Beiträge von Decimus Duccius Verus

    Die Stunden vergingen wie im Fluge. Auf dem Weg begegneten ihnen ab und zu ein paar Händler, die Waren zwischen den kleineren Städten und Dörfern hin und her transportierten. Je weiter sie in den Norden kamen, desto mehr nordischstämmige Menschen kamen ihnen entgegen, war es nicht gerade untypisch für die Region. Er war schon gespannt, was Runa von Mogontiacum halten würde, wo Menschen aus verschiedenen Völkern zusammen lebten, wobei der Großteil natürlich romanisiert war.
    Als seine Tochter ihn auf die Tiere des Waldes aufmerksam machte, grinste er ihr wohlgesonnen zu, erinnerte er sich doch an die vielen Stunden, die er als Kind und junger Mann in der Natur verbracht hatte, bevor er seinem Bruder Gero nach Mogontiacum gefolgt war und bei den Ducciern einzog.


    "Der Adler ist wahrlich ein prächtiges und erhabenes Tier. Erinnerst du dich noch an das, was ich dir über die Verbindung von Tieren und Göttern erzählt habe?" mit erwartungsvollen Augen schaute er seinen Sprössling an. "Welche römische Gottheit steht mit dem Adler in Verbindung und vor allem, wie?

    Nachtrag:


    Zitat

    Matyszak Philip: Legionär in der römischen Legion. Darmstadt 2010, S. 24-27.


    "Die Kohorten und Kopfstärken


    [...] Tatsächlich sind 6000 Mann das absolute Maximum - inklusive Köchen und Reserven. Im rauen Alltag sind die Legionen immer chronisch unterbesetzt, also ist man mit 4800 in einer Durchschnittslegion wahrscheinlich näher dran an der tatsächlichen Zahl der Soldaten."


    hierbei wird von einer "augusteischen Neuordnung" gesprochen, die Augustus (Octavian) zu seiner Amtszeit als Kaiser veranlasste und das diese auch noch für das Militär um 100 n. Chr. gegolten hatte. Wäre also schonmal ein erster Anhaltspunkt, dass deine 5000 als durchschnittlicher "Standartwert" für eine Legion zutreffen könnte. Leider steht da nichts über die Militärssklaven, aber EINEN Beleg (leider die einzige Quelle, die bzgl. der Thematik zu Hause habe) für die ~5000 hätten wir schonmal.


    Ich schließe mich meinem Vorredner an.


    Meine Intention war keine Belehrung, sondern ein Denkanstoß, dass man da vielleicht nochmal genauer nachschauen sollte, falls man die Zeit/Lust dafür hat. Wissen tue ich das selber nicht. ;)

    Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus
    Habe in einem Heft über die römischen Truppen zu Zeiten des Varus gelesen, [...]


    wobei du natürlich bedenken musst, das Varus ungefähr von 46 v. Chr. bis 9. n. Chr. gelebt hat und wir uns im IR im Jahr 111 n. Chr. befinden ;)

    Auch wenn es draußen wütete hatte Phelan einen guten und festen Schlaf, wie er ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr gehabt hatte. Lag es doch bestimmt daran, dass er jetzt alles in geregelten Bahnen wusste, was er in geregelten Bahnen gewusst haben wollte. Er war mit seiner Tochter auf dem Weg nach Mogontiacum. Er würde seine damalige Wirkstätte wiedersehen. Er würde seine Familie endlich wieder sehen. Seine Tochter würde in Mogontiacum bleiben und sich weiterbilden. Ein schönes Gefühl.
    Nach einem kurzen Frühstück, in dem er Duccier so viel verdrückte, wie es eben in der kurzen Zeit nur ging, machten sie sich wieder auf in Richtung Norden. Die nächste Station hieß Lopodunum.


    Die beiden redeten viel, schwiegen zwischenzeitlich aber auch, um die Natur und die Ruhe zu genießen. Natürlich war die Fahrt nicht gerade kurzweilig, aber irgendwie genoss er es, er genoss die Zuversicht, der sie mit jeder Pferdelänge näher kamen.


    "Nun.." fing er an zu referieren "Witjon ist Procurator Civitatium. Er entlastet den Statthalter bei der Beaufsichtigung der Gemeinden der Provinz, indem er einerseits für eine reibungslose Erfüllung der Dienst- und Abgabenpflichten sorgt, andererseits bei Anfragen und Beschwerden der Kommunen als Ansprechpartner und Schlichter fungiert. Sozusagen des Legaten rechte Hand." Sein Vetter war immer fleißig und sehr engagiert in der Stadtverwaltung gewesen, sodass er es alsbald verdient in die Provinzverwaltung geschafft hatte. "Audaod wird wohl von ihm angeleitet werden, das weiß ich gerade gar nicht so genau. Aber Witjon wird schon einiges für ihn vorgesehen haben." was er im lang ersehnten persönlichen Gespräch mit seinem Vetter bestimmt besprechen würde.
    "Die übrigen gehen momentan glaube ich keiner beruflichen Tätigkeit nach. Aber es war auch alle Hände voll zu tun, was die wohnliche Situation anging. Hadamar und Alrik halten sich ja zur Zeit in Rom auf."

