Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas

    Louan schien es jetzt wirklich nicht mehr erwarten zu können. Ich schmunzelte etwas. Schließlich konnte ich es verstehen.
    "Ich denke schon Louan. Wenn die Pferde durchhalten, dürften wir gegen Abend in Mogontiacum sein." Aber nun hatte Maecenas auch eine Frage. "Sag mal Louan...., woher kommst du eigentlich ursprünglich? Also wo bist du aufgewachsen?" Fragte ich, während wir unaufhaltsam Mogontiacum näher kamen.

    Maecenas wusste, das er sich verspätet hatte. Deswegen rannte er eiligst, das Pferd an der Leine führend durch die Straßen Mogontiacum`s, um den Zorn des Comes doch noch in Grenzen zu halten. Am ausgemachten Treffpunkt angekommen, holte Maecenas dreimal tief Luft und versuchte dem Comes sein verspätetes Erscheinen zu erklären."Salve Comes Caecilius Metellus, es tut mir Leid, das ich mich etwas verspätet habe aber mir wurde vor meiner Insulae das Pferd gestohlen. Deswegen musste ich mich noch rasch nach einem neuen kümmern." Ich gebe zu, es klang etwas eigenartig aber Maecenas war um Antworten oder Entschuldigungen noch nie verlegen.


    Die anderen, die den Auftrag begleiteten, warteten schon ungeduldig und schienen nur noch auf Maecenas zu warten.

    Endlich waren wir wieder in heimischen Gefilden. Auch wenn es doch noch eine Weile dauerte, bis wir durch das Stadttor Mogontiacum`s reiten, Maecenas fühlte sich schon sichtbar wohler. Auch Louan hatte nach kurzer Sendepause doch noch eine Frage.
    "Es dauert nicht mehr lang Louan. Ich denke einen Tagesritt noch, dann sind wir in Mogontiacum."

    Louan war am Abend schon vor uns schlafen gegangen. Ich besprach derweil noch mit Matrinius die Rückreise und wir tauschten uns noch mit Iustus aus.


    Am nächsten Morgen, nachdem wir gefrühstückt hatten und uns bereit für die Heimreise machten, halfen wir noch Iustus bei dem auffüllen der Auslage seines Geschäftes und verabschiedeten uns schließlich von ihm.
    "Ich danke dir für deine Hilfe Iustus. Ohne dich würden wir immer noch hier herumirren. Gehabe dich wohl und mögen die Götter dir wohl gesonnen sein."
    Und so machten wir uns auf den Heimweg. Louan schien es kaum erwarten zu können, in seinem neuen Zuhause anzukommen.

    Sichtlich beruhigt nahm ich die Worte von Louan entgegen. Ich war froh, das es keiner großen Worte bedurfte, um Louan zum mitkommen zu bewegen.
    Ich schaute zu Iustus. "Also wenn ich einen Vorschlag machen darf, würden wir die heutige Nacht noch hier verbringen und im Morgengrauen aufbrechen." Nun schaute ich zu Matrinius und wiederholte seine Idee.. "Was meinst du? Oder willst du heute Abend noch aufbrechen? Wir können ja morgen nach dem Frühstück noch Iustus beim einräumen seines Ladens helfen und dann ziehen wir gen Mogontiacum?" Vielleicht hatten die anderen zwei andere Ideen, doch ich hielt es für angemessen noch eine Nacht Kraft zu tanken, vor allem Louan.

    Louan`s Reaktion konnte ich ganz und gar nachvollziehen. Maecenas hatte in solch einer Situation sicher genauso reagiert.
    Ich blickte abwechselnd zu Iustus und Matrinius, ehe ich weiter sprach.
    "Deine Schwester macht sich große Sorgen um dich, auch soll ich dir liebe Grüße von ihr ausrichten." Das war jetzt sehr viel auf einmal. Ich schaute wieder zu Iustus und Matrinius und sprach vorsichtig weiter.
    "Deiner Schwester geht es gut. Sie lebt in der Provinz Germania, genauer genommen in Mogontiacum. Und ich soll dich fragen, ob du uns dorthin, zu deiner Schwester begleitest." Dies alles sprach ich in ruhigem, sachlichem Ton.
    "Jetzt fragst du dich, wie wir zwei ausgerechnet hierher kommen. Nun Louan, das hast du alles Caelyn zu verdanken. Sie möchte wissen wie es dir geht und wenn du es willst, möchte sie dich gern wieder in ihre Arme schließen." Ich denke, das reichte für das erste. Der arme Louan hatte jetzt eine Menge Fakten zu verarbeiten.
    Ich hingegen ging zu Iustus und fasste ihm freundschaftlich an die Schulter.
    Das waren sehr bewegende Momente.

