Beiträge von Decimus Duccius Verus

    "Das Fass da hin und der Tisch muss ein paar Meter weiter nach rechts." deligierte Phelan die Bediensteten, die langsam ganz schön ins Schwitzen kamen.
    "Und bringt einen Stuhl für die Hebamme meiner Fra.." da wurde er auch schon unterbrochen von dem heiseren Gekrächtze eines Mannes, den er, als er sich umdrehte, als Reiter der Legio erkannte. Irritiert von dessen Botschaft, ging er in die Richtung des Mannes, vor dem sich bereits Corvinus und der Bräutigam aufgebaut hatten.


    Gerade wollte er den Mann zur Rede stellen bzw. um eine genauere Erklärung dieser Farce bitten, da platze es aus Curio heraus, wie es noch nie aus ihm herausgeplatzt war. Erschrocken und mit heruntergefallenem Kinn sah er den Jungen an. Eigentlich wollte er ihm eine Rüge erteilen, da rauschte Runa an seine Seite in voller Hochzeits-Montur und ließ eine ähnliche Hasstirade mit fast den gleichen Worten auf den Soldaten niederhageln.


    Völlig aufgebracht und mit einer autoritären Handbewegung beendete er diese Aufmüpfigkeit der Brautleute. "HELVETIUS, RUNA!" keifte er sie an "Schluss damit! Was fällt euch ein so abfällig über den LAPP zu sprechen! Kein Wort mehr, oder ICH lasse die Hochzeit platzen, weil ihr anscheinend doch wesentlich unreifer seid, als ich dachte!" Nicht nur Runa sondern auch Curio wussten genau, welches Donarwetter der Duccier veranstalten konnte und das würden sie sich nie mehr in ihrem Leben wünschen. "Und du gehst zurück ins Haus!" warf er seiner Tochter noch einen zerstörerischen Blick zu. Er würde das hier regeln, sie sollte eigentlich wissen, dass sie sich darauf verlassen konnte. Die beiden Ansagen sollten reichen, damit ihr Mund versiegelt bliebe, ansonsten würde das kein schöner Tag werden, weder für sie, noch für Curio.


    Mit gefasstem Ton richtete er sein Wort an den Reiter. "Salve, Eques. Ich entschuldige mich für meine Tochter und meinen Klienten, ihnen scheint der heutige Tag zu Kopf zu steigen. Ich bin Pontifex und Decurio Decimus Duccius Verus. Darf ich fragen, was mein Patron Vinicius Hungaricus damit bezweckt?" formulierte er so diplomatisch wie möglich, auch wenn man eine deutliche Unverständlichkeit ob dieser Anweisung heraushören konnte.

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Jeder er ein genaues Alter angeben will, kann dies ja im Textfeld der Charakterbeschreibung tun. :)


    Das hat Modestus sehr treffend formuliert.


    Ich schließe mich im Übrigen ebenfalls meinen Vorrednern an, bin aber gegen die Möglichkeit einer detailliertere Altersangabe. Viele Spieler haben IDs, die sie gemäß ihres Reallife-Alters altern lassen. Auch den Tod "vorzuschreiben" greift meiner Meinung nach verheerend in das individuelle Spiel, was ausschließlich von einem selbst gesteuert werden sollte.



    Kurz um: Never change a running system.

    Mit einer gehobenen Augenbraue nahm der duccische Pontifex die germanische Tracht seiner Frau zur Kenntnis und warf ihr ein äußerst erfreutes Lächeln zu, als sie ihre Hand auf seinen Arm legte. Vor einem halben Jahr war das kaum denkbar gewesen.. was die Schwangerschaft hormonell mit einer Frau so alles anstellen konnte..


    Als Phelans Vetter samt Ortwini und später auch seine Frau dazu kamen, grüßte er auch diese, entschuldigte sich aber kurz darauf bei allen bereits eingetroffenen Gästen, seinen Verwandten und seiner Frau, um die letzten Schritte der Vorbereitung zu deligieren und andere Gäste zu begrüßen.

