Beiträge von Bashir

    Bashir merkte sich den Namen und nickte dann. "Sie ist anwesend, ich werrde sie frragen, ob sie Dich empfangen möchte. Bitte warrte einen Moment." Er schloß die Tür wieder, denn er konnte ja nicht wissen, ob der Mann wirklich willkommen war.


    Mit eiligen Schritten suchte Bashir Flava auf und räusperte sich leicht, bevor er sie mit einer leichten Verneigung ansprach. "Bitte verrzeih mirr die Störrung, domina Flava. Ein jungerr Herr wünscht Dich zu sprrechen. Err sagt, err heißt Numerrius Duccius Marrsus. Soll ich ihn einlassen oderr wiederr forrtschicken?"

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Als Witjon heut morgen aufgestanden war, schien bereits die Sonne und die Kälte der letzten Tage war milder geworden. Er hatte eine gute Tunika übergezogen, seinen Wintermantel ließ er jedoch zuhause, so angenehm war es draußen bereits. Nachdem er kurz bei der Freya Mercurioque vorbeigeschaut hatte, aber weder Lando noch Harlif dort finden konnte, entschied er sich, der Casa Quintilia einen Besuch abzustatten.


    Und dort war er nun. Witjon zupfte sich nochmal kurz seine Tunika zurecht, strich sich durch seine Haare und klopfte dann an die Tür.


    Es war doch in der letzten Zeit erstaunlich viel los in der Casa. Bashir, der gerade mit einem Putzlappen im Haus unterwegs war, um überall den Staub zu entfernen, wo er sich niedergelassen hatte, eilte an die Tür, als es klopfte.


    Aber wohin jetzt mit dem Lappen? Verflixt. Er sah sich suchend um, fand aber nichts, wo er ihn lassen konnte. Also steckte er ihn einfach hinten in den Gürtel. Wie er von hinten aussah, war ja egal. Das sah ja keiner. Erstmal zumindest.


    Als er die Tür nun öffnete, stand ein ihm unbekannter Mann vor ihm. "Sei mirr gegrrüßt", sagte er mit einer leichten Verbeugung. "Was ist Dein Begehrr?"

    Geduldig wartete Bashir, bis seine Herrin sich ausgeweint hatte und auf ihn reagierte. Es dauerte beunruhigend lange, doch etwas anderes tun als warten konnte er nicht. Wußte er doch nicht, wie er sie trösten könnte in ihrer offensichtlich großen Verzweiflung. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, richtete sie sich dann doch auf und trocknete ihre Tränen mit einem Tuch, daß sie aus einem Schränkchen neben dem Bett zauberte. Und sie nahm auch den Becher und trank etwas. Das war doch schon ein großer Fortschritt. Oder?


    Dann sprudelte endlich aus ihr heraus, was sie so unglücklich machte. Valerian war also nach Rom beordert. Um den Kaiser zu beschützen. In der Garde des Kaisers zu dienen war sicher eine sehr große Ehre! Bashir hätte nahezu alles getan, um in die Garde seines Herrschers aufgenommen zu werden. Er wußte ja nicht, ob Valerian solch eine Ehre überhaupt hätte ablehnen können. Doch selbst wenn das bei den Römern möglich war, so etwas abzulehnen wäre Wahnsinn.


    "Das sein grrößte Ehrre, die ein Soldat haben kann. Du mußt wirrklich sehrr stolz sein auf ihn. Und Du mußt nicht trraurrig sein. Wenn Du wiederr zu ihm willst, warrum gehen wirr dann nicht nach Rrom? Vielleicht, wenn das Wetterr etwas besserr wirrd?" Er wußte ja nicht, ob Valentina dort eine Wohnung hatte. Doch wenn sie bis vor kurzem dort gewohnt hatte, dann kannte sie sich doch aus in Rom?