    Während Runa über seine Worte nachdachte, wuschelte er ihr kurz über den Kopf, wie er es öfter gerne tat. Er wusste ganz genau, dass es nicht die Antwort war, die sie hören wollte, aber das war eben so.
    Nun schaute auch er hinauf in den Himmel und sah die Wolkenwand, die allmählich auf sie zukam. Einer der Bediensteten, Alexandros, merkte an "Wir sind bald in Saliobriga, dominus." Es war in der Tat nicht mehr weit bis zu der am Nicer gelegenen Kleinstadt. Sie reisten den Nicer entlang, also konnten sie die Stadt gar nicht verpassen. Am Horizont konnte man schon ein paar Schiffe sehen, die am Binnenhafen anlegten. "Nun gut, unser erster Tag war bis hierhin von Sicherheit gesegnet. Die Götter zeigen uns, dass wir in Saliobriga rasten sollten." bestätigte er Alexandros, der die Pferde nun noch einmal antrieb, damit sie vor der Wolkenwand in Saliobriga ankamen. "Siehst du, die Götter begleiten uns auf all unseren Wegen." schmunzelte er zufrieden in Runas Richtung.
    Dort angekommen fanden sie Unterschlupf über einer Taverne für einen erschwinglichen Preis und bekamen noch die Gelegenheit sich die Bäuche mit Brot, Fleisch und verdünntem Wein vollzuschlagen. Wie sehr freute er sich schon auf den duccischen Met und Margas Küche. Erschöpft von der Reise fielen sie in ihre Betten und schliefen friedlich ein. Die nächste Etappe stand am morgigen Tag an, wo sie es bestimmt bis nach Lopodunum schaffen würden, wenn ihnen das Wetter keinen Strich durch die Rechnungen machte.

    Da war der Vater ganz schön baff, hatte er seine Tochter zwar immer mit Geschichten über Asgard und Midgard vesorgt, aber ihr Wissen ging schon mehr über das hinaus, woran er sie hatte teilhaben lassen. So ein Gespräch über die Götter gab es schon seit seiner Krankheit, also seit fast über einem halben Jahr nicht mehr. Unterdessen war sie wohl fleißig gewesen und hatte ihren Wissenshunger auf andere Weise beziehungsweise bei anderen gestillt. Phelan kannte Godehild, eine weise Frau, fast schon zu mystisch, ja fast gespenstisch, aber Sorgen brauchte er sich um seine Tochter nicht machen.
    Irgendwann stellte sie die Frage aller Fragen. Die Frage, dessen Antwort der Pontifex immer noch nicht gefunden hatte. Er rutschte nach vorne und setzte sich ein wenig auf, so als würde er tief Luft holen. "Godehild hat Recht." stellte er zunächst unmissverständlich klar. "Auf deine Frage habe ich allerdings keine Antwort, die dieser Frage gerecht werden könnte." gab er offen und ehrlich zu. "Die Römer sind was ihren Götterkult angeht viel geordneter und ihre Praktiken schon fast.." er suchte das richtige Wort "automatisiert. Unsere Welten haben viele Parallelen, wie ich während meiner Ausbildung in Rom feststellen konnte. Doch so sehr sie sich ähneln, so unterscheiden sie sich auch in vielem. Ich denke, du wirst dich selber davon überzeugen müssen, während deiner Ausbildung." Er hatte noch deutlich mehr zu sagen, was den römischen Götterkult angeht. Hatte er zum Beispiel festgestellt, dass öffentliche Opfer nicht nur der Götter Willen bzw. ihrer Beschwichtigung wegen abgehalten wurden. Es hatte oft auch mit Macht und Instrumentalisierung zu tun. Wurden zum Beispiel Opfer abgehalten, um die Civitas zu beruhigen und glauben zu lassen, dass sie unter dem Schutz der Götter stehen. Vor allem gab es einen Unterschied von der einfachen Bevölkerung zu den höheren Bevölkerungsschichten. Waren die einfachen Leute doch schnell zu beeindrucken und viel gottesfürchtiger, als die Politiker aus guten, hochgestellten Familien Roms. Doch das alles wollte er seiner Tochter noch nicht verraten, sollte sie sich selber auf den Weg der Antworten machen. Er würde sich in Mogontiacum jedenfalls weiteren Studien widmen.

    Als sie fertig mit ihrer Aufzählung war, hob Phelan schon seinen Zeigefinger und wollte gerade drauf hindeuten, dass sie Albin vergessen habe, da schob sie seinen Namen noch schnell hinterher. Sie hatte alle richtig aufgesagt, war sich aber sicher, dass sie bis zur Ankunft bestimmt die Hälfte vergessen würde, was aber auch nicht weiter schlimm wäre. Immerhin hatte sie bald genug Zeit alle ausführlich kennen zu lernen.
    Wieso genau sich seine Familie dafür entscheiden hatte außerhalb der Stadtmauern ihren neuen Stammsitz aufzubauen, wusste er nicht, aber zwei Erklärungen lagen klar auf der Hand: "Es hätte sich kaum gelohnt die Casa neu aufzubauen, da sie vermutlich vollständig heruntergebrannt war. fing er an "Dann war es sicher praktisch, die neue Villa direkt neben die Rus zu bauen. Zudem haben es die Duccier seit einigen Jahren zu etwas gebracht, sodass ein neuer, größerer Stammsitz von Nöten war, der ihren Einfluss in Mogontiacum auch gebührend würdigte." und das mit dem Einfluss war keinesfalls untertrieben! Waren die Duccier doch schon viele Jahre in der Stadt- und Provinzverwaltung tätig.


