Beiträge von Ein Nauarchus der Flotte

    Der Optio las sich den Bericht des Medicus durch, und nickte. Er machte ein paar Bemerkungen auf dem Formular und legte es dann weg.


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines


    Datum: ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLX A.U.C. (19.1.2010/107 n.Chr.)


    Name: Echion
    Geburtsdatum: ANTE DIEM XIV KAL AUGUSTAS DCCCXXXIX A.U.C.
    Geburtsort: Bonna (Germania Inferior)
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst: Peregrinus


    Name des Vaters: unbekannt.
    Name der Mutter: unbekannt.


    Vorstrafen: keine


    Bemerkungen: keine.
    ______________________________


    II. Medizinische Untersuchung


    Größe: 179
    Gewicht: 85
    Sehstärke: optimal
    Hörvermögen: optimal
    Krankheiten: keine vorhanden
    Krankheiten in der Familie: nichts bekannt


    Bemerkungen: eine kleinere Narbe auf der Schulter sowie eine
    größere auf der Brust.


    Tauglichkeit: optimal


    der zuständige Medicus/Capsarius
    Manius Thorax
    ______________________________


    Abgelehnt:
    Zugelassen: sic.



    der Rekrutierungsoffizier
    gez. Optio Gnaeus Dilectius
    ______________________________




    III. Personalakte



    Veränderungen im Stand:


    Promotionen:


    Degradierungen:


    Bemerkungen:




    Austritt aus der Flotte:



    Kommandeur der Classis



    "Gut, dann, bist Du hiermit als Probatus aufgenommen. Die Probezeit und Grundausbildung wird hart. Nur etwa die Hälfte der Probati übersteht sie. Bevor es los geht, musst Du noch den Fahneneid leisten und die Ausrüstung fassen."


    Dann beschrieb er dem Rekruten den Weg sowohl ins Sacellum, wo er den Fahneneid ablegen würde, als auch zum Materiallager.



    [SIZE=7]GIL f.[/SIZE]

    Bene, bene. Oh, interessant, der gleiche Schreibfehler wie beim Kameraden vor Dir, außerdem fast das gleiche Geburtsdatum, merkwürdig. Also noch einmal wann bist Du geboren worden?", man war zwar nicht in der Schule, aber hier schien jemand vom anderen abgeschrieben zu haben, oder tatsächlich ein Zufall. "Wenn Du mir dazu noch Stellung nehmen kannst, kannst auch Du zur Tauglichkeitsüberprüfung einen Raum weitergehen." Er hatte den Stift in der Hand, um die Verbesserung im Formular einzutragen.



    Sim-Off:

    Der Einfachheit halber: Du könntest in einem durchposten - das richtige Geburtsdatum (Zur Datenerstellung hilft folgende App: Datumskonverter) und dann gleich die Eintragungen im zweiten Teil. Die übrigen Anmerkungen, vgl. Echion.



    GIL f.

    "Hm. Die Leerstelle bei den Namen der Eltern bedeutet, dass Du sie nicht kennst, nehme ich an. Gut, dass ist kein Problem. Und hier soll wohl stehem am 14. Tag vor den Kalenden und nicht am 89. Tag vor den Kalenden. Bene. Ich verbessere das mal.", sagte der Optio nach dem Lesen des Formulars, dann gab er es dem vielleicht Rekruten zurück.


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines


    Datum: ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLX A.U.C. (19.1.2010/107 n.Chr.)


    Name: Echion
    Geburtsdatum: ANTE DIEM XIV KAL AUGUSTAS DCCCXXXIX A.U.C.
    Geburtsort: Bonna (Germania Inferior)
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst: Peregrinus


    Name des Vaters: unbekannt.
    Name der Mutter: unbekannt.


    Vorstrafen: keine


    Bemerkungen: keine.
    ______________________________


    II. Medizinische Untersuchung


    Größe:
    Gewicht:
    Sehstärke:
    Hörvermögen:
    Krankheiten:
    Krankheiten in der Familie:


    Bemerkungen:


    Tauglichkeit:



    der zuständige Medicus/Capsarius




    ______________________________




    Abgelehnt:
    Zugelassen:



    der Rekrutierungsoffizier




    ______________________________




    III. Personalakte



    Veränderungen im Stand:


    Promotionen:


    Degradierungen:


    Bemerkungen:




    Austritt aus der Flotte:




    Kommandeur der Classis


    Danach schaute er ihn fast schon freuundlich an und sagte - "Jetzt geh einen Raum weiter, dort wird Dich der Medicus untersuchen." Er deutete dabei auf die Tür nebenan und winkte gleich den nächsten hinzu.