    Es bestürzte den jungen Parther ein wenig, daß sie sich plötzlich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Ein wenig zögernd legte er seinen Arm um sie. Natürlich nur, um sie zu trösten! Und nicht, weil es so schön war, sie im Arm zu halten. Nein, auf keinen Fall!


    "Ich werrde gut auf Dich aufpassen. Und werrde Dirr folgen, wohin immerr Du gehst." Natürlich, er war ja ihr Sklave und hatte ihr an jedem Ort und zu jeder Zeit zu dienen. Und doch meinte er das ein wenig anders, auch wenn das für sie vielleicht nicht ganz erkennbar war.

    Besorgt musterte Bashir die Tür, als das Schluchzen aus dem Raum dahinter zu hören war. Er wußte nicht, was er tun sollte. Einfach hineingehen? Einfach weggehen? Das eine konnte so falsch sein wie das andere. Doch dann öffnete die Tür sich doch noch. Wie traurig sie aussah! Wie verzweifelt! Es zerriß dem jungen Parther fast das Herz, sie so zu sehen.


    Zögernd trat er ein, während sie sich wieder auf ihr Bett warf. Die Tür schloß er hinter sich. Es mußte nicht unbedingt noch jemand mitbekommen, was hier vor sich ging.


    Er fühlte sich ihren Tränen gegenüber völlig hilflos. Weinende Frauen. Hatte es je einen Mann gegeben, der damit fertig geworden wäre? Bashir wußte nicht recht, was er tun sollte. Er blickte auf den Krug und den Becher in seinen Händen. Und füllte den Becher mit verdünntem Wein, stellte den Krug auf den Tisch und setzte sich dann zu ihr auf das Bett. Ganz sanft streichelte er ihr über das Haar. "Du solltest etwas trrinken. Und nicht so schrrecklich weinen. Bitte..." Er wußte ja immer noch nicht, was eigentlich in dem Brief gestanden hatte. Bisher hatte er nur verstanden, daß Valerian von hier weggegangen war. "Ein Soldat muß oft woanderrs hin, als err sein möchte." Das kannte er ja aus eigener Erfahrung.

    Bashir nickte. "Ja, es ist ferrtig. Hierr ist das kalte Wasserr, um die Temperraturr angenehm zu machen. Jetzt ist es noch zu heiß." Er deutete auf die Eimer mit kaltem Wasser und lächelte. Man merkte ihr an, wie sehr sie sich auf das Bad freute. Und er konnte das gut verstehen. Er hatte das erste Bad in diesem Haus auch sehr genossen, nachdem er ja ewig auf Reisen gewesen war und bei dem Sklavenhändler für ein gründliches Bad keine Gelegenheit gehabt hatte.


    "Wenn Du noch etwas brrauchst, mußt Du es nurr sagen. Und das hierr nehme ich mit in die Küche." Er nahm ihr das Tablett ab und machte eine auffordernde Geste zum Bottich hin. "Es müßte alles da sein. Seife, Duftöle und Handtücherr. Ich wünsche Dirr viel Vergnügen." Hoffentlich war sie nicht zu müde und schlief im Bad ein.

    Bashir verneigte sich leicht. "Ja, domina Flava." Valentina einen Becher Wein zu bringen war wirklich eine gute Idee. Flava hatte da ganz recht. Nur... konnte er sie mit diesem Mann einfach so allein lassen? Und dann war da noch der Brotteig, den er weiter verarbeiten mußte, wenn er nicht verderben wollte. "Du mußt nurr rrufen, wenn Du mich brrauchst", sagte er noch zu Flava, ehe er den Raum verließ. Er ließ auch alle Türen offen. Damit er hören konnte, wenn sie Hilfe brauchte. Er warf Drusus noch einen warnenden Blick zu, daß der es ja nicht wagen sollte, sich an Flava zu vergreifen, dann ging er, um Valentina den Wein zu bringen und sich dann weiter um das Essen zu kümmern.


    In der Küche füllte er einen kleinen Krug mit Wein und Wasser, nahm einen Becher und trug beides dann zu Valentinas Zimmer. Dort klopfte er an die Tür. "Do... Valentina, darrf ich herreinkommen?"