    Nun schaltete sich auch Witjon ein, was Phelan zufrieden zur Kenntnis nahm. Es war durchaus vorteilhafter, wenn sich ein neutraler Decurio - auch wenn er ebenso ein Duccier war - zu Wort meldete und sich für die Aufnahme des Jungen aussprach. Die Wortwahl und Argumentation seines Vetters war dieselbe, die der duccische Pontifex mit seinem Klienten abgesprochen hatte, und das ohne, dass er mit Witjon darüber gesprochen hatte, sodass ihm eine gewisse Objektivität voll und ganz zugestanden werden konnte.


    Als allerdings dann ein Raunen durch den Saal ging - viele Decuriones besprachen sich in kleinen Grüppchen - wollte der Patron des Kandidaten sich nun auch endlich zu Wort melden.


    "Werte Decuriones, als Patron dieses Mannes, lege ich für jenen natürlich meine Hand ins Feuer. Hätte ich ihn nicht für fähig gehalten, was mir seine Taten mehr als nur verwehrten und somit jedem Zweifel keine Chance ließen, stünde er jetzt nicht vor euch. Ich sage ich voller Ehrlichkeit: Ich gehöre ebenso zu den Männern, an die Duccius Marsus zu denken gebot. Auch wenn ich damals nur wenige Jahre älter war als Helvetius Curio jetzt, konnte ich wenn überhaupt gerade die Hälfte an Erfolgen aufweisen, die dieser junge Mann erreicht hat. Was soll ich dem noch hinzufügen? Helvetius Taten und Worte sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Unterstützung. Sie lassen sein junges Alter als Kriterium nahezu verblassen. Wenn ihr gegen ihn stimmen wollt, denkt darüber nach, was jener noch für diese Stadt leisten kann, wenn er bereits jetzt so viel vorzuweisen hat." der duccische Pontifex machte eine kurze Pause und richtete dann sein Wort an den die Sitzung leitenden Duumvirn. "Duumvir Vitellius. Es ist alles gesagt. Sofern sich kein weiterer der ehrenwerten Honoratioren zu Wort melden gedenkt, schlage ich vor, zur Abstimmung voranzuschreiten. Lasst die Zahlen entscheiden, ob Helvetius für würdig befunden wird, diesem Ordo beizutreten."


    "Nur Mut, Junge." klopfte der duccische Pontifex seinem Klienten auf die Schulter. Er würde die germanischen Riten schon über oder besser gesagt durchstehen. Die Ehe war eine deutlich größere Herausforderung als die Schließung eben jener, doch das behielt er an dieser Stelle für sich.


    "Helvetia, sehr erfreut, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Helvetius, sehr erfreut." begrüßte Phelan dann auch Coriolana und Cornutus.


    "Ah, da kommt er ja schon zusammen mit Alpina!" sagte er über Curios Schultern hinweg in die Richtung blickend, aus der die beiden noch erwarteten Familienmitglieder kamen.


    "Salve Helvetius, schön, dass du es einrichten konntest." begrüßte er zuerst den Erstgeborenen des Curvus und fuhr dann mit Alpina fort, während Fusa ebenfalls hinzugestoßen war und alle begrüßt hatte.


    "Salve Alpina, ich hoffe, deine Beschwerden sind nicht allzu groß? Ich lasse dir für die Zeremonie einen Stuhl bringen." das war das mindeste, was er für die Hebamme seiner Frau und werdende Mutter tun konnte.

    Als Vater von Runa war dieser Tag mindestens doppelt so aufregend, wie für die Brautleute selbst. Er würde seine Tochter in die Hände eines anderen Mannes geben, welcher ab dem heutigen Tag allein für ihr Wohl verantwortlich sein würde. Auch wenn sich bei ihm ein unwohles Gefühl breit machte - nicht, weil er gegen die Verbindung war oder an dem jungen Mann zweifelte, der seine Tochter ehelichen würde, sondern eher, weil das Väter wohl so hatten, wenn sie ihre Tochter und obendrein noch Erstgeborene verheirateten - hatte er sich auf diesen Tag gefreut. Er würde nach der Zeremonie in das Gesicht seiner Tochter sehen, welches ihm in engelsgleicher Deutlichkeit zeigen würde, dass er doch alles richtig gemacht hatte, denn seine Tochter würde der glücklichste Mensch auf Erden sein, was das väterliche Herz doch arg erweichen ließ.