    Sim-Off:

    Die medizinische Untersuchung spielen wir im Normalfall nicht aus, Du kannst also gleich den II. ausfüllen, der zuständige Medicus heißt: Manius Thorax.



    GIL fecit.

    Zitat

    Original von Evander
    "Evander mein Name, ich würde gerne der Flotte dienen, um genauer zu sein der nautischen Abteilung, falls dort noch Platz sein sollte, Optio!" sagte ich voller Stolz....


    "Bene. Noch einer zur nautischen Abteilung also, um so besser.", sagte der Optio schon weniger brummend. Er wiederholte zwar die gleichen Worte, aber der Tonfall klang nun etwas so wie ein gesättigter Bär, nicht wie ein hungriger.
    Kannst Du lesen und schreiben? Wenn ja, füll das hier aus., sagte und legte auch diesem Bewerber ein Formular vor, Aber nur Abschnitt eins, erstmal.


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines


    Datum: ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLX A.U.C. (19.1.2010/107 n.Chr.)


    Name:
    Geburtsdatum:
    Geburtsort:
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst:


    Name des Vaters:
    Name der Mutter:


    Vorstrafen:


    Bemerkungen:





    ______________________________




    II. Medizinische Untersuchung


    Größe:
    Gewicht:
    Sehstärke:
    Hörvermögen:
    Krankheiten:
    Krankheiten in der Familie:


    Bemerkungen:


    Tauglichkeit:



    der zuständige Medicus/Capsarius




    ______________________________




    Abgelehnt:
    Zugelassen:



    der Rekrutierungsoffizier




    ______________________________




    III. Personalakte



    Veränderungen im Stand:


    Promotionen:


    Degradierungen:


    Bemerkungen:




    Austritt aus der Flotte:




    Kommandeur der Classis


    "Am besten gehst Du auch da rüber an den Tisch." Dem aufmerksamen Zuhörer hätte auffallen können, dass er nun keinen anderen mehr aufrief, was daran lag, dass sich gerade einfach keiner mehr anstellte. Die Aufhellung der Miene des Optios könnte man leicht daraus erklären.


    GIL fecit.

    Zitat

    Original von Echion
    "Ich würde gern Schiffe steuner wenn sich das machen ließe" antwortete ich promt dem brummigen Man der da vor mir saß.


    "Bene. Zur nautischen Abteilung also", brummte der Optio weiter.
    Kannst Du lesen und schreiben? Wenn ja, füll das hier aus., sagte er und reichte dem vielleicht bald Rekruten ein Formular. Aber nur Abschnitt eins, erstmal. Das Datum war schon eingetragen worden. Alles weitere müsste Echion nun eintragen.


    Rekrutierungsbericht / Personalakte


    I. Allgemeines


    Datum: ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLX A.U.C. (19.1.2010/107 n.Chr.)


    Name:
    Geburtsdatum:
    Geburtsort:
    Stand beim Eintritt in den Militärdienst:


    Name des Vaters:
    Name der Mutter:


    Vorstrafen:


    Bemerkungen:





    ______________________________




    II. Medizinische Untersuchung


    Größe:
    Gewicht:
    Sehstärke:
    Hörvermögen:
    Krankheiten:
    Krankheiten in der Familie:


    Bemerkungen:


    Tauglichkeit:



    der zuständige Medicus/Capsarius




    ______________________________




    Abgelehnt:
    Zugelassen:



    der Rekrutierungsoffizier




    ______________________________




    III. Personalakte



    Veränderungen im Stand:


    Promotionen:


    Degradierungen:


    Bemerkungen:




    Austritt aus der Flotte:




    Kommandeur der Classis


    "Am besten gehst Du da rüber an den Tisch, dann kann schon mal der nächste kommen.", sagte der Optio und deutete auf Evander.



    GIL fecit.