    Zitat

    Original von Quintilia Flava
    Flava wollte Drusus grade entgegnen, dass sie nicht genau wusste, wo Valentina war, aber mal Bashir fragen wollte, den sie grad aus den Augenwinkeln erspäht hatte. Da kam ihre Cousine jedoch schon herangestürmt, ganz außer sich aus Angst Valerian könnte etwas geschehen sein.
    Flava sah entgeistert, wie die Augen ihrer Cousine immer glasiger wurden und zu glänzen begannen. Sie war irgendwie erleichtert, als Valentina ihr die Wachstafel in die Hand gab, damit sie auch endlich lesen konnte, was los war. Und nickte ihrer Cousine dann nur bestätigend und mit einem besorgtem Blick zu, als diese meinte, sie wolle alleine sein.
    „Zu den Praetorianern nach Rom?“, sprach sie, während sie las, laut aus und sah ihrer Cousine hinterher.
    Dann wandte sich ihr Blick wieder zu Drusus und sie besann sich auf ihre guten Manieren. „Komm doch herein“, sprach sie zu diesem und wies auf die Tür zum Aufenthaltsraum. „Bashir, bring den Wein in den Raum, wo Valentina mich empfangen hat, ja?“, sprach sie dann zu dem Sklaven, weil sie den Namen des Raumes nicht mehr wusste. „Deine Nachricht ist gut und schlecht in einem, wie mir scheint.“ Im Raum wollte sie Drusus mit einer Geste bitten sich doch zu setzen.


    Bashir verstand nicht alles, was vor sich ging, da er ja die Botschaft nicht vernommen hatte. Es hatte mit Valerian zu tun. Und es hatte Valentina zum weinen gebracht. Also mußte es eine sehr schlimme Botschaft sein! Hoffentlich war Valerian nichts zugestoßen! Nicht, daß Bashir ihn besonders gern hätte, doch war er der Mann in der Familie und auch wenn er nur sehr selten hier sein konnte, gab seine reine Existenz den beiden Frauen nicht wenig Schutz.


    Viel lieber als sich um den Gast zu kümmern, wäre Bashir Valentina gefolgt, um ihr ein paar tröstende Worte zu sagen. Das war zwar eigentlich unangemessen, doch sie weinen zu sehen, war einfach schlimm.


    Doch natürlich verneigte er sich, als er die Anweisung bekam, etwas zu trinken zu holen. "Ja, sofort, domina Flava." Dann eilte er in die Küche, um Wein mit Wasser zu vermischen und trug die Karaffe mit zwei Bechern dann in das gemütliche Zimmer.

    Zitat

    Original von Quintilia Flava

    Sim-Off:

    Sorry, dass ich mich die letzten Tage net gemeldet hab, hatte ziemlichen Stress...


    „Da hast du recht!“, Stimme Flava ihrer Cousine enthusiastisch zu und beendete ihr Mahl, das obwohl es so schlicht war richtig gut geschmeckt hatte. Sie stand auf, nahm das Tablett mit den kümmerlichen Resten, dei von ihrem Essen übrig geblieben waren auf und sah Valentina fragend an: „Wo gehört das denn hin? Und wo werde ich das Bad nehmen? Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mich nicht mehr richtig daran erinnere, was wo ist. Alles ist nur so vage...“


    Das Bad war mittlerweile bereit. Noch war das Wasser ein wenig zu heiß, doch Bashir hatte zwei Eimer mit kaltem Wasser bereitgestellt, um die Temperatur optimieren zu können, sobald Flava herkam und ihr Bad nehmen wollte.


    Dazu hatte er ein großes Handtuch, Seife, Schwämme und ein paar Duftöle bereitgestellt. Eine große Auswahl war es nicht, doch sie würde bestimmt etwas passendes finden.