    Im Garten deligierte er die Bediensteten herum, damit auch alles zu seiner und der Zufriedenheit der Familie ablief. Wie so oft bei duccischen Festen, trug er nicht seinen angusus clavus mit purpurnem Streifen, sondern germanische Tracht. Nur sein Ritterring, war das einzig römische, was er am Körper trug. Für die üblichen Gäste war das auch keine Überraschung, dass die Duccier bei solchen Anlässen meist germanisch gekleidet waren, für die Helvetier würde das vermutlich anders aussehen, was ihn aber keineswegs störte bzw. worüber er sich absolut keine Gedanken machte.


    Gerade hatte er einen der Bediensteten losgeschickt, noch ein weiteres Fass Bier aus den Vorratsräumen zu schaffen, da blickte er kurz über die Schulter, als er Schritte hörte. Die Helvetier waren da!


    Zufrieden und äußerst gut gelaunt schritt er auf die Familie zu und begrüßte zu erst alle miteinander, dann alle noch einmal einzeln.


    "Salvete! Helvetius, ich begrüße dich und deine Familie herzlichst auf unserem Anwesen." fing er mit dem Vater an und ging dann zur Mutter über "Decria, in welch reizender Gewandung du hier vor mir stehst, ich musste kurz überlegen, ob mir mein Klient eine weitere Schwester seinerseits vorenthalten hat." schmeichelte er. Dann begrüßte Phelan endlich Curio und seine Geschwister, welche er bis dato noch nicht wirklich kennen gelernt hatte. "Helvetius, nun ist der große Tag gekommen, ich hoffe, du bist nicht aufgeregter als ich es bin?" witztelte er und schaute dann zu den anderen beiden "Deine Schwester und dein jüngerer Bruder, nehme ich an?" Curio würde sie wohl jetzt einander bekannt machen. "Hat dein älterer Bruder keinen Ausgang bekommen?" fragte er seinen Klienten noch, nachdem er über die Schultern der Helvetier hinweg vergeblich Corvinus gesucht hatte.

    Ebenso wie sein Klient schaute er in die Richtung, wo Patulcius Merula, der ehemalige Duumvir, mit seinem Gefolge saß. Phelan war sich so sicher, dass jener die Altersfrage auspacken würde, doch es passierte vorerst.. nichts. Es schien seinerseits keinen Einwand zu geben und von den anderen Decuriones ebenso wenig. Doch dann äußerte sich Celer. Celer.. dieser verlogene Dreckssack. Drecksack? Ja, Drecksack! Wieso? Weil sich der ehemalige Duumvir von vor zig Jahren - seitdem glänzte er nicht gerade mit großem Tatendrang - gezielt, also mit Absicht, in zufälliger Willkür irgendwelche Gegenargumente rauspickte, obwohl er genau wusste, dass er mit seiner Meinung in der Minderheit war oder sogar ganz allein auf weiter Flur stand. Er wollte einfach nur Stunk machen - so etwas schien es nicht nur im Senat zu geben, wo sich in ähnlicher Weise gerade jene wie bissige Hunde aufführten, die seit Jahren nichts großes mehr vorzuweisen hatten, um denen in den Karren zu fahren, die sich stets bemüht hatten, gewissenhaft ihren Dienst für das Imperium zu leisten. Auch hier auf lokaler Ebene gab es also diese unnötigen Wortmeldungen, die sich sowieso in wenigen Augenblicken in Luft auflösen würden.


    Anders als gedacht, zeigte sich Curio weniger offensiv, aber dennoch schlüssig. Tadeln wollte er den Jungen dafür nicht, immerhin war die offensivere Taktik sowieso für Merula gedacht. Vielleicht war die Reaktion seines Klienten also genau richtig. Der duccische Pontifex verzichtete immer noch drauf, sich einzuschalten, da er sonst die Standhaftigkeit des jungen Helvetiers durch seine "Bemutterung" untergraben würde.