    <====


    ... sie glitt langsam dahin. Auf dem Steg standen bereits einige Männer bereit, um die Seile aufzufangen, um schwere Baumstämme zu werfen und damit die letzte Fahrt aus der Galatea zu nehmen.


    Irgendwann gab es einen heftigen Ruck, fast so als sei das Schiff aus voller Fahrt zum Stehen gekommen. Wer nicht darauf vorbereitet war, griff instinktiv nach Halt oder polderte zu Boden. Die Seile spannten sich einen Moment, ein Ächzen, ein Knarren war zu hören, dann nurnoch das leise Plätschern des Mare Internum. Wie die Wellen sich um die Stege schlangen mal her mal zurück wogen.


    "Salve Misenum! Männer von Bord und auf dem Steg angetreten!" brüllte es hinter dem Kapitän. Der centurio des Schiffes war ganz in seinem Element. Er würde die Aufgaben für den Tag verteilen und Sorge tragen, das die Galatea schon bald wieder bereit war auszulaufen. Proximus der Trierarchus zeigte Freude auf dem Gesicht endlich wieder in seiner Heimat zu sein. Er verschränkte die Arme auf dem Rücken, blickten den Männern zu wie sie von Bord hasteten, um dann als Letzter selbst die Planke zu betreten und die Liburne zu verlassen. Auf dem Pinienholz des Landungssteges angekommen, stellte er sich neben die gerettete Purgitia Philogena und sagte leise: "Alles wird gut mein Kind, jetzt bist du wieder an Land und wir werden dafür sorgen, das du zurück nach Hause kommst." Auch wenn dies noch etwas dauern würde. Vorerst war der Centurio dran die Nauta und Miles, die Optionen und den Gubernator mit frischen Befehlen zuzupflastern. Einer dieser Unteroffiziere hatte bereits seinen Auftrag. Proximus nickte dem Iulier zu und sprach: "Optio Iulius Labeo führe die Dame zum Praefectus."

    Die Galatea schob sich langsam in ruhigere Gewässer. Hier in der Bucht vor Misenum schlugen die Wellen eher sanft an das Holz des Rumpfes. Im Takt der Trommel tauchten die Paddel ein und aus. Ihre Geschwindigkeit hatte deutlich abgenommen und doch behielt das Schiff ausreichend Fahrt auf dem fast glatten Meer. Ein Signal wurde in Form eines Stofffetzen gehoben und man antwortete von einem Wachturm am Pier, das die Galatea schon zurück erwartet wurde.


    Während das Festland unaufhaltsam näher rückte, zog man die Hauptruder ein und lenkte das Boot langsam in dessen geplante Andockbucht. Die Männer liefen jetzt wie aufgescheucht über das Deck. Befehle hagelten auf sie ein, Seile wurden gepackt und Riemen geschnürt...


    Die Galatea lief ins Hafenbecken von Misenum ein. ====>

    Die Sichtung Misenums lenkte den Kapitän der Liburne kurz ab. Es war immer ein gewaltiger Anblick die Siedlung am Hang liegen zu sehen und zu ihrer Rechten auf die abgerissenen Hänge des Vesuv zu blicken.


    "Wie ihr hört, laufen wir baldigst im Hafen von Misenum ein. Ich wünsche, das du Purgitia Philogena mich an Land zum Praefectus der Classis begleitest. Du Optio Iulius Labeo wirst ebenso mein Schatten sein. Wir werden sehen, ob wir dich so schnell wie möglich nach Hause bringen können. Doch dazu mußt du uns noch sagen wer dein Vormund nun ist. Auch wenn es schwer fällt, so müssen wir annehmen, das es dein Gatte nicht geschafft hat."

