Maecenas wühlte schon den ganzen Tag den einen Aktenberg von links seines Schreibtisches nach rechts und wieder zurück. Doch hin und wieder blickte er auf. Irgendwie war er unruhig geworden, seitdem der Scriba sein Officium verlassen hatte.
So langsam machte sich Maecenas wirklich Gedanken. Denn eigentlich war dieser erste Auftrag nivht die ganz große Hürde. Auch war es um sein Officium die letzten Tage recht ruhig geworden.
Maecenas vermutete schon das schlimmste und zog vorsichtshalber das Empfehlungsschreiben hervor, warf noch einen kurzen Blick darauf und legte es wieder weg. Es deutete Maecenas' Meinung nach nichts darauf hin, ihn überfordert zu haben.
Ihm schwahnte Böses. Ürplötzlich sprang ich hinter meinem Schreibtisch auf. Mir fiel es wie Feuer von meinen Augen. Maecenas rannte aus seinem Officium, sein Ziel, die Ställe der Regioverwaltung.
Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas
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Maecenas rieb sich durch das Gesicht. >Entschuldige bitte, ich bin etwas durch den Wind.< Und er stützte seine Ellenbogen auf die Beine. >Du hattest doch verwandte?< So hatte er es jedenfalls gehört.
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Maecenas blickte Sontje ungläubig an. >Ich habe dich reingelassen?< Maecenas schüttelte den Kopf. Irgendwie war er durcheinander. So langsam galt es den Kopf wieder frei zu bekommen.
>Sontje, du bist es?< es war schon etwas her, als er sie das letzte mal gesehen hatte. Auch hatte sie sich etwas verändert.
Maecenas setzte sich auf einen Hocker, der in der Küche stand und blickte zu Sontje. >Ich habe erfahren, das du aus Mogontiacum weggeschickt wurdest.< Schließlich war er mindestens einmal in der Woche in der Casa Duccia zugegen. -
>Keine Ursache Octavius Marsus und wenn du eine Frage hast, scheue dich nicht an mich heran zu treten.< Dann versank der Blick von Maecenas wieder auf einer Tabula.
>Sicher, sicher.......<
Entließ Maecenas seinen Scriba zu seiner Arbeit. -
Kurz vor dem Durchgang zur Küche flitzte ein merkwürdiges Wesen vor Maecenas herum und baute sich vor ihm auf. Maecenas blickte kurz um sich. >Wie bist du rein gekommen?< Fragte er niedergeschlagen und gedanklich ganz weit weg. Dann zerrte ihn dieses Wesen in die Küche. Maecenas stützte sich dort auf die Komode, wo die Schale mit dem Obst stand. Die Äpfel, die Birnen und da war es wieder. Alles erinnerte ihn an Lando. Mit einem gekonnten Schlag beförderte Maecenas die Schale mit den Birnen und Äpfeln von der Truhe und drehte sich blitzschnell um.
>Wer bist du?< Fragte Maecenas die Person, welche in seiner Küche werkelte. -
Vom Vortag gezeichnet, die ganze Nacht über kaum Schlaf gefunden und war Maecenas doch für einen Moment eingeduselt, schreckte er im nächsten Moment hoch und saß in seinem Bett. Er konnte nicht, vielleicht wollte er aber auch nicht begreifen, aus welchem Grund er gestern in der Casa Duccia war. Immer und immer wieder hatte er die Bilder vor Augen, die sich gestern in sein Gehirn brannten.
Jeder von Maecenas' Bewegungsabläufen spielten sich heute wie im Trance ab. Ob das Aufstehen oder das Waschen, ja sogar das Frühstück, welches Maecenas jeden Morgen zelebrierte, war wie eine einzige zähe Masse, die sich durch den ganzen Tag zu ziehen schien.