    Zitat

    Original von Quintilia Flava
    Flava saß in dem Zimmer, welches ihr zugeteilt worden war, und wusste im Moment nicht was sie tun sollte. Sie hatte sich ihre Haare komplett durchgekämmt und zu einem eher schlichten Zopf zusammengefasst, das allein war schon eine Riesenarbeit gewesen, dann hatte sie ihre Schminktöpfchen alle kontrolliert, ob irgendeines beschädigt worden war. Sie war ihre Kleider durchgegangen, hatte sich die Sandalen alle durchgesehen und war froh, dass nichts davon beschädigt worden war. Dann hatte sie noch die verschiednen kleinen Spiele, welche sie mitgebracht hatte ausgepackt, doch die konnte man eigentlich am besten zu zweit spielen, alleine machte das keinen so großen Spaß...
    Und dann hatte es plötzlich an der Tür geklopft und Flava war sofort aufgesprungen. Egal, ob das eigentlich Bashirs Aufgabe war, sie wusste ja momentan gar nicht, ob der Sklave überhaupt im Haus war. Sie war zur Tür gelaufen, hatte sich noch mal über die Haare gestrichen und diese dann geöffnet.
    „Oh, Salve Drusus!“, grüßte Flava den Soldaten, den sie ja erst vor kurzem kennen gelernt hatte. „Komm doch rein!“


    Als es klopfte, steckte Bashir gerade mit beiden Händen im Brotteig. Er hatte sich als ziemliches Talent entpuppt, was Kochen und Backen anging und er begann, an dieser Tätigkeit Freude zu finden. Gerade war er dabei, den Teig für das Brot, das es zum Abendessen geben sollte, kräftig durchzukneten und so dauerte es einen Moment, bis er seine Finger vom kostbaren Teig befreit und die Hände gewaschen hatte, um zur Tür zu gehen.


    Allerdings hatte Flava bereits geöffnet, wie Bashir verlegen feststellte. Das war doch seine Aufgabe! Er war einfach zu langsam gewesen.


    Nun beobachtete er aus dem Hintergrund, ob er gebraucht würde. Flava schien den Besucher, einen Soldaten, der aber nicht dominus Valerian war, zu kennen. Trotzdem wartete Bashir ab, ob wirklich alles in Ordnung war. Und ob er vielleicht etwas bringen sollte, falls der Besucher etwas länger blieb.

    Zitat

    Original von Quintilia Flava
    „Kommt Valerian denn so selten hier vorbei?“, fragte Flava einfühlend. „Ich meine, so weit ist das Castellum nicht entfernt und den ganzen Tag werden sie auch nicht beschäftigt sein, oder?“ Sie hatte ja keine Ahnung von den strengen Ausgangsregeln.
    „Bashir und ich werden dir die beste Gesellschaft sein, die du dir vorstellen kannst!“, versicherte Flava dann und lächelte ihre Cousine aufmunternd an. „Du musst mir unbedingt alle deinen Freunden vorstellen! Gibt es hier nicht auch ein Theater? Da müssen wir auch unbedingt hin! Und wie sieht es mit abendlichen Festen aus, an denen unsereins teilnehmen kann?“
    Da kam Bashir wieder, balancierte das Tablett sehr geschickt, dafür dass er ein kaputtes Bein hatte und servierte das Essen und das Trinken. „Das sieht aber gut aus!“, lächelte Flava und spürte auch schon wie ihr Magen leise aber vorfreudig knurrte.


    Bashir lächelte erfreut, als sie das Essen lobte und verneigte sich abermals. Dann ging er in die Küche zurück, um sich um das Badewasser zu kümmern. Kübel für Kübel heißes Wasser schaffte er in den kleinen Baderaum und goß es in den Zuber. Mit kaltem Wasser würde er dann später eine angenehme Temperatur herstellen. Denn es dauerte recht lange, die notwendige Menge Wasser zu erhitzen und abkühlen tat es von allein.

