Beiträge von Gisco Maxentius

    "Jawohl, Decurio Tubero." sagte Gisco und ging Richtung Unterkünfte.


    Der Anfang war geschafft und in zwei Stunden sollte seine Ausbildung bereits beginnen. Er war zufrieden und wünschte sich, dass die Stunden jetzt schon vorbei wären.


    Nach zwei Stunden erschien Gisco wie befohlen auf dem Übungsplatz und wartet gespannt, was nun folgen würde.

    Gisco meldete sich sofort, war es doch seine Chance, seine Unaufmerksamkeit von vorhin wieder auszumerzen.


    „Ich denke, ich kann das. Die lange Lanze, dessen Blatt einem Lorberrblatt gleicht, ist die so genannte Haste. Sie ist eine Stoßlanze. Mit ihr kann man gegnerische Reiter vom Pferd stoßen. Aber auch Fußvolk bekämpfen. Insbesondere wenn diese fliehen sollten. Die wesentlich kleinere und somit leichtere Lanze ist die lancea. Sie ist ein Wurfspeer und gleicht im Aufbau dem pilum. Sie ist aber wesentlich leichter und lässt sich weiter werfen als das pilum.“


    Gisco hoffte, dass der Decurio mit seiner Antwort zufrieden war.

    Etwas missmutig war Gisco dem Befehl des Decurio gefolgt. Neidisch sah er auf die Gruppen der fortgeschrittenen Probati, die sich im freien Kampf gegenseitig maßen. So trottete er der Gruppe der Frischlinge, zu denen er zweifelsfrei gehörte, hinterher.


    Als sie an einem Tisch ankamen, hatten sie scheinbar ihr Ziel erreicht. Auf dem Tisch sah Gisco einige echte Waffen liegen. Mit leuchtenden Augen sah er auf die Waffen. Zwar bezweifelte er, dass auch nur ein Schwert auf dem Tisch in der legendären spanischen Qualität hergestellt worden war. Aber ein Schwert ist ein Schwert. In ihm schien sich der gesamte Sinn des Soldatenlebens zu vereinigen.


    Noch in Gedanken versunken hörte Gisco die Frage des Decurio nur am Rande. So kam ihm Viridovix mit der Antwort zuvor. Er hörte, sich über sich selbst ärgernd zu. Richtig, dachte er als es die Antwort von Viridovix hörte. Dem hatte er nichts mehr hinzuzufügen.

    Gisco war den ganzen Morgen über aufgeregt. Heute würde das Reitertraining beginnen. Endlich wieder auf einem Pferd sitzen, dachte er sehnsüchtig. So war er einer der ersten auf dem Platz gewesen. Nach und nach trudelten die anderen ein. Man begrüßte sich gegenseitig und machte Scherze, denn alle freuten sich auf die Ausbildungseinheit.


    Als die Holzpferde auf den Platz gezogen wurden, dachte Gisco, er sähe nicht recht. Holzpferde? Dachte der Decurio sie seien Kinder, denen man erst das Reiten beibringen musste? Gisco schnaufte verächtlich. Seine Vorfreude war einer tiefen Langeweile gewichen. Holzpferde!
    Er sah zu, wie Titus den Probati das Aufsitzen mit voller Ausrüstung zeigte. Das war gekonnt, dachte Gisco anerkennend. Aber auch nicht schwer. Das einzige, worauf man achten musste, waren die Übungswaffen. Bei einem ungeübten Reiter wären sie schnell im Weg. Gisco beschloss, darauf zu achten, wenn er an die Reihe käme.


    Er nahm sich die Übungswaffen und schaute den Probati vor ihm zu. Die meisten machten sich gut bis sehr gut bei dieser Übung. Nur einige hatten echte Schwierigkeiten. Wie sollte es bei diesen werden, wenn sie auf echte Pferde steigen sollten, fragte er sich.


    Dann war Gisco an der Reihe. Er trat auf das Holzpferd zu und schwang sich geschickt auf das Holzpferd. Das war aber wirklich zu einfach. Aber er hatte gemerkt, dass das schwerer gewesen war, als er es gewohnt war. Einerseits hatte er aufgrund des Gewichtes seiner Ausrüstung kräftig vom Boden abspringen müssen. Andererseits war die Parma etwas im Weg gewesen. Trotz seiner Aufmerksamkeit. Doch im großen und ganzen war er zufrieden mit seiner Leistung und stieg wieder vom Holzpferd, um den Aufstieg weiter zu üben. Von Mal zu Mal wurde es besser, bis er zufrieden feststellte, dass ihn die Ausrüstung bei dem Aufschwung kaum noch behinderte. Dann räumte er den Platz für den nächsten Probatus.