Auch das klopfen an der Tür vernahm er, doch eine aussagekräftige Regung war nicht zu vernehmen. Stattdessen schlich er zur Tür, öffnete diese ohne einen Blick nach draußen zu werfen. Mit einem außerordentlich unfreundlichen >WAAAAAAAAAAS...........!< wandte er sich von der Tür ab und trottete in die Küche zurück. -
>Tue das!!!< Entgegnete Maecenas mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ein sympathischer Bursche dieser Valgiso und nicht mal auf den Kopf gefallen.
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Maecenas betrat das Atrium und schon jetzt schnürte es ihm die Kehle zu. Die ganze letzte Nacht hat er kaum ein Auge zugetan und nur gegrübelt. Äußerlich gefasst und ruhig doch innerlich genau das Gegenteil legte er den Weg vom Eingang ins Atrium bis hin zu der Stelle, an der Lando aufgebahrt war zurück. Zwar waren schon ein paar Personen im Raum, doch diese nahm Maecenas wie im Trance garnicht für voll. Nun stand er vor Lando und starrte ihn unentwegt an. Wieso nur, wieso gerade er. In Maecenas Kopf spulte sich gerade ein Film ab. Vom ersten Tag, als er die Räume der Regioverwaltung betrat. Wie er erst in das Officium des Comes getrabt war und umgehend von ihm zurückgepfiffen wurde, bei den Göttern das waren Zeiten. Über die Sache mit der Obstschale in Maecenas Officium. Oder einfach ganz banale Sachen wie Lando´s gewöhnungsbedürftige Art sich bemerkbar zu machen und seinem Untergebenen mitzuteilen, das er einen sprechen möchte. Oder die Abende in der Taberna wo er das Bier schätzen gelernt hatte. Oder auch einfach nur allgemein. Maecenas kam allein, mit einer handvoll Geld hier in Mogontiacum an. Voll mit Vorurteilen gegenüber den Germanen. Doch er hatte Lando und seine ganze Sippe kennengelernt und schätzen gelernt. Das macht diese Sache hier um ein vielfaches schwerer.
Maecenas starrte immer noch auf Lando. In seinen Schädel kreiste immer noch das warum. Lando´s und Elfleda´s Hochzeit, wo er das erste mal richtig mit dem germanischen Leben und den Bräuchen in Berührung kam. All das waren nun Dinge, die Maecenas mittlerweile ganz anders denken und Handeln ließ. Auch das war ein Teil von Lando. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr sich sein Leben seit seiner Ankunft in Mogontiacum verändert hatte.
Maecenas wandte sich mit gesenktem Kopf von Lando ab und nun bemerkte er erst, das auch Elfleda und Marsus im Atrium waren.
Mit langsamen schritten bewegte er sich auf die beiden zu. Wie oft hatte er vor solch einer Situation gebangt. Das es nun gerade um seinen Freund Lando handelt war einfach nicht zu begreifen.Maecenas stand nun vor Elfleda, hob seine Kopf, der seit er seinen Blick von Lando abgewandt hatte, gedankenversunken den Boden des Atrium´s absuchte.
>Es tut mir Leid......< -
Wie immer, wenn Maecenas an der Porta der Casa Duccia angeklopft hatte, öffnete ihm Albin und lueß ihn ein. So auch heute. Doch heute war kein normaler Tag. Heute war ein ganz schrecklicher Tag. Maecenas trat ein und außer einem dankenden Nicken war Maecenas nicht viel zu entlocken und so folgte er Albin wortlos ins Atrium.
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>Immer!< Entgegnete Maecenas seunem Scriba auf die Frage bezüglich der Audienzen.