    Bashir verneigte sich leicht. "Es wirrd etwas dauerrn mit dem Bad. Aberr so hast Du Zeit, vorrherr in Rruhe zu essen." Er lächelte Flava an, blickte dann noch einmal kurz fragend zu Valentina, doch sie schien derzeit keine Wünsche zu haben.


    Also ging er, um in der Küche die Suppe anzuwärmen, Wasser für das Bad aufzusetzen und ein Tablett mit allem nötigen vorzubereiten. Viel hatten sie nicht zur Auswahl, doch Bashir verstand es, das Essen dennoch appetitlich herzurichten. Er hatte in der Vorratskammer einige getrocknete Kräuter gefunden. Davon streute er eine Prise auf die nun heiße Suppe, die er auf einen Teller gefüllt hatte. Etwas Brot war vom letzten Mahl ebenfalls noch übrig, so daß er ein Stück mit auf das Tablett legen konnte. Zu dem Krug mit dem verdünnten Wein stellte er zwei Becher, denn Valentina würde sicher auch etwas trinken wollen. Und zwei kleine Äpfel, auch wenn sie verschrumpelt waren, legte er ebenfalls auf das Tablett.


    So beladen kehrte er dann zu den beiden Frauen zurück und servierte schweigend, da die beiden sich ja unterhielten.

    Bashir blickte Valentina dankbar an, als sie ihn so verteidigte und sogar schützend ihre Hand auf seinen Arm legte. Was war sie für eine wunderbare Frau! Niemals würde er zulassen, daß ihr irgendein Unglück zustieß. Ohne zu Zögern würde er für sie sein Leben hingeben.


    Als Valerian endlich sein Einverständnis erklärte, verneigte Bashir sich tief. "Ich danke Dirr, dominus. Und ich werrde Dich nicht enttäuschen." Er hatte die Drohung durchaus verstanden und nahm sie auch ernst. Eigentlich sprach es ja für Valerian, daß er sich so um seine Schwester sorgte. Bashir nahm ihm das nicht übel. Doch er wünschte sich natürlich, daß auch der Bruder seiner Herrin ihm sein Vertrauen schenken würde. Eines Tages würde er das vielleicht tun. Wenn Bashir bewiesen hatte, daß er dieses Vertrauens wert war.

    Bashir atmete tief durch. Was war das schrecklich, wenn über einen gesprochen wurde und man selbst nicht viel dazu zu sagen hatte. Er wagte es dennoch, etwas einzuwenden, denn natürlich wollte er auf keinen Fall von Valentina weg. So gut wie hier würde er es sicher nirgendwo anders haben. "Bitte, dominus. Ich werrde gut auf sie aufpassen. Ich werrde keine Schwierrigkeiten machen. Du mußt Dirr keine Sorrgen um sie machen. Wenn Du mirr nicht verrtrraust, dann... dann töte mich lieber. Aberr brring mich nicht zurrück zu dem Händler. Bitte." Der junge Parther blickte Valerian treuherzig an. Lieber starb er, als diese erniedrigende Prozedur noch einmal durchzumachen.

    Zitat

    Original von Quintilia Valentina

    Sim-Off:

    (Nein, also meines Wissens nach bist du da noch nicht da Flava :) )


    Als ihre Cousine ihre Wünsche aussprach sah Valentina zu Bashir. "Würdest du unserm Gast bitte etwas zu trinken bringen. Und sieh doch bitte nch ob von der Suppe noch etwas übrig ist." Sie nickte ihm dankend zu und sah dann wieder zu Flava. "Wenn du möchtest kann Bashir dir dein Essen auch auf dein Zimmer bringen. Dann kannst du dich ausruhen und wir reden später über alles."