    "Hadamar ist in Rom stationiert, er ist doch bei den Cohortes Urbanae. Außer ihm und Alrik leben zur Zeit aber alle in Mogontiacum, das stimmt." erklärte er noch einmal.


    Bei ihrer Frage bezüglich der Götter wurde ihm schon fast ganz warm ums Herz. Er war so froh, dass sie seine Leidenschaft teilte, so war es auch einfacher, sie in das Amt der Aeditua zu stecken.


    "Nun.." fing er an mit seinen belehrenden Ausführungen. ".. aktiv haben die Götter ihm nicht dabei geholfen Senator zu werden. Sie haben ihm viel mehr die Möglichkeit geschenkt Großes zu Tun. Sie haben ihn auf seinem langen Weg in allen denkbaren Lagen und Schwierigkeiten begleitet. Natürlich dankt er den Göttern dafür, aber die Götter wissen auch, dass er ihren Weg selber gegangen ist und das ist für sie Dank genug, da er sie somit nicht Enttäuscht hat." referierte er, bevor er etwas allgemeiner wurde. "Wir beten zu den Göttern und erbitten ihren Schutz, ihre Kraft, die sie in uns setzen, sodass wir unsere Wege gehen können. Dafür opfern wir ihnen. Wichtig dabei ist vor allem, dass wir allen Göttern gleichzeitig Dank zeigen und nicht nur einzelnen. Denn alle zusammen passen auf uns auf und begleiten uns, in manchen Situationen mehr der eine, als der andere." dann kam er wieder auf Alrik zu sprechen. "Alle Götter Asgards haben Alrik auf seinem Weg zum Senator Roms begleitet. An einigen Stationen auf seinem Weg, war es speziell eine einzelne Gottheit, die sich um ihn gekümmert hat, dabei hat sie sich aber nicht aus dem Geflecht aller herausgelöst. Zum Beispiel während des Feldzuges stand ihm der Kriegsgott Tyr zur Seite. Bestand die Gefahr, dass Alrik von seinem von den Göttern vorbestimmten Weg abkam, schmetterte Thor mit seinem Hammer Blitze auf Midgard, um ihn mit Furcht zu erfüllen und daran zu erinnern, dass das nicht im Sinne der Götter sei. Während seines ganzen Weges hielt die Göttermutter Freya ihre schützende Hand über ihn, damit ihm nichts geschah. Verstehst du?"

    "Mhm." bestätigte Phelan seine Tochter mit einem Nicken.
    "Aber.." fuhr er fort ".. die Liste ist noch nicht zu Ende. Es gibt noch Alrik, Titus Duccius Vala. Als ich ihn kennen lernte war er ein junger Spund. Doch er hatte große Ambitionen und die Götter taten sich gütlich, ihn auf seinem Weg zu begleiten. Ich weiß noch gar nicht, ob ich dir das jemals erzählt habe, er ist der erste duccische Senator und wohnt derweil noch in Rom. Er war zudem im Kommandostab beim Feldzug gegen den Vescularier, wo er sich ebenfalls Auszeichnungen verdiente." da fiel dem Pontifex auf, dass er seinem Verwandten nur per Brief seinen Zuspruch und Respekt ausgedrückt hatte, zu Schade, dass er sich jetzt nicht in Mogontiacum befinden würde. In der Zeit zurückblickend erinnerte er sich noch, dass er dem jungen Mann, denen ihn Rundhild bei ihrem letzten Besuch in ihrer Hütte in Germania Magna vorstellte, großes Misstrauen gegenüber gebracht hatte und seinem Aufenthalt in der Casa Duccia eher skeptisch gegenüberstand. Jetzt wusste er, dass er sich getäuscht und ihm Unrecht getan hatte.
    "Ach da fällt mir ein, ich habe noch etwas vergessen." schreckte er hoch. "Hadamars Mutter und Geschwister leben ebenfalls in Mogontiacum auf der Rus Duccii, wo auch der neue Stammsitz, die Villa Duccia, errichtet worden ist." Er stützte den Ellenbogen auf seinem Knie ab und fing mit den Fingern an zu zählen, denn Hadamar hatte eine Hand voll Geschwister! "Da hätten wir.." fing er an zu zählen "Iska, Hadamars Mutter.. Eldrid, Duccia Sorana.. Iring, Cossus Duccius Fontanus.. Wolfrhaban, Caius Duccius Corvus und Dagny, Duccia Licina." Da hatte schon fast er Schwierigkeiten, die ganzen Namen beisammen zu kriegen, lebten diese damals doch nicht in der Casa sondern auf der Rus und waren somit nicht immer um ihn gewesen. Da dies wieder fiel auf einmal war, wartete er wieder einen Moment, damit Runa versuchen konnte sich die Namen einzuprägen.