    Zitat

    Original von Decurio ALA II
    Der Decurio begleitete die letzte Gruppe der Probati bis sie endlich ihren Stamm ablegen konnten. Zufrieden sah zwar anders aus, aber fürs erste war es nicht schlecht gewesen, nur eine Gruppe hatte ihren Stamm fallen lassen.


    "Gut Männer, ihr könnt euch jetzt ausruhen, in zwei Stunden machen wir weiter. Spart euch die Puste, ihr werdet sie brauchen fürs Laufen."


    Ein neuer Probatus sprach ihn von der Seite an.
    "Wie lautet dein Name Probatus?"


    „Gisco Maxentius.“ antwortete er stolz auf die Frage des Decurio. Denn es war ein guter, ein starker Name. Jedenfalls in seiner Heimat.


    Als einer der Männer von Essen sprach, merkte er, wie hungrig er war. In der bisherigen Aufregung hatte er dies nicht bemerkt. Doch jetzt machte sich sein Magen bemerkbar.

    Gisco ging auf den Übungsplatz. Er war durch die laute Geräuschkulisse leicht zu finden gewesen. Er sah unterschiedliche Gruppen ihre Übungen machen. Offiziere und Unteroffiziere brüllten Kommandos, einige Soldaten feuerten sich gegenseitig laut an. Für Gisco war das neu und ungewohnt. Aber irgendwie gefiel es ihm auch. Allerdings musste er unter den Soldaten den Decurio Tubero finden. Beherzt fragte er einen der nächsten Unteroffiziere, wo denn dieser Decurio zu finden sei. Der Unteroffizier zeigte auf eine Gruppe von Soldaten. Sie trugen in einem Wettkampf Baumstämme durch die Gegend. Gisco bedankte sich und machte sich sofort auf den Weg zu der Gruppe.


    Als er dort ankam, war der Wettstreit gerade zu Ende. Die Soldaten sahen geschafft, aber auch zufrieden aus. Neben der Grupppe stand ein Offizier. Dies musste der Gesuchte sein. Gisco trat auf ihn zu und räusperte sich.

    "Salve Decurio Tubero! Ich bin neu hier und soll mich bei dir melden!"
    sprach er den Decurio an.

    Gisco erreichte dank des Schreibens aus dem Rekrutierungsbüro schnell die Unterkünfte der Ausbildungsturma.


    Er hatte schwer an der Ausrüstung zu schleppen. Aber in seiner Euphorie nahm er die körperliche Belastung kaum wahr. Als er an den Unterkünften angekommen war, sah er niemanden. Kurzentschlossen suchte er sich die nächste freie Pritsche aus. Doch bevor er sich auf die Suche nach dem Decurio machte, zog er die durchgeschwitzten Klamotten aus und schlüpfte in eine der neuen Leinentuniken. Danach warf er sich die Wolltunika über, band den Schal um und schlüpfte in das Kettenhemd. Es drückte etwas an den Schultern. Doch nachdem er sich den Gürtel um die Hüfte geschlungen hatte, zog er einen kleinen Teil des Kettenhemdes über ihn und entlastete so seine Schultern. Schon besser dachte er. Schnell noch die Spatha, Helm und Schild geschnappt und weiter konnte es gehen. Den Rest der Ausrüstung verstaute er unter der Pritsche.


    Er folgte dem Tip des Decurios im Rekrutierungsbüro und versuchte sein Glück auf dem Exerzierplatz.

    Ungeduldig wartete Gisco auf die Aufforderung einzutreten. Doch trotz mehrmaligen Anklopfens tat sich nichts. Was nun, dachte er. Er hatte keine Lust solange zu warten, bis jemand so gnädig sei, ihm Einlass zu gewähren. Daher fasste er sich ein Herz, öffnete die Tür und ging in das Magazin. Vielleicht war doch jemand da und hatte sein wiederholtes Klopfen überhört. Warum auch immer.

    Gisco hatte dank des Schreibens, welches er im Rekrutierungsbüro vom Decurio bekommen hatte, schnell das Sacellum gefunden. Er war den ganzen Weg gerannt. Vor dem Eingang blieb er kurz stehen, um seinen Atem zu beruhigen. Dann trat er ein.


    Er sah eine Standarte und eine Büste vom Kaiser im Raum stehen. Er ging zu ihnen und blieb stehen. Er legte seine rechte Hand auf seine linke Brust und sprach langsam den Eid:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Ein Eid war ein Eid, dachte er. Und er würde ihn bei seiner Ehre einhalten. Auch wenn er den Kaiser und Rom noch nie gesehen hatte und die Geschichten über sie fast wie Märchen anmuteten.


    Er schaute nochmal kurz auf die Standarte. Dann drehte er sich um und verließ schnell das Sacellum.

