villa und nach deinem Besuch wieder zur Casa Helvetia zurückfährt." das war ja wohl das mindeste, was er für eine schwangere Frau tun konnte, die seinem Kind auf die Welt helfen wollte.

    Eine gewisse Unsicherheit war der werdenden Mutter durchaus anzumerken - verständlicherweise, denn sie konnte sich ja bei der Geburt schlecht selbst helfen, da sie die Gebärende war. Der duccische Pontifex machte einen Schritt auf die Kräuterfachkundige zu und streich ihr kurzerhand über den Arm, um ihr Mut zu machen. "Die Dinge nehmen ihren Lauf und so wirst auch du ein gesundes Kind zur Welt bringen." Dann ging er wieder einen Schritt zurück, um ihr sein Anliegen vorzutragen.


    "Ich habe dich aufgesucht, da ich dir den beschwerlichen Weg zur Villa Duccia in deinem Zustand nicht zumuten wollte. Wie du vielleicht schon von Runa, nein, wie du mit Sicherheit schon von Runa erfahren hast, haben mir die Götter ein weiteres Kind geschenkt." Natürlich war sie darüber im Bilde, als ob seine quirlige Tochter es ihrer besten Freundin nicht erzählt hätte, dass sie Schwester wird.


    "Wie du dir vorstellen kannst, bin ich daher sehr glücklich, was man mir nach den letzten Monaten glaube ich besonders ansehen kann, aber danke für dein Kompliment." so viel zum "Gesund" aussehen. "Allerdings bin ich, ob der Tatsache, dass wir lange auf diese zweite Chance gewartet haben, sehr nervös, auch wenn das Kind unter dem Schutz der Götter steht. Daher wäre es mir eine Freunde, wenn du mir und meiner Frau dabei helfen würdest, jenes heil auf die Welt zu bringen." so viel zu seinem Anliegen. "Sofern es dir mit deinem Kind, welches dann gerade mal vier oder fünf Monate alt sein wird, möglich ist."

    Schon fast ein wenig aus den Gedanken gerissen drehte Phelan sich zu der besten Freundin seiner Tochter um und lächelte freundlich, während er sie begrüßte. "Ah, Alpina! Sei gegrüßt. Wie ich sehe, sollte bald die Zeit deiner Niederkunft kommen, nicht wahr? Die Götter mögen euch beschützen." ihre Frage hatte er noch kurz außer Acht gelassen, es war nicht seine Art, mit der Tür ins Haus zu fallen.

    Noch viele Monate - naja, etwas weniger als 6 Monate - war es noch Zeit, bevor ein kleiner Duccius Verus - ja, es würde ganz bestimmt ein Junge werden! - das Licht der Welt erblicken würde. Aber dennoch gab es viel vorzubereiten, damit alles glatt laufen würde und dazu gehörte nun mal auch die ärztliche Vorsorge oder bzw. Begleitung einer Hebamme.


    Bevor der duccische Pontifex sich also zur Curia aufmachte, um bei einer Sitzung des Ordo Decurionum beizuwohnen, machte er einen kleinen Umweg zur Taberna Medica Alpina.


    Als er den Laden betrat, staunte er nicht schlecht. Phelan war noch nie in ihrem Laden gewesen, was eigentlich ein gutes Zeichen war, denn schließlich bedeutete das, dass er noch nie wirklich krank gewesen war seit dem er in Mogontiacum wohnte.


    In alle Ruhe schaute er sich die Behälter mit den verschiedensten Kräutern und Salben an, bis Alpina ihn empfangen würde.