    "Dagmars Kinder leben auch dort, sind aber noch Kleinkinder." entgegnete er seiner Tochter. "Auadod hingegen sollte etwas älter sein als du." Audaod, stimmte ja, mit ihm sollte Runa einen fast gleichaltrigen Verwandten in Mogontiacum haben. "So wie ich Witjon kenne, hat er Audaod schon mit vielem vertraut gemacht und für eine gute Ausbildung gesorgt. Er wird dir mit Sicherheit einiges zeigen können, wenn ich keine Zeit habe oder wieder auf dem Gut bin." Ein guter Gedanke, dabei war er sich aber nicht sicher, welche Pläne Witjon mit seinem Sohn hatte, vielleicht würde er ihn ja nach Rom schicken? Immerhin war Alrik noch dort und könnte ihn unter seine Vittiche nehmen, vor allem jetzt, wo er Senator geworden war und sich die Situation im ganzen Land sowie in Rom selbst wieder fast vollständig normalisiert hatte, nachdem der vormalige Kaiser ermordet worden war und sich der Vescularier selbst zum Kaiser ernannt hatte, bevor ihn die Rebellen stürzten und Palma der rechtmäßige Nachfolger wurde.
    Runas Sorge um die Sympathien der Verwandten ihr gegenüber, konnte er ihr sogleich wieder nehmen "Da mach dir mal keine Sorgen. Die Duccier haben viele Tugenden, unter anderem Familie und Gastfreundschaft. Sogar mich haben sie aufgenommen, als ich halb verhungert und in zerfetzer Kleidung in Mogotniacum ankam. Bis auf Albin hatten mich alle herzlich aufgenommen und als Familienmitgleid akzeptiert." zwinkerte er ihr zu.. irgendwie freute er sich auch darauf den alten Greis wieder zu sehen. Wie alt mag er wohl nun sein? Das wusste niemand so genau..


    "Dann gibt es noch Hadamar, Lucius Duccius Ferox. Er war Miles bei der Legio II, also in Mogontiacum stationiert, bis die Rebellenarmee aufgestellt worden ist, um gegen den Vescularier nach Rom zu ziehen. Mittlerweile ist er Centurio bei den Cohortes Urbanae." Hadamar hatte er persönlich noch gar nicht kennen gelernt, blieb aber durch den regelmäßigen Briefwechsel mit seinem Vetter Witjon ständig über die Geschehnisse innerhalb der Familie informiert. "Dann haben wir noch Rodrik, Luccius Duccius Silvanus." über diesen hatte Phelan allerdings nicht all zu viel zu erzählen, hatte er ihn doch nur kurz vor seiner Abreise erst kennengelernt.
    Wieder machte er eine Pause, bevor er sie weiter über die Verwandten aufklärte.

    Gerade wollte Phelan einige erklärende Worte zu Witjon äußern, da musste er mehr als nur laut auflachen. "An den alten Greis kannst du dich noch erinnern? Vermutlich weil du Angst vor ihm hattest, nicht wahr?" verwunderlich war das nicht, erinnerte er sich noch an seine Ankunft in Mogontiacum. Albin war zwar ein Bediensteter der Familie, aber keinesfalls zu vergleichen mit einem typischen römischen Skalven. Er war mehr sowas wie der Haushüter, mit dem man sich es am besten nicht verscherzte. Auch wenn man als Duccier über ihm stand hatte man doch Respekt vor dem alten Mann oder viel mehr vor dem, was er in seinem Leben in Germania Magna alles erlebt hatte. Auch in Mogotniacum sah er so viele Duccier über die Jahre nach Valhalla gehen, dass man schon fast sagen konnte, er kenne alle Geschichten der Kinder Wolfriks. "Solange du ihm nicht auf die Nerven gehst und ihn nicht reizt, kann dir nichts passieren." witzelte er seiner Tochter zu, als ob Albin äußerst gefährlich wäre, was er natürlich nicht war.
    "Witjon, Numerius Duccius Marsus, ist seit Lokis Tod das Oberhaupt der Familie." kurz schmerzte ihn die Erinnerung an Loki, ging für ihn doch ein Abschnitt seines Lebens mit den Tod seines Vetters zu Ende. "Witjon ist mir von allen Vettern am nächsten und ungefähr in meinem Alter. Er ist mit Petronia Octavena verheiratet und erwartet ein Kind. Er war schon einmal verheiratet, mit einer schönen Frau namens Prudentia Callista, die leider bei der Geburt seines Sohnes Audaod, Caius Duccius Callistus, starb." Eine schwere Zeit für Witjon, ein schweres Los für einen Vater, sein Kind ohne die Mutter aufzuziehen. Dennoch war aus Audaod ein ansehnlicher junger Mann geworden.
    Er machte eine kurze Pause und überlegte, welcher Duccier noch zur Zeit in Mogontiacum verweilte.
    "Dann hätten wir noch Dagmar, Duccia Venusia. Sie wohnt seit einigen Jahren wieder in Mogotniacum, nachdem ihr Mann starb, sie lebte mit ihm lange in Alexandrien und später auch in Roma bzw. Misenum. Ihre beiden Kinder sind wohlauf." Das war alles viel auf einmal, daher wartete er mit den übrigen Verwandten noch, vielleicht hatte sie ja irgendwelche Fragen.