    Gisco nahm das Schreiben, das der Decurio ihm reichte, entgegen und überflog es schnell. Es handelte sich um eine Art Einweisung für neue Rekruten. Sehr sinnvoll, dachte er. Auf diese Weise würde er sich wesentlich leicher zurecht finden können.


    Er blickte vom Blatt hoch und konzentrierte sich auf die Ausführungen des Decurios. Es konnte doch wohl nicht so einfach gewesen sein. Aber der Decurio hatte gesagt, dass er gerade in die Ala aufgenommen worden war. Ein breites und zufriedenes Grinsen zog sich über Giscos Gesicht. Alle Last und Mühsal der letzten Zeit waren wie verschwunden.


    "Jawohl, Decurio!", erwiderte er auf das Kopfnicken des Decurio. Schnell drehte er sich um und wäre vor lauter Freude fast aus dem Officium gestürmt. Er konnte es kaum noch abwarten, endlich wieder auf einem Pferd zu sitzen. Vorher hatte er aber noch einiges zu erledigen.

    Zitat

    Original von Decurio ALA II
    Schließlich wandte er sich dem noch verbleibenden Bewerber zu, der ein wenig verloren im Raum stand und wartete.
    "Und was willst du hier?


    Gisco grüßte den herauseilenden Viridovix mit einem Kopfnicken zurück, während er näher an den Tisch trat, um sein Anliegen dem Soldaten darzulegen.


    "Salve Decurio!" Zum Glück wusste er diese Rangbezeichnung durch das vorhergegangene Gespräch. Die Zeit seines Wartens hatte er genutzt, um sich die Antworten auf die Fragen zu überlegen.


    "Mein Name ist Gisco Maxentius. Ich bin ein Peregrinus, in der vierten Generation frei geboren. Ich wurde in der Stadt Barnico in der Hispania Terraconensis geboren, als drittältester Sohn des Mictio Maxentius und bin 19 Jahre alt.
    Mein Vater arbeitet auf einem Gestüt eines hohen Herren aus Tarraco. Meine Mutter ist ihm eine ehrbare Ehefrau. Ich habe bisher wie mein Vater auf dem Gestüt gearbeitet"
    sagte er stolz.
    Weder hatte ich Krankheiten. Noch habe ich welche",fügte er ungeduldig hinzu. Plötzlich fiel ihm ein, dass er noch garnicht gesagt hatte, warum er hier war.


    "Und ich möchte zur Ala", sagte er hastig. Erwartungsvoll schaute er den Decurio an.


    Gisco wollte gerade der Aufforderung nachkommen. als die Tür von innen geöffnet wurde. Ihm trat ein junger Mann entgegen, der es scheinbar sehr eilig hatte.


    Drinnen sah Gisco einen Soldaten und einen anderen Mann, der sich scheinbar für die Ala meldete. Was für ein Auflauf, dachte Gisco. Hoffentlich sind noch nicht alle freien Stellen besetzt. Er stellte sich im Raum neben die Tür und hörte still der Befragung zu.

    Gisco folgte mit seinem Blick der Geste des Legionärs. Er nickte.


    "Gut. Und vielen Dank! Vale, miles!"


    Er schritt schnell durch das Tor ohne den Legionär weiter zu beachten. Er konnte es kaum abwarten zum Rekrutierungsbüro zu kommen. Denn ihm kam es vor, als hätte er seit Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Mit einem verträumten Lächeln nahm er die wohlbekannten Geräusche und Gerüche war. Er musste aufpassen, vor lauter Aufregung nicht zu rennen.

    Es war ein langer Weg bis hierher gewesen. Mehr als über zwei Monate hatte es gedauert, bis Gisco Confluentes erreicht hatte. Viele hätte vielleicht unterwegs aufgegeben. Aber der brennende Wunsch von Gisco, in der Reiterei des Kaisers zu dienen, hatte ihn immer wieder neue Kraft schöpfen lassen. Länger hätte es aber nicht dauern dürfen. Denn vor kurzem hatte er sein letztes Geld für eine warme Mahlzeit ausgegeben.


    So näherte er sich dem Tor des Castellums der Ala II Numidia. Andere hätte sich vielleicht wegen der mitgenommenen Kleidung geschämt. Aber nicht Gisco. Trotz der verschlissenen Sachen trat er stolz mit erhobenen Haupt auf die Wachen am Tor zu. Denn er wusste, dass er in seiner Heimat einer der besten Reiter gewesen war. Und sollten die Römer seine Qualitäten nicht erkennen, dann waren sie einfach nur dumm.


    "Salve, miles!" grüßte er einen der Soldaten am Tor. "Ich will mich bei der Reiterei bewerben. Ich habe gehört, dass ich mich dafür hierher wenden muss. Ist das richtig?"


    Er schaute den Soldaten ungeduldig an.


    Salve,


    Name bitte in Gisco Maxentius ändern.


    Danke :)