Beiträge von Bashir

    Bashir verneigte sich lächelnd. "Selbstverständlich, kommt sofort." Er eilte in die Küche und stellte zwei Becher, einen Krug mit Wasser und einen mit Wein darauf. Dazu stellte er noch eine Schale mit süßem Gebäck. So beladen kehrte er in den Wohnraum zurück. "Wasser, Wein oder verdünnten Wein?", fragte er höflich, obwohl es noch viel zu früh war, um unverdünnten Wein zu trinken. Doch wer war er schon, jemand anderem Vorschriften zu machen?

    "Ich werde sie fragen. Bitte komme doch herein und nimm so lange Platz." Bashir machte eine einladende Geste und führte den Gast dann in den gemütlich Wohnraum. "Einen kleinen Moment bitte", entschuldigte sich Bashir dann bei Drusus, nachdem dieser Platz genommen hatte, und entfernte sich dann, um Valentina zu suchen.


    Als er sie gefunden hatte, berichtete er ihr, wer zu Gast war. "Möchtest Du ihn empfangen oder soll ich ihn bitten, ein anderes mal wiederzukommen?"

    Bashir war gerade mit der Arbeit beschäftigt, die er am wenigsten leiden konnte: Waschen. Von daher kam ihm die Unterbrechung durch das Klopfen an der Eingangstür gar nicht unrecht. Er wischte sich die nassen, völlig aufgeweichten Hände an seiner Tunika ab und ging an die Tür, um sie zu öffnen. Den Iulier kannte er natürlich mittlerweile, er war schließlich schon ein paar mal dagewesen. "Salve. Was kann ich für Dich tun?", fragte er geschäftsmäßig, auch wenn er sich schon denken konnte, daß Drusus vermutlich mit Valentina zu sprechen wünschte.

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    Original von Quintilia Valentina
    Es war nun zwei Tage her, seit Valentina den Brief von ihrem Bruder bekommen hatte. Die ganze Zeit hatte sie mit Grübeln verbracht und heute hatte sie beschlossen dies ein Ende zu setzen. Sie bat Bashir Flava zu suchen und sie ins Kaminzimmer zu bringen. Sie selbst wartete mit dem Breif in der Hand am Fenster und sah traurig hinaus. Sie hatte dies alles hier so mühevoll aufgebaut in den wenigen Wochen in denen sie nun hier war. Man konnte es noch nicht deutlich sehen, aber es steckte bereits viel ihrer Arbeit in dieser Cassa.
    Nachdem die beiden das Zimmer betreten hatte, bedankte sich Valentina bei Bashir und sah ihre Cousine an.
    "Danke, dass du meiner Bitte so schnell gefolgt bist Flava. Ich wollte dich etwas sehr wichtiges fragen. Mein Bruder hat mir geschrieben und er meinte, wir sollten eventuell zu ihm nach Rom kommen. Er könnte uns Geld für die Reise schicken. Nur bin ich mir unsicher. Was meinst du? Sollen wir gehen? Ich habe hier nichts, das mich noch hält. Mein Freund Bashir wird mich begleiten, darin besteht kein Zweifel. Und diese Cassa kann man in gute Hände geben. Auch dies wäre kein Problem. Die Arbeit wäre dann zwar fast umsonst gewesen, aber das ist tragbar. Meine Heimat ist Rom, meine Kindheit habe ich dort verbracht. Mit Rom verbindet mich viel mehr als mit dieser Stadt. Doch ich möchte die Entscheidung nicht alleine treffen. Würdest du mich begleiten, wenn ich zurück nach Rom gehe?" Abwartend sah Valentina Flava an und hatte während sie sprach nach ihrer Hand gegriffen. Als wäre sie ihre Schwester hielt sie diese nun in ihrer. Sicher fiel es ihrer Cousine nicht leicht zu entscheiden. Schließlich war sie doch gerade erst bei ihr angekommen.


    Natürlich war Bashir neugierig gewesen, was es zu besprechen gab, daß er zu dieser Zeit nach Flava hatte suchen sollen. Doch ebenso natürlich hielt er sich zurück und hörte einfach nur aufmerksam zu. Nach Rom wollte sie vielleicht zurückkehren? Rom... Er hatte diese Stadt nicht in guter Erinnerung, doch natürlich konnte die Stadt nur wenig für die Situation, in der er sich befunden hatte. Und auf jeden Fall war es dort wärmer als hier, was einen deutlichen Pluspunkt darstellte. Wie würde sich wohl Flava entscheiden? Für ihn war es keine Frage. Er würde Valentina folgen, wo immer sie hingehen würde.