    Erst verengten sich die Augen, dann öffneten sie sich wieder. Der Gedankengang mochte ähnlich dem: 'Haha du Landratte, kommst her und denkst ich plaudere aus dem Nähkästchen... wobei hm ansich ist der Tribun vielleicht doch garnicht so deppert. Immerhin kommt er gerade zu mir, um sich zu informieren. Das hat schon was...' gewesen sein. Dann lehnte sich der Nauarchus zurück und begann mit den Grundlagen. Erstmal die Hafentypen, dann die Schiffstypen und ihre Einsatzbarkeit. Hinzu gesellten sich die nautischen und militärischen Dienstgrade sowie das Personal ringsherum. Außerdem wurden es mächtig viel Zahlen, sehr viel Zahlen. Ausgaben, Truppenstärke, Verpflegung, Patrolienfahrten. Schiffsnamen folgten genauso wie Stützpunkte ihre Lage und der Grund warum sie dort errichtet wurden. Außerdem das Großkampfschiffdepot Forum Iulii und sein Zweck. Weiter ging es mit den Offizieren und ihren Eigenheiten bevor sich der Nauarchus über die Dienstpläne ausließ. Zwischen all dem gab es was zum Mittag und ein deftiges Abendmahl. Als beide Soldaten schließlich zum Ende kamen, war die Sonne längst hinter dem Horizont verschunden und im Lager regierte die Oellampe. Der gute vesuvianische Wein hatte ihre Köpfe zusätzlich erschwert. Doch so ein Gespräch war nötig gewesen. Wie der alte Nauarchus fand, war der Tribun doch nicht so ein Typus Offizier, wie er von Anfang an gedacht hatte. Im lockeren Plausch verblieben sie noch bis sehr spät in die Nacht vor einem Kohlefeuer hocken. Jetzt war's jedoch das Seemannsgarn, das die Stube erhellte. Genauso wie gedacht: mal düster und mystisch, mal lachend laut und lustig...

    Das schlechte Wetter kehrte nicht zurück, aber sie fuhren in Flaute. Einzigst mit den Ruderern betrieben, schob sich die Liburne an der Küste entlang nach Norden. Am Tage auf dem Wasser, am Abend auf dem Festland zum Übernachten. So errreichten sie am dritten Tag gemächlich jene See, die viele Monate die alltägliche Heimat zum Trainieren geworden war. Die Galatea näherte sich dem Hafen von Misenum. Doch bevor es rein ging ließ Proximus einen der Nautii herbei kommen. "Ruf den Optio Iulius Labeo herbei und er soll auch gleich unseren Gast mitbringen." Der Seemann eilte davon und der Trierarchus Proximus blickte über den Kiel auf die langsam entstehenden Gebilde des Festlandes um Misenum. Genügend Zeit im Rücken hatten sie. Ohne große Schwierigkeiten konnten sie mit den Rudern das Ziel noch vor der Dämmerung erreichen...

    Ein Schock ganz klar. Aber ihr Leben ging weiter. Auch wenn sie dies jetzt vielleicht nicht wahrhaben wollte. Proximus hatte schon vor einer guten Sanduhr das Steuerruder drehen lassen und die Galatea auf Kurs Misenum geschickt. So traurig diese Geschichte auch war, so hoffnungsvoll konnte das zweite Leben der jungen Frau werden. Sie hatte sehr viel Glück gehabt, das dieses Schiff, das ein Schiff so nah an ihrem Verweilen auf dem Treibholz vorbei kam. Selbst ein paar Meter mehr und man hätte ihr schwaches Rufen nicht mehr gehört.


    "Bring sie in meine Kabine und sorge dafür, das sie trockene Kleider bekommt. Außerdem kannst du ihr einen Honigwein aufsetzen und aufpassen, das sie dort drinnen sicher ist."


    Natürlich würde es niemand von der Besatzung wagen das junge Ding auch nur ansatzweise anzufassen. Aber es war dem Trierarchus wichtig, das sie jetzt nicht allein in einem dunklen Loch unter Deck blieb. Denn nichts anderes waren die kleinen Kabinen auf dem Schiff.


    Damit war das Ereignis vorerst beendet und et Acta gelegt. Erst im Hafen der Flotte zu Misenum würden sie erneut auf die junge Frau an Bord zu sprechen kommen. Es war bei diesem Wetter aber davon auszugehen, das das Schiff zwei Tage benötigen würde, um den Heimathafen sicher zu erreichen.

    Für Proximus war das keine neue Erfahrung. Auch er hatte bereits viele gute Freunde auf dem Meer zurückgelassen. Manchmal war es schwerer gewesen, andermals kam er leichter drüber hinweg. Er legte séine große Hand sanft auf ihre Schulter. Es hatte keinen Sinn mehr ihr gespielte Hoffnung vorzutäuschen. Schon längst hatte das Schiff dem abgesteckten Kurs nurnoch eine Frist gesetzt.


