Gisco war den ganzen Morgen über aufgeregt. Heute würde das Reitertraining beginnen. Endlich wieder auf einem Pferd sitzen, dachte er sehnsüchtig. So war er einer der ersten auf dem Platz gewesen. Nach und nach trudelten die anderen ein. Man begrüßte sich gegenseitig und machte Scherze, denn alle freuten sich auf die Ausbildungseinheit.
Als die Holzpferde auf den Platz gezogen wurden, dachte Gisco, er sähe nicht recht. Holzpferde? Dachte der Decurio sie seien Kinder, denen man erst das Reiten beibringen musste? Gisco schnaufte verächtlich. Seine Vorfreude war einer tiefen Langeweile gewichen. Holzpferde!
Er sah zu, wie Titus den Probati das Aufsitzen mit voller Ausrüstung zeigte. Das war gekonnt, dachte Gisco anerkennend. Aber auch nicht schwer. Das einzige, worauf man achten musste, waren die Übungswaffen. Bei einem ungeübten Reiter wären sie schnell im Weg. Gisco beschloss, darauf zu achten, wenn er an die Reihe käme.
Er nahm sich die Übungswaffen und schaute den Probati vor ihm zu. Die meisten machten sich gut bis sehr gut bei dieser Übung. Nur einige hatten echte Schwierigkeiten. Wie sollte es bei diesen werden, wenn sie auf echte Pferde steigen sollten, fragte er sich.
Dann war Gisco an der Reihe. Er trat auf das Holzpferd zu und schwang sich geschickt auf das Holzpferd. Das war aber wirklich zu einfach. Aber er hatte gemerkt, dass das schwerer gewesen war, als er es gewohnt war. Einerseits hatte er aufgrund des Gewichtes seiner Ausrüstung kräftig vom Boden abspringen müssen. Andererseits war die Parma etwas im Weg gewesen. Trotz seiner Aufmerksamkeit. Doch im großen und ganzen war er zufrieden mit seiner Leistung und stieg wieder vom Holzpferd, um den Aufstieg weiter zu üben. Von Mal zu Mal wurde es besser, bis er zufrieden feststellte, dass ihn die Ausrüstung bei dem Aufschwung kaum noch behinderte. Dann räumte er den Platz für den nächsten Probatus.