    Was? Also nach deinen Postings hatte man zumindest in Mogontiacum schon drauf gewartet, was du aus deiner ID dort machen willst.


    Schade, dass du gehst, bevor man mit deiner ID in Kontakt kommen konnte. Alles Gute weiterhin und nicht vergessen: Die Porta steht im IR immer offen. :)

    Keuchend und prustend stand der duccische Pontifex auf einmal in der Tür zum Arbeitszimmer. Relativ verblüfft schaute er seinen Vetter an, der völlig entspannt auf seinem Stuhl saß. Eigentlich hatte Phelan sich vorgestellt, dass irgendwelche Hiobsbotschaften eingetroffen waren, dem war aber anscheinend nicht so. Beruhigt setzte er sich also auf den Stuhl gegenüber seines Vetters und war gespannt, was ihn jetzt erwarten würde.


    Was?? Procurator Consortii? Wieso denn das auf einmal? Witjon war der perfekte Geschäftsmann und trat sozusagen die Leitung des Familien- und fast schon seines Lebenswerkes an ihn ab, der damals nur zwei Betriebe geführt hatte? "Öh, Danke?" Als sein Vetter ihm dann auch noch zwei Betriebe überschreiben wollte, fiel ihm ein, dass das nicht ging, da er ja als Mitglied des Cultus Deorum ja keine Betriebe führen durfte, es sei denn er würde.. Da unterbrach ihn sein Vetter auch schon, bevor er irgendetwas sagen konnte.
    Jetzt kannte er endlich den Grund für Witjons Geschrei. Phelan war nun Eques. Eques Imperii! "Post aus Rom?" fragte er daher erst ungläubig und ließ sich dann noch einmal auf der Zunge zergehen, wie das Klang: Eques Decimus Duccius Verus.
    "Uff." war das erste, was er dann dazu sagte und ließ sich zurück an die Lehne fallen. "Das ist.. langersehnt." ja das war es, kurz bevor es in Frage gekommen war, war er ja mit seiner Frau aufs Land gezogen und hatte sich erstmal zurückgezogen. Jetzt nach einem Jahr in Mogonitacum und einer aktiven Zeit als Pontifex und Decurio der Stadt, war es endlich Realität geworden. "Ich danke dir für deinen Einsatz, Vetter." Schließlich hatte Witjon den Brief nach Rom an Vala geschrieben, welcher dann beim Kaiser vorstellig geworden war. Apropos Vala. "Was ist eigentlich mit Alrik?"

    Auch wenn der duccische Pontifex schon einige Tage darauf gebrannt hatte, dass dieses Verhör endlich stattfand, musste er doch einige Tage warten, da es zur Zeit wichtigeres in der Verwaltung zu tun gab, was vorrangig mit dem Gesundheitszustand des Statthalters zu tun hatte. Außerdem war sein Vetter als Procurator genau in diesen Umstand involviert, weshalb das Verhör einfach hatte warten müssen.


    Weniger als eine Woche nach dem Vorfall in der Nähe der Iuppiter-Säule, bei dem viele Menschen - einschließlich der beiden Duccier - von den grünen Flammen verängstigt wurden, standen nun in der Aula der Regia die drei Täter des Abends vor ihnen. In der Mitte saß Kaeso Veturius Gratus, rechts von ihm Witjon und links von ihm der Pontifex. Phelan hatte seiner Tochter Runa eine Möglichkeit verschafft, an dem Verhör als Schreiberin für den Cultus Deorum teilzunehmen. Da es sich hier um dunkle Magie und höhere Mächte eines vermeintlichen Druiden handelte, durfte er als Vertreter des hiesigen Cultus Deorum nicht fehlen.


    Alsbald die drei Gefangenen herangeführt wurden, wobei die Attentäter deutlich nervöser waren als der Druide, richtete sich Phelan auf und machte sich für das Verhör bereit. Doch bevor der Legatus Iuridicus dieses eröffnen konnte, passierte etwas Sonderwares. Der Druide blickte in die Richtung zu den Schreibertischen, wo sich Runa befand, und hauchte ihr irgend ein unterständliches Kaudawelsch zu, welches der Pontifex nicht verstehen konnte. Nicht nur als Diener der Götter sondern auch als Vater erbost, fuhr er dazwischen und gemerkte somit gar nicht, dass seine Tochter diese mystische Floksel scheinbar erwidert hatte. "Hüte deine Zunge, Druide! Du redest nur, wenn du gefragt wirst." Dass Runa etwas schwach auf den Beinen war, hatte er ebenfalls (noch) nicht bemerkt.