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    Original von Quintilia Valentina
    Schon lange war Valentina aufgewacht, doch sie sah keine Veranlassung aufzustehen. Ihr Bruder war nicht mehr hier und warum sollte sie sich dann noch anstrengen? Sie war doch nur hierhergekommen um bei ihrem letzten Famlienmitglied zu sein, das sie noch hatte. Valerian war ihre Bezugsperson und nun war sie schon wieder von ihm getrennt. Warum waren die Götter so ungerecht? In den Spiegel hatte sie heute noch gar nicht geschaut, dann wäre ihr aufgefallen, wie blass sie war. Doch das wäre Valentina auch egal gewesen. Sie wusste nicht was sie jetzt noch tun sollte.
    Da klopfte es an der Türe und sie erkannte Bashirs Stimme. Zuerst wollte sie ihn wegjagen. Nicht einmal ihn wollte sie im Moment sehen. Doch dann meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Er war nicht schuld an dem was passiert war. "Komm rein!" Hörte sie sich rufen und richtete sich dann etwas auf um ihn in Empfang zu nehmen. Als sie sah, welche Arbeit sich Bashir gemacht hatte lächelte sie sogar flüchtig. "Du hättest dir doch nicht solch eine Arbeit machen müssen."


    Es machte Bashir sehr traurig, zu sehen, wie antriebslos Valentina im Moment war. Sie war jung, schön und liebenswert und sollte das Leben genießen, statt sich so gehen zu lassen. Doch was sollte er tun? Er konnte nur versuchen, ihr zu zeigen, wie schön doch alles sein konnte, wenn man nur sehen wollte.


    "Es war doch gar keine Mühe. Und ich mache Dir gern eine Freude. Sieh nur, was gerade angekommen ist: Ein Brief. Der ist doch bestimmt von dominus Valerian." Bashir stellte das Tablett so ab, daß sie sich bequem vom Liegen aus bedienen konnte. "Möchtest Du nicht vielleicht doch aufstehen? Die Sonne scheint und im Garten ist es wirklich schön. Es blühen schon einige Blumen und einige Büsche. Und ich glaube, die Bäume werden auch bald in voller Blüte stehen."

    Seit Valentina erfahren hatte, daß ihr Bruder abgereist war, war sie gar nicht mehr so fröhlich. Ihre Augen leuchteten nicht mehr und das schlug Bashir richtig aufs Gemüt. Daher bemühte er sich ganz besonders, sie ein wenig aufzumuntern.


    Heute schlief sie länger als sonst und Bashir nahm sich richtig viel Zeit, ihr ein besonders gutes Frühstück zu bereiten. Auf dem Markt hatte er schon am Vortag einige Eier erstanden und zusammen mit ein wenig Speck bereitete er Rührei. Dazu gab es frisch gebackene Brotfladen, Quark und einem Rübensirup, den er von Einheimischen erstanden hatte und der so süß wie Honig war - aber nicht so teuer. Ein heißes Kräutergetränk komplettierte die Mahlzeit. Um sie aufzuheitern stellte er noch einen kleinen Becher mit ein paar von den zarten, gelben Blumen, die in einer Ecke des Gartens ihre Köpfchen herausgestreckt hatten, auf das Tablett.


    Es traf sich ausgezeichnet, daß gerade an diesem Morgen ein Brief angekommen war. Bestimmt war er von Valerian. Das hoffte Bashir zumindest. Denn das würde seine Herrin doch bestimmt aufmuntern. Also plazierte er die Schriftrolle schön auffällig auf dem Tablett. Und so beladen ging er zu ihrer Tür, wo er vorsichtig anklopfte. "Dom... ähm. Valentina? Darf ich hereinkommen?"

    Es war erst einiges zu hören, was darauf schließen ließ, daß sie ganz gut zurecht kam. Doch dann war es auf einmal still. Sehr still. Zu still. Bashir wartete noch eine Weile, dann öffnete er vorsichtig die Tür. Na, zum Glück sah er sie auf dem Bett liegen und schlafen. Leise schlich er hinein, deckte Flava noch gut zu und entleerte den Nachttopf, den er ihr anschließend wieder hinstellte. Bestimmt würde sie ihn noch brauchen. Dann ging er und suchte nach Valentina. Er mußte sich einfach vergewissern, daß es ihr gut ging.