    In den Weiten des Meeres war es auch gleichgültig, was für ein Schiff verloren gegangen war. Proximus versuchte beruhigend zu wirken.


    "Du hast wirklich großes Glück gehabt, das wir dich gefunden haben. Neptun sei dafür gedankt. Aber.... ja ....also wir finden einfach keine anderen Zeichen." Eine kurze Pause folgte, der Seebär schien emotional der jungen Frau nahe zu sein. "Viel Hoffnung gibt es nicht weitere Passagiere zu finden. Wir werden heute Abend unseren Kurs nach Misenum ändern und dich zurück an Land bringen. Unser Praefectus wird dann entscheiden wie du am Sichersten nach Rom zurückkehren kannst."

    Für einen normalen Classisoffizier war es nicht zwingend notwendig diesen Namen zu kennen, aber der Trierarchus Proximus hatte vor seiner Zeit als Ausbildungsoffizier am aktiven Dienst teilgenommen. Damals als mehrere Legionen und auch die Spezialkräfte aus Rom nach Syria verlegt wurden, lernte er Gaius Caecilius Crassus als Praetorianerpraefekt kennen. Doch so leichtgläubig war er dann doch nicht. "Gaius Caecilius Crassus, der Praefectus Praetorio?" Natürlich wußte er nichts vom weiteren Wertegang des Praefectus und auch nichts davon, das es ihn in den Osten trieb. Stattdessen stellte Proximus weiter leichte Fragen: "Was war das für ein Schiff mit dem du gereist bist und wo wolltest du hin?" Er fand es nicht schlimm, die 'Ihr' Ansprache aufzugeben und die junge Frau persönlich angesprochen weiter zu befragen.


    Langsam hatte das Schiff wieder an Fahrt gewonnen, aber es tauchten einfach keine weiteren Bruchstücke auf und auch sonst gab es nichts aus dem Wasser zu fischen. Es schien ein großes Wunder zu sein, das sie auf Purgitia Philogena gestoßen waren und es schien ungerecht auf weitere Glücksmomente zu hoffen, um damit andere Schiffsbesatzungen und Reisende zu finden. Irgendwann tauchten alle Opfer wieder auf. Doch dann leider als leblose, entstellte Körper denen der Saft ausgegangen war.


    Beiderseits reckten sich Augenpaare über die Brüstung. Doch so sehr sie hinaus spähten, so sehr wurden ihre Augen enttäuscht. Noch einen halben Tag sollte die Galatea diesem Zickzack-Kurs folgen, um sich dann Nordwärts Richtung Heimathafen Misenum zu wenden...

    Eine schwierige Situation. Der Rücken straffte sich, ein Blick streifte über den fernen Horizont. Es war die Stecknadel im Heuhaufen, aber es war die einzigste Möglichkeit der jungen Frau entgegen zu kommen, ihr das Gefühl zu geben, das die Hoffnung noch nicht verloren war. Proximus drehte sich zu seinem Steuermann und gab Anweisungen wieder Fahrt aufzunehmen, diesmal Kurs Zickzack in Richtung der vermuteten Unglücksstelle. Unmöglich diese zu finden. Nur ein Hauch von Falscheinschätzung der Winde konnte sie Meilenweit vom wahren Ort des Schicksals vorbeiführen. Sie würden das Schiff der jungen Dame nicht finden. Doch eine kleine Möglichkeit bestand. Nämlich dann, wenn der Segler in der Nähe verunglückt war. "Wie ist dein Name und wer sind die Anderen?" Noch durfte er der Frau nicht das Gefühl geben allein überlebt zu haben, dann würde sie sicherlich sofort einbrechen. Nein soviele Fragen waren noch offen...