    "Nein." entgegnete er seiner Frau, sie konnte es nicht ändern. Eigentlich waren Frauen ja in der Lage auf bestimmte Art und Weise ihre Männer zu manipulieren, wie es teils z.B. großen Politikern geschehen ist. Allerdings war ihre Manipulationsgabe nicht groß genug, um den Germanen in seinem Vorhaben umzustimmen, war die Heirat doch ein Paradebeispiel für eine arrangierte Verbindung, die zwei Menschen zugunsten ihrer Familien miteinander eingingen ohne jegliche Sympathien füreinander zu hegen. Während Runa sich von ihrer Mutter verabschiedete kümmerte er sich weiter um die Pferde und half den Bediensteten die Truhen auf den Wagen zu laden. Sklaven. Damit konnte sich Phelan noch nie anfreunden. Natürlich hatten seine Verwandten in Mogontiacum auch Bedienstete, allerdings standen sie in keinem typischen Sklavenverhältnis zu ihnen. Diese Sitte der Römer würde sich nie in seine germanischen Wurzeln einflechten können.
    Dass sich seine Frau auch von ihm verabschiedete, überraschte ihn nicht, war zwar keine Liebe im Spiel, war man aber doch nach all den Jahren miteinander verbunden, doch es überraschte ihn ihre Sorge, die sie um ihn hatte. Er nahm ihre Hände und versicherte ihr "Es wird alles gut werden. Wir werden ein Schreiben nach unserer Ankunft schicken." Als er über ihre Schulter hinweg schaute, sah er Antonius, der auf den Stufen stand. Die Abneigung seinerseits gegenüber dem Germanen war kein Geheimnis, aber er schien durchaus erleichtert, dass sein dominus einige Zeit fort sein würde. Er würde in seiner Abwesenheit stellvertretend für ihn das Gut beaufsichtigen.


    "Nun gut, Vale." waren die letzten Worte, die er an seine Frau richtete, stieg dann auf den Wagen und gab das Zeichen zur Abfahrt. Der Wagen setzte sich in Bewegung und fuhr den von Bäumen gesäumten Weg entlang. Sie würden ein paar Tage unterwegs sein und mehrere Zwischenhalte einlegen müssen. Währenddessen war viel Zeit für Gespräche.


    Als Clarenna am Horizont hinter ihnen verschwand richtete er sein Wort an Runa.
    "Es ist lange her, dass du die übrigen Duccier gesehen hast. Kannst du dich überhaupt noch an sie erinnern?"

    Die letzten drei Tage auf dem Landgut waren bestimmt noch stressiger und nervenaufreibender gewesen, als alle Tage des Sommers zusammen. Auf der einen Seite hatte Phelan viel zu tun, auf der anderen Seite hing ihm seine Familie in den Ohren. Die voller Vorfreude schon fast anstrengende Tochter und die nörgelnde Frau, die sich nicht darum bemühte ihren Unmut ihm gegenüber zu verstecken.
    Am Morgen des Aufbruchs, der Tau war erst seit einer Stunde von den Wiesen verzogen, stand er auf den Treppen, die zur Eingangshalle des Guts führten. In aller Ruhe sah er sich um. Das alles würde er für ein paar Monate nicht sehen. Es ist nicht so, als würde er das Stadtleben verabscheuen, hatte er aber die letzten Jahre, die er mit nur wenigen Ausnahmen ausschließlich auf dem Gut verbracht hatte, die Ruhe und die Gerüche der Felder und Wiesen genossen. Er schloss die Augen und atmete ein paar mal tief ein, ehe er sie wieder öffnete und mit verdrehten Augen gen Himmel schaute. Was ihn dazu veranlasste? Die Stimme seiner Frau. Sie hielt sich dran.. und wie sie sich dran hielt. Er seufzte kurz und ging schon in Richtung des Wagens, mit dem sie nach Mogontiacum fahren würden. Er ging zu den Pferden und streichelte ihre Nüstern. Ein letzter Moment der Ruhe, dann platzte auch schon seine Frau samt Runa im Schlepptau aus dem Gut heraus. Zwei Bedienstete, die sie nach Mogontiacum begleiten würden, schleppten die Kisten mit ihrer Kleidung und persönlichen Gegenständen zum Wagen.
    Wissend welche Antwort er von seiner Frau bekommen würde, fragte er "Und? Können wir aufbrechen?"

    Mit einem warmen Lächeln nickte Phelan seiner Tochter zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Gut." In diesem Moment fiel ihm erst auf, wie seine Runa mit der Zeit herangereift ist. Sie war klug, klever, verständnisvoll und wunderschön. Aus ihr war wahrlich eine junge Frau geworden. Das wäre auch die Stelle gewesen, wo er sich hätte selber auf die Schulter klopfen wollen. In ihren Augen sah er Zufriedenheit und Vertrauen, sie schien glücklich, ein schönes Gefühl. Der Pontifex verharrte noch einige Augenblicke, um sich dann wieder seiner Arbeit zu widmen.


    "Dann los, pack deine Sachen, es geht schon bald los. Du entschuldigst mich? Ich habe noch einiges vorzubereiten, was die Verwaltung des Guts in unserer Abwesenheit anbelangt. Wir sehen uns morgen früh." er zog sie hoch von seinem Stuhl, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und geleitete sie in Richtung Ausgang seines Officiums.
    Kurz schaute er ihr noch hinterher und grinste zufrieden, bevor er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte.