    Bashir verneigte sich leicht vor Flava und fragte höflich: "Was darrf ich Dirr zu trrinken brringen? Wasserr? Oderr verrdünnten Wein? Suppe ist ganz sicherr noch da. Ich werrde sie Dirr aufwärrmen." Er lächelte die junge Frau freundlich an. "Dein Zimmerr ist berreit. Und wenn Du wünschst, werrde ich Wasser heiß machen fürr ein Bad. Aberr das dauerrt eine ganze Zeit." Eigentlich war heute kein Badetag. Doch nach einer langen Reise hatte die junge Frau vermutlich das Bedürfnis, zu baden. Und auch wenn das viel Arbeit bedeutete, hatte er für diesen Wunsch volles Verständnis.


    Sim-Off:

    Flava: Ja, die Rückkehr vom Forum gehört noch vor Deine Ankunft. Das wird auch keine große Sache, es ging nur darum, daß Bashir und Valerian sich kennenlernen.

    Da war sie nun, die Bestätigung, daß dieser mißtrauisch dreinblickende Soldat der Bruder seiner Herrin war. Bashir verneigte sich tief. "Salve, dominus Valerrian. Ich bin sehrr errfrreut, Dich kennenzulerrnen." Seine Stimme klang höflich und ruhig, auch wenn er innerlich ganz anders empfand.


    "Wollt ihrr nicht errst herreinkommen?" Im Haus sprach es sich doch viel besser. Und die Nachbarn mußten ja nicht unbedingt mitbekommen, daß hier ein wenig Uneinigkeit herrschte. "Ich stamme aus Parrthien. Ich wurrde währrend der Kämpfe um Edessa gefangen genommen", erklärte Bashir schließlich. Es hatte ja auch keinen Sinn, irgendwelche Lügen zu versuchen. Zum einen wußte Valentina ohnehin Bescheid und zum anderen würde Valerian es gewiß auch herausfinden.

    Eigentlich hatte Bashir, wie schon häufiger in den letzten zwei Stunden, die Tür geöffnet, um auf der Straße zu schauen, ob Valentina nicht doch irgendwo zu erblicken war. Er hätte sie doch begleiten sollen! Aber sie hatte ja darauf bestanden, allein zu gehen, was hätte er da tun können? Und nun war irgend etwas los, was er nicht verstand. Die Menschen blickten besorgt drein. Die meisten hetzten in ihre Häuser zurück, andere standen auf der Straße und sprachen aufgeregt miteinander. Dann ritt ein Trupp Soldaten durch die Straße und sie forderten alle auf, nach Hause zu gehen.


    Irgendetwas schlimmes war geschehen! Und Valentina war da irgendwo mittendrin! Ein guter Grund für ihn, immer wieder nach ihr Ausschau zu halten. Als er jetzt die Tür aufmachte, stand Valentina direkt vor ihm. Begleitet von einem Soldaten. "Willlkommen zurrück, do... Valentina", begrüßte er sie mit hörbarer Erleichterung in der Stimme. "Ich habe mirr grroße Sorrgen gemacht. Irrgend etwas schlimmes ist passierrt." Als der Soldat Valentina so vertraut ansprach, wurde dem Parther natürlich klar, mit wem er es hier zu tun hatte. Das mußte der Bruder sein. Valerian. Und er schien wenig begeistert über Bashirs Anblick. Hoffentlich hieß das nicht, daß er wieder fort mußte...

    Bashir lächelte, als sie ihm ihre Hand auf den Arm legte und leicht drückte. "Wirrd gleich errledigt, Valentina", versprach er und vergaß dabei ganz, daß er eben noch gedachte hatte, wieviel Mühe das Bereitmachen eines der muffigen Räume machen würde. Ihr Lächeln versüßte eben auch die bitterste Medizin.


    Da sie sich bereits ihrer Verwandten zuwandte, ging Bashir zu dem genannten Zimmer und riß als erstes die Fensterläden auf, um frische Luft herein zu lassen. Dann nahm er die Laken von den Möbeln, legte die Decken und Kissen in die Fenster zum auslüften und begann, sauber zu machen.