    "Selbstverständlich." entgegnete der duccische Pontifex Curios Mutter und nickte freundlich. "Nun gut. Wir danken euch für eure Zeit. Falls es weitere Fragen, Wünsche oder Anliegen andere Art gibt, scheut bitte nicht, uns zu kontaktieren." schob er dann noch nach, bevor er sich seinem Klienten zuwandte. "Helvetius, wir besprechen alles Weitere bei der nächsten Salutatio." Kleinere organisatorische Dinge mussten wahrlich nicht in dieser Runde, sondern konnten auch noch im Verlauf der nächsten Wochen besprochen werden.


    Er erhob sich nun auch und reichte den Helvetiern nach und nach der Familienrangfolge entsprechend die Hand. "Vale bene. Der Schutz der Götter sei alle Zeit mit euch." Nachdem sich alle verabschiedet hatten, wurden die Duccier hinausgeleitet und machten sich auf den Rückweg zur Villa Duccia.

    "Selbstverständlich, werte Decria!" entgegnete der duccische Pontifex zufrieden und erfreut der Gastgeberin. Curio schien unterdess etwas konsternirt über die Anzahl der Zeugen zu sein. Mensch Junge! Du wirst eine Duccier heiraten! Freu dich gefälligst, auch wenn du den ersten Beischlaf vor der gesamten Legio II vollziehen müsstest!


    Der alte Helvetius übernahm den Trinkspruch und so erhoben alle ihre Becher, um mit einzustimmen und das Trankopfer zu vollziehen.


    "Mögen die Götter dieser Verbindung wohlwollend gegenüber stehen." wiederholte der duccische Pontifex die Worte des alten Primus Pilus und schüttete anschließend etwas Wein auf den Boden.


    "Ich freue mich sehr, dass wir diese Verbindung feiern können. Ferner danke ich dir und deiner Frau, Heveltius, dass wir in gutem Einvernehmen diese Verhandlungen führen konnten." Eigentlich war jetzt alles besprochen, sodass sich die duccische Fraktion wieder auf den Heimweg machen konnte.

    Nicht nur für seinen Klienten war dies ein großer und wichtiger Tag, sondern auch für dessen Patron. Der Duccier schickte hier sein bestes Pferd in den Stall, welches er zwar auf dessen Weg gefüttert, also unterstützt, hatte, aber den Weg ganz alleine und vor allem erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Heute sollte dieses Pferd ins Ziel kommen, wie es diesem gerechter Weise zustand.


    Vor der Sitzung hatte der duccische Pontex seinem Klienten noch einmal auf dei Schulter geklopft und ihm Mut gemacht. Danach setzte er sich zusammen mit seinem Vetter Witjon auf ihre Plätze und wartete, bis die Sitzung von Duumvir Vitellius eröffnet wurde.
    Gespannt lauschte er den Worten Curios und nickte bei jedem seiner Sätze zufrieden, da sein Klient die von ihm empfohlene Struktur beherzigt hatte. Mit dieser rhetorischen Taktik konnte hier eigentlich nichts schief gehen. Selbst die potentielle und sogar sehr wahrscheinliche Frage bzgl. seines jungen Alters hatten sie schon im Vorhinein durchgesprochen, sodass Curio ohne Probleme darauf antworten könnte.


    Als der helvetische Aedituus geendet hatte, nickte ihm sein Patron aufmunternd zu, gut gemacht! Jetzt galt es abzuwarten, wie sich die Decurionen äußern würden. Er selbst hielt sich dabei erstmal zurück. Alle wussten, dass Curio sein Klient war und er wollte es nicht so aussehen lassen, als würde dieser die Hilfe seines Patrons brauchen, welche er eben auch wirklich nicht brauchte. Am Schluss würde er sich nochmal für ihn stark machen, um zu unterstreichen, dass dieser Mann in den Ordo gehörte.