    Als sie das Wort an ihn richtete, bleib er stehen und wandte sich ihr zu. "Gut." entgegnete er ihr relativ nüchtern. Irgendwie überraschte sie ihn, was er sich aber nicht anmerken ließ. Er hatte zwei Extreme erwartet.. auf der einen Seite pure Vorfreude und auf der anderen erbitterten Tränenreichen Widerstand, doch sie blieb ruhig und fügte sich seinem Plan. Als sie ihn nach ihrer Heirat fragte, stutzte er ein wenig. Schätzte sie ihren Vater so ein? Natürlich würde sie in Mogontiacum verheiratet werden, aber erst, wenn er es für richtig halten bzw. sich für die Familie eine gute Partie ergeben würde und seine Verwandten hatten zur Zeit weis Frigg anderes zu tun, als gewinnbringende Verbindungen zu suchen.
    Doch er wollte ehrlich bleiben: "Die Zeit wird kommen, da wirst du zugunsten der Kinder Wolfriks eine gewinnbringende Verbindung eingehen. Doch diese Zeit, ist noch lange nicht gekommen." Und das war nicht gelogen, auch wenn sie schon im Heiratsfähigen Alter war. Er ging um den Schreibtisch herum und strich mit seiner Hand durch ihr blondes Haar. "Außerdem scheinen die Götter andere Pläne mit den duccischen Frauen zu haben, seit ich damals vor vielen Jahren nach Mogontiacum kam war Dagmar, Duccia Venusia, die letzte duccische Frau, die eine Ehe einging." er strich ihr mit dem Handrücken über die Wange "Und das obwohl allen Töchtern Wolfriks atemberaubende Schönheit geschenkt wurde." und grinste sie an. Er wusste, wie er seine Tochter aufmuntern konnte.


    "Du solltest deine Sachen packen und dabei daran denken, dass der Winter kommt, aber keine Sorge, dir wird es dort an nichts fehlen. Die Duccier haben es im Laufe der Jahre weit gebracht, nachdem sich die Kinder Wolfriks das römische Bürgerrecht verdient haben." Phelan freute sich darauf, den neuen Stammsitz seiner Verwandten begutachten zu können, schwelgte dabei aber auch kurz sogar etwas wehleidig in Erinnerungen an die alte Casa Duccia, welche ihm einige Jahre ein Dach über dem Kopf bot und in deren Hallen er so einige Freud und einiges Leid erlebt hatte.


    "Nimm es deiner Mutter nicht übel, sie hätte dich gern in Clarenna gewusst, also in ihrer Nähe." zwinkerte er seiner Tochter zu.

    Selbstverständlich wusste er, dass Runa die Fragen beantworten konnte, immerhin war sie klever und die Fragen auch nicht zu schwer, allerdings fand er diese Art eine freudige Nachricht zu überbringen bedeutend spannender als einfach die Karten auf den Tisch zu legen. Als sie ihn frage, ob er sie mit nach Mogontiacum nehme, drehte er sich um und grinste sie zufrieden an, hatte seine Überraschung anscheinend Anklang gefunden. "Ganz Recht." bestätigte er ihre Nachfrage und fügte noch hinzu "Es geht in vier Tagen los." das konnte er noch gerade herausbringen, da fiel sie ihm auch schon um den Hals und schnürrte ihm fast die Luft ab. Nach der ausgiebigen Umarmung machte er einen Schritt zurück und fasste mit ausgestreckten Armen und Händen nach ihren Schultern. "Die Zeit ist reif." irgendwie klang das schon komisch, wie konnte man für solch einen Besuch reif genug sein? Sie war schon lange alt genug für einen Besuch, aber es sollte ja nicht nur bei einem Besuch bleiben. Nach der freudigen Stimmung wurde er wieder etwas ernster, um eine weitere Sache, DIE EIGENTLICHE Sache 'an die Tochter zu bringen'.



    "Du weisst, ich habe keine Geheimnisse vor dir." fing er an. "Es gibt einen bestimmten Grund für unseren Besuch in Mogontiacum. Bevor du zu mir kamst habe ich ein Schreiben an die Familie, mit einer speziellen Bitte an meinen Vetter Witjon aufgesetzt. Du solltest es lesen." Er wies sie an sich auf seinen Stuhl zu setzen, um in Ruhe das Schreiben durchzugehen.