    In Iustus Unterkunft angekommen, kümmerte sich der Hausherr erst einmal um die Belange von Louan. Ich wurde langsam unruhig, ließ es mir aber nicht anmerken.
    Ließ nur Matrinius mit einem Augenzwinkern zu verstehen geben, das wir uns vielleicht so bald wie möglich auf den Heimweg machen sollten.


    Als sich louan nach uns erkundigte, überlegte ich erst, wie ich am besten anfangen sollte, schließlich wollte ich nicht mit der Tür ins Haus fallen.
    "Hmmmm..., ich sage es mal so Louan. Ich soll dich von Caelyn grüßen." Dabei beließ ich es erst einmal, um die Reaktion von Louan abzuwarten.

    Nachdem Maecenas die beiden Banditen verschnürt hatte und Iustus, Louan aufgeholfen hatte, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
    Iustus stellte uns dann noch kurz Louan vor, nur mit der Annahme, das dies in seinem Zustand ihn nicht sehr interessiere.
    "Hallo Louan..." meinte ich deswegen trocken.


    Und so verließen, Iustus mit Louan und Matrinius mit mir im Schlepptau mit den Banditen den Schuppen.

    Ich beobachtete Matrinius, wie er sich um den zweiten Banditen kümmerte und jenen auch zur Strecke brachte. Ich schaute Matrinius verzückt an. "Alle Achtung Matrinius." Ich ging auf Matrinius zu und klatschte mit ihm triumphierend ab. "Gute Arbeit Kumpel." Dann nahm ich ein Seil, teilte es in der Mitte und verschnürte die zwei Banditen sicherheitshalber.
    Danach wandte ich mich Iustus zu, der sich inzwischen um Louan kümmerte.
    "Das wäre geschafft Iustus. Was meinst du, nichts wie weg hier, ehe noch mehr von den Strolchen aufkreuzen...?"

    Fast zeitgleich, als Matrinius in das innere vordrang, hatte ich die Tür zum bersten gebracht und stand im inneren des Schuppens. Die Überraschung schien gelungen. Der eine Bandit zückte ein Messer und sprang auf Matrinius zu. Durch einen am Boden liegenden, gefesselten dritten wurde Matrinius jedoch gewarnt und sprang beiseite.
    Maecenas schien mit der Auswahl mehr Erfolg gehabt zu haben. Da sein Gegner in diesem Moment unbewaffnet zu sein schien. Also stürzte ich mich auf ihn und versetzte ihm einen Schlag gegen das Kinn. W0orauf er erst einmal zu Boden ging.
    In der Hektik des Gefechtes, ergriff ich ein Brett, was zu meinen Füßen lag, ging auf den am Boden liegenden Banditen zu und schlug es ihm ins Genick. Was ihn vorübergehend außer Gefecht setzte. "Louan...?" Rief ich, nachdem ich mich meines Gegners entledigt hatte in Richtung des gefesselten Jungen.

    Nachdem wir das wer, was ausgeknobelt hatten, ließen wir auch nicht zu viel Zeit verstreichen. Matrinius war derweil auf das Dach des Schuppens geklettert und nach kurzem Blickkontakt mit Maecenas in das innere des Schuppens gelangt. Just in dem Moment nahm ich behend Anlauf und trat unter getöse die Tür ein. Nun waren alle Vorteile wieder auf unserer Seite. Sollte man zumindest annehmen.

    Der Versuch von Maecenas sowie der von Matrinius wurden nicht von Erfolg gekrönt. Jedoch entdeckte Iustus eine Schwachstelle im Dach und hatte eine Idee. Ich schaute zu Iustus. "Gute Idee Iustus." Dann wandte ich mich Matrinius zu. "Willst du auf das Dach klettern oder ich?" Fragte ich ihn.
    Die Idee von Iustus war geradezu genial. Hoffentlich ließ sich der Plan auch so umsetzen und es kam nichts dazwischen.

    Irgenwie schmeckte Maecenas die ganze Situation nicht. Auch wusste er nicht was sich hinter der Tür verbarg. Jedoch hatte er auch keine Lust sich hier anzubiedern. "Was meinst du Matrinius...?" Und ich wartete auf die Reaktion von Matrinius. "Die Tür dürfte doch für uns kein Hindernis sein?!"


    Ich ging abermals auf die Tür zu, schob Iustus etwas beiseite und klopfte etwas energischer. "Ich versuche es nochmal im guten." Somit gab ich Iustus zu verstehen, das die Tür und das was sich dahinter abspielte von nun an Matrinius und mir gehörte.