>Stelle dir vor, ich bin außer Haus und der arme Tropf sitzt in meinem Officium, in das ich erst am nächsten Morgen zurückkehre.< Resümierte Maecenas grinsend. > Und außerdem muß ja alles seine Ordnung haben. Merke dir, wer zu mir will, muss erst an dir vorbei!< Versuchte Maecenas seinem Scriba mitzuteilen, das sein Poste doch nicht so unwichtig war.>Das wissen diese ganz bestimmt. Auch wenn sie meist erst nach unserer Anfrage die Unterlagen zuschicken und nicht wie gewöhnlich von selber aber vielleicht könntest du sie ja in dem Schreiben gleich mit auf ihre Pflichten aufmerksam machen. Auch wenn ich bezweifle, das dadurch Besserung eintritt.<
Maecenas zog eine Tabula aus einem der unteren Fächer seines Schreibtisches, warf einen kurzen Blick darauf und schob sie schließlich seinem Scriba zu.
>Die Duumviri von Argentoratum, Geneva, Borbetomagus, Confluentes,Augusta Raurica, Vesontio und Vindonissa schreibst du an. Vielkeicht ist ja heute Morgen mit der Post auch schon der ein oder andere Bericht eingetroffen, ich habe die Post noch nicht durchgesehen. In unserer Stadtverwaltung kannst du vielleicht gleich selber vorbeischauen.<
Auch wenn bei der Sache mit der heutigen Post mehr der Wunsch, der Vater des Gedankens war. -
Maecenas saß der Schock noch in den Gliedern. Tags zuvor hatte er die schreckliche Nachricht bekommen. Lando sei nicht mehr unter uns hieß es. Mit gemischten Gefühlen hatte er sich auf den Weg in die Casa Duccia gemacht und klopfte schließlich an.
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>Keine Ursache!< Meinte Maecenas abschließend und wollte sich schon wieder seiner Arbeit widmen, als Valgiso doch noch eine Frage hatte.
>Eine Dissertation?! Nein, nein, dazu brauchst du nicht erst nach Rom reisen. Am besten du kommst in mein Officium, wir besprechen alles in Ruhe und ich kümmere mich um alles weitere.< -
Maecenas blickte auf, als sein Scriba wieder in seinem Officium stand.
>Sehr gut Octavius. Nimm bitte Platz.<
Maecenas deutete auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch.
>Ich gebe dir jetzt eine grobe Einweisung, wie ich das gern hier hätte.<
Maecenas legte eine Tabula beiseite und blickte zu seinem Scriba.
>Als erstes möchte ich, das jeder der zum Comes möchte, bei dir vorstellig wird, du dann entweder einen Termin machst oder ihn gleich bei mir anmeldest. Desweiteren möchte ich, das du über die Gäste Protokoll führst. Wer, was, wann, warum!< Grinste Maecenas.
Deine erste Aufgabe jedoch wird sein, das du die verschiedenen Duumviri der einzelnen Civitates anschreibst und die monatlichen Berichte anforderst. Wenn du Fragen hast......... Maecenas deutete mit einer Geste auf sich. -
Dies hier bitte durchführen. Sollte dies meine Aufgabe sein, fehlt mir die Berechtigung dafür.
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Das Valgiso noch nicht einmal mit seinem Vorgesetztem darüber gesprochen hatte war zwar etwas ungewöhnlich, anscheinend wollte er sich erst vergewissern ob die Stelle noch zu vergeben war und wenn ja, ob er sie auch bekommen würde.
>Also von meiner Seite her würde es keine Einwände geben. Besprich dies in Ruhe mit deinem Vorgesetzten und gib mir umgehend bescheid. Ach übrigens, richte Duccius Marsus Grüße von mir aus!< -
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
Lucius Octavius Marsus]MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLX A.U.C. (28.5.2010/107 n.Chr.).ZUM
SCRIBA - REGIO GERMANIA SUPERIORim Auftrag:
LUCIUS PURGITIUS MAECENAS
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>Sehr schön Octavius Marsus. Dann begrüße ich dich in Verwaltung der Regio. Für's erste würde ich sagen, du machst dich mit deinem Officium vertraut, schaust nach, was du noch an Schreibmaterial benötigst und meldest dich anschließend bei mir.<
Auch wenn die Aussage des beuen Scriba bezüglichder Ehre mehr an eine Floskel erinnerte, zweifelte Maecenas nicht an der Einsatzbereitschaft siwie dem Talent des Octaviers. Aus duesen zwei Dingen galt es nun etwas zu gestalten.