    Familia Duccia Wolfricis
    Villa Duccia | Via Borbetomaga | Mogontiacum


    Heilsam Familie,


    es erfüllt mich unweigerlich mit Schmach, dass ich es dieses Jahr noch nicht zu euch nach Mogontiacum geschafft habe. Eine hartnäckige verschleppte Erkältung aus den kalten Tagen des Winters hielt mich bis in den Frühling hinein an mein Bett gefesselt, währenddessen sich die Arbeit anhäufte, welche ich über den Sommer aufholen musste. Zudem verlangte der Duumvir von Clarenna meine Dienste bei einigen Festtagen in der Stadt, wodurch es mir nicht möglich war euch zu besuchen.
    Genug der Entschuldigungen und Ausflüchte.. ich schreibe euch in freudiger Stimmung. Ich werde in den nächsten Tagen für einen längeren Aufenthalt nach Mogontiacum aufbrechen. Natürlich sind die Gründe für meinen Besuch, dass ich unseren neuen Stammsitz, dessen Einweihung ich gebührend mit euch feiern werde, begutachten und natürlich euch alle samt wieder in meiner Nähe wissen möchte. Doch es gibt einen weit aus wichtigeren Grund für mein Kommen. Meine Tochter Runa, Duccia Silvana, wird mich begleiten. Ich hoffe ihr erinnert euch noch an das kleine Mädchen, welches ihr zu letzt auf einem Familienfest in der Casa Duccia vor zehn Jahren gesehen habt. Sie ist mittlerweile eine junge Frau von vierzehn Jahren und hat nur noch flüchtige Erinnerungen, was ihre Verwandten angeht, war sie doch noch zu jung, um euch in ihrem kleinen Köpfchen zu behalten.
    Mit diesem Schreiben entrichte ich euch auch noch eine Bitte. Ich würde Runa gerne in eurer Obhut wissen. Ich will, dass sie unter dem Einfluss ihrer Verwandten in Mogontiacum lebt und sich weiterbildet. Sie soll sich in den Dienst des Cultus Deorum als Aeditua stellen, brennt sie doch fast noch mehr für die Götter, als ich es tue. Ich weiß, dass einige von euch keine Zeit finden werden, sich um die Einführung einer jungen Duccia in die Gesellschaft zu kümmern. Daher werde ich zunächst drei Monate bleiben und sie auf ihrem Weg begleiten. Ich vermisse ohnehin Mogontiacum so sehr, dass es mir schwer fallen würde, mich frühzeitig wieder von dieser Stadt zu trennen. Ich werde mich mit Witjon genauer über Runa, ihren Aufenthalt und ihre Möglichkeiten in Mogontiacum besprechen und meine Bitte noch einmal persönlich vorbringen.


    Wenn euch dieses Schreiben erreicht, werden wir schon den ersten Tag unserer Reise hinter uns haben. Ich hoffe ich überrumple euch nicht mit unserem Besuch, weiß ich doch, wie es momentan um eure Situation bestellt ist.


    In großer Vorfreude auf viele gemeinsame Stunden in der nächsten Zeit.


    Til ars ok frisar,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftverus.png]


    Rus Duccii Veri | Clarenna




    Währenddessen wartete er vor dem Schreibtisch in stoischer Ruhe langsam auf und ab.
    "Und?" fragte er nach einiger Zeit "Was sagst du dazu?" diese Frage war rein höflicher Natur. Auch wenn sie nicht mit seinem Plan einverstanden wäre, würde er ihn durchsetzen, immerhin war er ihr Vater und Väter wissen genau, was gut für ihre Töchter ist.

    Natürlich wusste er, dass es ihr Leid tat.. natürlich schmerzt die weinerliche Stimme einer Tochter in eines Vaters Ohren, aber: Er ließ dieses Gefühl nicht an sich heran kommen. Nicht weil er unsensibel oder kühl war, lediglich, weil er sie belehren wollte. Sie in den Arm zu nehmen, hätte die Belehrung wieder zu nichte gemacht, würde sie doch dann denken, dass es gar nicht so schlimm war. Über die Jahre war Phelans äußere Hülle, sein Fell, dicker geworden. Durch seine Jahre als Gutsbesitzer hatte er die Welt bzw. die Leute noch ganz anders kennen gelernt und herausgefunden, dass man mit zu großer Sensibilität eher auf der Strecke bleibt, man sollte nicht zu viel an sich heran lassen. Er lächelte sogar mit dem Rücken zu ihr stehend, weil er das erreicht hatte, was er wollte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, das war ein weiterer Schritt in Richtung Selbsterkenntnis und viel mehr Wert, als eine Standpauke, die zum einen Ohr rein ging und zum anderen wieder raus kam. Er ging nicht weiter auf ihre Entschuldigung ein, hatte er ihr doch eine gute Nachricht ja fast schon eine Überraschung mitzuteilen.


    "Schauen wir mal, ob du aus dem Unterricht etwas mitgenommen hast, wenn du mal nicht geschwänzt hast." witzelte er schon fast, sodass sie sich nicht allzu schikaniert vorkam.


    "Stell dir vor wir hätten ein Boot, mit dem wir den Nicer herauffahren würden. In welchen anderen Fluss mündet der Nicer, der Richtung Norden fließt." war seine erste Frage.


    Die zweite könnte seiner Tochter durchaus schon das Ziel ihrer Reise verraten, wenn sie dem Lehrer gut zugehört hatte, als er über die Germania Superior referierte: "Wenn wir den besagten Fluss hinauffahren, wo kommen wir unweigerlich vorbei ja fast schon hindurch?"