    Während die Landratten an Bord damit beschäftigt waren die Schiffbrüchige an Bord zu holen, skizzierte das seemänische Personal den Unglücksort. Der Trierarchus der Galatea erhob den Blick über die Weiten der sanft hin und her schaukelnden Wellen. Doch kein sonstiges Opfer war in Reichweite zu entdecken. Eigentlich war von dem vermeintlichen Schiff überhaupt nichts zu sehen. Nur diese eine Frau. Dem Aussehen nach -auch wenn dies durch die Wässerung getrübt war- aus gutem Hause. Also sicherlich eine Bürgerin. Sie würde ihnen erzählen müssen, was für ein Schiff in diesem nächtlichen Sturm zu Bruch gegangen war und warum ihr Kapitän nicht an Land nächtigen wollte. Um einen besseren Eindruck zu bekommen, begab sich der Trierarchus begleitet von seinem Steuermann zu der Dame. "Sorgt für Trinkwasser und etwas Brot, aber nicht zu viel. Gebt ihr nur sehr kleine Schlucke und Bissen. Sie soll sich nicht gleich wieder übergeben." Die geforderten Decken hüllten die Frau inzwischen ein und ließen ihr somit neue Wärme zukommen. "Ich bin Proximus, der Trierarchus dieses Schiffes. Wir gehören zum Geschwader der Classis Misenensis. Kannst du reden?"

    Besser konnte das Wetter in der Nacht garnicht sein. Welcher Soldat lernte denn den harten, entbehrungsreichen Alltag kämpfte und schlief er nur bei Sonnenschein. Dem Centurio gefiel es für seine aufkeimende Gischt weniger, aber der kleine Trost blieb, das die 'Neuen' froren und um ihr Leben bangten.


    Wieder an Bord durften sich die Soldaten mehr ausruhen, denn das man ihre Anwesendheit benötigte. Im Takt der Ruderer schlug sich das Schiff durch die glatte See. So still wie die leichten Wellen immer wieder gegen die Bordwand plätscherten, so gern wollten einige der Truppe die letzte Nacht als schlimmen Traum vergessen.


    Doch irgendwann war da etwas Hartes, das von einschlug. Ein Ächzen ging durch den Rumpf und wenig später folgte ein weiterer dumpfer Schlag. Wie angestochen rannte der Steuermann nach vorn und sah geradenoch eine breite Planke unter der Liburne verschwinden. Sein Blick folgte ihren Kurs und wenig später ließ er das Schiff etwas nach links drehen, um den weiter folgenden Holzresten auszuweichen. "Die Ruder raus, lasst das Schiff ruhiger werden!" Befahl inzwischen der Nauarchus. Er war an die Seite des Steuermanns getreten. Beide blickten sie nun nach vorn. Hier war ganz offensichtlich ein Schiff in der letzten Nacht verunglückt und ihre Augen gewöhnten sich an hunderte Fragmente, die langsam vorbei glitten.

    Das Eingreifen der erfahrenen Gräber blieb natürlich nicht unbemerkt und der Centurio trat nach einer Weile des Zusehens unbemerkt an die Seite des verantwortlichen Optio. "Optio Labeo? Warum mußt du mir immer den Spaß verderben, hm? Ich möchte es einmal erleben dürfen, das diese Grünschnäbel ein Lager nicht vor dem Morgengrauen fertig bekommen." Doch es half nichts. Dem Centurio war ebenso klar, das alle Mann zusammen dann bis in die frühen Stunden des nächsten Tages wach blieben und er konnte schon die Stimme des Nauarchus hören, der ihn für seine Maßlosigkeit rügte. Also beließ er es bei der kleinen Ansprache und nahm sich vor diesen Optio-Namen im Kopf zu behalten. Für später mal...


    Viel Schlaf bekam die Mannschaft dann trotzdem nicht, denn die Zeltstadt wurde in der Nacht von einem heftigen Wind angegriffen. Das Heulen der Böen wurde nurnoch vom Prasseln der Regentropfen übertönt. Am Morgen war der Spuk vorbei und die Sonne setzte in der Ferne an über die Wellen zu steigen. Die Manschaft der Liburne packte das Lager zusammen und brannte den Rest der Pfahlmauer nieder. Dann ging es zurück aufs Meer und ein Stückchen nach Süden.


    Als nächstes sollte das Schiff die Meeresenge bei Messana passieren, um dann den angedachten Kurs zu folgen. Doch das Ziel wollte noch ein wenig geheim bleiben... 8)

    Egal wie stark sich die noch unerfahrenen Ruderer abrackerten, sie konnten es garnicht rechtzeitig bis zum Land schaffen. Zwar tauschten die Trupps regelmäßig und die schon etwas erfahreren Ruderer, die bereits einige Jahre in der Ausbildung waren, holten verlorene Zeit auf, aber in sich war die noch zu überwindende Strecke viel zu lang, um sie bis zum späten Nachmittag abzuschiffen.