>Ich werde bezüglich deiner Ernennung alles in die Wege leiten.<
Wenn der Octavier dann wieder in meinem Officium zugegen ist, wurd er seine Ernennungsurkunde überreicht bekommen.
>Du kannst dein Officium auch gleich durch diese Tür betreten.<
Maecenas deutet auf eine eine weitere Tür in seinem Officium, womit das Officium des Magisters und weiter das des Scriba verbunden war. -
Der Octavier war zwar noch Neuling, was die Tätigkeit und die Abläufe einer Verwaltung betraf jedoch machte er einen ganz patenten und durchaus willigen Eindruck. Das war häufiger mehr Wert als eine jahrelange Erfahrung, sodass Maecenas zu einem Entschluß kam.
>Du machst auf mich einen aufgeschloßenen und was neues betrifft interessierten Eindruck.<
Maecenas machte eine kurze Künstlerpause, blicke abermals auf das Referenzschreiben, bevor er sich wieder seinem Gegenüber widmete.
>Ich bin bereit die Stelle des Scriba der Regioverwaltung mit dir zu besetzen, du würdest in einem schicken Officium arbeiten und mir zuarbeiten sowie Dinge in Eigenregie erarbeiten.<
Das war ein grober Überblick sollte der junge Octavier einverstanden sein, würde sowieso eine ausführliche Einweisung erfolgen.
>Jetzt liegt es an dir!< -
>Das ist richtig, solltest du dich schließlich für diese Anstellung entscheiden, wird dies deine erste Amtshandlung sein. Sicherlich ist dies auch in deinem Interesse.< Dies ließ Maecenas jetzt mal so im Raum stehen. Eine Zeitvorgabe hingegen hält Maecenas dann eher als kontraproduktiv. >Hast du dich dann nach deinen Vorstellungen eingerichtet, hätte ich auch schon die erste Aufgabe für dich. Da du das Thema schon ansprichst. Das Flurarchiv gibt es in der Tat, mehr oder weniger gut erhalten. Bei den letzten Renovierungsarbeiten der Verwaltung irrtümlicherweise im Keller statt auf dem Dachboden gelagert. Deine Aufgabe würde darin bestehen, gut erhaltenes zu archivieren, unbrauchbares neu zu katalogisieren und noch nicht erfasstes aufzunehmen.< Jetzt lag es an ihm, ib er für die durchaus reizvolle Aufgabe zu begeistern war.
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Ein Maecenas bis dato unbekanntes Gesicht betrat nach Aufforderung das Officium. Maecenas ließ für einen Moment Arbeit, Arbeit sein und blickte gespannt zu seinen Besuch.
>Salve......... Bürger.........< Erwiderte Maecenas den Gruß, nahm das Schreiben entgegen und deutete auf die Sitzgelegenheit vor dem Schreibtisch.
>Octavius Marsus?!< Meinte Maecenas nach einem prüfenden Blick auf das Schreiben, da sich der Bewerber nicht vorgestellt hatte.Das Schreiben auf den Schreibtisch legend, lehnte sich Maecenas zurück und blickte zu dem Octavier. >Erzähle mir etwas von dir, was hast du bisher gemacht, wo hast du bis jetzt Erfahrung in einer Verwaltung sammeln können?< Hakte Maecenas nach, da ihm zum einen das Schreiben mit den Referenzen zu wenig aussagekräftig war und zum anderen dieses Schreiben von einem Familienmitglied stammte. Damit war auch kein Posten als Scriba Personalis gemeint. Dies war die Verwaltung der Regio, nicht irgendeine Verwaltung auf dem Lande.