    Tatsache.. sie fiel darauf herein. Phelan liebte die kleinen Neckereien mit seiner Tochter, war sie doch so unschuldig und leichtgläubig.. Da bekommt man Blumen gebracht und mit einem bezaubernden Lächeln überbracht, welcher Vater konnte da schon widerstehen? Dabei ging es nicht um die Blumen an sich, sondern an ihre fürsorgliche Art, sie dachte an ihn und seine viele Arbeit, welch eine schöne Geste. Irgendwas schien sie allerdings zu haben, so als ob sie was ausgefressen hätte. Verwundert zog der Pontifex seine rechte Augenbraue hoch und lauschte den Worten seiner Tochter. Je mehr sie sich versuchte sich aus ihrer Situation herauszuwinden, desto mehr verstand er, worum es überhaupt ging. Sie hatte vermutlich wieder den Unterricht des paedagogus geschwänzt.
    "Ach Runa.." entgegnete er ihr doch schon etwas enttäuscht, auch wenn er ihr nicht wirklich böse sein konnte. Er verstand sie, wirklich.. war er doch früher in seiner Kindheit und Jugend nicht anders gewesen. Doch er wusste auch, was es ihm damals eingeheimst hatte und das sein Leben eine wichtige Wendung genommen hatte, als er sich änderte und zu den Ducciern nach Mogontiacum gegangen war. Er wollte nur das beste für sein Kind, versuchte es aber nicht mit Beleidigungen, wie es sein Vater Gunnar vor vielen Jahren tat, sondern eher mit gutem Zureden und Erklärungen.
    "Du weißt doch wie wichtig es ist, dass du den Unterricht besuchst. Ein weiser Mann sprach einst: 'labor ante otium'*.". Er nahm einen kurzen Schluck aus seinem Becher. "Wann hast du mich das letzte mal in der Natur gesehen?" das war natürlich eine rhetorische Frage gewesen, da sie genau wusste, dass er viel zu bewegen hatte. "Die Arbeit geht vor. Solang diese nicht erledigt ist, kann ich nicht ruhigen Gewissens meinem Vergnügen nachgehen. Das solltest du genauso handhaben, immerhin bist du eine junge Frau geworden, die Verantwortung zu tragen hat."
    Noch bevor sie antworten konnte stand Phelan auf und ging herüber zu einem der Fenster, verschränkte die Arme bzw. Hände hinter sich und wartete einen kurzen Moment, während er die Gerüche und den kühlen Abendwind genoss.
    "Weißt du wo wir schon lange nicht mehr waren?"



    Sim-Off:

    'Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen', frei übersetzt.

    In einer Buchhandlung am Altenberger Dom hab ich zufällig vor 2 Jahren diesen kleinen "Führer" durch das Leben eines römischen Soldaten gefunden.


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/19429409sc.jpg]



    Martyszak, Philip: Legionär in der römischen Armee. Der Ultimative Karriere-Führer.
    Primus Verlag, Darmstadt 2010.
    ISBN: 978-3-89678-822-1
    Amazon.de


    Englische Originalausgabe:
    Martyszak, Philip: Legionary. The Roman Soldier's (Unofficial) Manual.
    Thames & Hudson Ltd, London 2009.


    Über den Autor und weitere Mitwirkende:
    Philip Matyszak, Jg. 1958, hat am St. John’s College, Oxford in alter Geschichte promoviert. Er unterrichtet am Madingley Hall Institute of Continuing Education (Cambridge University) und publiziert als freier Autor.



    Klappentext:


    Zitat

    Philip Matyszaks "Legionär in der römischen Armee" ist ein Handbuch für Neulinge in der Armee des römischen Kaiserreiches zu dessen Glanzzeit um 100 n. Chr.
    ... locker geschrieben, faktengesättigt, reich illustriert ... garantiert mit zynischen oder humorvollen Randbemerkungen.
    Matyszak erklärt, wie man in welche Legion kommt, wie gut es ist, bei der Kavallerie oder der Flotte zu sein, was es mit Training und Disziplin auf sich hat, wer der Feind ist, wie man im lager und auf Feldzügen lebt, eine Stadt erobert und so weiter.


    Inhaltsverzeichnis:



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    Persönliche Leseerfahrung:


    Das Buch hält was es verspricht und lässt sich sehr leicht lesen. Es eignet sich sowohl für die, die hier an einer Soldaten-ID interessiert sind und sich ein überschaubares Bild aller Facetten des Exercitus Romanus zu machen, aber auch für jene, die bereits gut über die Thematik informiert sind, die vieles auf den Punkt gebracht und humorvoll, ja fast schon sartirisch dargestellt wird. Da es sich vor allem mit dem Exercitus Romanus um 100 n. Chr. befasst, passt es perfekt in die Zeit unseres Foren-RPGs.
    Die Informationen sind zwar kompakt zusammengeschrieben, aber keinesfalls oberflächlich, sondern faktisch/wissenschaftlich mit Quellenangaben aufbereitet.
    Martyszak greift auf lateinische Zitate aus historischen Quellen sowie anschauliches Bildmaterial zurück, um den Fließtext aufzulockern.
    Ein Highlight der teilweise humorvollen Darstellungen sind die sogenannten "Checklisten".


    Zwei Beispiele:


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    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/19429508su.jpg]



    Ich kann es nur jedem empfehlen! Auch denen, die nicht an einer Soldaten-ID interessiert sind und sich einfach nur (mit einer gewissen Portion Humor) informieren wollen! :)


    Viel Spaß!


    P.S.: Es ist der Ultimative (!) Karriere-Führer.