    Bashir nickte erleichtert. "Ich warrte vorr derr Türr. Du mußt nurr rrufen, dann komme ich soforrt und helfe Dirr." Er vergewisserte sich noch, daß sie sich wirklich allein auf dem Beinen halten konnte, dann ging er hinaus und schloß die Tür hinter sich. Dort blieb er stehen und wartete.


    Dabei lauschte er auch nach der Eingangshalle. Aber dort war auch nichts mehr zu hören. Entweder hatte Valentina den Mann inzwischen fortgeschickt oder sie war mit ihm in den Wohnraum gegangen. Es juckte ihn, nachzuschauen, denn immer noch sorgte er sich um sie. Doch er konnte auch Flava nicht einfach allein lassen. Sie würde Hilfe benötigen, um ins Bett zurück zu kommen.

    Ach, herrje. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Bashir schluckte. Er sollte also einer schönen jungen Frau helfen, auf den Nachttopf zu kommen? Das Leben eines Sklaven war schon nicht gerade leicht, auch wenn er nette Herrinnen hatte. Er mußte ihr helfen, soviel war klar. Sonst gab es ein Unglück.


    Also eilte er um das Bett herum und zog schon mal den Nachttopf hervor. Dann griff er ihr unter die Arme, um ihr aufzuhelfen. Und nun? Besser er überließ ihr die Führung und übernahm nur die Stabilisierung. Ein wenig überfordert fühlte er sich in diesem Moment ja irgendwie schon. Wie half man einer Frau auf den Topf?

    Gerade hatte Bashir geglaubt, sie sei eingeschlafen, als sie sich plötzlich unruhig regte und tatsächlich Anstalten machte, aufzustehen. "Du kannst mirr rruhig sagen, wenn Du etwas brrauchst. Bleib nurr liegen." Er sprach sanft zu ihr, machte aber keine Anstalten, sie in die Kissen zurückzudrücken oder ihr beim Aufstehen zu helfen. Er wußte ja nicht, was sie eigentlich wollte. Ihm wäre es am liebsten, wenn sie einfach liegenbleiben und schlafen würde.

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    Original von Quintilia Flava
    Flava hörte, dass sie langsamer trinken sollte, konnte sich jedoch nicht zurückhalten. Außerdem wurde das Schwindelgefühl mit jedem Schluck Wasser ein bisschen weniger, oder gewöhnte sie sich nur langsam daran?


    Als der Becher wieder geleert war ließ sie den Kopf wieder etwas zurücksinken, soweit es Bashirs Hand zuließ und seufzte leise. „Met, einiges“, murmelte sie als Antwort und war wieder kurz vorm wegdämmern. Sie drehte dabei den Kopf etwas zu Bashir und schmiegte sich dabei noch etwas mehr gegen seine Hand und seinen Arm.


    Bashir hatte nicht die geringste Ahnung, was Met war oder wie es wirkte. Aber es mußte härter als Wein sein. Dachte er zumindest angesichts Flavas Zustandes. Er stellte den Becher auf das Tischchen neben dem Bett. Und warf einen unruhigen Blick zur Tür. Ob er einfach seinen Arm unter ihrem Kopf wegziehen sollte? Na, vielleicht sollte er warten, bis sie schlief. Wenn er es jetzt tat, wurde sie nur richtig wach und dann wurde ihr vielleicht auch gleich wieder schlecht.


    So saß er also da und wartete darauf, daß sie endlich einschlief. Schlafen war sowieso das beste Mittel gegen Trunkenheit. Vielleicht sollte er schon mal darüber nachdenken, was er ihr für das Frühstück besorgen sollte, damit ihr Kater sich in Grenzen hielt? Was salziges war immer gut. Und viel trinken. Aber keinen Wein! Manche schworen ja darauf, am nächsten Morgen mit dem gleichen weiterzumachen, womit sie abends aufgehört hatten, aber damit hatte Bashir schon ausgesprochen schlechte Erfahrungen gemacht.

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    Original von Quintilia Flava
    Flavas Kopf rächte sich zwar jetzt schon für die kleine Bewegung mit einem abermaligen Drehgefühl, aber das hielt Flava nicht davon ab gierig von dem Wasser zu trinken. Ihr Mund fühlte sich ganz trocken an und schrie förmlich nach Wasser. Sie leerte den Becher rasch und flüsterte sogleich: „Mehr!“


    Gleichzeitig bemerkte sie aber einen unangenehmen Druck auf ihrer Blase, der stetig größer zu werden schien, das ignorierte sie jedoch zumindest für den Moment. Jetzt war der Durst noch größer.