    Ich konnte für den Moment nur hoffen, das Matrinius genauso dachte wie ich.

    Wir machten kehrt und wandten uns dem nächsten Unterschlupf zu, wo sich Louan aufhalten könnte. "Waffen...?" Ich hatte einen Dolch dabei aber so wie ich Matrinius kannte, war er gut ausgerüstet und bis auf die Zähne bewaffnet. :D
    "Matrinius ist da der Fachmann, ich habe lediglich einen Dolch dabei." Antwortete ich Iustus auf dessen Frage.
    Als wir schlussendlich auf einen alten herunter gekommenen Schuppen trafen, machte sich Iustus mittels klopfen bemerkbar.
    Ein wenig unruhig schaute ich zu Matrinius und verzog das Gesicht.
    Nachdem Iustus nach Louan rief, machte sich eine Gestalt in der Tür breit.


    Ich überließ zunächst erst einmal Iustus die Wortführung. Schließlich stellte sich heraus, das Louan hinter der Tür in dem Schuppen zu befinden schien. Und der herbeigerufene schien keine Anstalt zu machen uns hinein, geschweige denn Louan heraus zu lassen.
    Auch wenn ich nur einen Dolch bei mir hatte, den Griff hatte ich fest umschlossen und schaute abwechselnd zu Matrinius und zu Iustus.
    "Lässt er uns nicht rein..?" Fragte ich etwas nichtswissend.

    Ich war jetzt relativ froh, das Iustus und seine Hilfe anbot. Von alleine hätten wir ewig gesucht um eines der Verstecke von Louan ausfindig zu machen. So aber wusste Iustus gleich wohin.
    "Hier....?!" Meinte ich doch etwas entgeistert, als und Iustus das Versteck von Louan und Caelyn zeigte. Wie gesagt, eines der Verstecke. In dieser öden Gegend konnte nicht mal die Ratte mich erschrecken, ich war für alles gerüstet.
    Auf das maulen von Matrinius entgegnete ich. "Umso eher wir Louan finden, desto eher sind wir wieder in Mogontiacum."


    Iustus rief nach Louan aber anscheinend hatten wir die erste Niete am heutigen Abend gezogen. Aber Iustus hatte sicher eine Antwort parat.

    Ich schlug Matrinius nach dem Essen auf die Schulter aber es war eher ein freundschaftlicher Klapps. "Wenn ich vorhin vielleicht etwas angebacken rüberkam, das war nicht so gemeint. Ich habe mir nur Gedanken um dich gemacht. Du weist schon, fremde Stadt, fremde Leute." Und ich lächelte Matrinius zu. "Ach übrigens, wir können solange wir hier sind bei Iustus wohnen. Das ist doch auch was?!"


    Und so machten wir uns auf, um Louan zu suchen.

    Mittlerweile hatte sich meine innere Unruhe auch wieder etwas gelegt und wir folgten Iustus in dessen Wohnung.
    "Sardinen, das klingt gut Iustus." Wir speisten ausgiebig und nach einer kurzen Erholungsphase brachen wir auf, um Louan ausfindig zu machen.


    "Ja Iustus, lass uns aufbrechen. Wie sieht es mit dir aus Matrinius? Satt?"

    Ein klein wenig genervt war ich mittlerweile doch, als sich Matrinius von hinten an mich heran schlich. Er demonstrierte mir das Experiment mit der Flasche, worauf ich lediglich die rechte Augenbraue hob und Luft holte. "Da bist du ja endlich, übrigens sehr schön, die Flasche." Antwortete ich abfällig. Die Idee mit der Karte war keine schlechte Idee, jedoch musste ich das ja nicht gleich Matrinius anmerken lassen. "Apropos Abwasserkanäle, hast du etwas, wo wir heute übernachten?" Ich musste Matrinius nicht gleich verraten, das und Iustus angeboten hat, bei ihm zu wohnen.


    Dann wandte ich mich wieder zu Iustus. "Ja hier ist er. Darf ich dir vorstellen, Germanicus Matrinius." Und ich blinzelte Iustus zu.

    Maecenas würde langsam unruhig. "Verdammt." Nicht das es ihm zu lange dauerte aber langsam konnte Matrinius wirklich wieder auftauchen. Ein wenig machte ich mir schon Gedanken, hier in einer fremden Stadt, allein. Auch weis man nicht, was sich hier so für Gesindel herumtreibt.
    "Ich danke dir für deine Gastfreundschaft Iustus. Ich werde hier vor deinem Laden aber noch warten bis Matrinius da ist." Auch wurde es langsam spät, zwar war es noch hell doch zu lange sollte sich Matrinius nicht mehr Zeit lassen.