    Es dauerte eine ganze Weile, bis das Zimmer zufriedenstellend sauber war. Nun holte Bashir noch frische Decken, richtete das Bett und stellte dann einen Krug frischen Wassers in die Waschschüssel, einen weiteren Krug mit frischem Wasser und einen Becher auf den Tisch. Blumen gab der Garten leider nicht her in dieser Jahreszeit. Und auch Obst war sehr rar und sah zumeist nicht schön aus.


    Vorerst sollte das Zimmer so gehen. Also ließ Bashir die Tür einfach offen, damit das Gepäck ohne Probleme hereingetragen werden konnte. Und ging hinunter, um zu melden, daß er fertig war...

    Als Bashir den Namen hörte, verneigte er sich und machte eine einladende Geste. "Bitte, trrete doch ein, domina Flava. Ich werrde Valentina sogleich inforrmierren." Er blickte kurz zu dem anderen Sklaven, ging dann aber davon aus, daß der ein paar Minuten allein mit der Gepäckflut fertig werden würde. "Es dauerrt nurr einen Moment", versprach er und eilte zu dem gemütlichen Raum, in dem Valentina sich gerade aufhielt.


    "Do... ähem, Valentina, da ist Besuch. Eine Quintilia Flava. Sie möchte Dich sprrechen. Dich oder dominus Valerrian. Ich habe sie herreingebeten." Hoffentlich war das richtig gewesen. Was, wenn die Frauen sich eigentlich gar nicht leiden konnten? "Soll ich ein Zimmerr vorrberreiten? Sie hat sehrr viel Gepäck dabei."

    Bashir war gerade dabei, den Boden zu wischen, als es vernehmlich klopfte. Etwas, womit er so gar nicht rechnete, denn bisher hatte eigentlich niemand etwas von Valentina gewollt. Und so ließ er Bürste und Lappen in den Eimer fallen, wischte sich die nassen Hände an dem Tuch ab, das er als Schürze vor den Bauch gebunden trug und ging dann, die Tür zu öffnen.


    "Salve", grüßte er höflich und wunderte sich über den Anblick der hübschen jungen Frau, die in Begleitung eines älteren Sklaven war ... und augenscheinlich reichlich Gepäck dabei hatte. Von Besuch, der zu bleiben gedachte, wußte er ja gar nichts?


    "Was kann ich fürr Dich tun?", fragte er höflich und hoffte irgendwie, daß sie sich in der Tür geirrt hatte. Denn jetzt auf die Schnelle eines der leicht muffigen Zimmer herrichten, - das wäre gar nicht so einfach.

    Ein Apfel hatte genügt, um sie zu verhaften? Irgendwie war Bashir auf einmal froh, daß er nicht in Rom gelandet war. Wenn die da so empfindlich waren? Und Valentina für eine "Böse" zu halten, fand er mehr als abenteuerlich. Diese liebenswürdige Frau? Als ob die irgendetwas unrechtmäßiges tun könnte!


    "Verrhaftet wegen eines Apfels... Und ich dachte, in Parrthia hätten wirr strrenge Gesetze." Er schüttelte den Kopf, konnte das immer noch nicht fassen. Immerhin hatten sie sie schnell wieder laufen lassen und hatten ihr auch nichts weiter angetan.


    Seine letzte Frage war wohl gar nicht so leicht zu beantworten. Jedenfalls überlegte sie, das konnte man ihr deutlich ansehen. Ihre Antwort fiel dann aber auch unerwartet aus. Eigentlich hatte er damit gerechnet, daß er ihr einfach leid getan hatte. Doch er hatte ihr gefallen. Überrascht und sichtlich verlegen blickte er sie an und suchte ihren Blick. "Gefallen? Ich glaube, ich habe noch nie jemandem gefallen", meinte er schließlich und spürte, wie die Röte in seinem Gesicht sich noch verstärkte. "Du bist ein sehrr lieberr Mensch. Ich bin sehrr frroh, daß Du mich gekauft hast. Du wirrst das nicht berreuen. Niemals." Das klang fast wie ein Schwur und war ernst und stolz gesprochen.