    An den nächsten Morgen konnte Flava noch gar nicht denken, und das war vielleicht auch ganz gut so, sie war im Moment beschäftigt genug.


    Besorgt musterte Bashir die junge Frau, füllte aber gehorsam den Becher und hielt ihn ihr wieder an die Lippen. "Langsam. Trrink langsam. Was hat err Dirr zu trrinken gegeben? Und wie viel? Dieserr Mann hat Dirr damit keinen Gefallen getan", stellte Bashir fest. Anscheinend vertrug sie berauschende Getränke nicht besonders gut. Was der Fremde vermutlich nicht gewußt hatte. Aber trotzdem. Bashir war sich nicht sicher, ob er den Fremden mochte. Hätte der nicht ein bißchen besser auf Flava aufpassen können? Er fragte sich besorgt, was zwischen Valentina und dem Fremden nun vorging. Die Tür... er sollte vielleicht die Tür offen lassen, damit er hören konnte, wenn sie Hilfe brauchte. Er würde sie öffnen, sobald er Flava einen Augenblick loslassen konnte.

    Na also. Bremsen funktionierte zwar nicht immer, doch Bashir hatte auch schon gute Erfahrungen damit gemacht. Durst war ja eigentlich auch kein schlechtes Zeichen. Besser, sie konnte jetzt Wasser trinken, als wenn sie sich auch noch übergeben müßte.


    "Natürrlich. Ich habe Wasserr hierr." Er goß etwas Wasser in den Becher, hob dann mit einer Hand vorsichtig ihren Kopf an, um ihr den Becher an die Lippen zu setzen.


    Wieviel hatte sie denn wohl getrunken, daß sie so betrunken war? Morgen würde es für sie sicher ein furchtbarer Tag werden. Wenn der Alkohol sich fürchterlich mit Kopfschmerzen und Übelkeit rächte. Auch das hatte Bashir schon verschiedene Male erlebt und so wußte er, was für eine Qual es sein konnte, wenn es einen richtig erwischt hatte.

    Ah, sie hatte ihn erkannt! Das war ein Fortschritt!


    Bashir zog ihr die Sandalen aus und stellte dann einen ihrer Füße auf den kühlen Boden. "Es hilft manchmal, einfach den Fuß auf den Boden zu stellen. Und damit das Drrehen abzubrremsen. Ich hole Dirr ein kühles Tuch. Es dauerrt nur einen Moment."


    Es war schlimm, wenn ihr so sehr schwindelig war. Bashir beeilte sich damit, zwei Schüsseln, einen Krug Wasser, einen Becher und ein Tuch zu holen. In die eine Schüssel goß er etwas Wasser, tauchte das Tuch ein, wrang es aus und legte es ihr auf die Stirn. Die zweite Schüssel stellte er in Griffnähe, damit sie sich zur Not dort hinein übergeben konnte. "Wirrd es besserr?", fragte er besorgt.

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    Original von Quintilia Flava
    Flava fühlte, wie sich ihre Position wechselte, und regte sich unwohl. Ihre Augenlider flackerten kurz und sie murmelte etwas Unverständliches, während sie Bashir in die Arme gelegt wurde.
    Wenn sie wach und voll bei Sinnen gewesen wäre hätte sie Lando wohl gerne eine gescheuert, weil er ihr andauernd nachgeschenkt hatte. Doch zugleich hätte sie sich wohl bei ihm bedanken wollen, für den eigentlich schönen Nachmittag und die Sorge zuletzt.
    Doch da sie eindeutig nicht bei Sinnen war stöhnte sie nur kurz, weil sich wieder alles drehte und lehnte den Kopf dann gegen Bashirs Schulter.


    Bashir nickte und nahm Flava nun aus Lokis Armen auf seine eigenen. Das "soso" des Germanen wußte er nicht zu deuten, ebenso wie das freche Grinsen. Daher ignorierte er es kurzerhand, damit konnte er zumindest nichts falsch machen. Hoffte er zumindest.


    Ganz kurz blickte er noch zu Valentina, nur um sicher zu gehen, daß alles seine Richtigkeit hatte, dann trug er Flava davon, um sie in ihrem Zimmer auf ihr Bett zu legen. Dort deckte er sie sorgfältig zu. Sie schien nicht zu schlafen, das war ihm bereits aufgefallen, als er sie auf seine Arme genommen hatte. Daher versuchte er mal, sie anzusprechen. "Möchtest Du etwas Wasserr haben? Ein kühles Tuch auf derr Stirrn wirrd Dirr sicherr auch gut tun. Brrauchst Du sonst noch etwas?" Seine Stimme klang fürsorglich und es klang nicht einmal der Hauch eines Vorwurfes heraus. So etwas stand ihm nicht zu. Er wollte nichts weiter, als ihr helfen.