    Nachdem die Duumviri ihre Gebete an Virtus und Victoria gesprochen hatten, vollzog der Opferschlächter seine Aufgabe und ließ das Blut der Tiere fließen. Die Opferdiener legten unter Curios Aufsicht die Innereien des Ebers und der Sau in die Paterae und brachten diese zum duccischen Pontifex und den Duumviri. Zusammen mit dem Haruspex vergewisserte man sich nun mit geübten Handgriffen, ob vor allem die Lebern der Tiere irgendwelche Fehlbildungen oder schwarze Stellen aufwiesen, die an der Annahme des Opfers der Gottheiten Zweifel aufbringen würden, was an diesem Tag mehr als unwahrscheinlich, aber dennoch fatal gewesen wäre. Das was der helvetische Aedituus seinem Patron zugeflüstert hatte, nahm dieser kommentarlos einfach nur zur Kenntnis und quittierte dies noch nicht einmal mit einem Nicken. Die Distanz, Gleichgültigkeit und Kälte war deutlich zu spüren.


    Nach einem kurzen Blickkontakt und Nicken zwischen Pontifex und Haruspex, war alles klar. Beide Gottheiten hatten ihre Opfer angenommen. So schritt der Haruspex zur Treppenkante und verkündete dem Volk mit lauter, kräftiger Stimme: "Litatio!"


    Die Menge jubelte und freute sich. Diese Opfer an Virtus und Victoria waren an diesem Tag alles andere als unwichtig für ihre Zukunft gewesen, weshalb die Freude noch deutlich hörbarer ausfiel, als bei anderen öffentlichen Opfern. Nun war es die Aufgabe des duccischen Pontifex, den rituellen Rahmen zu schließen. So schritt auch er zur Treppenkante und richtete das Wort an die Menge. "Sowohl Virtus als auch Victoria haben an diesem, ihrem Ehrentag unseren Dank sowie unsere Bitten erhört und unsere Opfer angenommen, sodass wir uns ihrem Wohlwollen und Schutz auch für ein weiteres Jahr sicher sein können." Die Menschen jubelten erneut und in ihren Gesichtern war eine gewisse Erleichterung sichtlich zu erkennen.
    "Während nun die Innereien und das Fleisch der Opfertiere zubereitet wird, möchten unsere Duumviri noch einige Worte an das Volk Mogontiacums richten!" Nach der Abschlussrede der beiden Duumviri war dann auch der öffentliche Rahmen beendet und die Aufräumarbeiten könnten beginnen.

    Das unblutige Opfer war beendet. Nun konnte das blutige Opfer folgen, welches sich direkt anschließen würde, da eine Prozession nach draußen bei diesem Opfer nicht erforderlich war.
    Die Duumviri postierten sich also schon eimmal vor dem Alter, während der duccische Pontifex das bereits herangeführte Tier nun auch offiziell inspizierte und weihte. Mit dem Culter strich er über den Rücken des Tieres und bestrich seine Hörner mit der mola salsa.


    Als alles bereit war, postierte er sich wieder hinter den Duumviri und flüsterte das Gebet an Apollo.


    "Oh Apollo. Großer Apollo Mogon, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Nicht bist du der Herr unserer Stadt, denn es ist deine Stadt, in der wir nur als untertänige Diener deiner leben und dich Tag für Tag ehren! Du wachst über uns und bewahrst Mogontiacum, sodass sie über viele Jahre wachsen und gedeihen konnte. Ein Zeichen für den stetigen Wachstum ist der Ausbau der Curia, den wir am heutigen Tag in deinem Namen und mit dir feiern möchten."


    "Oh Apollo Grannus Mogon, wir danken für deine gnädige Wache über uns in deiner Stadt, wir laden dich ein, mit uns die Neueröffnung der Curia zu feiern. Wir bitten dich, uns auch in Zukunft zu beschützen und uns mit deiner Kraft zu stärken, damit deine Stadt durch uns weiter wachsen kann, so wie es dir zusteht. Nimm als Dank diesen prächtigen, edlen und reinen Lammbock an, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen!"