    Mit freudig erregten Gesicht stand der Trierarchus neben dem Steuermann und liebte es die letzten Minuten zu genießen, bis das Schiff an Land ging. Noch wenige Augenblicke, dann schob sich der Bug in den weichen Küstensand und wurde durch die Mannschaft auf das Ufer gezogen. Erst wenn das Schiff dort gesichert war, ging es zum Lagerbau. Und dieser würde eine einzigste Katastrophe werden, ja darüber war sich der Kapitän im Klaren. Diese Übung schätzte er mit am Meisten, denn sie führe jeden der neuen Probatii vor, was ein zu langer Rudertag der Mannschaft für Probleme bereiten konnte und vorallem in welche Gefahr sich die Einheit begab, löste sie sich am Abend zu spät vom Meer.


    "Taue raus und dann los... hinterher mit euch. Ich will das Schiff noch heute am Strand sehen, na wird's bald, zack...zack!"


    War die Galatea erstmal sicher vertaut, konnte der Trierarchus einen ruhigeren Gang einlegen. Dann übernahm der Centurio der Landratten das Kommando, um ein gescheites Lager aus dem Boden zu stampfen. Ein wunderbares Schauspiel was ihn da erwartete... der Mann war ein ganz grober Schleifer und kaum ein Probatii konnte in seinem späteren Leben diese Nacht der Nächte vergessen, denn eigentlich würde kaum ein Probatii in dieser Nacht überhaupt ein Auge zutun, es sei denn er kippte vor Erschöpfung um...

    Noch war es eine Übungsfahrt wie jede Andere, das änderte sich schlagartig, als die markante Stimme des Trierarchus über das Deck ertönte.


    "Männer! Gestern habt ihr freudestrahlend vor Misenum einige Paddelschläge geführt, weil ihr wußtet am Abend habt ihr wieder Land unter den Füßen und die Taverne ist nicht weit." Kein Gelächter folgte, die Ruderer, die Soldaten und das technische Personal ahnte, das etwas Neues auf sie zukam. "Heute werden wir auch an Land nächtigen, aber es wird Sicilia sein, wo unser Schiff ankert und wo ihr euer erstes Nachtlager auf fremden Boden errichtet."


    Ein Nicken an den Taktgeber und die Frequenz der Trommelwirbel wurde erhöht. Zu ausgeruht wollte der Kapitän dieses Schiffes die Männer nicht an Land lassen, um diese schwierige Aufgabe ein Nachtlager schnell am Abend zu errichten zu verwirklichen.


    "In die Riemen Ruderer. Umso schneller ihr auf Sicilia seid, desto länger wird euch die Sonne helfen ein anständiges Nachtlager aufzurichten."

    Ihr Aufenthalt dauerte nur so lange, wie es ein Tagesablauf in den ersten Ausbildungsmonaten erlaubte. Der Teil der Prüfung bestand auch darin, wie sich die Männer selbst versorgen konnten und ob sie damit in der Lage waren eine längere Fahrt zu meistern, die nicht in regelmäßigen Abständen an prall gefüllten römischen Versorgungslagern entlang kam. Zwar war Roms Einfluss rings um des Mare Internum gesichert und somit jeder Hafen ein römisches Dock, doch standen oftmals keine hundertschaften bereit, lief eine Flotte ein. Ein Verband von römischen Kriegsschiffen konnte leicht fünftausend hunrige Mäuler haben, da lohnte es sich Männer an Bord zu haben, die für ihr Organisationstalent bekannt waren.


    Nach dieser Übungsfahrt folgte wenige Tage später eine Neue. Die Rekruten hatten an Land einige wichtige Dinge gelernt, welche für das neuerliche Auslaufen von Interesse waren und standen an jenem Morgen frühzeitig am Pier, um das Schiff zu bevölkern. Als die Galatea schließlich auslief begann sich die Sonne langsam über die sanften Hügel der Küstenlinie zu schieben. Ein besonders guter Tag zum Rudern, denn Wind würde wohl selten bleiben...


    Die Liburne bewegte sich in einen neuen Übungstag hinein.