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    Original von Tiberius Duccius Lando
    Er wollte gerade noch einmal gegen die Tür klopfen, als die Tür geöffnet wurde. Und Valentina in ihr stand. Lokis Herz bekam einen leichten Stich, erinnerte er sich doch daran wie unselig sie sich beim letzten Treffen getrennt hatten, doch ihre Miene verriet keinen Groll, als sie ihn erkannte. Innerlich aufatmend, drehte Loki sich einmal kurz um um Valentina auch die Vorderseite ihrer Cousine zu präsentieren,...


    "Hallo Valentina. Schön dich zu sehen.", begann er schließlich, "Ich glaube Flava ist wohl mit einem Krug Met kollidiert, und hat zu tief ins Glas geschaut. Darf ich?", er nickte in Richtung Casa...


    Natürlich war Valentina mal wieder schneller gewesen als Bashir. Er war gerade hinter dem Haus gewesen, hatte einiges an Feuerholz zerhackt und daher das Klopfen völlig überhört. Als er nun das Holz hereintrug, erblickte er Flava in den Armen eines Mannes.


    Sofort legte er das Holz ab und trat heran. Er hörte gerade noch, wie der Mann erklärte, Flava hätte sich betrunken. Das hörte sich ja doch etwas merkwürdig an, denn bisher war Flava immer sehr vorsichtig mit Wein gewesen. Was da wohl dahinter steckte? "Vielleicht sollte ich sie nehmen und in ihrr Zimmerr brringen?", fragte Bashir und blickte seine Herrin fragend an. Wäre er nicht, was er war, hätte er Loki die junge Frau einfach aus den Armen genommen. Doch so brauchte er die Erlaubnis oder Anweisung seiner Herrin. Trotzdem streckte er schon mal die Arme nach Flava aus, um zu unterstreichen, daß er es sehr sinnvoll fand, sie nicht weiter dem Fremden zu überlassen.

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    Original von Quintilia Valentina
    Aha, die Beiden kannten sich also. Nun sah Valentina noch etwas verklärter aus der Wäsche als vorher. Marsus war also wegen Flava hier. Diese Neuigkeit enttäuschte Valentina ein bisschen. Nicht, dass sie es ihrer Cousine nicht gönnen würde. Im Gegenteil. Valentina freute sich für Flava. Wenn sie nach so kurzer Zeit schon jemanden kennen gelernt hatte, bedeutete das doch sicherlich etwas gutes. Und ein Duccier war er noch dazu! Also kein schlechter Fang, wenn Valentina sich diesen Gedanken mal so erlauben durfte. Und doch betrübte sie der Gedanke daran, dass der einzige Mensch, der wegen ihr hier sein wollte, in Rom verweilte.


    Auf die Frage dann ob sie die beiden begleiten wollte, schüttelte Valentina den Kopf. Diesem jungen Glück wollte sie ganz sicher nicht im Weg stehen. Wenn ein Duccier zu ihr ins Haus kam und ihre Cousine dafür der Grund war, dann störte sie allemal. "Vielen Dank für die Einladung, aber ich bleibe hier. Schließlich muss ich noch einen Kampf in der Küche ausfechten. Der Kuchen hat sich noch nicht ergeben." Sie trat zurück. "Vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder. Euch beiden wünsche ich einen schönen Nachmittag." Sie nickte Marsus zum Abschied zu, schenkte ihm ein Lächeln und sah dann wieder zu Bashir, der noch immer an der Wand stand. "Hilfst du mir in der Küche?" Und mit diesen Worten war Valentina verschwunden.


    Bashir hatte etwas perplex dagestanden. Ein, zwei mal hatte er versucht, zwischendurch eine Antwort zu gebend, doch die Herrschaften sprachen ja miteinander, da konnte er doch kaum dazwischenreden? Es war ja auch nicht so wichtig. Was es zum Kuchen zu sagen gab, konnte er in der Küche noch erklären. Und auch, warum er nicht gleich zurückgekommen war. Schließlich hatte er Flava doch nicht einfach mit dem Besucher allein lassen können? Aber anscheinend kam er aus einer sehr angesehenen Familie. Denn Valentina vertraute ihm, sobald sie seinen Namen gehört hatte.