    Phelan blickte, nachdem er geendet hatte, zum Opfermetzger, der bereits geduldig auf den Vollzug seiner Arbeit wartete. Mit kräftiger Stimme fragte dieser die Duumviri "Agone?" Das Tier blieb ruhig, was ein gutes Zeichen war.

    "In Ordnung." entgegnete Phelan seinem Klienten.


    Das Gespräch bzw. die Verhandlung schien so langsam ihr Ende zu nehmen, welches von viel Einverständis und einer gewissen Freude auf Seiten beider Parteien gesegnet war.
    Timarchas Frage bzgl. der Hochzeitsnacht beantwortete der duccische Pontifex gern. Nicht dass es für die Duccii einen Kompromiss in dieser Sache gegeben hätte, aber dennoch freute er sich über das Einverständnis der Helvetier bei diesem wichtigen Brauch der Germanen.


    "Es sollten jeweils zwei Familienangehörige beiwohnen. Die Tradition sieht dabei pro Familie jeweils einen männlichen und einen weiblichen Vertreter vor. Es müssen nicht die Eltern sondern es können auch Geschwister, Onkeln, Tanten, Vettern oder Basen sein. Wichtig ist nur die Familienangehörigkeit und die Bezeugung, dass die Brautleute sich erfolgreich vereinigt haben." Er selbst würde vermutlich nicht als Zeuge fungieren, sondern Witjon darum bitten. Seiner Frau Fusa würde er das nicht zumuten, da sie diese Praxis ebenso wie die Helvetier als Römerin sehr befremdlich fand. Vermutlich würde er Dagmar, Sevilla oder eine von Hadamars Schwestern darum bitten.

    Gespannt lauschte der duccische Pontifex der Decria, während er sich an der ein oder anderen Kleinigkeit der auf dem Tisch bereiteten Speisen gütlich tat.


    "Eine Kleiderordnung gibt es nicht." antwortete er auf ihre erste Frage. "Wir können uns an die römischen Gepflogenheiten halten." Auch er selbst würde sich vermutlich daran halten. Die Durchführung der Riten ihrer Ahnen war den Ducciern an der Zeremonie am wichtigsten.


    "Uns ist der römische Brauch des Brauflaufs bekannt. Meine Frau.." er schaute kurz zu Fusa ".. wird meiner Tochter noch einmal den Ablauf erklären. Willst du für deine Familie eine Hilfe, was unsere Bräuche ambelangt?" immerhin war es im Gegensatz zum Brautlauf ganz schön viel, was sich die Helvetier und dabei vornehmlich Curio merken mussten.


    "Ja, das kann ich nur befürworten!" brachte er schließlich ernst zum Ausdruck, was den Dritten Punkt betraf, den Timarcha äußerte. Überraschend war das nicht, denn das Vergangene saß immer noch tief im Inneren des Ducciers. Er ging zwar davon aus, dass Curio und Runa sich nicht mehr unerlaubt ohne Aufsicht trafen, aber wollte hier der Decria ausdrücklich zustimmen, um seine Meinung kundzutun.


    "Gibt es noch etwas, was ich oder was wir für dich und euch tun können?"

    Zufrieden und dankbar nickte der duccische Pontifex den Helvetiern zu. "Ich danke euch." Da saß er nun. Er saß triumphierend neben seinem Vetter, ohne dessen Eingreifen er die beiden kritischsten Punkte der Hochzeitsverhandlungen gemeistert hatte, ohne in verschiedenen Dingen zurückstecken zu müssen. Er hatte viel mehr erreicht, als er eigentlich erwartet hatte.


    Äußerst gut gelaunt griff er also nach einer Traube und einem Stück Käse, lehnte sich zurück und deutete mit einer Handbewegung seinem Gegenüber, dass er keine weiteren Dinge mehr auf seiner Agenda hatte.


    "Unsererseits ist diesbezüglich alles geklärt. Habt ihr noch das ein oder andere Anliegen, welches ihr gerne vorbringen würdet?"