    Und so folgte er Valentina wortlos aus dem Raum heraus und in die Küche, wo sie dann alles besprechen konnten. Auch, wie sie den Kuchen doch noch retten konnten.

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    Original von Quintilia Valentina
    "Ja, vermutlich hast du recht, es ist die größte Ehre, die einem Soldaten zuteil werden kann." Valentina nickte traurig und richtete sich dann wieder etwas auf. "Ich bin doch gerade erst hierhergekommen. So eine Reise kostet sehr viel Geld. Damit ich hierherkommen konnte, musste ich in Rom viele Dinge verkaufen um das nötigste Geld zusammen zu bekommen. Einfach so wieder zurück gehen, kann ich nicht. Dafür haben wir kein Geld. Und außerdem ist Flava doch gerade erst angekommen. Ich möchte sie nicht alleine hier lassen. Nein, wir müssen vorerst hier bleiben. Später vielleicht, wenn ein bisschen Zeit vergangen ist, dann können wir nochmal darüber nachdenken."


    Dankbar lächelnd sah Valentina dann Bashir an. "Ich weiß, dass du mich immer begleiten würdest. Und dafür möchte ich dir danken." Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. "Ich sollte mich jetzt ein bisschen hinlegen und ausruhen. Vielleicht geht es mir danach ja schon etwas besser." Sie stellte den Weinbecher auf das Tischchen und legte sich auf ihr Schlaflager. "Danke, dass du vorbeigekommen bist."


    Ah, richtig. Geld kostete das natürlich auch. Aber sicher würde der Bruder hin und wieder etwas Geld schicken? Ob das allerdings für eine Reise reichen würde? Bashir nickte also einfach. Sie würden vorerst nicht nach Rom reisen. Gerne hätte er in wärmeren Gefilden gelebt, doch andererseits war Rom entsetzlich voll und laut und roch auch nicht besonders gut. Er würde gut auf die beiden Frauen aufpassen. Und sicher würde Valentina ihren großen Kummer bald überwinden. Das Leben konnte hier doch auch ganz gut sein.


    "Wirr werrden uns das Leben hierr schön machen, ja? Und Du kannst Deinem Brruderr alles schrreiben und wirrst ihm viel zu errzählen haben. Das kann doch sicherr auch sehrr schön sein." Es war sicher nur ein sehr schwacher Trost. Doch mehr wußte er einfach nicht zu sagen.


    "Du hast mich gebrraucht, also warr ich da. Wenn Du mich wiederr brrauchst, dann mußt Du nurr rrufen." Seine Stimme klang ganz fürsorglich und fast schon zärtlich. "Schlaf gut, Valentina." In dieser Situation kam es ihm nicht mal in den Sinn, sie mit domina anzusprechen. Er stand auf, um das Zimmer zu verlassen. An der Tür drehte er sich aber nochmal zu ihr um und warf einen prüfenden Blick auf sie. Erst als er sich davon überzeugt hatte, daß er wirklich gehen konnte, verließ er das Zimmer und schloß die Tür hinter sich.

    "Sehrr gerrn", sagte Bashir mit einer leichten Verbeugung und ging in die Küche, um einen Becher und einen Krug mit frischem Wasser zu holen. Zurück bei dem Gast füllte er den Becher und reichte diesen an ihn weiter. "Bitte sehrr."


    Dann zog er sich in eine Ecke des Raumes zurück. Er blieb, nur für den Fall, daß er benötigt wurde. Flava würde ihm schon sagen, wenn das nicht der Fall war.

    Abermals verneigte sich Bashir leicht. "Jawohl, domina Flava. Ich werrde ihn herreinführren." Er lächelte zurück, als sie ihn anlächelte und verließ dann das Zimmer. Was hatte er doch für ein Glück, zwei solch freundlichen und wunderschönen Damen dienen zu dürfen. Sie waren zwar nicht reich, doch die Freundlichkeit machte das allemal wieder wett.


    Der Sklave ging zur Eingangstür zurück und öffnete sie. Mit einem freundlichen Lächeln verneigte er sich auch vor Duccius Marsus."Bitte folge mirr. Domina Flava wirrd gleich zu Dirr kommen." Er machte eine einladende Geste und führten den Gast dann in einen gemütlich eingerichteten Wohnraum. "Nimm doch bitte Platz. Darrf ich Dirr etwas zu trrinken anbieten?" Da Flava noch dabei gewesen war, sich zu frisieren, ging er einfach davon aus, daß sie noch eine Weile brauchen würde.